Sunday Colours - die Philosophie der Ordnung


(Achtung: auch in jeder noch so übertriebenen Satire schwingt immer ein Körnchen Wahrheit mit. Manchmal sogar mehrere 😀).

In diesen wahrlich merkwürdigen Zeiten, in denen man nichts planen, vorhersehen oder wirklich kontrollieren kann, waren meine bislang größten Erkenntnisse, dass 1. mir das so genannte "social distancing" erstaunlich wenig ausmacht und 2. ich den "Kontrollverlust" (siehe oben!) am Besten dadurch wettmache, indem ich aufräume. 

Tja. Und da ich zu Hause inzwischen damit durch bin (na ja, obwohl... wann ist man jemals damit durch? Das ist eine philosophische Frage!) habe ich es mir zu meiner Mission gemacht, das Materiallager im Keller der Einrichtung, in der ich arbeite, komplett aufzuräumen. Okay. Jetzt werden vielleicht einige von Euch denken: "Na dann - viel Vergnügen!" Aber: was Ihr nicht wissen könnt: dieser Kellerraum ist groß. Nein, er ist riesig. Und er birgt neben gefühlten Tonnen von an sich brauchbaren Materialien zum Basteln, Malen, Werken, Handarbeiten und sonstigem kreativem Schaffen gleich mehrere düstere "Geheimnisse".

Zum einen war es bislang nur mit soldatischer Tapferkeit, scharfem Orientierungssinn und einer echt gigantischen Portion Optimismus möglich, ihn überhaupt zu betreten. Denn: dieser Raum ist ein verwirrendes Labyrinth - selbst für den hart gesottenen und kreuzfidelen Messie! Seit Jahren hatte keiner mehr den Mumm, sich länger als unbedingt nötig darin aufzuhalten. Wenn meine Kolleg/innen und ich etwas brauchten, holten wir tief Luft, spannten sämtliche Muskeln an, packten noch ein bisschen Proviant ein und verabschiedeten uns auf unbestimmte Zeit 😁.




Zum anderen sagt man ja nicht nur im Feng Shui, dass der Keller für die Vergangenheit steht. Ich formuliere es mal ganz allgemein (und ich weiß aus erster Hand, dass es in anderen Arbeitsverhältnissen auch diverse Problemchen gibt, nicht nur im sozialen Bereich, das kann ich Euch flüstern!): wenn man das Gefühl hat, dass bei an sich sachlichen und fachlichen Diskussionen zwischen den Zeilen ständig noch etwas anderes "mitschwingt", weil bestimmte Konflikte nie geklärt wurden - dann kann man sich als Team/ als Familie/ als Paar in noch so viele Supervisionen, Mediationen und/oder Therapien begeben... es wird nicht funktionieren. Kein Neustart ohne die Entrümpelung der "Altlasten" - ist doch sowas von logisch.

Was mich daher keineswegs überrascht hat: mein Anliegen wurde zunächst äußerst - sagen wir mal - verhalten aufgenommen. Mit Zögern, Unbehagen und sogar Widerstand. Aber ich dachte an Willy Brandt und seine damalige "Politik der Annäherung" (an den Osten). Er sagte nämlich "Kleine Schritte sind besser als große Worte!".

Und so hielt ich mich nicht lange mit Worten auf, sondern packte meine Ausrüstung (Bergschuhe, Spitzhacke, Seil, Eimer und Lappen...) zusammen und stieg hinab ins zwielichtige Halbdunkel des Materialkellers, an dessen Untiefen bereits Horden todesmutiger Praktikant/Innen gescheitert waren! Tränen, Frust, Wutanfälle und erhöhter Drogenkonsum waren noch die harmloseren Folgen unzähliger Versuche, dieses Lager zu entrümpeln! "Ich träume jede Nacht von Tonpapier!" flüsterte die letzte Praktikantin noch mit leerem Blick, kurz bevor sie sich auf unbestimmte Zeit krank schreiben ließ...


Tja. Was soll ich Euch sagen? Seit Tagen hab ich keine Sonne mehr gesehen. Meine Haut gleicht nun erst recht der eines Mehlwurms. Ich fange an, mit mir selbst zu reden. In kryptischen Halbsätzen, die niemand außer mir verstehen würde... und ich stelle Fragen. Über Fragen über Fragen, zum Beispiel: "Elfenbeinfarbenes Tonpapier - zum weißen oder gelben Stapel?" oder "Was zum Teufel ist Reliefmasse?" oder "Warum bin ich hier?" oder "Ist die Erde nicht doch eine Scheibe, getragen von vier Elefanten, die wiederum auf dem Rücken der Sternenschildkröte Groß-A-Tuin stehen?" oder gar "Wer kam eigentlich auf die Schwachsinns-Idee, Bügelperlen zu erfinden??".

