Sunday Colours: das richtige Maß...


... hä?? Und was heißt hier überhaupt "das" richtige Maß?? hör ich (jedenfalls die Bayern!) schon fragen... schließlich sagt man doch "die" Maß! Und das Wichtigste ist eh, dass sie gut eingeschenkt ist. Mit schöner Schaumkrone obenauf! Und schon sind wir mittendrin im Thema: es gilt nämlich nicht nur, die Maß, sondern auch das Maß zu halten. Und das wiederum gilt auf dem Oktoberfest genauso wie überall sonst, denn es hat was mit Balance und Ausgleich zu tun. Gar nicht so unwesentlich, nicht nur beim Yoga.

Bevor ich Euch wie jedes Jahr auch heuer - genauer gesagt nächsten Sonntag! - mein "altes" (diesmal mit neuen Accessoires abgewandeltes) Dirndl auf der Wies'n präsentiere, mache ich mir schon mal so meine Gedanken über das weltweit größte Massenbesäufnis. Und komme zu dem Schluss, dass die Total-Ausfälle und Extreme natürlich nicht nur, aber vor allem, ein Privileg der Jugend sind. Schon interessant: Menschen haben sich ja schon immer eine Sucht ge-sucht - aber so richtig heftig - Stichworte: Komasaufen, Binge-Eating, Konsolenspiel-Sucht oder Hikkomori - wurde es wohl erst in den letzten Jahrzehnten.



Denn die Welt wird ja immer verwirrender, komplexer, schneller und unübersichtlicher. Und während von außen der Druck, die Erwartung, der Konkurrenzkampf und das Höher-Schneller-Weiter auf die Menschen einprasselt, wird das eigene Leben subjektiv immer eintöniger, deprimierender, langweiliger, risikofreier und abgesicherter... zumindest in den Regionen, wo diese Süchte und Extremverhalten zunehmen.



Und ich gebe ganz offen zu: ich bin auch ein Mensch der Extreme! Ich tu mich schwer mit dem richtigen Maß. Pralinen und Co., die mir geschenkt werden, verschenke ich meistens gleich weiter oder bewahre sie an sicheren Orten (dazu gehört auf gar keinen Fall meine Wohnung!) auf. Warum? Ganz einfach: wenn sich eine 100-Gramm-Tafel Schokolade in Reichweite befindet, wird sie garantiert noch am selben Abend verputzt. Das Dumme ist allerdings: das Gleiche passiert auch mit der 400-Gramm-Pralinenschachtel. Ich kann bei Zucker einfach nicht aufhören, bis alles weg ist.

Aus ganz ähnlichen Gründen kann ich auch keine Diäten halten, bei denen sich ein abgewogenes Mini-Putenschnitzel, eine Tomate und 3 Salatblätter auf dem Teller befinden. Ich schaffe es vielleicht unter allergrößter Anstrengung, nur ein Glas Wein zu trinken, wenn die fast volle offene Flasche noch im Kühlschrank steht. Deshalb bewahre ich keinen (angebrochenen) Alkohol, keine zuckerhaltigen Lebensmittel oder sonstige potentielle Suchtmittel bei mir daheim auf.

Was ich hingegen ganz gut kann, ist: gar nichts essen. Oder: überhaupt keine Schokolade naschen. Oder: gar keinen Alkohol trinken (zumindest, wenn sich keiner in greifbarer Nähe befindet!). Völliger Verzicht geht also. Irgendwie. Aber Maß halten? Keine Chance!



Als ich noch geraucht habe, geriet ich in innere Panik, wenn sich nur noch 3 Zigaretten in der Packung befanden und ich keinen Nachschub hatte - selbst wenn es Schlafenszeit war und ich ohnehin keine mehr geraucht hätte. Egal. Es ging um dieses Gefühl, nicht genug zu haben. 

Und es war niemals genug! Ich wollte mehr, mehr, mehr. Genügsamkeit und Verzicht waren absurde Begriffe, mit denen ich nichts anfangen konnte. Wenn ich an Tag 1 auf der Fahrradtour 80 Kilometer gefahren war, musste ich am nächsten Tag mindestens 90 schaffen! Wenn ich auf Partys ging, konnte ich "eine Zigarette und ein letztes Glas im Steh'n" nie ablehnen. Wenn ich Süßigkeiten oder Chips aß, dann immer so viel, bis mir schlecht wurde. Und wenn ich mich über etwas aufregte, dann so richtig! Genauso, wenn ich glücklich oder traurig war. Es tendierte leicht zu manisch-depressiv. Ich musste es immer irgendwie übertreiben. Zufriedenheit klang für mich nach Note 3 (befriedigend), nach Sattheit, und ich wollte nicht satt und träge sein, sondern hungrig und sehn-süchtig (na, unsere Sprache ist schon hochspannend!) Innere Ausgeglichenheit - pfffff! 



