Was ziehe ich an? Über Fashion-Statements, Style-Politik und Mode-Spirit: Teil 1


Die Aussage: "Ich hoste einen reinen Modeblog, natürlich schreibe ich da nicht über politische, psychologische und spirituelle Themen", hat mich schon immer erstaunt die Augenbrauen heben lassen. Erstens ist alles, was wir sagen und tun, meiner Ansicht nach irgendwie politisch. Es sei denn, wir haben gar keine Meinung. Genau wie wir alle mit einer Seele und genug eigener Lebenserfahrung ausgestattet sind, um etwas zum Thema Psychologie im weitesten Sinne beizutragen. Spirituell sind wir ja ohnehin (nicht erst) von Geburt an, ob wir das nun wollen oder nicht, denn we are spirits in the material world, ist nun mal so. 

Nicht darüber zu reden oder zu schreiben macht die Sache mal wieder exklusiv und elitär und nur einigen wenigen vorbehalten, die dann über unsere Köpfe hinweg entscheiden. Und was das alles für mich mit Mode und Style zu tun hat: ich amüsiere mich oft im Stillen, wenn mir jemand verkaufen will, dass ausgerechnet die Wahl der Kleidung harmlos, unpolitisch, irgendwie oberflächlich und nicht so wichtig sei. Das sehe ich nämlich komplett anders. Und da der wahre "Style" nicht etwa von "oben" diktiert, sondern "unten", also auf der Straße entsteht, hat auch jede/r von uns etwas dazu beizutragen.


Um sich gesellschaftskritisch oder -konform zu äußern, muss man nicht zwingend eine Rede vor dem Bundestag halten. Man kann ein Statement abgeben, ohne überhaupt den Mund zu öffnen, eine Botschaft senden, eine Zugehörigkeit oder Ablehnung zu bestimmten Gruppierungen signalisieren, man kann den eigenen Gemütszustand vermitteln, eine Stimmung zum Ausdruck bringen - oder die Hoffnung auf eine Stimmung! - einfach so, indem man sich ankleidet. (Wobei ich die Wirkung, sich splitterfasernackt unter die Menschen zu mischen, nicht unterschätzen würde...!😁).

Das alles beginnt schon, wenn ich morgens aufstehe, nach dem ersten oder zweiten Kaffee zum Kleiderschrank schlurfe und mich frage: "Was ziehe ich heute an?". Man beachte bitte die Doppeldeutigkeit dieser Frage! Und sagt jetzt nicht, och nöööö, ich bin doch kein solches Style-Opfer, bei mir ist das nicht so, Styling und Fashion und das ganze Klimbim sind mir völlig wurscht... ha! Auch diese Aussage ist eine Aussage. Man kann nie nicht kommunizieren. Angeblich keinen Style zu haben ist auch ein Style. So schaut's nämlich aus.


Was ziehe ich an? oder vielleicht auch: wen ziehe ich an? kann also durchaus bedeuten, dass ich mich - bewusst oder unbewusst - entscheide, wer ich sein will, wovon ich träume, welche Zeit, welche Orte und welche Menschen ich mag. Was ich trage, kann mich outen und Gleichgesinnte anziehen (oder natürlich andere vergraulen...!). Schlussendlich kann das "Sich-Ausgehfertig-Machen" alles sein: vom sich anpassen zum sich abheben, anderen gefallen wollen, sich verkleiden, zur Schau stellen, sich solidarisieren bis hin zum Protest. Idealerweise ist es jedoch ein nicht zu unterschätzender Akt der Selbstliebe.


Heutzutage schafft Mode allerdings nur selten so schnell Klarheit darüber, wer nun wen magnetisch anziehen oder abstoßen sollte, wie es zum Beispiel in den 60ern bei Mods und Rockern, in den 80ern bei Poppern und Punkern, in den 90ern bei Yuppies und Grungies üblich war, als sich diese Gruppierungen auf den ersten Blick klar voneinander abhoben! Im Hier und Jetzt wird einem so ein Schubladendenken ja weitaus schwieriger gemacht.

Meine Interpretation der 70er...

...80er...

90er...

...Nuller...

...und 10er Jahre

Das liegt unter anderem daran, dass wir immer individualistischer werden und somit schlechter zu "kategorisieren" sind - was für ein Glück! Aber andererseits auch daran, dass wir uns immer weniger individualistisch kleiden. Heute fallen beispielsweise die Grünen im schicken Kostüm und/oder Anzug mit gepflegter Frisur optisch nicht mehr aus der Rolle wie noch in den 80ern im selbstgestrickten Pulli aus ungefärbter Schafswolle und langem Wallehaar im Bundestag sitzend.


Aber Individualismus hin oder her: mit Hilfe unserer ureigensten Identität formen wir unseren ganz individuellen "Style". Und der hat in den seltensten Fällen etwas mit den inzwischen nahezu täglich abgefrühstückten Trends der IN und OUT-Listen zu tun. Und falls doch, dann signalisiert der typische "Blogger-Style" eben einfach nur: seht her, wie trendy ich bin! Also Fashion als Challenge, sozusagen. Passt doch perfekt in unsere Zeit.

Bei allem Fun with Fashion sollten wir nicht vergessen: Mode bedeutet auch Freiheit, das ist nicht etwa ein längst gelutschter Drops, sondern leider noch immer allzu wahr. Ich merke, dass ich in einer Demokratie lebe, wenn ich mich kleiden darf, wie es mir beliebt. Sowas ist in vielen anderen Ländern der Welt einfach undenkbar. Nicht nur in Nordkorea. Oder in Afghanistan und Iran. Dort kann mir als Frau übrigens die morgendliche Entscheidungsfrage: "Was ziehe ich an? Heute vielleicht mal ohne Kopftuch und stattdessen mit wehendem Haar und Minikleid?" ratzfatz das Leben kosten. Die Wahl der Kleidung ist also doch politisch!


Bleiben wir aber mal in der westlichen Welt: echten Pelz zu tragen, beziehungsweise ihn nicht zu tragen, ist politisch. Auch "ethnische" Kleidung zu tragen kann ein gesellschaftskritisches Statement sein, besonders, wenn es sich um das Gewand der Unterdrückten handelt, beispielsweise der amerikanischen Ureinwohner. Und "Slow Fashion" vs. "Fast Fashion" ist sowieso politisch und hochaktuell. Die großen Modeketten reagieren darauf, indem sie sich beeilen, möglichst häufig das magische Reinwasch-Wort "Recycling" auf ihre Fahnen (und immer noch nicht koscher produzierten "Fähnchen") zu schreiben. 

