Sunday Colours: alles klar auf der Andrea Doria?


Sicher fragen sich derzeit ganz viele Menschen, wie sie am Besten mit dem Wahnsinn, der um uns herum wie Sturm und meterhohe Wellen tobt, zurechtkommen. Dabei spielt es noch nicht mal eine Rolle, ob wir steuer- oder backbord stehen, was oder wen wir alles schon vorher auf dem Kieker hatten und ob wir uns überhaupt an Bord begeben bzw. in irgendwelche verkopfte politische Debatten verstricken wollen. Zu wissen, warum der Kapitän den Kahn gegen den Eisberg steuert, wird den meisten wohl nicht wirklich helfen, die eigene Angst, Unsicherheit, Wut und/oder Hilflosigkeit zu beherrschen.

Wenn ich die Situation so betrachte, komme ich um Vergleiche mit Schiffen, vor allem mit ollen, leckenden Kähnen, nicht umhin... und es schleichen sich auch bei mir gerne mal nautische Metaphern wie Schiffsuntergang, Seenot, alle im selben Boot oder vielleicht auch keine Panik auf der Titanic ein!



Hochspannend finde ich zum Beispiel immer wieder, auf welche Weise Menschen in (vermeintlichen) Notsituationen reagieren - dann nämlich, wenn der Verstand nicht mehr hilft und Emotionen ungefiltert wie Luftblasen aus dem Wasser an die Oberfläche blubbern... dazu hab ich natürlich gleich mal eine wahre Familienstory in Petto, die sich genau so (naja, zumindest in meiner Erinnerung!) zugetragen hatte: 

In den Siebzigern tuckerten mein Opa, mein Onkel, meine Mutter, mein Vater, meine Schwester und ich in Irland auf einem gemieteten Hausboot auf dem Shannon durch die Gegend. Ein Tag vor Ablauf der Mietfrist und Rückgabe des Bootes regnete und stürmte es dermaßen, dass die Erwachsenen überlegten, ob es überhaupt Sinn machte, das Hausboot über ein offenes, Wind und Wetter ausgesetztes Lough (also einen See), das den Shannon an dieser Stelle erweiterte, zu fahren und damit dem Besitzer rechtzeitig zurückzuführen - oder ob man lieber noch einen Tag wartete, und fuhr, wenn das Wetter sich wieder beruhigt hatte.

Die Erwachsenen, allen voran mein Opa, der Seemann, entschieden sich letztendlich für die Fahrt, nach dem Motto "wird schon schiefgehen". Ich war damals 8 und merkte erst, dass etwas ganz und gar nicht stimmte, als meine Eltern meine Schwester und mich mit panischer Stimme anwiesen, sofort die Schwimmwesten überzuziehen. Durch die Fenster nach draußen sah man irgendwann nur noch eine einzige, graue Masse an Wasser, welches von allen Seiten unerbittlich an die Außenwände und Fenster klatschte. 

Das von kantigen Felsen und Steinen umgebene Ufer rückte in bedrohliche Entfernung, während es das kleine Boot, welches einsam (kann mich nicht erinnern, dass außer uns noch irgendwelche Verrückte übers Lough schipperten!) inmitten des hohen Seegangs immer wieder mit seinem flachen, runden (für ruhige Flussfahrten konzipierten) Bug wie eine hilflos schaukelnde Nussschale hochgehoben wurde, um anschließend mit heftiger Wucht wieder aufs betonharte Wasser zu knallen. Dabei hörte man ein furchtbares Geräusch, dass tatsächlich mehr an einen Aufprall auf Beton als an Wasser erinnerte.

v.l.n.r.: Fahrt übers Lough an einem "normalen" Tag, ich beim Schwäne füttern,
ich, mein Opa, mein Vater und mein Onkel "an Land"