Und deshalb kann ich sie so gut verstehen, die Sicht der Sucht. Trotzdem - und jetzt begebe ich mich aufs weite Feld der Selbstbeweihräucherung (tja, wer hätte das gedacht😀!) habe ich, maßlos, extrem und suchtgefährdet, wie ich bin, irgendwie einigermaßen die Kurve gekriegt. Hätte auch anders laufen können. Aber verdammt noch mal, ich wirke leider trotzdem immer, als sei ich Mrs-disziplinierte-Superwoman in Person!

Das ist insofern etwas schwierig, weil ja alle davon ausgehen, dass Verzicht und Disziplin für mich so easy-peasy mit links eben mal nebenbei laufen. Ha! Doppel-Ha!!! Und für alle, die jetzt zu Recht einwenden, warum ich es dann überhaupt versuche: ich hab ein paar gesundheitliche Baustellen. Wie viele andere ja auch. Außerdem reagiert mein Körper auf bestimmte Gifte wie Nikotin und Alkohol seit langem schon, aber mittlerweile extrem. Im Zuge dessen schlug meine (selbst eher asketisch, ausgeglichen und yogamäßig total in Schuss wirkende, mit hoher Wahrscheinlichkeit ausschließlich Grüntee trinkende) Hausärztin vor einiger Zeit vor, ich könne dann doch einfach mal auf Kaffee verzichten.

Kaum hatte sie diesen Satz ausgesprochen, zogen in meiner Phantasie urplötzlich Wolken auf wie kurz vor einem unheilvollen, grollenden Gewitter, während sich medusa-artige, zischende Schlangen aus meiner Kopfhaut ringelten: "Auf Kaffee verzichten? Doch einfach mal???" wiederholte ich den Vorschlag mit eisiger Stimme, kurz bevor ich feuerspeiend auf sie zustürzte und sie zu Boden warf. Dann brüllte ich los: "Ich habe vor fast 3 Jahren mit dem Rauchen aufgehört!!! Und seither nicht mehr angefangen! Ich verzichte seit Jah-ren auf Zucker!! Okay, bis auf drei Plätzchen zu Weihnachten, ein Eis im Sommer oder fünf Kekse im Urlaub...!" 

Und dabei malte ich mir weiter aus, wie ich mit dem Tomahawk bewaffnet um ihren Ärztinnensessel herumtanzte und weiter ausflippte: "Viel Gemüse, kaum noch Fleisch!!! Frische Lebensmittel!! BIO! Ich trinke so gut wie keinen Alkohol mehr!!! Ich geh früh schlafen! Ich esse kein Weißmehl, kein Fastfood. Trotz Nichtrauchens habe ich insgesamt abgenommen! Weil ich faste! Intervall und sowieso! Ich kiffe nicht, ich kokse nicht, auch wenn ich es nach meinen Arztbesuchen manchmal liebend gerne täte! Ich besitze keine Playstation! Ich bin noch nicht mal bei Instagram! Kein Marathon, nur gute Bewegung! Also... wie war das gleich nochmal??? Auf Kaffee verzichten? Auf Milchkaffee, Cappuccino, Latte? Auf das Letzte, was mir noch geblieben ist? Hey, vielleicht auch noch: aufs Leben verzichten?? Oder: aufs Atmen???"



Dann blinzelte ich kurz, um wieder zur Wirklichkeit zurückzukehren. Meine Ärztin saß unversehrt im Sessel und sah mich erwartungsvoll an. Ich lächelte (nur ganz leicht gequält) und erwiderte mit freundlicher, ruhiger und zuversichtlicher Stimme: "Aber natürlich! Gute Idee! Könnt' ich ja mal ausprobieren...". Beim Rausgehen schloss ich die Augen und wiederholte mantra-artig: Innere Ausgeglichenheit. Innere Ausgeglichenheit.

Hmmm. Sollte es vielleicht mal mit Yoga-Sucht probieren.