Meinen stylischen Hut zieh ich vor der Queen - Göttin hab sie und ihren Gatten selig! - die 2017 mit einem deutlichen Europasymbol auf ihrem Hut und in der blaugoldenen Farbauswahl ihres Outfits ihren Einwand gegen den Brexit signalisierte. Sie durfte ja verbal keine politischen Aussagen tätigen - brauchte sie in dem Fall auch nicht. Die kürzlich verstorbene Vivienne Westwood unterschied in ihren Entwürfen am Ende nicht mehr zwischen Männern und Frauen. Beide Geschlechter trugen romantische lange Kleider. Auch das ist politisch aktuell


Und erinnert Ihr Euch an die ehemalige amerikanische Außenministerin Madeleine Albright und ihre wechselnden Broschen? Tja, selbst Schmuck kann politisch sein! Denn während die "Leute auf den billigen Plätzen" zur Unterstützung eines Songs noch immer in die Hände klatschen, bat John Lennon 1963 vor dem letzten Lied eines Live-Auftritts der Beatles bei der "Royal Variety Performance" darum, dass der Rest einfach nur "mit ihren Juwelen rasseln" möge. Echtschmuck ist eben ein klares Symbol der Elite.


Wobei die wahre Welt-Elite natürlich keine fetten Klunker braucht. Wer in Geld schwimmt, hat sowas nicht nötig. Das Zur-Schau-Stellen von Marken-Fashion-Statements wie Designertaschen verhält sich meiner Ansicht nach auch proportional zum Selbstwertgefühl - und letzteres hängt natürlich mehr oder minder stark von der Bildung ab. Zu weit hergeholt? Nein, nur etwas grob zusammengefasst


Ich betreue Mädels und Jungs, die fast schon manisch vom Gedanken besessen sind, später mal so stinkreich zu sein, dass niemand sie je mehr übersehen oder schlecht behandeln wird. 8jährige Mädels "bitchen" sich gegenseitig an, die Mimik und Gestik der prominenten Vorbilder perfekt imitierend, Namen wie Gucci und Dolce&Gabbana gehen ihnen dabei mühelos über die Lippen.

Ehrlich gesagt, ärgert es mich inzwischen maßlos, wenn Menschen die Auswirkungen von TV-Sendungen wie "GNTM", die Kardashians, mannigfaltiger dämlicher Youtube-Videos oder geschickter Manipulation, um eine Marken-Besessenheit bei bestimmten Gruppen zu erreichen, nur auf der Oberfläche betrachten. Es ist nicht harmlos, auf Kosten emotionaler Bedürftigkeit Millionen zu scheffeln. Gezielt werden hier bestimmte Produkte entwickelt und wie Opium unters Volk gebracht. Nein, wir brauchen keine Religionen mehr. Oder ist es etwa normal und okay, wenn 8jährige sich nach Markenhandtaschen sehnen?


Aber auch dazu mehr... in den nächsten Posts. Freut Euch also auf ein buntes Potpourri über Fashion-Statements, Style-Politik und Mode-Spirit. Ich hoffe sehr, Ihr begleitet mich dabei! 

Inspiriert zu dieser Serie wurde ich von vielen Eurer Posts, 

z.B. der "MINIMALISMUS"-Serie 


oder erst kürzlich wieder von TINA's Pink Friday oder FRANTastic

Die tollen Fotos (außer meinen natürlich!) habe ich übrigens von PIXABAY.

Kommentare

  1. Liebe Maren,

    in meinem Herzen bin ich immer noch Parka- und Jeansträgerin wie in den 80ern, da kann ich so alt werden wie ich will.

    Die ganzen Bedürfnisse nach Designermarken usw. ist doch letztlich nichts anderes als der Wunsch, dazu zugehören, geliebt und gesehen zu werden. Wenn das nicht erfüllt wird, dann kaufen wir uns das. Und merken ganz schnell, dass es schnell wieder verpufft und das nächste Teil her muss. Neverending story.

    Best things in life are free.
    LG
    Claudia

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    1. Liebe Claudia,
      das ist doch schön, wenn du für dich festgestellt hast, dass du dich in deinem Herzen immer noch den 80ern zugehörig fühlst... und außerdem diese ganze Bedürfnisse nicht hast! Denn natürlich entstehen sie aus dem Wunsch, gesehen und letztendlich geliebt zu werden, und wer das nicht braucht, ist wirklich privilegiert.
      Ich kenne schon das Gefühl, wenn ich cool und stylisch aussehe, werde ich vielleicht mit anderen, wohlwollenden Augen betrachtet... irgendwo unbewusst in mir will ich mich durch Kleidung schon irgendwie... na ja, nicht "abheben", aber ich möchte auf jeden Fall ein Statement abgeben.
      Best things in life are free - ja, da hast du natürlich recht! :-)
      Liebe Grüße,
      Maren

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    2. Ja, schon, in T-Shirt, Jeans und Hoodie oder Parka fühle ich mich am wohlsten. Die meisten anderen Sachen sind Verkleidung für mich selbst gesehen. Also kleidungsmäßig sind mir Dinge nicht so wichtig.
      Wichtiger ist für mich erleben, was schönes für mich tun, mir was gönnen wie z.B. ein Besuch in der Therme oder lecker essen gehen oder ein Konzert oder so. Oder ein Parfum. Ich bin nicht ab vom Weltlichen. *grins* Also, wie soll ich sagen, mehr was immaterielles als ein Luxuslabeltasche oder eine Rolex. Liegt vielleicht auch daran, dass ich nicht in Luxuslabelkreisen verkehre. Mon Dieu, der Streß!!
      John Lennon hatte in so vielem recht. Schade, dass er so früh gehen musste. Einen der Beatles habe ich aber mal live gesehen ( den Paule), damals noch mit Linda.
      Das sind so Sachen, für die ich dann gern Geld ausgebe.