Mein Vater wurde still und weiß um die Nase, meine Mutter, die nicht an Gott glaubte, fing an zu beten (na ja, wir waren in Irland, der Katholizismus färbt eben ab!) und brüllte in regelmäßigen Abständen hysterisch meinen Vater an, er solle "sofort an Land" fahren (haha, ich erinnere: Felsen und Steine!), das dröhnende Lachen meines Opas hallte durch die Wohnkajüte, während er erfolglos versuchte, mit echt fragwürdigen Witzen über seine im Krieg erlebten Schiffsuntergänge die Situation herunterzuspielen, während mein damals 18jähriger Onkel, der am Fenster stand und mit den Fäusten die Vorhänge umklammerte, meinen Opa, also seinen Vater, anschrie, dass dieser sofort mit seinen saublöden Jokes aufhören sollte - schließlich habe er sein Leben ja schon weitgehend hinter sich gebracht, während mein Onkel selbiges noch vor sich hätte, was er im Anschluss als äußerst dramatisch ausgestoßenes "Ich bin noch viel zu jung zum Sterben!" in Dauerschleife von sich gab... ehrlich, Seefahrer: diese Szene hätte durchaus Potenzial zur absurden Filmkomödie, man würde sich pausenlos schlapplachen!

Ich weiß nicht mehr, ob ich damals Angst hatte oder einfach noch zu unbedarft war, aber ich ahne, warum sich mein Humor bereits im Laufe der Kindheit ausbilden musste - in dieser Familie wohl eine Art Überlebensinstinkt. Deutlich erinnere ich mich jedenfalls an meine Überzeugung, welche dieses Erlebnis noch um ein Vielfaches verfestigte, nämlich, dass die Alten echt komplett am Rad drehten! 😁

Nun ja. Am Ende steuerte das Boot in den sicheren Hafen, alle überlebten, ob mein Onkel nun etwas Sinnvolles aus seinem wiedergewonnenen jungen Leben machte, sei mal dahingestellt, meine Mutter kehrte zum bewährten atheistischen Zweifeln zurück, ich bekam endlich was zum Essen und selbst mein zwei-Schiffsuntergänge-im-Eismeer-überlebender Opa gab im Nachhinein (nach ein paar Pints im Pub) zu, dass die Situation durchaus ihre Tücken gehabt und die Nussschale beim Aufprall aufs Wasser durchaus in Stücke hätte bersten können. Also: immer auf den Bug achten, Mannschaft! Flach ist echt ganz schlecht bei hohem Wellengang!



Noch viel wildere und ganz sicher weniger lustige Geschichten erzählte mein Opa (trotzdem immer auf eine absonderlich "witzige" Art: damals gab's eben noch keine Trauma-Therapie...!) von jenen beiden Schiffsuntergängen. Geschichten, die sich auch bei mir wohl für immer ins emotionale Familiengedächtnis gebrannt haben, auch, wenn ich selbst damals nichts war als vielleicht ein winziger Stern am nächtlichen Seefahrerhimmel. Ein Dienst-Tausch mit einem Mannschaftskollegen (mein Opa sollte zunächst unter Deck Kohlen ins Feuer schippen, wurde dann aber kurzfristig zum Wachdienst auf die Brücke beordert...) rettete ihn, während niemand da unten überlebte. 

Und dann gibt es da noch die Story von seinem Freund, welcher vor den Augen meines Großvaters ertrank. Der die zerbombten Schiffsteile auf den nächtlichen Wellen der eisigen Ostsee, an denen sich die wenigen Überlebenden festgehalten hatten, irgendwann losließ und einfach so unterging. Und wer jetzt noch bedeutsame letzte Worte à la "Rose, ich werde dich immer lieben" erwartet, nun... der wird jetzt hoffentlich nicht enttäuscht sein. Dass das letzte Wort des Kumpels (der mit Sicherheit auch noch viel zu jung zum Sterben war) nämlich ganz eindeutig "Scheiße!" war. Und tja, das gibt einem ja schon einen recht brutalen Einblick in die Realität. Und falls man wirklich noch nach einem Wort sucht, welches einen Krieg passend umschreibt, nehme man einfach dieses. Passt immer.



