COLOUR ENERGY: ROT

AM ANFANG WAR DAS ROT...

 

Zu Beginn unseres Lebens sind wir reines ICH. Bevor wir die ersten sozialen Fähigkeiten entwickeln, geht's erst mal ums schlichte Überleben. Da wir jedoch noch schutzlose Wesen sind, hilflos ausgeliefert, bleibt uns gar nichts anderes übrig, als zu vertrauen! Dieses so genannte Urvertrauen lässt uns in späteren Jahren die Fähigkeit zu lieben und geliebt zu werden, entwickeln. Es macht uns mutig, stark und selbstbewusst. Wenn's gut läuft...! Denn natürlich gibt es mannigfaltige Möglichkeiten, in der frühen und späteren Kindheit oder auch noch im Erwachsenenalter, dieses Urvertrauen zu erschüttern.

"... darum muss hier erstmal alles raus, was hier nicht rein gehört,

alles, was mein Sein im Keim zerstört, 

wird zum Feind erklärt!

Und ich erklär' mir den Krieg 

um den Frieden mit mir selbst,

zieh in die Schlacht gegen mein eigenes Spiegelbild!

Tret die Tür ein, lass mich fallen, 

um dann ungebremst - in allem - 

weiter zu gelangen. Weiter als Du denkst!

Was verlangst Du von Dir? Hast Du Angst

Vor dem, was Du kannst, was noch kommt?

Was Du Dir verdankst und ob Du noch taugst?

Vergiss nicht: Du bist was Du brauchst!"

(Die Fantastischen 4, Weiter als Du denkst, 

ein Song, der das "Wesen von ROT" sehr gut einfängt! Hör ihn Dir an - Gänsehaut!)

Am Anfang war das Rot. Energetisch, kriegerisch, dominant und wild, wie es nun mal ist, lässt es sich ungern hinter Gitter sperren. Alles in allem gibt es kaum eine Farbe, die so stark polarisiert wie Rot, und es gibt nicht wenige Menschen, die sich vor ihr regelrecht scheuen. "Brave Mädchen" beispielsweise tragen (so war es jedenfalls früher!) kein Rot (logisch, sonst wären sie nämlich nicht mehr lange brav...!). Stille Zurückhaltung ist ganz sicher nicht das Wesen dieser Farbe. Sie ist auf keinen Fall "wie das Veilchen im Moose, bescheiden, sittsam und rein" 😝- sondern "wie die stolze Rose, die immer bewundert will sein!" (Wer kennt eigentlich noch diesen bescheuerten Poesie-Album-Spruch???).

WARUM BRAUCHE ICH ROT?

Wenn du "mit deinem Rot versöhnt bist", fühlst du Stärke und Sicherheit in dir - und strahlst diese auch aus. Du hast Mut und Energie für das Neue. Du siehst Konflikte als Herausforderung. Du kennst dein Aggressionspotential. Du kannst Menschen begeistern und mitreißen. Aber Du musst sie nicht beherrschen. Du magst eine natürliche "Autorität" ausstrahlen (in einigen Berufsgruppen wie z.B. Lehrer, ist dies von großem Vorteil!), aber du musst nicht "den Chef rauskehren", oder dich gar wie ein "Diktator" aufspielen. 

Denn anders als alle Diktatoren dieser Welt wirst nicht du von deiner Angst beherrscht, sondern umgekehrt! Du gehst deinen Weg unbeirrt und hast Vertrauen ins Leben. Wenn Du mit Deinem Rot versöhnt bist, gibt dir die Farbe Energie und Kraft, aber sie regt Dich nicht auf. Im Gegenteil: sie kann dich sogar beruhigen - ob sie dich allerdings schlafen lässt, ist nochmal eine andere Sache... 😁.

Gerade in der augenblicklichen Situation, die von Unsicherheit und Ängsten geprägt ist, ist Rot eine so wichtige Farbe! Menschen, die in der Pflege, im medizinischen oder sozialen Bereich oder in sonstigen systemrelevanten Berufsgruppen "an der Front" stehen, brauchen momentan ganz viel davon. 