Outfit:
Kleid und Kette: Esprit
Sonnenbrille: ??
Schuhe: alt
Jeansjacke: aus Glasgow
Tasche: aus der Bretagne



Location: in Bad Tölz an der Isar


Kommentare

  1. Liebe Maren, was für ein herrlicher Beitrag in deiner genialen Schreibweise und was habe ich doch dabei gelacht, als ich mir so richtig bildlich vorgestellt habe, wie deiner Ärztin gerade mal so richtig die Meinung geigst und zur Furie mutierst. Aber schließlich deine tatsächliche ruhige Antwort „Gute Idee! Könnt‘ ich ja mal probieren.“ *lach, lach, lach* und wurzle dann gleich mal von der Couch. Also ich bin da auch ganz gelassen, wenn der Arzt mir den Verzicht auf das Richtige vorschlägt. So kann ich auf Sport gerne verzichten, ein kleiner Spaziergang geht in Ordnung, aber alles was in Anstrengung ausartet, kann mir gerne vom Leibe bleiben. Auf Obst kann ich gerne verzichten – einzige Ausnahme sind diese knallroten saftigen Kirschen, alles andere Obst darf gerne bleiben, wo es ist. Auf Kaffee kann ich gerne verzichten – ich bin schon immer bekennende Teetrinkerin. Auf Alkohol kann ich verzichten – Bier schmeckt mir einfach nicht, Wein vertrage ich überhaupt nicht. Aber es gibt etwas, auf das ich wirklich nicht verzichten kann, wo mir meine sonstige Gelassenheit richtiggehend um die Ohren fliegt, und das ist braun und süß und wird gerne in Tafeln verkauft und selbst wenn ich nach dem Essen pappsatt bin, dann geht ein Stückchen von dieser verführerischen Schokolade einfach immer noch ;-)
    Hab einen wunderbaren Sonntag und alles Liebe

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    1. Danke, liebe Gesa! So lange das alles in meiner Phantasie geschieht, bin ich ja noch auf der sicheren Seite :-DDD Und ganz ehrlich: ich hab den Rat sowieso nicht befolgt (zumindest nicht vollständig) Hal-lo?! Ich unterteile meinen Tag ja nicht mehr in Zigarettenpausen, dann doch wenigstens in ein paar wenige Kaffeepausen :-)
      Mir geht's ähnlich wie Dir... auf Sport und Obst kann ich auch gut verzichten :-) Aber beides wird tatsächlich überschätzt, vor allem Obst. Zu viel davon hat auch nur Zucker! Zumal die heutigen Obstsorten total überzüchtet sind...
      So lange Dir die Schokolade gut tut, passt es doch wunderbar! Genuss ist für mich absolut wichtig... und der muss einfach sein!
      Danke Dir, hab eine wunderbare Woche, alles Liebe!

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  2. eine ordentliche sucht muss man sich leisten können. oder o-ton oma: wenn´n esel zu wohl is geht´er offs eis tanzen :-D

    muss dich loben. du bist dir der "fallen" bewusst, hast tricks und disziplin entwickelt um nicht "reinzufallen".... das können die wenigsten. und du kannst auch noch über dich selbst witze machen!!! also hut ab! <3 <3 <3
    "verzicht" gibt es in meinem persönlichen wortschatz gar nicht - ich bin als *sinnlicher asket* auf die welt gekommen - pures wasser, nackscher yogurt/quark, obst und gemüse am liebsten ohne alles und aus der hand, kaffee schwarz, - aber auch schlemmereien,fusel, kippen etc. ausgiebig geniessen - jedoch nur solange es spass macht und keinen schaden stiftet. fängt irgendwas an sich komisch anzufühlen, dann kann ich es von heut auf morgen lassen. hab einfach kein suchtpotenzial - sonst hätte ich wohl auch kaum meine jugend (die so bis 30 ging - ähem) überlebt ;-D
    gestern war übrigens weinfest - also rotweinverkaterte grüsse! xxxxx

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    1. Das ist wohl war... :-DDD Ist Eistanzen eigentlich auch eine Sucht? :-DDD

      naja, manchmal bleibt mir bei meiner Selbstironie allerdings auch das Lachen im Hals stecken und ich fang an übelst zu jammern... :-D
      "sinnlicher asket" klingt wunderbar... und zu diesem "purismus" bei Essen und trinken will ich auch hin... klingt gut und gesund. kein suchtpotenzial zu haben auch! Die Jugend zu überleben ist sowieso eine Leistung, vor allem für Menschen, die sich ins Leben stürzen...
      Klingt nach Spaß! - und der Rotweinkater schleicht sich ja zum Glück bald wieder weg... :-D xxxxx