Aber - pah! Ich bin die Lara Croft des Kellers! Ich habe einen Auftrag zu erfüllen. Es gibt kein Scheitern! Und ich werde hier nicht wieder rauskommen, bevor ich jeden Klebestift, jeden Bogen Transparent- Origami- Seiden- Ton- Bunt- Brief- oder Malpapier, jeden Pinsel, sämtliche Tempera- Acryl- Stoff- Porzellan- Wachsmal- oder Marmorierfarben, jedes Päckchen lufttrocknender Tonmasse, jedes Wollknäuel, sämtliches Stick- Strick- Näh- und Häkelwerkzeug, die ganze ekelhaft pappige Knete, jedes Mosaiksteinchen, jede lockere Schraube, jedes Laubsägeblatt, jeden Handbohrer, jede Schraubzwinge, jedes Holzstück, jeden Hammer, jeden einzelnen Nagel und jede noch so winzige Glas- Bügel- Wachs- Holz- Plastik- Metall- oder Rocailleperle - einfach alles! Alles! Alles! - dreimal umgedreht, geputzt, neu sortiert, kategorisiert, systematisch in passende Behältnisse geordnet und diese allesamt katalogisiert und beschriftet habe! 





Hmmm. Letzte Nacht, kurz vor dem Einschlafen, stellte ich mir vor, vorübergehend ganz in diesen Keller zu ziehen. Ich könnte mir ein kleines Lager aufbauen, nur mit dem nötigsten: eine Matratze, eine Decke, eine Kerze, ein paar Kafka-Bücher. Mein gesamtes Dasein würde sich nur noch um die Frage drehen: "Werde ich durchhalten oder verrückt werden?". Ich würde ein einsames Eremitendasein führen, komplett abgeschottet von der Außenwelt... meine Haare und Zehennägel würden drei Meter lang wachsen. Irgendwann würde ich vergessen haben, warum ich überhaupt hier bin. Doch Tag für Tag würde ich aufstehen und wie eine Besessene Bügelperlen nach Farben sortieren...  wie Aschenputtel: die guten ins Töpfchen, die schlechten...

AAAAAHHHHHH! Muss wohl eingenickt sein.





OUTFIT: 
Jeans: Cortefiel (aus Gran Canaria 2019)
Sneaker: Gabor
Bluse und Blazer: H & M (alt)
Sonnenbrille und Tasche: TkMaxx (alt)
Papageienbrosche: vom Gardasee 2017 

LOCATION:
am wunderschönen Starnberger See

Kommentare

  1. haben die lagerkellermäuse an deinen haaren geknabbert? die scheinen gekürzt.... wenn, dann haben die das super hingekriegt!
    klingt ganz nach öffentlicher einrichtung - am jahresende ist noch budget da und dann wird bestellt was der bastelkatalog hergibt - und dann vergessen. als ich für 1,5 jahre die kostümwerkstatt des kinderzirkus übernahm fand ich da auch ein gigantisches lager an stoffen, kurzwaren und glitzerkram vor - aber so gut wie keine fertigen kostüme..... kannst dir vorstellen, wie ich den beiden nähmäusen dort beine gemacht hab. am ende hatten die kids kostüme, da ist der cirquedesoleil heute noch neidisch ;-D

    und du richtig lässig im 2-reiher mit schicker tasche und glitzerturnschuhen! und mal wieder die grossartiges piepmatzbrosche!!!
    viel spass beim eiersuchen ;-DDDD
    xxxxx <3

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    1. :-D Nein, die Fotos entstanden noch kurz vor den Ausgangsbeschränkungen - und davor war ich noch in weiser Voraussicht beim Friseur, weil ich mir schon dachte, dass der bald schließen muss - und so wars dann ja auch. Danke!
      Das Problem ist, dass die Einrichtung in den letzten Jahren ganz viel geschenkt bekommen hat (von Geschäftsauflösungen etc.) und noch zusätzlich bestellt wurde - und das alles einfach "übereinandergestapelt" und nie wirklich geordnet wurde.
      Daher kann ich das Lager der Kostümwerkstatt mir bildlich vorstellen... und auch, wie Du den beiden Nähmäusen Beine gemacht hast... :-D oh, wie schön, glaub ich Dir gerne, dass die Kostüme wunderschön geworden sind, nachdem Du da Hand angelegt hast!
      Ich mach ja sehr gerne kreative Angebote mit den Kids - aber dazu ist es gut, wenn man erstmal weiß, was überhaupt alles vorhanden ist!!! Und da ich so die "Kreativmaus" im Haus bin, ist es nur von Vorteil, wenn ICH es weiß :-)