      Gruß und Kuss,
      dein Julius ähh Claudia

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  2. Ach, Deine Fotos, die zeigen es so schön (die persönlichen fand ich damals schon so klasse)!
    Nichts davon ist unpolitisch und am unwissensten sind die Menschen, die es glauben (wollen).
    Wie sehr Freiheit und körperliche Unversehrtheit mit Kleidung verbunden ist, erleben wir ja derzeit im Iran mit brutaler Macht. Und natürlich nicht nur dort. Und oft trifft es Frauen, aber nicht nur.
    Dass die von Dir betreuten Kinder Luxus-Verführungen auf den Leim gehen, ist echt ein Jammer. Ich hoffe, sie stecken diese Sehnsuchts-Energien im Laufe der Jahre in ein wirkliches Lebenskonzept, das jede Luxustasche entbehrlich macht und dennoch viel Spaß und persönliche Anerkennung bringt.
    Du hilfst ihnen sicher ein Stück dabei und das ist ebenfalls politisch.
    Auf die Fortsetzung Deiner Reihe freue ich mich schon.
    Und jetzt noch eine Frage:
    Als was bist Du zu Fasching dort unterwegs gewesen?
    Denn das ist ja nun wohl auch politisch...
    Herzlich grüßt Sieglinde

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    1. Ah... Fasching. Hab den schon wieder verdrängt, weil ich so froh war, alles überlebt zu haben :-))) Das war aber nicht unbedingt politisch, sondern eher, sagen wir mal: psychologisch! :-))) Ich habe mich im Grunde nämlich nicht verkleidet - bin auf Tinas Tipp als verrückte Wahrsagerin gegangen, hab mir dafür extra eine Brille gebastelt, Tücher ins Haar gebunden, langes Wallekleid... und mir Tarotkarten ins indische Brustbeutelchen gesteckt. Da ich mit ü 20 Jahren Erfahrung eh "in die Zukunft sehen" kann, was die Handlungen von Kindern betrifft (ich "rieche" Konflikte längst, bevor sie ausarten!), war das Kostüm im Grunde nur das Signal: mir könnt ihr nix mehr vormachen :-))))
      Ich danke dir für deinen Kommentar, hab mich sehr gefreut! Nicht selten erlebe ich, dass ich einen Tag vorher mir was zum Anziehen rauslege, mich aber dann für etwas anderes entscheide, weil mir spontan danach ist.
      Dass Luxuslabels günstigere "Ableger" rausbringen, um auch die Bedürfnisse derer zu bedienen, die für eine Tasche keine 10.000 Euro ausgeben können, sagt ja schon viel aus. Und alles in allem ist es immer noch diese Gesellschaft (auch wenn sich da grad was ändert), die vorgibt, dass man es nur dann geschafft hat, wenn man Geld hat.
      Herzliche Grüße! Maren

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  3. Das ist mal wieder ein sehr interessanter Blogpost von Dir. Und Deiner Aussage, dass der wahre "Style" nicht etwa von "oben" diktiert, sondern "unten", also auf der Straße entsteht, kann ich nur zustimmen. Und letztendlich bringt man mit seinen Looks tatsächlich etwas zum Ausdruck. Und wenn ich mit knalligen Farben einfach gut Laune vermitteln möchte. Womit ich allerdings ein Problem habe, ist die Tatsache, dass bestimmte Farben etwas zum Ausdruck bringen sollten. Sei es, Power, Sinnlichkeit, Emanzipation, Feminismus ... Ich möchte bei meinen Outfits aufgrund der Farben weder als geheimnisvoll, emanzipiert oder gar ängstlich eingestuft werden. Manchmal muss ich wirklich lachen, wenn ich lese, was bestimmte Farben vermitteln. Nein, dagegen wehre ich mich. Ich trage bestimmte Farben einfach nur, weil sie mir schlichtweg von der Optik her gefallen. Und damit möchte ich definitiv nichts Politisches ausdrücken.
    Liebe Maren, ich wünsche Dir einen schönen Sonntag ♥.
    LG
    Ari

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    1. Vielen Dank, Ari! Hmmm, das mit den Farben seh ich natürlich anders, aber das weißt du ja.... :-))) Ich seh Farben nicht als politisches Statement, aber ich glaube ja an Farbwirkung... und wenn beispielsweise jemand Farben komplett "verweigert", finde ich das schon eine Aussage (auch, wenn jemand konsequent in Schwarz rumläuft, wie ich es in meinen frühen 20ern tat, kannst du dir das vorstellen?). Dabei "werte" ich aber nicht, ich denke auch nicht, dass man jemanden aufgrund seiner Farben z.B. als "geheimnisvoll, emanzipiert oder gar ängstlich" einstufen kann, das würde ich mir nicht anmaßen. Aber doch, ich denke schon, dass die Wahl des Outfits (auch der Farben) etwas bedeutet. Ich greife vielleicht unbewusst zu Rot, wenn ich mich ein wenig energielos fühle, zu Blau oder Grün, wenn ich etwas Beruhigendes brauche... hat mit Politik aber nix zu tun.
      Liebe Ari, Danke, den wünsche ich dir auch <3
      Liebe Grüße
      Maren

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  4. Oh natürlich hat Mode Macht! Sich einfach nur anziehen, kann ganz schön schwierig sein, wie Du ja super beschreibst.
    Das Streben nach Marke gab es früher auch. Ich habe als Teenager immer Geld gespart, damit ich mir die Marke leisten konnte. Von meinen Eltern bekam ich z.B. das Geld für die Palomino Jeans und die Differenz zur Wrangler oder Levis musste ich drauflegen. 8 war ich damals aber nicht, eher so 11-13. Und hatte ich diese eine Jeans wurde die getragen bis sie vom Leib fiel. Da änderten sich die Trends nicht alle 2
    Stunden. Die Kids heute haben es sicher nicht leicht.
    Ich bin da zwiegespalten. Denn da ich für mein Geld arbeite, möchte ich es ausgeben für was ich es ausgeben möchte. Aber ich verstehe was Du meinst. Bin gespannt auf Deine weiteren Posts.😁
    Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag, liebe Grüße Tina

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    1. Na klar sollst du dein Geld ausgeben wofür du es willst, das ist dein gutes Recht und ich würde das in keinster Weise kritisieren, ich hoffe das kam nicht so rüber, sollte nämlich nicht so gemeint sein - aber ich weiß, dass du nicht glaubst, dein Lebensglück hängt von einer Designertasche ab... das ist der Unterschied. Ich finde nur diese gezielte Manipulation und das "Spielen mit der emotionalen Bedürftigkeit" ganz furchtbar, genau wie den jungen Menschen zu suggerieren, dass es nach wie vor nur auf die Kohle ankommt! Es gibt einen Gegentrend, aber der erreicht nicht alle Schichten...
      Ich wollte auch eine bestimmte Marke früher, z.B. mussten es All Stars von Adidas sein, aber das alles hielt sich irgendwie noch in Grenzen... und meine Freunde damals waren eher "individualistisch", von denen hab ich viel gelernt. Die haben sich die Klamotten selbst genäht und gefärbt. Das kann man nicht mit heute vergleichen.
      Ich denke manchmal heute noch, wenn ich dies und jenes habe bzw. trage, hebt das mein Selbstbewusstsein. Natürlich ist das so. Würde ich nur in geflickten alten Leggings und Schlabberpulli rumlaufen, würde mein Selbstwertgefühl (das ich mir hart "erarbeitet" habe) immens leiden! Na klar! Ich bin also alles andere als frei davon!
      Danke, ich wünsch dir auch noch einen schönen Sonntag, liebe Grüße, Maren