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  3. Mei Maren, der Mensch per se strebt nach Selbstzerstörung. Es ist immer so, als wollte man sich und allen beweiesen man könnte übers Wasser laufen oder wäre unsterblich. Und dazu muss man Grenzen ausloten.
    In Teilen kenne ich Deine Ausführungen. Ich würde, nie, nie schlafen gehen, hätte ich nicht mindestens noch eine Zigarette in der Schachtel. Dabei kaufe ich wirklich immer nur eine (Schachtel). Und ich glaube nicht, dass ich mit meiner EC Karte welche am Automaten ziehen kann. Habs noch nicht probiert.
    Und ja. Es fällt mir auch leichter "nichts" zu essen oder "nichts" zu trinken, als zu stoppen.
    Aber so einen Verausgabungszwang wie Du habe ich nicht, bezogen auf km. Und auf der Wiesn hab ich mich noch nie betrunken. Nach 2 Mass ist bei mir Schluss.
    Ich hoffe, Du hattest Spaß heute
    BG Sunny

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    1. Ich glaube, das stimmt, zumindest bei manchen Menschen.
      Da hast Du aber eine gute Planung, mit den Zigaretten. Als ich noch geraucht hab, hab ich es ohne Automat nicht immer geschafft... und wenn dann kein Kleingeld da war...!!
      Naja, ich wünschte, ich hätte mehr Verausgabungszwang gehabt, z.B. Joggingsucht, hat aber nie geklappt ;-D Leider ging das immer nur mit schädlichen Substanzen :-) Und auf der Wiesen betrunken... also, ehrlich, 2 Maß, das war einmal... heute schaffe ich noch nicht mal EINE (saure, von wegen Zucker und so...) Radlermaß. Leider. Oder auch: zum Glück. Je nachdem... :-D
      Ja, es war sehr schön auf der Wies's, aber natürlich wahnsinnig voll (nur ich nicht...)
      Liebe Grüße, Maren

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  4. Liebe Maren, interessanterweise habe ich vor ein paar Monaten bei uns in der Zeitung gelesen, dass vor 200 Jahren oder so bei uns in der kleinen Stadt ein paar Burschen auch so eine Art Komasaufen veranstaltet haben und einer wäre dabei fast gestorben ... also offenbar keine Erscheinung dieser Zeit, denn das hab ich bisher auch immer geglaubt. Was das richtige Maß der Fülle anbelangt, denke ich, es geht auch andersrum, also wer sich gnadenlos alles verkneift ... kann ja leider z. B. bis in die Magersucht führen. Ich finds auf jeden Fall klasse, wie Du Dich trotz Deiner alles als einfachen Veranlagung zurück hältst. Dass das nicht einfach ist, glaub ich sofort und erst recht bin ich beeindruckt, wie gelassen Du auf die Bemerkung Deiner Ärztin reagierst hast. Und cool finde ich Dein Outfit - Dein Streifenkleid ist genial!
    Liebe Grüße, Rena
    www.dressedwithsoul.com

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    1. Liebe Rena, das ist ja interessant! Süchte und Verausgabung gab's demnach vermutlich schon immer, nur die Art der Sucht hat sich teilweise verändert. Wobei: Alkohol gibt's ja, seit die Menschen feststellten, dass Früchte eine Wirkung haben, wenn man sie gären lässt ;-D
      Und ja, Magersucht ist natürlich auch eine schlimme (und oft leider tödliche!) Sucht, die heute noch eher unterschätzt wird, weil es viel mehr Opfer gibt, als allgemein angenommen wird.
      Daher bin ich ja immer drauf aus, mir "ungefährliche" Süchte zu suchen. Aber das mit der Sportsucht, Yogasucht etc. hat leider nie funktioniert :-D Gelassen reagiert - ja, aber nur, weil ich mich an ihren Rat nur halbherzig gehalten habe... hüstel.
      Danke Dir! Das Kleid lässt sich auch gut für Herbstoutfits mit Stiefeletten/Strumpfhosen tragen...
      Liebe Grüße, Maren