      Merci bien <3
      xxxxx <3

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  2. Liebstige Maren,
    meine bislang größten Erkenntnisse sind, dass 1. mir das "social distancing" auch nicht sehr viel ausmacht, aber ich meine Mutter und meine Tochter gerne doch in näherer Zukunft wieder sehen würde, 2. dass ich keinen "Kontrollverlust" verspüre, vermutlich weil ich eh schon immer unkontrolliert und unkontrollierbar war und auch keine Kontrolle über irgendwas sonst auf der Welt hatte oder zu haben glaubte und 3., dass Aufräumen offenbar die Option ist, die bei mir erst "irgendwann" unter hilfreich eingestuft wird. Unser Keller des Grauens - ich habe dir davon bereits erzählt - kann es vermutlich mit dem Materiallager im Keller deiner Arbeits-Einrichtung locker aufnehmen. Aber wir sind immer noch weit davon entfernt, in diese Tiefen vorzudringen. Zuerst kam die Lieferung unser zwei Selbstbau-Hochbeete und einen Tag später die unserer "speziellen" Terrassenfliesen (aus recycelten Autoreifen, was es nicht alles gibt! ;-) ) Wir haben mit der Terrassenrenovierung begonnen und sind dann gestern zum Hochbeetbau für Anfänger übergegangen. Uiuiui, da waren ein paar ganz schön verzogene Bretter dabei, aber das erste Hochbeet ist jetzt mal fertig. Leider müssen wir unseren Gemüsegarten auch noch weiter begradigen, denn so schief, wie das Beet jetzt steht, kann es nicht bleiben. Und natürlich wird weiter Gymnstik betrieben und im Wald hermgewandert und auf den Feldwegen geradelt. Tja, du siehst also, der Keller wird so bald nicht drankommen. Da bräuchte es wohl eine zweijährige Coronakrise, und das möchte ich dann doch wieder nicht. Gar nicht so unbedingt wegen mir, sondern wegen der Menschen, die jetzt schon aus verschiedensten Gründen ziemlich unrund werden.
    Ich freu mich sehr, dass du wieder in der freien Natur herumwandern konntest (war das vor oder nach deiner Kellerepisode? Blass siehst du da jedenfalls nicht so sehr aus...) - und das Einhalten des Mindestabstands scheint ja da auch nicht allzu schwer gefallen zu sein... Schick gekleidet warst du auch - und die Papageienbrosche ist sowieso immer wieder ein Hingucker!!!
    Ich wünsche dir einen wunderschönen und genussvollen Ostersonntag 😊😷😘🐰🐥
    Liebste Drückers, Traude
    https://rostrose.blogspot.com/2020/04/von-bluhhugeln-und-katzen-von.html

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    1. Liebstige Traude,
      :-DDD na ja, es gibt so Tage, da hab ich noch nicht mal die Kontrolle über meine eigenen Haare! Aber ansonsten wiege ich mich gerne in der Illusion dass die Macht mit mir sein möge! Die mag ich nämlich nur ungern aus der Hand geben, denn "unkontrolliert-ohnmächtig" will ich nicht sein. Aber ich weiß was Du meinst - wir haben natürlich keine Kontrolle über irgendwas. im "außen". Aber ich meine eher: wenngleich ich schon weiß, dass ich manipulierbar ohne Ende bin, möchte ich wenigstens nicht auch noch wie ein ferngesteuerter Roboter kontrolliert werden. Aber wer weiß das schon, vielleicht ist es so...? Ganz schön gruselig :-( die Vorstellung...
      Und in der Arbeit, was soll ich Dir sagen: mir ist laaaangweilig. Und der Keller, das ist was Sinnvolles, verstehst Du, ich geh am Abend heim, klopf mir den Staub und die Spinnweben von und mir stolz auf die Schulter :-) und sage: Maren, das hast Du wieder toll gemacht!!! (glaub nämlich bloß nicht, dass das sonst irgendjemand sagt...!). Wie sonst halt auch :-DDD. Mit dem Unterschied, dass man bei der "normalen" Arbeit eher wenig "sieht"... also nix "messbares". Das fehlt ja vielen im sozialen Bereich, die sichtbaren Erfolge und deshalb gibt es so viele Burnouts und Sinnkrisen. Aber kennst mich ja- hab ein bisschen über das Thema nachgedacht :-))) und seither kaum noch Probleme mit "Dankbarkeit" (fehlender). Notfalls schau ich ganz pragmatisch auf meine monatlichen Gehaltsüberweisungen ;-))) Für irgendwas muss ich die ja bekommen :-)
      Was Du alles schilderst, ist ja auch mit "sichtbaren Erfolgen" verbunden, also Terrasse, Garten etc. neu machen, bepflanzen, Hochbeet anlegen... da weiß man hinterher, was man "geschafft" hat. das ist doch ziemlich befriedigend, oder?
      Nein, eine zweijährige Coronakrise will bestimmt niemand! Gruselige Vorstellung...
      Das herum"wandern" war am Tag der Ausgangsbeschränkung, aber selbst jetzt ist das hier noch möglich. Ich war die letzten tage auch radeln und hab dabei auch Fotos gemacht, das geht ohne weiteres! Es ist ja nicht wie in Spanien, zum Glück. Und mit dem Keller bin ich ja noch nicht fertig, morgen geht's weiter! :-DD
      Vielen lieben Dank!
      ich hoffe, Du hattest/hast auch wundervolle Osterfeiertage!
      Auch ganz viele Drückers, Maren