Übrigens spinne ich hier natürlich kein Seemannsgarn, also dürft Ihr mir auch glauben, wenn ich Euch sage, dass selbst ich durchaus was Seetaugliches geerbt habe, und zwar nicht nur meinen Namen. Zum Beispiel meine Trinkfestigkeit die Tatsache, dass mir hoher Wellengang (14 schwankende Stunden von Aberdeen nach Shetland plus 48 schwankende Stunden an Land, die weitaus schlimmer waren!) nix ausmachen. A propos Trinkfestigkeit: seither hab ich's begriffen, weshalb Seeleute nur am Saufen sind. Man schwankt doch eh die ganze Zeit, also was soll's...!

Kommt schon, Besatzung! Man muss das alles irgendwie mit Humor nehmen. Selbst den Wahnsinn da draußen auf allen sieben Weltmeeren. In meiner ersten Arbeitsstelle im Heim (auch eine Art Schiff!) hatten mein Gruppenleiter und ich übrigens so einen Insider, wenn's mal wieder richtig übel zuging. Dans sahen wir uns an und sagten: "Was soll's, auch, wenn die Titanic jetzt untergeht... Hauptsache, wir sehen gut aus dabei!". Das half dann ein bisschen. 

Enden möchte ich heute mit dem Lieblingswitz meines Opas, auch, wenn Ihr den bestimmt schon kennt: 

Der alte Kapitän hatte eine merkwürdige Angewohnheit. Jeden Morgen öffnete er den Safe in seiner Kajüte, nahm einen kleinen Zettel heraus, las ihn aufmerksam, und legte ihn dann wieder zurück. Alle Crewmitglieder wussten davon und wunderten sich im Stillen. Eines Tages starb der alte Kapitän. Die Matrosen nahmen sich eilig den Schlüssel, öffneten den Safe, nahmen den Zettel heraus, worauf zu lesen war: Backbord = Links. Steuerbord = Rechts.

In diesem Sinne... aye-aye und he, Ihr wisst ja: niemals nach Luv spucken, Matrosen!





RINGE: Perlenring und Ring mit Kork, Glas und Resin: von mir!
TUCH: DA SEMPRE
KLEID, MANTEL,TUCH, SCHUHE, TASCHE, BUCKETHAT... 
alles schonmal in anderer Kombi auf dem Blog gezeigt:

LOCATION: 
Alte Utting, München
(ein altes Ammersee-Schiff auf einer stillgelegten Eisenbahnbrücke, 
welches ein Lokal beherbergt) 

Kommentare

  1. Hallo Maren,

    da hast du schon schönes Seemannsgarn gesponnen heute morgen. Solche oder ähnliche Geschichten gibt es bei mir auch. Gut, dass dein Opa nicht untergegangen ist, sonst gäb's dich wohl heute nicht.

    jaja, als Kind konnte man noch die trügerische Hoffnung haben, dass die "Erwachsenen" es schon wissen und richtig machen. Und jetzt, wo man selbst erwachsen ist (zumindest dem Alter nach), da merkt man, dass keiner eine Ahnung hat. Der gewinnt, der am meisten überdecken kann, dass er keine hat. :-)

    Egal, irgendwann wird das Schiff untergehen. Wundert mich sowieso, dass wir noch alle am rudern sind.

    Ich wünsche dir schöne Ostern und viele Eier ;-),
    Claudia

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    1. Hallo Claudia,
      nur, dass es leider kein Seemannsgarn war :-)))
      Ja, das ist immer eine interessante Frage: was wäre gewesen, wenn... vielleicht gäb's uns dann in "anderer Form"...?
      Da hast du was gesagt, ich glaub ich hab recht früh gemerkt, dass man sich auf die Erwachsenen nicht so recht verlassen kann, weil die auch alle nur mit sich selbst beschäftigt sind... und mir bleibt immer die Hoffnung, dass wir, obwohl jeder einzelne vielleicht keine Ahnung hat, es doch irgendwie zusammen schaffen können...
      Der Mensch rudert so lange er lebt :-DDDD... das Ruder stirbt zuletzt! :-)
      Dir auch schöne Ostern, hab einen tollen Feiertag:-)))
      Maren