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    2. Fand ich auch interessant :) Du hast sicher recht damit, dass es Süchte und Verausgabung schon immer gab und dass sich nur die Art der Sucht teilweise verändert hat ... Und Alkohol hat man offenbar schon sehr schnell entdeckt :)
      Was Magersucht anbelangt, stimme ich Dir ebenfalls zu und auch meiner Erfahrung nach ist diese Krankheit weiter verbreitet, als man annehmen würde.
      Und wer weiß, vielleicht packt Dich die Sport- und/oder Yogasucht demnächst doch, und das sind dann tatsächlich "ungefährliche" Süchte :) Ein Rat ist ja auch nur ein Vorschlag, an dem an sich nicht unbedingt restlos halten muss ...
      Dein Kleid ist in der Tat ein Universaltalent!
      Liebe Grüße, Rena

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  5. Maß zu halten ist wirklich nicht immer leicht liebe Maren. Man muss schon ganz schön diszipliniert sein. Irgendwie ist die Verführung immer groß. Ein Mittelmaß ist vielleicht die Lösung. Ganz ohne Kaffee wäre für mich echt eine Herausforderung. Aber wenn es sein müsste, würde ich das womöglich schaffen. Ein schickes Kleid hast Du an. Schön lässig mit der Jeansjacke.

    Liebe Grüße Sabine

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    1. Ja, ich finde es höllisch schwierig :-(. Disziplin ist nicht so mein Ding, also manchmal kann ich es gut sein, aber in anderen Bereichen überhaupt nicht. Ich trinke auf jeden Fall weiterhin Kaffee, na hör mal ;-D Weil es nicht der Kaffee ist, der mir schadet, das spüre ich einfach... kann die Ärztin sagen, was sie will!
      Danke Dir!

      Liebe Grüße, Maren

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  6. Liebstige Maren,
    ich hab bei mir vor längerer Zeit schon einen Suchtcharakter diagnostiziert. Als ich noch geraucht habe, hab ich sie "gefressen" und konnte natürlich auch nicht schlafen, wenn sie knapp wurden. Ich war auch mal Chips-süchtig und Schoko-süchtig, aber beides habe ich mir genauso radikal abgewöhnt wie das Rauchen. Ein bisserl rauchen oder naschen ging nicht. Allohool geht interessanterweise auch in geringeren Dosen, selbst wenn ich in meinem Leben den einen oder anderen Exzess zu verzeichnen habe. Ich bin auch irgendwie spielsüchtig, aber vor allem auf Solitär am iPad, damit verspiele ich immerhin nicht Haus und Hof. Jaa, und Kaffee ist auch so eine Sache, auf die ich nur ÄUSSERST ungern verzichten würde. Ich verstehe deinen Schock also sehr gut! Allerdings habe ich vor kurzem ein Getränk entdeckt, das ich eventuell als (zeitweiligen) Ersatz akzeptieren könnte - und zwar ist das Lupinenkaffee. Den bieten sie bei uns im Veggie-Restaurant der Gewußt-Wie-Drogerie an, und dort gönne ich mir neuerdings ab und zu ein (wirklich leckeres) veganes Menü und nachher so ein Lupinenheißgetränk. Es schmeckt zwar nur so ÄHNLICH wie Kaffee, aber irgendwie mollig auf der Zunge und beruhigend und herbsüßcremig... ich könnte süchtig danach werden! :-)
    Hab eine schöne neue Woche und auch gleich einen guten Start in den Oktober!
    Herzlichst, Traude
    PS: Toll, dass du Ecosia schon so lange kennst und verwendest - ich hab das erst vor kurzem entdeckt! Und ja, dass Bäume miteinander kommunizieren hab ich auch schon gehört. Ich frag mich nur, was sie einander wohl über die Menschheit zuraunen....