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    2. Nein nein, es kam schon richtig rüber. Keine Angst 😂 Ich kaufe mir eh was ich will. 🤭
      Tatsächlich fühle ich mich selbstbewusst, wenn ich Kleidung anhabe die ich richtig gern mag. Zuppelfrei und komfortabel. Das gilt auch für Schmuck und Taschen. Egal welche Marke. Das habe ich meinen Kindern so auch weitervermittelt. Und dass secondhand gut ist und nicht eklig. Sarah kauft gern bei Vinted und mein Sohn würde secondhand nicht tragen. Der guckt nach Qualität und kauft sich dann genau so viel davon wie er braucht. Meist die gleiche Marke, gleiches Modell.Und wenig.
      Liebe Grüße Tina

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  5. *gggg*- also, diesen Spruch des wunderbaren Mister Lennon find ich ja für sich schon ausgesprochen brilliant! Hab laut herausgelacht vor'm Compi- was HH etwas irritiert hat blicken lassen....😄
    Sicher, Mode ist immer ein Statement. Wenn man sich ihr verweigert sowieso! Ich bin ja jetzt grade nicht die, welche dazu extrem viel zu sagen hätte, bzw. es ist kein Thema, das mich im Leben sehr umtreibt. Ich bin froh, dass man heutzutage schlicht alles anziehen kann und darf, was einem gefällt. (Und ich finde übrigens, dass dir alle Intepretationen ausgesprochen gut stehen und dass du jeden Style getrost tragen kannst- so bist du um Welten besser angezogen als all die jungen Frauen die aussehen, wie wenn sie grad aus einer IN-Liste gepurzelt wären.) Natürlich kaufe ich mir auch gern hübsche Kleidung (die mit angesagten Trends so viel wie nichts zu tun hat...), aber mein Wohlergehen hängt in keiner Weise davon ab, ob ich so ein Gucci-Teil am Handgelenk baumeln habe. Deshalb finde ich es auch wirklich traurig, dass schon so kleine Kinder von dieser Scheinwelt beeinflusst werden (nein, das ist definitiv nicht okay!). Zumal wohl die aller-allerwenigsten von ihnen jemals so stinkreich sein werden, dass sie sich auch nur annähernd sowas leisten können. Viel mehr als ein It-Bag würde ich ihnen ein liebevolles Zuhause, verständnisvolle Eltern und ganz viel Selbstbewusstsein wünschen....
    Ich hab ja viele Jahre in Gstaad, diesem berneroberländer Promi-Ferienort gelebt. Und dort habe ich genau das erlebt, was du beschreibst: den wirklich, WIKLICH stinkreichen oder berühmten Menschen hat man ihren Wohlstand selten angesehen. (Roger Moore trug z.B. im "normalen" Leben gerne ausgeleierte Cordhosen und Strickpullis, dazu eine völlig altmodische Sonnenbrille. Bin ihm selber mal so aus nächster Nähe begegnet, als ich ihn ums Haar mit dem Auto überfahren hätte, weil er zu Fuss im Halbdunkel auf der falschen Strassenseite unterwegs war...🥺)
    Aber diese Neureichen, die immer in unüberhör- und sehbaren Zusammenrottungen auftauchten, die warfen alles ins Spiel, was sie zu bieten hatten. Unangenehmes Volk, wirklich.
    Naja, auf jeden Fall bin ich gespannt auf weitere Folgen dieser Serie- und mercimerci für's Verlinken!
    Fröhlichen Sonntag weiterhin, herzliche Grüsse!
    PS:...und was ich über Greenwashing etc. denke, das kannst du dir mit Sicherheit vorstellen. Ganz übel.

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    1. Ja, nicht wahr? Der hat das vor einem durchaus "royalen" Publikum gesagt, aber die Beatles waren damals ja schon "berühmter als Jesus" (das hat er auch gesagt!), daher konnte er es sich "leisten". :-D
      Ja, wertige Kleidung hat etwas mit Selbstliebe zu tun, wenn man es nicht maßlos übertreibt bzw. wie "suchtartig" konsumiert. Ich denke, die billigen Fähnchen sagen auch viel über den "Selbstwert" einer Person aus... halt genau so, als wenn man pausenlos Fastfood in sich reinstopft.
      Ich glaube, das mit den Kids ist tatsächlich dem so genannten "Prekariat" geschuldet. Wenn man sich dann noch ohnehin wertlos und ungeliebt fühlt... dann passiert so ein maßloses "Alles-Haben-Wollen" von ganz allein. Schlimm finde ich das "Spiel mit der Bedürftigkeit" der großen Marken, und natürlich die Vorbilder in Median und TV.
      Roger Moore war ja Brite, und da gilt bei den Stinkreichen sowieso "Understatement". Alte Cordjacken sind in der Oberschicht gerne getragen! :-)))) Echt spannend, dass du mal in Gstaad gelebt hast, kann mir gut vorstellen, dass man da den eine oder anderen Promi trifft!
      Ich war mal an der Kasse hinter einem Pulk "neureicher" Russinnen (wobei die Nationalität hier keine Rolle spielt) gestanden, das hab ich kaum ausgehalten. Ich fand ihre "Attitude" einfach ganz furchtbar, hat mich an meine zickenden Mädels erinnert...!
      Danke, sehr gerne und dir auch einen fröhlichen Sonntag!!! Herzliche Grüße!

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    2. Ohja, die trifft man! Wir machten Hausbesuche im Hotel Palace, wo die ganze Prominenz abgestiegen ist. Ich erinnere mich an die Tage, als Michael Jackson im Dorf war- was'ne Hysterie! Und überhaupt: ich glaub, ich bastle da mal einen Post draus, da hast du mich jetzt grad drauf gestossen! Merci! 🤓
      Schönen Aaaabend!