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  2. Frohe Ostern Maren, Du bist passend angezogen für eine kleine Schiffsreise. Oder dem Besuch in dem Schiffsrestaurant?! Ich weiß nicht aber ich fand Dich damals sehr tapfer, bei dieser Überfahrt bei Sturm, wo doch alle um Dich rum nicht gerade wenig Panik verbreitet haben. 🥴 Ich glaube das kannst Du immer noch ganz gut. Keine Panik auf der Titanic verbreiten. Stimmts? Dein roter Eimerhut ist klasse!
    Liebe Grüße Tina

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    1. Frohe Ostern, Tina, Danke! Das Restaurant haben wir nicht besucht :-)))
      Ja, witzigerweise fiel mir als ich die Geschichte aufschrieb, eine andere ein: als ich im Praktikum im Frauenhaus war und irgend so ein bewaffneter Ex-Mann vor der Tür stand, gerieten alle voll in Panik, na, rate mal wer ruhig blieb und sich später von der Anleiterin anhören musste, man wirke irgendwie so "abgebrüht"..? Das fand ich dann auch nicht so nett... schließlich hat mir diese Eigenschaft schon öfter geholfen als nicht geholfen... :-))))
      Danke!
      Liebe Grüße, Maren

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  3. Der Grat ist schmal zwischen Können und Selbstüberschätzung. Das hast Du erlebt mit Deinem Opa. Dass du da so heil rausgekommen bist - seelisch und körperlich, ist wirklich erstaunlich und natürlich ein großes Glück!
    Wie Tina schon schreibt, vielleicht haut Dich deshalb so schnell nichts um. Auch wenn derzeit einen manches umhauen könnte, was sich so in der Welt abspielt. Ich bin auch oft genug verwirrt, aber ich wohne ja wie Du in Bayern und da gehört das zum politischen Programm....heute so, morgen so und dazwischen so wie es immer gemacht wurde, nämlich wenig bis nichts. Aber mir san mir...
    Da könnte man schon mal auf ein Schiff gehen und in See stechen wollen. Aber wohin? Irrsinn allenthalben.
    Doch Hauptsache, der Look stimmt und der stimmt bei Dir. Kann frau mal sehen, wie oft Du den schon geändert hast, damit er stimmt. Immer mit den gleichen Klamotten und das in jeder Lebenslage. Das sind doch schon mal gute Voraussetzungen fürs Überleben. In diesem Sinne: Frohe Ostern!
    Herzlich, Sieglinde

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    1. Oh du hast recht, so hab ich das aber noch gar nie betrachtet. ich hatte den Eindruck, wir saßen alle irgendwie sprichwörtlich im selben Boot, alle hatten das schließlich mitentschieden.
      Ach, das war bei weitem nicht die einzige Situation, in denen ich mich auf mich selbst verlassen musste, nicht, dass ich das bedaure, denn es hat mich auch schon ganz weit gebracht im Leben! Daher gerate ich bei Ausnahmesituationen nicht in Angst, das hab ich schon festgestellt. Nur für den Alltag bin ich nicht so geschaffen :-)))
      Stimmt, ausgerechnet in Bayern, wo es gar kein Meer gibt, wird dauernd der Kurs geändert...! Steuerbord, backbord... niemand weiß es wirklich...! :-)))
      Vielen Dank, Sieglinde! Ich wünsche dir auch frohe Ostern!
      Herzlich, Maren