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    1. Liebstige Traude,
      mir sind ja Leute, die sagen, sie haben "überhaupt gar kein Problem" bzw. "alles im Griff" (der typische Alkoholiker-Satz!) und dabei offensichtlich ist, dass das nicht der Fall ist, immer eher suspekt. Daher denke ich, so lange man reflektiert und sich damit auseinandersetzt, ist es ein gutes Zeichen. Dass Du in der Lage warst, Dir alles radikal abzugewöhnen, finde ich eine enorme Leistung! Also, ich finde es bei mir genauso eine enorme Leistung, sage das aber nicht so laut, weil es nach Angeberei klingt! :-D Ich habe in meinem Leben schon viele Süchte ausprobiert, leider war Alkohol bei mir das Mittel, was am Besten gegen Stress geholfen hat (vermeintlich, ist eh klar!) ... seit einiger Zeit vertrage ich ihn aber nicht mehr, bin dabei rauszufinden, weshalb, und gleichzeitig irgendwie auch froh, weil ich nicht weiß, wie es weitergegangen wäre, wenn ich keine Probleme damit gehabt hätte! Beim Rauchen genauso. ich hatte richtige "asthmatische" Aussetzer, dass ich keine Luft mehr bekam etc. Ohne die Probleme hätte ich nicht mit dem Rauchen aufgehört. Von daher hat wirklich alles auch seine Vorteile!
      Lupinenkaffee kenne ich auch, schmeckt gar nicht schlecht. Wir haben in der Arbeit aber einen Kaffeevollautomaten... hüstel. ich befolge den Rat der Ärztin eh nicht, weil ich spüre, dass der Kaffee mir eigentlich nicht schadet (und ich trinke ihn ja nicht kannenweise!). Daher passt es schon... :-) trotzdem Danke, zu Hause trinke ich auch mal einen "Kaffeeersatz"...
      Danke, ich wünsche Dir auch einen schönen Start in den Oktober und in die Woche!
      Alles Liebe, Maren
      P.S. Ich kann mich noch ziemlich gut erinnern, meine damalige Farb/Stil-"Ausbilderin" hat mir den Tipp gegeben, das war 2006... :-) Irgendwie hast Du doch Recht mit den gegenseitigen Tipps (z.B. in punkto Nachhaltigkeit) auf dem Blog, vielleicht ist das ein Aspekt, der mir gar nicht so bewusst war...

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  7. Vielen Dank erst mal für den Tollen Beitrag!
    Zu süß, zu fett und zu viel. Um nur drei Beispiele für Extreme zu nennen, die eine Grenze benötigen. Wo ist aber die Messgrenze? Jeder ist für diese Maßnahme verantwortlich. Für mich heißt Mäßigung einfach den Mittelweg zu suchen und Extreme zu vermeiden. Aber das kann komplizieren sein, weil das, was für mich zu viel ist, für andere Menschen zu wenig sein kann und umgekehrt.
    Sich wohlfühlen heißt, auf nichts verzichten zu müssen, und in diesem Fall fühle ich mich sehr wohl!
    Look und Location passen echt perfekt zusammen, sieht richtig gut aus! Was für ein super schöner Look, das Kleid bringt auch im Herbst die Sommerstimmung zurück!
    Liebe Grüße,
    Claudia

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    1. Gerne! Natürlich ist jeder für die Mäßigung verantwortlich, keine Frage, aber ich habe festgestellt, dass es Leute gibt, denen es leichter fällt mit dem richtigen Maß und der Balance. Mir leider nicht :-(
      Auf nichts verzichten müssen, ja, das wäre schön, leider ist das aber bei vielen nicht so, die aus gesundheitlichen Gründen auf vieles eben doch verzichten müssen. Und ich finde das echt alles andere als einfach... :-(
      Vielen Dank, das Kleid ist auch so ein Stück, was man (wie Du in Deinem Sommerkleid-Post beschrieben hast) auch gut in den Herbst/Winter schleppen kann (mit Strumpfhosen/Boots etc.)
      Liebe Grüße, Maren

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  8. I love sweets and for me it is really hard to stop eating something sweet when I start, so I sometimes prefer not to have sweets in my home. That way it is easier to fight temptation. I think you're right, many people are prone to extremes. It is hard to keep a balance. I wonder why is that so.

    I love your striped dress. You look fantastic in this styling!

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    1. Yes, for me it is hard, too, but not only with sweets, but with maný other stuff as well :-) I also wonder why many people are prone to extremes...

      Thank you, Ivana! :-D I think that's a dress I could style in many ways, too, also for autumn, with tights and boots.