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  3. In ein paar Sätzen erkannte ich mich darin wieder, als ich die Hälfte meines Kellers aufgeräumt (der andere fehlt noch). Momente, an die ich mich nicht einmal erinnern möchte, sonst laufe ich Gefahr, die andere Hälfte nicht zu tun.
    Du warst sehr fleißig, liebe Maren, ich bin sicher, dass du gute Arbeit geleistet hast! Schade, dass ich nicht dort wohne, ich hätte dir gerne geholfen!
    Vielen lieben Dank für diese schönen Bilder und du siehst soooo toll aus, wie immer!!
    Mit vielen bunten Ostergrüßen,
    Claudia

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    1. Oh ja, liebe Claudia, man wird dabei leicht wahnsinnig - aber es lohnt sich :-DDD. Und währenddessen komm ich sogar in so eine Art "Flowzustand"... und hinterher sieht man was man geschafft hat :-))) Also, denk daran, wenn der 2. Teil Deines Kellers noch ansteht!!
      Vielen Dank, ich bin mir sicher, Du hättest mir geholfen - und zu zweit macht sowas natürlich noch viel mehr Spaß, weil man dann noch ratschen (=sich unterhalten) kann... :-)))
      Vielen Dank *rotwerd* <3 <3 <3
      Mit vielen bunten Ostergrüßen auch an Dich,
      Maren

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  4. You made my day, liebe Maren! Ich habe wieder einmal herzhaft lachen können beim Lesen Deines Posts ;-).
    Ich hab´s schon hinter mir ... das Entwirren des Kellerlabyrinth´s von zwei Messi´s. Nicht ganz freiwillig, ein Wasserrohrbruch hat uns letztes Jahr einen Schubs gegeben und uns zu Lara Croft´s des Kellers werden lassen ;-)

    So fesche Blazer hat man wirklich bei H & M bekommen? Wow ...

    Frohe Ostern!!!
    Nadine <3

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    1. Sehr schön, liebe Nadine, das brauchen wir doch alle in diesen ansonsten ziemlich humorlosen Zeiten, oder???
      Oje, Wasserrohrbruch, nein, das stell ich mir richtig ätzend und mit viel Dreck verbunden vor! Zum Glück seid Ihr da unversehrt rausgekommen und nicht verrückt geworden :-)))

      Ja, manchmal haben Hasi und Mausi richtig tolle Sachen, finde ich - Dankeschön!

      Frohe Ostern!!!
      Maren <3

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    2. Hansi und Mausi ... ich lach mich Tod! Der Ausdruck für das schwedische Möbel- äääh Klamottenhaus war mir neu - vielen Dank!

      Ja, kurzfristig hat es danach ausgesehen, als würden wir verrückt werden, nachdem der Keller 20 cm unter Wasser stand, aber mittlerweile lieben wir es, wie aufgeräumt und sauber es dort ist!