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  4. Auch wenn du diese Geschichte so launig und witzig erzählst- sie kommt mir doch vor wie eine Analogie zu dem, was auf diesem Planeten gerade passiert. Wir steuern unser Schiff sehenden Auges vor die Klippen. Obwohl schon lange vorher die Sturmwarnlichter an den Ufern blinkten: wir haben sie nicht beachtet. Und wundern uns jetzt, dass wir nahezu unsteuerbar ins Schlingern kommen in den tosenden Wellen....
    Wie man damit umgehen soll? Tja. Entweder, man versucht, das Ruder rumzureissen und irgendwie noch sicheren Hafen zu erreichen. Oder man lässt sich einfach weitertreiben in der Hoffnung, dass sich alles schon irgendwie ergeben wird. Persönlich habe ich beschlossen, das Ruder nicht kampflos aus der Hand zu geben.
    Also Hut tief in die Stirn ziehen, Kragen hoch- und sich gegen den Wind stemmen. Da ist dein Outfit schon mal gar nicht so verkehrt. Mit der feurig-roten Jacke gehst du in keinem Sturm verloren....😁
    Fröhlichen Feiertag morgen noch, herzliche Grüsse!

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    1. Ui... Danke! Durch die vielen tollen Kommentare wie Deiner fallen mir im Nachhinein so einige Dinge auf... vermutlich geht das den Autoren so, die später erst in der Kritik lesen, was sie uns wohl mitteilen haben wollen mit dieser und jener Geschichte...! :-)) Aber ja, es passt! :-)))
      Danke für die vielen tollen Sturm-Metaphern, sehr sehr passend! Nein, ich will das Ruder auch nicht kampflos aus der Hand geben...!
      Danke! Dir auch einen fröhlichen Feiertag heute! Hier wird auf dem Balkon gegrillt, erstmalig...! ;-)
      Herzliche Grüße!

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  5. im leben wie auf see - männliche hybris bringt frauen und kinder in - vermeidbare! - gefahr......
    und da die meisten erwachsenen frauen es vorziehen, sich mit kinderkram, religion, schnickschnack und shopping abzulenken, werden die kapitäne dieser welt auch weiterhin mitten in den sturm steuern.
    das lied zum maritimen weltuntergangsthema - eines meiner liebsten:
    https://www.youtube.com/watch?v=L58vY-uGuyE
    dein leichtmatrosenlook lässt schon den sommer ahnen - gabs denn fisch zu essen auf dem an ungewöhnlichem ort gestrandeten schiff?
    <3 xxxxx

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    1. Oh je so hab ich das noch gar nicht betrachtet... ich hatte den Eindruck, dass alle damals mitentschieden haben, und mein Vater nicht minder hilflos war als meine Mutter...! Aber generell stimmt das wohl, was du sagst...
      Tolles Lied, hab's mir gerade angehört.
      Ehrlich gesagt, zum Essen waren wir dann woanders... :-)))
      <3<3<3 Schönen Feiertag!!

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  6. Deine roten Schuhe kenn ich schon, die gefallen mir jedes Mal!
    So wie deine Shannon Überfahrt fühlt sich die Welt momentan leider an. :-((
    Ich bin in jungen Jahren auf einem 5-Mann Segelschiff über den Golf von Triest mitgesegelt bzw. mit Motorantrieb bei Bora und ich weiß nicht wieviel Windstärke, Wasser von oben und überall, Schwimmweste angezogen, mitatmen mit den Wellen. Ich hatte damals keine Angst, mir wurde das als Naivität ausgelegt, aber bis heute ängstigen mich richtig kritische Situationen im Leben viel weniger als Kleinigkeiten. Augen zu und durch, nur ob das bei der heutigen Weltsituation auch geht...

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    1. Danke! Oh ja, da sagst du was! :-(((
      Nein, dass ist keine Naivität, glaub mir, ich kenne das, mir wurde das schon als "Abgebrühtheit" und auch als Naivität, Leichtsinn u.a. ausgelegt... es ist nichts davon, sondern eine absolute Stärke! Und als nix anderes würde ich es mir verkaufen lassen. Genau, das kann ich unterschreiben, bei mir ist es eher der Alltag, der mich fertig macht, Kleinigkeiten... aber wenn's drauf ankommt...! Seien wir stolz darauf!
      Die Weltsituation ist eher zermürbend, weil sie schon zu lange andauert, als das man sie noch als "Ausnahmesituation" bezeichnen kann...!