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  9. Hallo Maren,
    ich sehe mich in vielen Punkten wieder. Ich versuche auch so weit es geht Abstand zu Schokolade zu halten, denn ähnlich wie bei Chips: ist die einmal auf, so brauche ich meistens keine zweite Person, die mir dabei hilft es leerzufuttern :D Ähnlich mit dem Alkohol. Ein Glas Wein wird leider sehr schnell zu einer Flasche, insbesondere wenn ich mich mit einer guten Freundin unterhalte:)....Du muss unbedingt mal Yoga anfangen. Yoga tut mir wirklich gut, und kann dadurch sehr gut abschalten! Ich bin auch nicht bei Instagram. Ich sehe das immer wenn meine Tochter mit der App spielt und mir Sachen zeigt.
    Ganz liebe Grüße, Karoline :)

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    1. Hallo Karoline,
      ja, ich glaube, vielen geht es so, es ist irgendwie menschlich... :-) Yoga hab ich zweimal versucht, aber beides war leider nicht der richtige Kurs für mich... ich glaube, da muss man sich etwas "Gescheites" suchen, so VHS-mäßig geht das vermutlich nicht... vielleicht fang ich es wieder an, denn ich glaube auch, dass man dadurch gut entspannen und abschalten kann.
      Ganz liebe Grüße, Maren

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  10. Hach,Maren, Maß halten ist so eine Menschheitssache. Tiere haben das meist nicht. Ein toll unterhaltsamer Beitrag, ßdu bist Wirklich eine Wortakrobatin :)
    Das
    outfit mag ich gern die bunten Streifen sind toll und die Schuhe genial!
    Liebe Grüße aus Rom Tina

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    1. Obwohl ich ja noch keinen weintrinkendes Pferd oder eine kiffende Katze gesehen habe... :-) Hihi...
      Danke Dir und noch eine tolle Zeit in Rom! Liebe Grüße, Maren

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  11. Liebe Maren, denke ich an „das richtige Maß“, Balance und Ausgleich, dann kommt mir die 14. Tarotkarte „Die Mäßigkeit“ in den Sinn. Aber soweit bin ich noch nicht. Weder mit der Karte noch mit den richtigen Maß im Leben und das halte ich für sehr schwierig. Ich bin kein Mensch der Extreme… na vielleicht doch hin und wieder werde ich von etwas wie besessen und ich gebe keine Ruhe, bis ich es ergründet und dahintergekommen bin, oder auch mein Ziel erreicht habe.

    Was mein Suchpotential betrifft, hmm… es gibt einige Süßigkeiten, die ich nie verspeisen würde, wie Gummiartige Bärchen, Rührkuchen, Waffeln, Cremiges und geschlagene Sahne außer auf Pflaumenkuchen.
    Schokolade kaufe ich normalerweise gar nicht mehr, und wenn dann nur etwas, was mini klein ist, sonst würde ich nicht aufhören können.

    Gerade im September bin ich radikal geworden :)), weil ich im Sommer durch den arbeitsbedingten Stress 6 kg zugenommen habe (Schokolade tafelweise) und nicht geschafft habe wieder abzunehmen. Radikal bedeutet, ich habe mir sowas wie Intervallfasten (zusätzlich kleine Essensmengen) verabreicht und es funktioniert. Nach einer Woche gewohnt man sich dran und der Körper auch. Ein Kilo muss noch runter und obwohl ich wenig esse und sehr lange Pausen dazwischen sind, habe ich so gut wie kein Hunger:))

    Mit dem Zigaretten habe ich nach 17 Jahren Rauchens vor 22 Jahren von heute auf morgen aufgehört und ich habe niemals Bedürfnis danach gehabt… als ob ich nie geraucht hätte. Deshalb kann ich sagen, es war kein Verzicht, sondern eine Befreiung.
    Aber ich erinnere mich, ich würde damals auch nie schlafen gehen, wenn ich keine Zigarette hatte. Einmal bin ich tatsächlich um Mitternacht zum Automaten gegangen, Zigaretten gekauft und dann könnte ich erst schlafen gehen. Das alles kenne ich gut.
    Ich wäre hin und wieder einen Glas Wein am einen Abend nicht abgeneigt, aber mir reicht es, dass ich Alkohol anschaue… und bin schon fast beschwipst, wie andere eine Pizza nur anschauen und zunehmen. Deshalb lasse ich es sein und ehrlich gesagt, brauche ich nicht, weil ich dieses trübe Gefühl im Kopf, was ich dann haben würde nicht mag:))
    Kiffen? Einmal habe ich es getan, als Medizin wegen Schlafprobleme vor Jahren, und das ist wirklich nicht meins. Ich mag gerne klaren Kopf haben.

    Stell Dir mal vor… ich habe tatsächlich im Sommer auf meinen Morgensespresso verzichtet, dem ich tagtäglich seit ich 20 bin, trinke.
    Mir ist aufgefallen, dass das nur zu einer Gewohnheit geworden ist, aber schmeckt nicht mehr wirklich. Und bis heute vermisse ich es nicht, dafür trinke ich liebend gerne Tee und ich glaube, auf Tee würde ich nicht verzichten können/wollen.