      Frohen Ostermontag!
      Nadine <3

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  5. Oh jeh das erinnert mich an unsere Rumpelkammer, den Raum den wir nicht betreten, den Keller und die Garagen. Oh aber nein, ich mach da JETZT nix.
    Toll dass Du Dich dessen angenommen hast und da wird es Dir sicher nicht langweilig. Maren ich musste soo lachen Du solltest einen Ordnungsratgeber schreiben. :)
    Ich mag Dein Blazeroutfit sehr.
    Frohe Ostern, liebe Grüße Tina

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    1. Nein, Tina, da machst Du jetzt nix, auf keinen Fall. An meinen eigenen Keller hab ich mich auch noch nicht rangetraut, dazu müssten nämlich erst die Wertstoffhöfe wieder normal geöffnet sein...
      Nein, mir ist zum Glück dadurch nicht langweilig. Das bisschen Eltern und Kinder anrufen mach ich eh so "nebenher", und ich sitz ungern rum und dreh Däumchen...
      Hihi, Danke :-) Das ist eine gute Idee. Ordnungsratgeber. - aber inklusive Liste von psychiatrischen Notdiensten...! :-)
      Danke Dir!
      Frohe Ostern, liebe Grüße, Maren

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  6. Bitte werde nicht zum Eremit liebe Maren :) Das ist ja eine Mammutaufgabe. Im Keller. Bei so schönem Wetter.

    Auf Facebook mag ich schon gar nicht mehr schauen. So viel Müll und Halbwissen wird da verbreitet. Und alle wissen es besser als die Experten.

    Naja, wir müssen da irgendwie durch.

    Wünsche Dir trotz alledem noch schöne Ostertage.

    Liebe Grüße Sabine

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    1. Hihi, keine Sorge :-) Ja, es ist viel, aber man kommt auch in so eine Art "Flow" und sieht hinterher, was man gemacht hat. Gar nicht wie sonst... :-)))

      Ach, das glaub ich Dir. Ich schau sowieso nicht auf solchen Plattformen wie Facebook, Insta und Co., weil ich da wirklich (auch ohne Corona) viel Müll verbreitet wird!

      Wir schaffen das schon!

      Die wünsch ich Dir auch von <3en!

      Liebe Grüße Maren

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  7. Tja, solche Horrorszenarien kenne ich aus jeder meiner vier beruflichen Einsatzorte. Und immer habe ich laut hier geschrieen, wenn es galt die in Ordnung zu bringen. Auch dann, wenn einem der Sysiphos zuschrie: Lass es! Der Effekt, bei mir in meinen viel kleineren Refugien wohnt der Messi, den ich andernorts so gut verleugnen konnte. Auch nach fünf Jahren im Ruhestand. Was mir in diesen gekrönten Zeiten nur immer wieder auffällt: Ich habe ein Problem damit, mich um mich zu kümmern.
    Ob diese Erkenntnis noch durchschlägt bei den Jährchen die mir noch bleiben.
    Übrigens habe ich auch noch Tonpapier im Keller. Und Metallfolie. Und Overheadfolie. Von diversen Farben ganz zu schweigen. Mein Kreativraum ist sogar schon wegen Überfüllung so gut wie geschlossen...
    Aber es kommt einfach keiner vorbei!
    Schöne Ostertage!
    Astrid

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    1. Ja, das glaub ich Dir gerne, dass Du solche Materiallager des Grauens auch kennst ;-)) Ich dachte auch an Sysiphos, aber ich denke, langsam lichtet sich das Dunkel und ich seh Erfolge (und nicht immer den gleichen blöden Stein!). Und das lohnt sich. Außerdem das bisschen Kontakt am Telefon mit den Familien, das mach ich so nebenher... und ansonsten wär mir wohl seeeeehr langweilig.
      Ich kenne das von Dir beschriebene Verhalten, ein ganz klein wenig von mir, aber hauptsächlich von Kolleg/innen... leider muss ich sagen, dass Selbstlosigkeit auch ganz schön nerven kann! Und da ich diese Reaktion bei mir festgestellt hab, bemüh ich mich erst recht, die ganze Opferbereitschaft stecken zu lassen :-))) Leider muss ich auch sagen, dass es oft die "Selbstlosen" sind, die dann aber auch Dankbarkeit erwarten... Dann lasst es doch einfach! möchte man sagen.
      Dass mir meine Kelleraktion keiner "dankt", ist mir völlig klar. Im Gegenteil, vermutlich werde ich Beschwerden hören, dass andere sich nicht mehr zurechtfinden etc. Aber darauf stell ich mich schon ein, wurscht. ich tu das für mich!
      Schöne Ostertage und alles Liebe,
      Maren