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    2. Danke dir 😍 und ja, es ist persönliche Stärke, das habe ich später auch erkannt, frau darf sich nur nicht klein machen lassen!

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  7. Oh je, das ist ja damals zum Glück gut gegangen. Da ich ja zwischen den zwei Meeren, der Nord- und Ostsee aufgewachsen bin, weiß ich natürlich, dass Wasser nicht nur ruhig und friedlich ist, sondern auch Dein Untergang sein kann. Ich habe einen Wahnsinnsrespekt davor. Auch Watt laufen im Nebel hier oben im Norden hat schon viele in Gefahr gebracht. Das kann nämlich richtig schief gehen. Die Flut kommt immer .... Deinen roten Look finde ich klasse. Die Schuhe haben es mir ganz besonders angetan.
    Liebe Maren, ich wünsche Dir einen schönen Ostermontag ♥.
    LG
    Ari

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    1. Ja, und meine Familienmitglieder neig(t)en auch zur Hysterie, daher war's vielleicht gar nicht sooo schlimm... :-DDD Ich habe auch riesigen Respekt vor dem Wasser. Als Teeny bin ich mal in eine Welle geraten, die mich immer wieder auf den Sand geschleudert und mitgezogen hat, man kommt allein nicht mehr da raus... auch das hatte ich komplett unterschätzt. Bei Watt und Gezeiten hätte ich auch Riesenrespekt... ich glaube, hier ist Angst ein guter Berater... und Leichtsinn einfach unnötig!
      Vielen Dank! Liebe Ari, ich wünsche dir auch einen schönen Ostermontag! ♥.
      Liebe Grüße!

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  8. und manchmal muss man einfach zusehen wie "ein Schiff" untergeht und manchmal kriegt man es noch hin entweder flott oder es tuckert annehmbar vor sich hin. Und manchmal möchte man einfach ein neues Schiff besteigen und das alte was so vor sich hintuckert zu verlassen.
    Das Leben eben.
    Da hattest Du aber tolle Kindheitserlebnisse. Aufregend.
    Dein Outfit gefällt mir vorallem die roten Schuhe.

    Wünsche noch eine schönen Restostermontagfeiertag.
    LG
    Ursula

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    1. Ja, so ist es wohl, das Leben. Stimmt, ich hatte wohl mehrere aufregende Kindheitserlebnisse.
      Vielen Dank, Ursula!
      Ich wünsch dir eine schöne Woche.
      LG
      Maren

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  9. Dein (schwarzer) Humor ist unübertroffen liebe Maren. Einen Seefahrer hat wohl jede(r) in der Familie. Und wer hat nicht schon einmal Schiffbruch erlitten? Ich hätte mir vermutlich vor Angst sonstwo hingemacht auf der Fahrt.
    Liebe Grüße und frohe Ostern für den Rest.
    Sabine

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    1. Oh, Danke! Der musste sich aber regelrecht ausbilden... o ja, stimmt schon irgendwie :-))) Ach nein, mit 8 kann man sich glaub ich nicht vorstellen, dass etwas wirklich gefährlich ist.
      Liebe Grüße, Danke, ich hoffe, du hattest auch schöne Osterfeiertage!
      Maren

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  10. Puh, das ist ja ein wilde Wassergeschichte, die Du da in der Jugend erlebt hast - müsste ich auch nicht unbedingt haben. Ich habe auch keine Auswirkungen bei Seegang, Achterbahnfahrt oder dergleichen, wo es anderen den Magen umdreht - ich liebe es geradezu wenn´s auf und ab geht. Hoffen wir, daß unser aller Schiff nicht untergeht.
    Alles Liebe und eine gute Zeit
    Violetta