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  6. wie du schon sagst: man kann nicht nicht kommunizieren.
    und da mode/bekleidung/stil ja non-verbale kommunikation sind, sind die allermeisten text-statements dazu komplett überflüssig...... dass ein rock grün ist oder eine bluse rüschen hat, sehe ich ja selber. peinlich wirds, wenn die bluse zwar rüschen hat, aber die selbsternannte modekennerin schreibt "volants" ;-D
    und klar sagt ein "reiner" modeblog sehr viel über die politisch-gesellschaftliche einstellung aus - was, wieviel kaufe ich wo - wie oft trage ich es.... etc....
    womit wir bei marken/labels wären: was wäre die bloggerwelt ohne sie - die einen werten sich auf, indem sie sich mit designerhandtaschen behängen - und die anderen werten sich damit auf, dass sie designerhandtaschen ablehnen, weil sie es angeblich nicht nötig haben, sich aufzuwerten..........
    haha.
    dass man die leute nichtmehr "einsortieren" kann anhand ihres anzuges, stimmt gar nicht. es ist nur subtiler geworden - es sind die details, grade die, die den träger*innen selber gar nicht bewusst sind.
    dass die kinder heutzutage so schlimm gehirngewaschen sind, finde ich aber wirklich furchtbar. ich denke, wenn knirpse so agieren, wie von dir beschrieben, ist das auch ein symptom von verwahrlosung.....und dass "die medien" schuld sind, ist nur die halbe wahrheit - bei uns zuhause zb. stand alkohol offen rum - trotzdem haben wir den nicht getrunken....... und dass sich immernoch mädchen finden, die sich von frau klump schikanieren lassen, gehört da dazu - haben die keine eltern, die ihnen vernunft beigebracht haben?
    danke für den "shout out"!
    xxxxx

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    1. Stimmt, zum Glück bin ich keine selbsternannte Modekennerin, obwohl ich den Unterschied zwischen Rüschen und Volants kenne. Ich wüsste ehrlich auch nicht, was ich an meinem Outfit noch kommentieren sollte. Sieht ja jeder! :-)))
      "die einen werten sich auf, indem sie sich mit designerhandtaschen behängen - und die anderen werten sich damit auf, dass sie designerhandtaschen ablehnen, weil sie es angeblich nicht nötig haben, sich aufzuwerten.........." -Herrlich! Genau so isses. Und ich glaube übrigens auch, dass mich gewisse Anziehsachen und Kombinationen "aufwerten", bzw. im Umkehrschluss glaube ich nicht, dass es egal wäre, wenn ich ausschließlich in löchrigen Leggings und Schlabberpulli rumlaufen würde. Ich lehne z.B. Designertaschen gar nicht ab, kann sie mir nur nicht leisten... :-DDD Wenn mir jemand eine Birkin Bag schenken will, immer nur zu! :-DDDD
      Ich hab ja auch nur geschrieben, dass es schwieriger geworden ist, die Leute einzuordnen. Nicht unmöglich. Es ist subtiler, wie du sagst...
      Ja, es ist ein Symptom von Verwahrlosung und auch einer gewissen Geschichte. Wenn sich die Eltern aufgrund ihrer Erfahrungen schon als Mensch 2. Klasse fühlen, dann wird es nicht einfacher. Ich muss aber dazu sagen, dass die Kids, die ich betreue, es meistens auch echt nicht leicht haben und ganz schön viel mit sich rumschleppen. Z.B. das Gefühl, abgelehnt zu sein. Solche Menschen sind "willkommene Opfer".
      Ich habe mir die Sendung von Frau Klump schon mehrmals angesehen, und ich muss sagen, es ist wie schleichendes Gift, was sich ganz subtil in dich reinfrisst... wie sie und Wolfgang Joop (der war auch mal dabei) z.B. in der "Erstauswahl" über die Anwesenden gelästert haben, das war richtig menschenverachtend. Seither find ich den Joop auch ganz furchtbar.
      Gerne! xxxxx

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    2. Jetzt muss ich mal fragen, was daran zum Lachen ist, wenn sich einer keine Designertaschen kauft ?
      Das verstehe ich nicht. Wieso ist das ab- oder aufwertend?

      LG,
      Claudia

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    3. Nein, Schmarrn, es ist natürlich gar nicht zum Lachen, wenn sich jemand keine Designerhandtaschen kauft/kaufen kann (ich hab auch keine!). Und natürlich auch nicht, wenn er sie sich kauft/leisten will. Jedem Tierchen sein Pläsierchen! Aber es gibt so einen "Fashionista-Spruch": die (Designer-) Tasche wertet das komplette Outfit auf (wirklich sehr oft auf Blogs verwendet!). So, als ob so ein Teil die Macht hätte, damit womöglich auch die Persönlichkeit aufzuwerten... und um diesen Spruch wird großes Aufhebens gemacht, sowohl von der einen als auch der anderen Seite... sprich: irgendwie geht's da auch um gegenseitige Schuldzuweisungen, die ich persönlich mehr als lächerlich finde. Als ob mich das als Persönlichkeit in irgendeiner Weise "ausmacht", ob ich nun so ein blödes Ding am Arm baumeln hab oder nicht.
      LG Maren

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  7. Du hast das Thema sehr schön umfasst. Ich gebe dir auch recht, dass man überhaut die Freiheit hat, alles anzuziehen was gefällt. Mode wird immer politischer, genauso wie Religion oder sogar ein gewöhnlicher Wocheneinkauf. Dass eine 8jährige eine Markentasche haben muss, finde ich mehr als bescheuert. In diesem Alter sollte man andere Werte lernen. Ich bin nicht altmodisch, aber ich hätte in den Schulen, eine Uniform- Pflicht eingeführt, für mehr Gerechtigkeit und weniger Mobbing. Schule soll kein Laufsteg sein. Liebe Grüße!

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    1. Stimmt, ich hab erst kürzlich Hähnchen im Supermarkt aufs Band gelegt und mir gleichzeitig überlegt, wie das jetzt wohl rüberkommt im "Veganuary"... :-)) Es ist schon krass, auch was man fürs Geld kauft, von wegen Inflation... ja, alles ist irgendwie politisch. Du hast recht, mit 8 sollte man andere Werte lernen. In den Ländern, in denen es Schuluniformen gibt, schaffen die Kids es allerdings trotzdem, klarzumachen, wer mehr hat als andere... durch Accessoires, Schultaschen, Uhren... ist leider so. Liebe Grüße!

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  8. Wie gut, dass wir heute keinen Mode-Diktaten unterworfen sind. Zumindest lasse ich mir nichts (mehr) vorschreiben. Früher war das sicherlich anders. Da wollte ich auch die Metkenjeans und habe dafür gespart. Es gab aber weder Handys oder andere Social Media Kanäle, die uns beeinflussten. Die Kids haben es heute nicht leicht. Farb und ihre Wirkung spielen für mich eine große Rolle.