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  8. Alle Achtung, Du hast es gewagt und Dich trotz der überlieferten Schauergeschichten in den Keller gewagt und bist heil und, soweit ich das beurteilen kann, noch unversehrt daraus hervor gestiegen. Allerdings hätte ich doch vermutet, dass sich dort ein geheimer Schatz verbirgt. Mit den Bügelperlen ist kein Staat zu machen. Ich habe eher an Legos der ersten Stunde oder Matchbox Autos gedacht. Egal, eine Heldin bist Du auch ohne Schatz. Ich wünsch Dir, dass in Deinen nächsten Träumen Oma Wetterwax erscheint und die Ärmel hochkrempelt.
    Außerdem frage ich mich gerade, was unser Keller über unsere Vergangenheit aussagt. Nichts gutes offensichtlich.
    Liebe Grüße
    Sabine

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    1. Tja, Du sagst es... noch :-) !!! bin ich heil und unversehrt, aber ab morgen geht's weiter! Schaun mer mal, wie ich die nächsten vier Tage überstehe :-)))
      Oh, ich hab ehrlich gesagt, so manche geheimen Schätze gefunden, Dinge, die ich noch nie zuvor gesehen hab, von denen ich gar nicht wusste, dass es sowas überhaupt gibt!!! Wenn ich fertig bin, kann ich einen Hobby/Kreativladen aufmachen, dann bin ich Expertin! :-)
      Aaaaah, ja, Lego, Duplo, Matchboxautos... das ist ein anderes Lager. Der Keller besteht leider aus vielen Räumen... :-)
      Ach, bei wem tut er das schon? Mein Keller zu Hause ist dunkel, unübersichtlich, zugestellt, von Spinnweben überzogen... was sagt das jetzt über MEINE Vergangenheit aus??? :-))))
      Liebe Grüße,
      Maren

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  9. Jetzt weiß ich, warum wir keinen Keller haben ;-)))) Ich leide mit Dir. Ähm, da fällt mir ein, auf unserem Hochboden befinden sich inzwischen auch so einige Sachen, die ... nein ich denke jetzt nicht weiter drüber nach. Denn ich habe ich noch meinen Kleiderschrank auf der To Do Liste. Drücke mich immer noch erfolgreich davor.
    Liebe Maren, ich wünsche Dir trotz allem ein schönes Osterfest.
    Liebe Grüße
    Ari

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    1. Hihi :-)))) Ach weißt Du, ich leide jetzt nicht direkt! Irgendwie macht es auch Spaß, vor allem jetzt, da sich inzwischen das "Dunkel" lichtet und ich wirkliche Erfolge sehe!
      Ach ja, der Hochboden/Speicher steht übrigens für die Zukunft. Wollt's nur mal erwähnen... :-D Du lebst nicht in der Vergangenheit, und über die Zukunft denkst Du lieber nicht nach...? Na, ist doch nicht das Schlechteste :-DDDD
      Liebe Ari, ich danke Dir und wünsch Dir dasselbe!
      Liebe Grüße,
      Maren

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  10. Ich stelle es mir so ähnlich vor, wie mit der Softwareentwicklung. Die Arbeit muss getan werden. Dass dazu auch Ordnung gehalten werden muss, wird oft nicht eingeplant. Sprich, es muss nicht nur entwickelt werden, sondern auch dokumentiert und gelifecylelt. Das kostet Geld, das keiner bezahlt.
    Wenn ihr also in Euren 8 Std. mit den Kids 2 h bastelt müssen 2 weitere fürs Planen, 2 fürs aufräumen und 2 fürs controllen aufgewendet werden.
    Ich würde NICHTS aufräumen. In den Keller gehen, die erste Kiste holen, alles "verbasteln", leere Kiste weg. Nächste Kiste. Bis der Keller leer ist. Die Zeit würde ich mir sparen das zu sortieren. Weil Du dafür einen Lageristen zahlen müsstest. Oder Du machst das im nächsten Jahr wieder.
    BG und bleib gesund
    Sunny

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    1. Naja, auch wenn das interessant klingt, ganz so 1:1 kann man es doch nicht mit der Softwareentwicklung vergleichen, meine ich.
      Es ist eher so: stell Dir vor, Ihr zieht in ein neues Büro. Und alles, also Möbel, Bürostühle, Unterlagen, Schränke, Computer, Kaffeemaschine und was ihr noch so braucht, wird alles an einem einzigen Tag geliefert, unaufgebaut, und alles wird in den Raum gestellt. Um darin arbeiten zu können, müsste irgendjemand erstmal alles aufbauen und anschließen.
      So ähnlich ist es mit diesem Keller. Seit wir vor Jahren umgezogen sind, steht alles rum und wird nur noch mehr zugestellt.
      Lustige Vorstellung, eine Kiste nach der anderen zu "verbasteln". Lageristen zahlen, im sozialen Bereich, auch lustige Vorstellung... :-)))
      Liebe Grüße,
      Maren