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    1. Ach, im Nachhinein ist es eine tolle Geschichte! Leider hat es sich bei mir im Laufe der Jahre geändert, was Achterbahnfahrten angeht... solche Fahrgeschäfte pack ich nicht mehr. Bei der letzten Schiffsüberfahrt 2019 war's auch nicht mehr wie früher... :-))) Trotzdem, schlecht war mir zum Glück nie!
      Danke, dir auch alles Liebe und eine gute Zeit!
      Maren

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  11. Na, mit diesem Outfit und der "Farbstellung" rennst Du bei mir offene Türen ein. Das klingt definitiv nach einer abenteuerlichen Situation. Wir wären bei einem Autounfall beinahe mal bei -17 Grad am späten Nachmittag in eine 20 Meter tiefe Klamm gestürzt. Während mein Sohn (damals 6 Jahre) davon ziemlich unbeeindruckt blieb, gingen mir und meinem (er saß auf dem Beifahrersitzt) beim Schlingern, Drehen und Rutschen so einiges durch den Kopf, was sich zum Glück nicht ereignet hat.
    Sorrys aus dem 1. Weltkrieg kenne ich von meinem Opa auch. Aber nur von meiner Mutter. Er war auf einem U-Boot. Der Kapitän wollte, dass alle mit dem Boot "untergehen". Opa und ein Kumpel haben sich heimlich Schwimmwesten angezogen und sind über Bord gesprungen. Nach mehreren Stunden im Eiswasser wurden sie von den Engländern heraus gefischt und kamen dort in Gefangenschaft.
    Was aus dem Kumpel wurde, weiß ich leider nicht.
    BG Sunny

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    1. Danke! Oje, hört sich auch nicht gerade ungefährlich an... zum Glück ist nix passiert. Ich glaube, als Kind realisiert man vieles halt doch noch nicht so in dem Ausmaß. Ist ja auch gut so! :-)))
      Meiner war ja im 2. Weltkrieg dabei, als sehr junger Mann - und ich hab den Eindruck, dass diese Menschen für ihr ganzes Leben so viel mitgemacht haben, das reicht. Bravo, dass dein Opa und sein Kumpel "desertiert" sind, hab eh einen Heidenrespekt vor Menschen, die sich solchen Befehlen widersetzen... was für ein Schwachsinn, für's "Vaterland" zu sterben. Unvorstellbar. Leider lernt niemand wirklich aus den Schrecken des Krieges.
      Liebe Grüße, Maren

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  12. Liebstige Maren,
    in deinem letzten Kommentar bei mir hast du etwas geschrieben vonwegen dein Alltag ist im Vergleich zu meinem langweilig. Ich kann mir vorstellen, dass eine Kindheit mit dermaßen turbulenten Wellen durchaus eine gewisse Sehnsucht nach einer ruhigeren See erzeugt. Es muss ja keine Totalflaute sein – und das ist es bei dir sowieso nicht. (Erlebnisse müssen sich ja nicht immer im Außen abspielen. Ich denke, du hast ein reiches Innenleben, du hast kreative Hobbies – und du hast auch jetzt noch beruflich genug Ballast zu schleppen, den du in deiner Freizeit wieder irgendwie abwerfen oder durch leichtere Gedanken ersetzen musst. Außerdem unternimmst du ja imme rwieder mal was!) Und JA: Humor ist etwas, das einen wahrlich durch einiges durchbringt. Dein Großvater war vermutlich meinem Vater nicht unähnlich, zumindest was die Lebenseinstellung und die Trinkfestigkeit betrifft – und die mitgebrachten Geschichten aus dem Krieg. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob mein Vater sich ebenfalls FÜR die Überfahrt entschieden hätte, aber manchmal war er auch recht draufgängerisch. (Z.B. als sich damals bei dem Schneesturm auf dem Schneeberg die Frage aufwarf: Hütte suchen und dort vielleicht über Nacht bleiben müssen oder wie ursprünglich geplant mit den Skiern runterfahren. Ich war damals aber schon älter als du bei deinem Shannonabenteuer, 15, und sonst waren noch mit von der Partie: Mein Bruder, seine jetzige Frau, die er damals gerade erst unserer Familie vorstellte, und meine Mutter, die sonst eher zu Vorsicht neigte – aber als mein Vater sagte „Pfeif drauf, wir fahren, wir schaffen das, fuhren wir einfach alle. Und schafften das. Wie wir später erfuhren, erfror an diesem Tag ein Mann auf dem Schneeberg, weil er im Schneesturm die Hütte nicht gefunden hatte.) Vielleicht hat meinem Vater und deinem Opa dieses „Wird schon schiefgehen / Augen zu und durch“ ja auch das eine oder andere Mal das Leben gerettet?
    Dein Anzug in maritimen Farben ist auf jeden Fall ein Hingucker und dazu diese Fischnetztasche, die find ich genial!
    Herzliche rostrosige Frühlingsgrüße 🌷☘️🌷 und feste Drückers, Traude
    https://rostrose.blogspot.com/2023/04/costa-rica-10-kapitel-samara-delfine.html