    Liebe Grüße Sabine

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    1. Ja, das ist wohl wahr. Hat ja auch was mit der (Un-)Vernunft des Älterwerdens zu tun :-))) dass wir uns nix mehr vorschreiben lassen. Stimmt, der Handy- und Gamingstress blieb uns wenigstens erspart!
      Liebe Grüße Maren

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  9. Liebstige Maren,
    dein diesmaliges Thema passt ein bisschen zu dem Roman von Jojo Moyes, den ich gerade lese: «Mein Leben im deinem» - die Geschichte zweier ungleicher Frauen, die das Schicksal zusammenführt, indem die beiden im Sportstudio ihre Sporttaschen verwechseln. In der einen Tasche befinden sich enorm teure und stylishe High-Heels sowie eine Chanel-Jacke, in der anderen ausgelatschte Pumps und ein Jacke von Primark. Ich bin noch nicht sehr weit, aber die High-Heels und die Chanel-Jacke verhelfen der Protagonistin Sam schon mal zu mehr Selbstbewusstsein und einem besseren Auftritt, wodurch sie für ihre Firma an einem einzigen Tag gleich drei Aufträge an Land zieht. Und ich denke mal, de verwöhnte Nisha wird durch die ausgetretenen Latschen von Sam auch noch somanche heilsame Erfahrung machen. Verlagstext: "Jojo Moyes erzählt die Geschichte von Sam und Nisha, sie erzählt von Freundschaft, von Liebe. Davon, was es auslösen kann, einmal die Perspektive zu wechseln, die Welt mit anderen Augen zu sehen. Und von dem Glück einer zweiten Chance." Es geht also einerseits um "Kleider machen Leute." und darum, wie Menschen oft nach ihrem Äußeren beurteilt werden. Aber wohl auch darum, dass es letztendlich wichtiger ist, welche Leute in den Kleidern stecken.
    Stil ist jedenfalls etwas, das nichts mit Geld zu tun hat und auch nichts mit Markenkleidung oder - taschen, das weiß ich und das weißt du, aber es gibt vermutlich viele Menschen (vor allem unsichere, leicht beeinflussbare), die das verwechseln. Traurig, wenn schon Achtjährige von solchen Verwechslungen betroffen sind...
    Für mich trifft definitiv zu, dass ich mich auf den ersten Blick mehr von Menschen angezogen fühle, die kleidungstechnisch irgendwo zwischen Hippie- und Ethnostyle, fröhlich bunt, Jeans und T-Shirt, Secondhand-kreativ, Ökomode oder modischem Desinteresse bewegen als im Designerkostümchen, Persianermantel, Business-Outfit, Lodenmantel und Jodelhut oder im "Tussenlook" (Sorry, dazu fällt mir kein politisch korrekter Begriff ein ;-DDD - ich bin mir ziemlich sicher, du weißt, was ich meine...) Allerdings kommt es dann sowohl bei der ersten als auch bei der zweiten "Kategorie" trotzdem noch sehr stark auf den zweiten oder dritten Blick an.
    Alles Liebe - und ich freu mich, dass du das Faschingsfest als Wahrsagerin gut überstanden hast ;-))
    Drückers, die Traude

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    1. Ja, liebstige Traude, dass ich das Faschingsfest als Wahrsagerin a la Trelawney gut überstehe, hab ich schon vorhergesehen, hihi, mit meinem inneren Auge, du weißt schon... zum ersten Mal hatt ich's allerdings mit Kindern zu tun, die eine Höllen-Angst vor einem platzenden Luftballon hatten... hm, ganz neue Erfahrung...! ;-)))
      Der Roman, den du beschreibst hört sich echt interessant an! Wäre eine gute Urlaubslektüre, sonst lese ich ja kaum noch außer Fachbücher und online.
      Und ja klar ist es letztlich wichtiger, welche Menschen in den Kleidern stecken, aber da man ja üblicherweise nicht alle kennenlernt, die man so flüchtig trifft, bildet man sich doch immerzu unbewusst und blitzschnell ein Urteil. Das macht wohl jeder. Man hat nicht immer eine Chance auf einen zweiten und dritten Blick, wobei ich mich da auch schon hab überraschen lassen! Gerade, was den "Tussenlook" angeht, ich hatte mal in einer Fortbildung eine stark geschminkte, "tussig" gekleidete Referentin, die auch noch stark bayrisch gesprochen hatte... da ließen wir uns allerdings allesamt überraschen, als wir merkten, wie klug, fein und sensibel sie war und genau das Gegenteil von dem, was sie vorgab. Aber dann wiederum hab ich mich gefragt, weshalb sie so wahrgenommen werden will? Die Wahrnehmung der anderen deckte sich mit meiner, daher denke ich, dass es klare Botschaften gibt, die alle mehr oder weniger gleich interpretieren...! In meinen Dreißigern wollte ich zuvor eher punkig, hippiemäßig und alternativ gekleidet, in wechselnden Phasen, mal was ganz anderes ausprobieren, färbte meine Haare blond, trug Miniröcke und Blüschen - und kam tatsächlich in Situationen, wo ich (nahezu, ganz gelang mir das nie) als "sexy" und tussig wahrgenommen wurde. Und damit unterschätzt wurde. Der Vorteil ist, man kann die anderen immer überraschen, wenn man unterschätzt wird...!
      Heute wirke ich zumindest scheinbar nicht mehr so unnahbar (wurde mir auch schon nachgesagt), denn ich werde sehr oft nach dem Weg gefragt oder um Hilfe gebeten, das finde ich okay, wie jemand zu wirken, den man um etwas bitten kann. Wobei ich mich manchmal schon frage, wieso andere glauben, ich hätte irgendeine Ahnung :-DDD wenn die wüssten!!!
      Möglicherweise macht bunte fröhliche Kleidung (und ich denke, die trage ich meistens) irgendwie "nahbar", und das gefällt mir. Ich selbst fühle mich auch von dem Stil, den du beschreibst, angezogen...
      Alles Liebe und Drückers, Maren

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  10. Was in der Mode die überteuerten Marken und Designerkleidung ist, ist beim Essen das fine-dining in Spitzenrestaurants bei Hauben- und Sterneköchen zu astronomischen Preisen. Ich habe für beides wenig übrig und finde es eigentlich ver-rückt, vergönne es aber allen, die das wollen. Oder dem gesellschaftlichen Zwang nachgeben müssen... Ich bin frei und brauche diesen Luxus nicht! 😊
    Lg

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    1. Oh ja, mag sein! Wobei ich nix dagegen hätte, mal bei einem prominenten Sternekoch zu essen, einfach, um zu sehen wie es ist. Genau wie eine Chaneltasche zu tragen, ich würde gerne wissen, ob ich mich dann anderes fühle (und ob ich anders wahrgenommen werde!). Vielleicht sollte ich mal so einen Versuch machen... aber wo krieg ich die Chaneltasche her? :-DDD
      Liebe Grüße!