    Das Thema, was Du gewählt hast, finde ich so spannend und auch die Art, wie Du damit umgehst. Man möchte lachen und ich lache tatsächlich, obwohl das alles in Wirklichkeit nicht komisch ist, aber Du hast dieses Talent über ernste Themen ernst zu schreiben und mit Deiner Art vom Humor (ich liebe Deinen Humor) die Ernsthaftigkeit zu entschärfen. Es ist ernst, aber nicht todernst, oder vielleicht doch und man/frau lacht trotzdem. Und natürlich habe ich lachen müssen bei der Beschreibung Deines Termins bei Deiner Ärztin.

    Danke für diesen spannenden Post:)
    Alles Liebe, Grażyna

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    1. Liebe Grazyna,
      ja, ich kenne die Karte auch - und jedesmal, wenn ich sie zog, verdrehte ich die Augen, weil ich sie nicht mochte... das spricht ja Bände...!
      Ich finde es auf alle Fälle klasse, wenn Du Dir Gedanken darüber machst, z.B. über dein Essverhalten, Schokolade und Co. sind gefährliche Biester, ich habe in Schottland auch zugenommen, weil ich wieder angefangen habe, ab und zu Süßes zu essen, obwohl ich das seit Jahren nicht mehr tue. Trotz Wandern und täglicher Bewegung, half alles nix dagegen.
      Intervallfasten finde ich auch super, ich mach das auch, zumal ich beim gemeinsamen "Mittagessen" in der Gruppe eh nie zum Essen komme, und "reinschlingen" mag ich es nicht mehr. Lasse ich es halt weg. Manchmal esse ich nur am Abend "richtig", aber das geht gut. Toll, dass Du schon solche Erfolge mit Intervallfasten gemacht hast!

      Auf den Morgenespresso verzichtet nach 20 Jahren... hmmmm. Also, dafür meinen allergrößten Respekt! Ich bin da noch lange nicht soweit. Mit de "dumpfen" Gefühl, das Du beschreibst, gehe ich allerdings konform beim Alkohol, irgendwie schmeckt immer nur das erste Glas (aber auch nur, wenn man richtig Lust drauf hat) und hat eine angenehme Wirkung (bei mir) - ab de 2. wird es wirklich "dumpf". Mit dem Teetrinken - tja, Du bist eben eine Hamburgerin :-) - hier in Norditalien :-) muss es einfach der Caffè sein :-)

      Ich komme aus einer "Suchtfamilie", wie man so schön sagt, und es war ja nicht immer traurig... (außerdem muss man ja schließlich auch mal anfangen zu lachen, sonst könnte man ja dauernd weinen...) daher mache ich mich das lustig, was ich kenne, z.B. über "Alkohol" mein nächster Post handelt auch davon - ich nehme die Sache an sich nicht ernst, aber sehr wohl die Menschen dahinter. Hoffe ich jedenfalls. Das hilft mir ganz gut im Leben, mit gewissen Dingen umzugehen.

      Vielen lieben Dank, Grazyna!!!

      Alles Liebe, Maren

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  12. Eine Diät für mich? Wäre recht schwer, denn gerade dann ist man hungrig! Verzichten auf etwas? Nicht so einfach. Meine Ärztin sagte zu mir, ich soll wegen Migräne auf Schokolade, Käse, Wein und Weintrauben verzichten. Schokolade, ok- nicht mein Fall, Trinker bin ich nicht aber kein Glas und keine Weintrauben? Na, wir wollen doch nicht übertreiben. Ein Mass? In größten Teil übernimmt das Gott sei Dank mein Körper für mich. Der sagt mir schon wenn er etwas nicht will und er völlig gesättigt ist. Hast aber toll (wieder mal unterhaltsam) geschrieben! Liebe Grüße!

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    1. Oja, das kenne ich gut! Ich mache auch keine Diät deshalb. Da hast Du wegen der Migräne ja auch einige "Baustellen" bzw. einiges, auf das Du verzichten musst. Wenn mann auf den Körper hört (auch das schaffen nicht alle!) sagt der einem schon, was gut ist und was nicht. Das sehe ich ganz genau so. Vielen lieben Dank! Liebe Grüße!

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