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    1. Liebstige Traude,
      du hast natürlich recht, ich WILL es ja so, wenn ich dauernd Action und Erlebnisse wollte, hätte ich die ja auch :-)))
      Und natürlich mache ich meinem Opa da überhaupt keinen Vorwurf, das haben nur die Kommentatorinnen gemacht, ich nicht. Ich hab ja nur beschrieben, wie es war :-)))) Er hat es auch nicht im Alleingang entschieden, mein Opa war überhaupt kein "Patriarch", das Gegenteil. Nur hat er halt weniger Angst gehabt, mehr Lebenserfahrung etc. Ehrlich gesagt, dachte ich schon als Kind oft, wie ängstlich und - auch wenn es hart klingt - "lebensuntüchtig" - mein Onkel und meine Mutter (und deren Geschwister) waren, und ich hätte mich übrigens auch für die Überfahrt entschieden.
      Auch bei deinem Erlebnis auf Skiern war es letzten Endes gut gegangen, und es war die "richtige" Entscheidung. Aber sowas weiß man ja immer im Nachhinein. Ich bin im Zweifelsfall eher dafür, ein Risiko einzugehen, als dagegen.
      Bei manchen Erlebnissen als Kind und Jugendliche denke ich, oh Mann, wenn ich das erzähle, kriegen alle nen Vogel... einfach, weil wir ja ständig irgendwelchen Risiken ausgesetzt waren, man hat uns allein gelassen, einfach machen lassen, die meiste Zeit wussten meine Eltern sowieso nicht, wo ich überhaupt war. Das war sogar für diese Zeit (also meine Generation) ziemlich ungewöhnlich. Mit 14 war ich z.B. drei Tage irgendwo... frag mich nicht, bei Freundinnen usw. und ich kann mich auch nur daran erinnern, weil meine Oma in der Zeit gestorben war und ich nicht vor Ort war, da ist es meinem Vater überhaupt erstmal aufgefallen...!!! Im Ernst, das war ein total freies Leben. Hatte auch immense Vorteile, wenn ich so sehe, wie "risikominimiert" heute die Kids aufwachsen. Die sitzen nur noch daheim und spielen Ballerspiele oder sind in kranken Social Media-Kanälen unterwegs... tja, Hauptsache nicht draußen in der "bösen Realität". Kann man sich fragen, was nun besser ist...
      Vielen Dank! Auch herzliche Frühlingsgrüße... und feste Drückers, Maren

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  13. Auch wenn es für alle Beteiligten damals wohl schlimm war (wohl nicht für deinen Opa :) ), kannst du heute sicher drüber schmunzeln. Ich finde die Geschichte, meine Großmutter hätte gesagt, köööstlich oder man könnte auch sagen, es hätte schlimmer kommen können. Aber der Spruch, wir sitzen alle in einem Boot, passt für fast alle Gelegenheiten.
    Liebe Grüße
    Gudrun

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