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  11. Ja, was ziehe ich an? Vor dieser Frage stehe ich oft - allerdings nur enfemme. Und da ist ganz klar, was ich ausdrücken möchte - es soll feminin sein und je nach Lust und Laune auch ein bisschen sexy. Aber sonst habe ich zu Kleidung ein ambivalentes Verhältnis. Gerade lief mal wieder im TV eine Dokumentation über die überschüssige und gespendete Kleidung. Es ist verheerend - es wird viel zu viel produziert, es wird gekauft was nicht gebraucht wird und es wird von Industrie/Influencer etc. eingetrichtert, daß man gerade das schon wieder neu braucht.... Aber mit gefällt Kleidung auch - und ob ich einen eigenen Stil habe, ist mir eigentlich gleichgültig - für mich soll´s halt passen und mir gefallen.
    Und generell wird - nicht nur in der Kleidung - hemmungslos übertrieben - speziell in der "zivilisierten" Welt - und da würde ich schon wieder vom Kapitalismus anfangen zu diskutieren. Aber das ist Dein Blog.
    Schöne Zeitreise liebe Maren hast Du uns gezeigt.
    Alles Liebe und ich bin gespannt auf die nächsten Ausgaben
    Violetta

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    1. Ja, das mit der überschüssig gespendeten Kleidung ist tatsächlich ein riesiges Problem. Vor allem, weil man somit die ganze heimische Kleidungsproduktion der Länder, in die das Zeig gebracht wird, auch noch komplett kaputt gemacht wird, daran denken die wenigsten, wenn sie Altkleider spenden.
      Und wer mal einen Fuß in Läden wie Primark gesetzt hat, vergisst das nie wieder. Ich werd's jedenfalls nie vergessen, allein dieser beißende, giftige Geruch... ganz schrecklich. Da kriegt man ein Gefühl von Fast-Fashion!
      Ich seh auch vieles sehr kritisch, was der Kapitalismus hervorgebracht hat, vor allem, welche Art Denken er hervorbringt. Man muss gewinnen, nur die Straken überleben, keine Rücksicht auf Verluste... na ja, und so weiter. Es gibt aber eine Gegenbewegung. Das fängt schon damit an, dass die jungen Menschen heute weniger arbeiten wollen, sie möchten nur so viel verdienen, dass es ihnen zum Leben reicht, und statt dessen lieber mehr leben. Das find ich großartig!
      Alles Liebe und Danke,
      Maren

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  12. Natürlich begleite ich dich in dieser Serie, sehr interessant!
    Mode ist nicht nur ein Trend und Konsum oder einfach nur Kleidung. Wie du sagst, Mode ist auch das Verhaltensbild einer bestimmten Zeit und einer bestimmten Gesellschaft. Ich glaube, dass Mode viel über diese Gesellschaft und ihren kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Moment aussagt.
    Oder ist es etwa normal und okay, wenn 8jährige sich nach Markenhandtaschen sehnen? Ja, wenn das Kind in einer Umgebung lebt, in der es keine anderen Arten von Taschen gibt. Ansonsten ist es nicht normal. Unsere Vorlieben sagen viel über die Gruppen aus, denen wir angehören. Was wir tragen, sagt viel darüber aus, wer wir sind, woran wir glauben und welche Botschaften wir vermitteln möchten.
    Bei bestimmten Fernsehsendungen geht es mir mehr um Werbung - "je dünner desto besser", als um Werbung für Handtaschen und Marken. Ich denke nicht, dass es ein Problem ist, eine bestimmte Tasche einer bestimmten Marke zu wollen, das Problem ist, wenn jemand aufhört zu essen, um eine zu kaufen. Dann braucht diese Person eine Therapie. ;)
    Grüß & Kuss,
    Claudia

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    1. Danke, liebe Claudia!
      Manchmal, und je mehr ich mit íhren "Auswüchsen" und Folgen konfrontiert werde, glaube ich eher, dass unsere Gesellschaft die Therapie braucht, aber wir gesagt, es gibt da schon Gegenbewegungen. Weißt du, ich finde es nicht verwerflich, wenn ich mich als Kind, Teeny oder erwachsener Mensch nach einem Besitz sehne, sagen wir nach einem Haus oder Pferdestall oder meinetwegen auch bestimmten Klamotten.
      Aber es ist schlimm, wenn ein Kind sich nach einer Markenhandtasche als LÖSUNG und Erfüllung sehnt, egal, in welcher Gesellschaft, also von wegen, dann werde ich endlich glücklich sein. Es ist traurig und sagt halt viel über die Gesellschaft und Erziehung aus (und darüber, ob da genug Zuneigung vorhanden war). Diese Kinder haben übrigens alle Therapien, mindestens eine! Man kann sich das manchmal schwer vorstellen...
      Gruß & Kuss, Maren

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  13. Sehr interessante Gedanken, die du da geteilt hast!
    Mode ist wirklich sehr viel mehr als einfach nur Kleidung; und ja, wirklich oft auch ein Statement. Gerade hinsichtlich Pelz usw.

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  14. Ist politische Meinung überhaupt erwünscht? Also auf Blogs? Vor allem wenn man der Blogschreiberin oder den Leserinnen nicht nach dem Mund schreibt. Das Abschreiben überlasse ich lieber denen, die Zugriff auf die Think Tanks haben. Und informiere mich international.
    Ein Blog ist nicht die Plattform um über Politik zu diskutieren. Ich habe da auch nicht die Energie dazu. Und ich sehe auch keine Erfolgschance. Wie Du bei mir kommentiert hast, es legt keiner Wert auf unbequeme Ratschläge. Warum also einen 80 Jahre alten Echtpelz verteufeln und ungeniert Neuware aus Sweatshops kosumieren? Warum nicht den ungerechtfertigten Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine verteufeln und einem farbigen Transgender US-Präsident(in?) und Friedensnobelpreisträger(in) zujubeln, der nicht nur einmal, sondern gleich mehrfach ungerechtfertigt andere Länder überfallen hat? Von den angeblichen Quer- und Längsdenkern, wie Friedensforscher (Ganser) oder Journalisten (Hersh) gar nicht zu reden. Vielleicht bin ich gar eine Quadratdenkerin. Oder nur eine Denkerin.
    Denken bedeutet ja nicht, Meinungen nachzuplappern. Sondern alle Informationen im Gehirn zu verarbeiten, die man laufend erhält. Und es bedeutet auch, Meinungen immer wieder neu zu bilden und alte zu revidieren.
    Glaubst Du wirklich, ich habe Lust mit Leuten darüber zu diskutieren, die mir nicht Auge in Auge gegenüber stehen?
    BG Sunny

