Dr. Freud bei Maischberger
Letzte Woche hatte unsere gesamte Einrichtung (Tagesgruppen und heilpädagogische Horte) Fortbildung, so wie jedes Jahr vor Ostern. Und wie es bei solchen Fortbildungen meistens
üblich ist, gibt es einen theoretischen Teil, aber auch viele praktische Übungen, gerne so genannte "Rollenspiele" und/oder "Aufstellungen".
Dank einer bunten, lustigen Gruppe von Erzieherinnen und Sozialpädagog/inn/en und einer lockeren, praxisorientierten Referentin hatten wir besonders am
Donnerstag ("Psychodrama") großen Spaß - und das trotz der ernsten und teilweise dramatischen "Fälle", die wir aus unserer Arbeit einbrachten...
Ich muss gestehen: eigentlich HASSE ich
Rollenspiele, drücke mich gerne davor, und bin immer dankbar, wenn
andere diesen ungeliebten Part übernehmen. (Ich habe allerdings gehört,
dass es den meisten anderen meiner Kolleg/innen ähnlich geht!) Aber
diesmal war es so, dass jede(r) mindestens zweimal ran musste... also
kam ich in den zweifelhaften Genuss dreier sehr
unterschiedlicher Rollen:
1) Eine (pantomimisch dargestellte), "gleichgültige" Mutter, die rauchte und sich dabei die Fingernägel lackierte, während die Pädagogin und das Kind um sie herum tobten bzw.
sich die Haare rauften...
2) Prof. Dr. Dr. Freud, eine Psychologin, die zu Sandra Maischbergers Talkshow eingeladen wurde, um sich mit anderen Experten über ein Kind auszutauschen.
3) Eine adipöse Mutter, die sämtliche Angebote für
ihre (ebenso adipöse und essgestörte Tochter) konsequent - aber mit
schlechtem Gewissen - ablehnte, um sich nicht ihren eigenen
Problemen stellen zu müssen.
Mir war ja von vorne herein schon klar, dass mir die beiden "Mütter"
keine Schwierigkeiten machen würden - so ein Verhalten kann ich gut
spielen, weil es mir selbst manchmal nicht fremd ist bzw.
ich mich da gut hineinversetzen kann. Aber Dr. Freud? Ich hatte einen Horror davor, in dieser "Expertenrunde" zu sitzen und ein Fachwissen zu produzieren, dass ich (meiner
Meinung nach) nicht habe. Oh Gott, was sagt man denn da, so als Psychologin? Aber natürlich tat ich meine Pflicht, warf meiner Kollegin, die sich mich in dieser Rolle gewünscht
hatte, noch einen vorwurfsvollen "Wie-kannst-du-nur!"-Blick zu und schritt in die Arena...
Tja, und was soll ich sagen? Natürlich war ich eine perfekte,
theorie-orientierte, ein akzentfreies Hochdeutsch sprechende,
sich-selbst-gerne-reden-hörende (nein, natürlich sind Psychologinnen
nicht so, das war nur meine Rolle, also nicht falsch verstehen!) Dr. Dr. Freud - sogar Sandra Maischberger war beeindruckt. Das Kind (der "Fall") interessierte
mich allerdings weniger, ich wollte mich einfach in der Talkshow (Hallo! Da schauen Millionen zu!) gut verkaufen...!
Was ich damit ausdrücken will: wir alle können jederzeit alles
"spielen", einfach, indem wir "so tun als ob". Ihr habt keine Ahnung,
wie Ihr Euch beim Bewerbungsgespräch verhalten sollt?
Tut mal so, als ob Ihr es wüsstet! Tut so, als wärt Ihr souverän, mutig, kommunikativ, zielorientiert...
Ich habe den Eindruck, dass wir viel mehr in uns haben, mehr Wissen,
mehr
Können, mehr Mut, als wir glauben. Es geht eigentlich nur ums
Abrufen! Ich produzierte als Psychologin sogar Fachwissen, welches ich
gar nicht hatte! (Na ja, scheinbar doch...) Es war auf jeden
Fall sehr erhellend!
Bei meinem Outfit tat ich heute mal so, als ob ich tatsächlich in einer weißen Culotte, einer transparenten, taupefarbenen Meshbluse mit Polkadots, weißen
Sneakers und einer dunkelblauen Jeansjacke - kombiniert mit einer beigen Tasche - sinnfrei vor einem Holzhaufen stehen bzw. durch feuchtes Gras laufen
würde - fleckenlos durch das Gras, sozusagen. Würde ich nicht wirklich, aber was tun Bloggerinnen nicht alles...
Culotte: manguun
Jeansjacke: Second Hand
Schuhe: Tamaris
Tasche: vom Gardasee
Kette: Shein
Sonnenbrille: Reaction
Armband: aus Bangkok, gepimpt
Habt Ihr auch Erfahrungen mit Rollenspielen,
Familienaufstellungen und dergleichen? Wie ging es Euch damit? Habt Ihr
Euch mal selbst überrascht, indem Ihr etwas konntet, das Ihr vorher
nicht für möglich gehalten hattet?
-
#1
Rollenspiele mag ich auch nicht gern. Manchmal sind sie allerdings sehr hilfreich. Ich hatte mal einen Kurs "Konfliktbewältigung für den Benutzerservice". Der ging über zwei Tage und wurde ebenfalls mit Rollenspielen unterstützt. Hinterher war ich platt :)
Dein Outfit gefällt mir sehr gut. Vor allem die transparente Bluse. Die gedeckten Farben stehen Dir.
Liebe Grüße Sabine - #2
Vielen Dank, Sabine! Ja, das glaube ich Dir gerne, dass Du nach dem "Konfliktbewältigungs"-Kurs platt warst! So ging's mir auch letzte Woche... einen schönen Abend noch, liebe Grüße, Maren
- #3
I like your shirt ❤
-
#4
Thank you, Kinga!
- #5
Oh, ich liebe Rollenspiele :) Und ich finde es klasse, wie Du Dich hineinversetzen konntest - und zwar in alle 3 Rollen, nicht nur die der 2 Mütter. Das Fachwissen der Psychologin hast Du ganz sicher, von dem her wundert es mich gar nicht, dass Du so souverän aufgetreten bist. Souverän bist auf jeden Fall auch mit Deiner schönen Kombi mit den weißen Culottes <3
xx Rena
<a href="http://dressedwithsoul.com/">www.dressedwithsoul.com</a> - #6
Oh, vielen Dank, Rena! So viele nette Komplimente... da tu ich mal so, als ob ich die auch verdient hätte ;-) Was, Du LIEBST Rollenspiele? Respekt! Normalerweise drücken sich da immer alle davor :-) xx Maren
- #7
I think my favorite part of your look is that necklace! I also love how the colors contrast with your top. Thanks for linking up with Jennie and I for Fabulous Friday!
Nina
aworldofdresses.com - #8
Thank you, Nina!
- #9
Klar, hast Du die Komplimente verdient, sogar mehr als das! Ja, ich liebe Rollenspiele wirklich, ich wusste bisher gar nicht, dass dies ungewöhnlich ist :) xx Rena
- #10
Dein Outfit gefällt mir so richtig gut! Schick von oben bis unten. :) Mir gefällt die transparente Bluse, wußte nicht das man die so hübsch tragen kann. <3
Rollenspiele habe ich noch nicht probiert, klingt spannend.
Liebe Grüße - #11
Vielen lieben Dank, Love T.! Ja, Rollenspiele sind spannend, aber tw. echt anstrengend... Liebe Grüße, Maren
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