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    2. Du wirst lachen. Wir ziehen häufig um. Und genau so sieht das aus. Ich habe schon viele Kisten, die ich unausgepackt 2-3 Mal umgezogen habe, zwischenzeitlich grob sondiert und entsorgt. Ich habe einen Rollcontainer, 10 Ordner und ein paar Bücher. Also zwischenzeitlich schon fast sehr papierlos.
      Eben, weil der Lagerist utopisch ist, bleibt Euch nur die Kisten zu verbasteln und nix mehr auf Halde zu legen. BG Sunny

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  11. Liebe Maren, genau solche Beiträge sind es, die es schaffen, dass wir diese ungewohnte Situation mit Humor meistern können. Einfach wieder genial geschrieben und gerne noch weitere davon - ich nehme mal, bis wir das alles überstanden haben, wird es wohl noch einige Zeit dauern. Da spielst du also zurzeit Kellermaus und stört all das andere Geziefer das es sich in den Jahren der Vergessenheit dort gemütlich gemacht hat. Aber ich sage dir eines, auch wenn es jetzt noch so unendlich aussieht und du mit Widerwillen die Treppen hinabsteigst, der Lohn ist dir sicher. Es ist dann einfach ein wunderbares Gefühl, etwas in Ordnung gebracht zu haben, etwas worauf wir Einfluss haben und das wir trotz aller anderen derzeitigen Vorgaben machen können. Bei mir hat sich beruflich bisher nicht so viel geändert, sodass ich leider (*grins*) noch nicht zu irgendwelchen Aufräumtätigkeiten gekommen bin. Behalte dir für die nächste Zeit auch diese gute Laune und lass uns an deinen weiteren Ordnungserfolgen teilhaben.
    Hab einen wunderbaren Abend und alles Liebe

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    1. Liebe Gesa, vielen Dank für Dein tolles Lob! Ja, ich spiele wohl noch eine Weile Kellermaus, denn obwohl ich gehört habe, dass die Schulen für die Jüngeren wieder (vermutlich) ab nächste Woche öffnen, ist es noch nicht sicher, ob wir das auch tun - und wenn, dann nur als "Notgruppe" mit einigen wenigen Kindern, schätze ich mal.
      Mein "Problem" ist dann eher, dass ich in 4 Tagen mit dem Aufräumen durch bin, und dann muss ich mir eine neue Aufgabe suchen... das damit verbundene "Problem" ist, dass man mit dem Wort "Langeweile" gaaanz vorsichtig umgehen muss, wie ich festgestellt hab :-)))) als ich es ausgesprochen habe... hmmmm. Als ob ich damit ein "Tabu gebrochen" hab. Denn wenn ich sage dass mir langweilig ist, empfinden andere das regelrecht als Angriff. Na ja, man findet doch so einiges im Keller... :-)))
      Und ich werd natürlich versuchen, meine wunderbaren Leserinnen - wie Du es bist! - bei Laune zu halten, versprochen :-D
      Hab einen wunderbaren Tag und alles Liebe!

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  12. Ich beneide dich schon fast, für die Energie die du hast um dein Keller aufzuräumen! Ich muss sagen, ich bin stolz auf mich, dass ich in der ganzen Zeit mein Schrank und eine Schublade des Grauens (das ist die, in der man alles und nichts hat) geordnet habe. Mein Keller wird höchstwahrscheinlich 2021 aufgeräumt :-) Liebe Grüße!

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    1. Ich glaube die Energie kommt beim Tun, außerdem sind das ja (bezahlte) Arbeitsstunden, ist ja nicht mein Keller, sondern der in der Arbeitsstelle, von daher werd ich ungern fürs Nixtun bezahlt. Schublade des Grauens? Aaach, komm schon, die kann doch soo groß nicht sein :-)))
      Liebe Grüße!

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  13. Liebe Maren,
    Ausmisten ist eine fantastische Sache. So befreiend! Ich finde es super von dir, dass du freiwillig in den Keller hinabsteigst, um aufzuräumen. Deine Kollegen werden sich sicher freuen, nach der Krise ein super aufgeräumtes Materiallager vorzufinden. Ich finde, hierfür würde dir mindestens eine Woche Sonderurlaub zustehen. Aber bitte erst dann, wenn man wieder reisen darf, denn irgendwie haben wir ja fast alle momentan "Sonderurlaub".
    Ich muss sagen, ich finde die aktuelle Entschleunigung gar nicht mal schlecht (was hab´ ich schon an Geld gespart, weil die Geschäfte zu sind!) und ähnlich wie bei dir leide ich nicht besonders am social distancing. Ist eher mal entspannend, keine Verabredungen zu haben oder sich für Events aufbrezeln zu müssen :)
    Ich wünsche dir weiterhin viel Spaß in den "Katakomben", liebe Grüße
    Birgit
    fortyfiftyhappy.de