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    1. Huch!? Scheinbar hat dich irgendwas, was ich geschrieben habe, irgendwie geärgert? Aber hättest du meinen Text gelesen, hätte dein Kommentar jetzt gar nicht so echauffiert ausfallen müssen, denn ich habe ja überhaupt nicht gesagt, dass man auf Blogs seine politische Meinung zum Ukrainekrieg oder sonstwas äußern solle... glaub mir, das wär das letzte, was ich täte. Im Übrigen weiß ich auch so, dass du bestimmt viel mehr Ahnung hast von Politik als ich, und eine wunderbare Denkerin bist, ob im Quadrat oder im Dreieck, gar keine Frage :-)))
      Mir macht es ja nix aus, wenn Leute meine Posts nicht lesen. Aber es ist immer schwierig sich einen Satz aus dem Zusammenhang heraus zu greifen und dann im Kommentar dazu abzugeben, der am Ende gar nix mehr mit dem Post zu tun hat. Wenn du glaubst, ich hätte irgendjemanden dazu aufgefordert, sich politisch zu äußern, ist das einfach ein fataler Irrtum! Scheinbar hast du es so verstanden.
      Na ja, wie auch immer. Es ging in dem Text übrigens um Mode :-))) Und Ratschläge hab ich keine gegeben. Also, nicht dass ich wüsste... ???
      Liebe Grüße, Maren

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    2. Leider gibts kommentare nicht mit Ton. Und wenn er anders ankam als gedacht, liegt das vermutlich an dem, was ich mir zwei Std. lang reingepfiffen hatte. :-)
      Ich hatte Deinen ganzen Post am Sonntag schon gelesen. Nur leider vor lauter To Dos keine Zeit gehabt ihn zu beantworten. Er hing hier noch offen, gestern abend kam er mir wieder unter. Nach einer "Nachrichtenorgie". Und dann musste ich genau da einhaken.

      Natürlich ist Mode immer ein Statement. Auch ein politisches. Schön Deine Zeitreise. Die immer Maren ruft. Und das ist gut so.
      Komm gut in den Sonntag.
      BG Sunny

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  15. hallo Maren..
    deine Ausführungen sind sehr interessant
    Mode habe ich eigentlich noch nicht als Politikum betrachtet
    aber es ist wohl schon was dran ..
    auch als Statussymbol mag sie herhalten
    und Zugehörigkeitsmerkmal sowieso (z.B. Trachten)

    Mode rangiert bei mir eigentlich ganz weit unten
    ich zieh mich an weil ich nicht nackig gehen kann .. hihi
    ich muss auch nicht überlegen was ich anziehe..
    es ist fast immer das Gleiche
    manche Teile trage ich schon sehr viele Jahre
    aber so lange sie passen und nicht kaputt sind
    bleiben sie auch imj Schrank

    Mode begegnet mir auch eigentlich nur hier in einigen Blogs
    und auf Webseiten.. der Fernseher fristet ein nutzloses Dasein
    in Geschäfte gehe ich selten und da ist es vielleicht der Ad...

    8jährige die von Mode träumen anstatt zu spielen??
    Du meine Güte .. aber das kommt doch dann von den Eltern..
    ich habe das bei meinen Kindern früher schon nicht mitgemacht
    als die Markenklamotten auf kamen
    es wurde in den Versandhäusern bestellt und die Kleineren zog von den Größeren an
    woher hätte auch das Geld kommen sollen

    Handtaschen trage ich gar keine
    da ich das Gebaumele auf der Schulter nicht mag..
    und meine Hände für was anderes brauche .. z.B. Bilder machen
    ich stecke alles in die Hosen und Jackentaschen ;)
    eine Designertasche würde ich garnicht erkennen
    und manche die ich dann schon mal im Net sehe
    finde ich dazu noch potthäßlich

    leider gilt es oft noch dass "Kleider Leute machen"
    und dass vor den anscheinend gut betuchten (da steckt ja.. "gutes Tuch " drinn )
    gebuckelt wird

    naja..
    ich bin jedenfalls an Mode völlig desinteressiert
    selbst wenn ich sie mir leisten könnte
    (was mit 200 Euro Haushaltsgeld im Monat nicht drin ist)

    liebe Grüße
    Rosi

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    1. Hallo Rosi, vielen Dank für deine Gedanken zum Post. 200 Euro Haushaltsgeld im Monat, da bleibt sicher nichts übrig für Kleidung, das kann ich nachvollziehen. Das finde ich wahnsinnig wenig, ehrlich gesagt. Ich erinnere mich an Zeiten (Z.B. als Schülerin/Studentin) da hatte ich auch so wenig Geld, dass ich manchmal (bes. am Monatsende) noch nicht mal (bei Aldi o.ä.) Lebensmittel einkaufen konnte, dann gab's halt ein paar Tage nur Nudeln oder Reste, notfalls wurde ein wenig gefastet, das ging schon irgendwie.. trotzdem war ich immer irgendwie "stylisch" unterwegs bzw. war es mir wichtig, wie ich herumlief. Aus Stoffresten was nähen, alte Klamotten färben, "vererbte" Jeans tragen, bis sie auseinanderfielen, sich was von der Freundin oder Schwester leihen... zum Glück war das die Zeit, in der Löcher in den Jeans in waren ;-))) Irgendwie fiel mir da immer irgendwas ein.
      Es ist nicht immer ausschließlich eine Frage des Geldes, meine ich. Natürlich ist es toll, ins Geschäft zu gehen und sich was leisten zu können. Das kann ich jetzt einigermaßen und bin dafür äußerst dankbar! Vielleicht habe ich, als ich anfing, Geld zu verdienen, auch etwas damit übertrieben, das geb ich zu. Inzwischen muss ich mir nicht jeden Monat was Neues kaufen. Eine Designertasche hab ich auch nicht.
      Liebe Grüße, Maren

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  16. im Alter ist es nicht mehr so wichtig unbedingt modisch unterwegs zu sein..
    sauber und in Ordnung muss es sein ;)
    ich muss ja auch niemandem mehr etwas beweisen..
    nicht ins Büro gehen und dort mit anderen ev. konkurieren..
    mir keinen Mann mehr suchen.. hihi
    meine Anerkennung finde ich in der Familie
    und die Liebe auch
    mehr brauche ich nicht
    für junge Menschen hat das natürlich einen anderen Stellenwert
    wer sich aber nur über Mode definiert
    hat wohl irgendwo ein Defizit
    ich wünsche dir einen schönen Sonntag
    Rosi

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