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    1. Liebe Birgit,
      die Sache ist ja: es gibt einfach nicht viel zu tun, und ich bekomme ja noch mein volles Gehalt, da will ich nicht einfach Däumchen drehen, das ist ja eh nicht so mein Ding...
      und wie Dir geht's mir ehrlich gesagt auch: Urlaub lieber wieder erst dann, wenn man wieder richtig reisen kann. Und der Vorteil: bis dahin hab ich auch so viel Geld gespart, dass ich mir einen richtig feinen Urlaub gönnen kann :-)
      Das freut mich, dass es Dir ähnlich geht. Ja, mir geht's erstaunlich gut, aber das ist auch ein bisschen dem geschuldet, dass ich täglich die Wohnung verlassen und zur Arbeitsstelle fahren darf und dass wir natürlich keine komplette "Ausgangssperre" wie in Spanien oder Frankreich haben.
      Danke :-) und liebe Grüße
      Maren

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  14. Hi Maren, wie ein Kellerkind schaust Du aber gar nicht aus, sondern sehr schön und die Jeans steht Dir super!
    Finde ich klasse, dass Du so in den Keller abgetaucht bist - fast schon im wahrsten Sinne des Wortes :) Ich bin mir sicher, von Deiner Arbeit wird man noch jahrelang zehren und ich bin mir auch sicher, dass sich die Ordnung dort unten in ganz vielen anderen Bereichen bei Euch in der Arbeit (und entsprechend auch auf Dich) positiv auswirken wird! Du machst echt das Beste aus jeder Situation, aber was anderes habe ich auch nicht erwartet von Dir!
    Liebe Grüße, Rena
    www.dressedwithsoul.com

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    1. Hi Rena, das liegt daran, dass die Fotos noch vor der "Kellerepisode" entstanden sind, Du solltest mich jetzt mal sehen... hihi, Spaß. Nein, so sehr hab ich nun doch nicht gelitten :-)
      Ja, das war meine Hoffnung: bisher wurde nämlich viel über den Materialkeller geredet, aber es blieb immer beim Reden. Wenn das nun wegfällt... wer weiß? In erster Linie mach ich das natürlich für mich und um der Langeweile zu entgehen, die Kolleginnen wurden alle in den "Zwangsurlaub" geschickt und ich dreh ungern Däumchen, werd ja schließlich auch bezahlt! Vielen Dank für Deine Einschätzung, das freut ich sehr, aber ich spüre tatsächlich viel Zuversicht. Bin vermutlich krisentauglich ;-)
      Liebe Grüße, Maren

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  15. Mir gefällt die Stelle im Text mit Kafka und dem Lesen bei einer Kerze ... aber ich hab einen Faible für das Schloss und den Prozess.
    Schöne Fotos, sie vermitteln Unbeschwertheit, schön anzusehen.

    Liebe Grüße

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    1. Oje, jetzt muss ich mich gleich outen, dass ich noch gar nix von Kafka gelesen hab... :-))) Aber ich kann immer gut so tun, als ob, bei völliger Ahnungslosigkeit :-DDD
      Danke Dir! Erstaunlicherweise bin ich recht unbeschwert...

      Liebe Grüße

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  16. What a great outfit! i love a blazer and jeans together and this spot looks like a nice place for a walk :) It's good you are able to get so many things tidied up!

    Hope that you are having a good week :)

    Away From Blue

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    1. Thank you, Mica. It ist indeed a nice place, Starnberger See is the spot near Munich where the "rich and famous" :-) live...

      Hope you are having a good week as well :-)

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  17. Das mit dem Aufräumen scheint ja gerade bei vielen ein großes Thema zu sein. ;) Ich persönlich bin halt generell sehr ordentlich und wüsste jetzt gar nicht so genau, was ich aufräumen sollte... der Punkt fällt bei mir irgendwie schon mal weg. ;)
    Muss ich halt jetzt Puzzeln. Machen ja auch alle.

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    1. Ja, ich persönlich leider auch! Bei mir Zuhause war auch nix mehr zu tun... deshalb die Keller-Aktion in der Arbeitsstelle... weil: bezahlt werde ich ja ohnehin. Dann kann ich auch was dafür machen :-)))
      Puzzeln? Hmmm, gute Idee! Werd's mir für die nächsten Wochen merken :-)

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