Und keine Angst: Deine innere Stärke und Kraft "läuft sich nicht tot", so lange du sie nicht in die falschen Kanäle fließen lässt. Energie geht nicht verloren, das wissen nicht nur die Physiker. Ein so genanntes "Burn out" entsteht nicht, wenn du für etwas brennst - sondern, wenn du es nicht tust. Bedenke, dass es viel mehr Kraft kostet, sich gegen etwas zu stemmen, etwas zu verdrängen, etwas mit aller Macht nicht an sich heranzulassen. Mit jeder wichtigen Entscheidung, die du aus Angst vor der Umsetzung nicht triffst, quälst du dich unnötig. Stress entsteht durch Widerwillen und mangelnde Hingabe, nicht durch die reale Arbeitsleistung, die du investierst. 

Das wissen wir alle irgendwie und ich sage jetzt nicht, dass es mir immerzu Spaß macht, was ich tue, dass ich nichts aufschiebe oder verdränge und dass ich alles mit Leidenschaft und Liebe mache, hahaha, weit gefehlt! Aber ich habe die Erfahrung gemacht: Wenn ich mich richtig "hineinwerfe" - dann brauche ich keine Kaffee-Pause, keine Uhr und keine ständige Erholung. (Mehr zum Thema "Stress" erzähle ich Euch aber im nächsten "Colour-Energy-Post" ORANGE).

Wer ROT in der Kleidung trägt, lässt mit der Farbe 

auch deren Eigenschaften an sich heran. 

Und ist schwer zu übersehen!

WAS TUN BEI "ZU WENIG ROT"?

Woran merke ich überhaupt, dass ich "zu wenig Rot" habe? Auf der körperlichen Ebene zunächst an der schlechten Durchblutung, am niedrigen Blutdruck, kalten Händen und Füßen oder allgemeinem Frieren. Auch Menschen, die mit Verdauungsproblemen/Verstopfung ein Thema haben, von Kreuzschmerzen, Ischiasproblemen und/oder Hexenschuss geplagt werden, brauchen Rot. 

Die Farbe hilft mir auch, wenn ich mich allgemein zu wenig bewege (und es augenblicklich nicht hinbekomme, mich aufzuraffen...). Auch mangelt es mir an Rot, wenn ich mich häufig grundlos erschöpft und energielos fühle. (Natürlich ist es ganz normal, sich nach getaner, anstrengender Arbeit auszuruhen, das meine ich jetzt nicht 😁!). 

Auf der psychischen Ebene fehlt mir Rot, wenn ich das Gefühl habe, mich nicht durchsetzen zu können, ständig übersehen, unterbrochen oder überhört zu werden, wenn ich mich häufig "schwach" und hilflos fühle, es mir an Selbstvertrauen mangelt und/oder ich das Gefühl habe, den Boden unter den Füßen zu verlieren.

Energiegeladen, geerdet, laut, kraftvoll, selbstsicher, nicht zu bremsen... 

POWER, POWER, POWER eben! Das ist DEIN ROT!!! Lass es raus, Baby!

FARB-ÜBUNG ROT: "AFRICAN DANCE"

Du kannst diese dreiteilige Übung zu jeder Art von rhythmischer Trommel-Musik machen (oder auch einfach so, aber die Musik hilft!). Sie eignet sich sehr gut, wenn du dich müde und energielos fühlst und schnell zu neuer Kraft, innerer Stärke und Selbstbewusstsein kommen willst. Sie ist wunderbar bei diffusen Ängsten, "Depri"-Anflügen und "Stress".

1. Stell dich "locker" hin, geh leicht in die Knie. Atme durch die Nase ein, hole dabei gedanklich die Energie aus dem „Wurzelbereich“ (Wurzel-Chakra) hoch, atme dann (geräuschvoll) durch den Mund wieder aus: lasse „Dampf“ ab! (Mach das bei Energielosigkeit ein paar Mal, reicht oft schon aus!) 

2. Stampfe mit den Füßen auf, "arbeite" dabei vor allem die Fersen richtig in den Boden "hinein". Spür Deine Wildheit!!! Wenn du magst, tanze, schreie, lache... lass deinen "inneren William Wallace" raus (...oder hab nur ich den???).

3. Mach anschließend die Musik aus oder wechsle zu entspannender Musik: leg dich auf den Rücken auf den Boden, strecke "alle viere von dir", schließ die Augen, stell dir vor, du "verwächst" regelrecht mit dem Untergrund. Stell dir vor, du schlägst tiefe Wurzeln in die Erde. Entspann dich... Mantra: "Mutter Erde sorgt für mich und gibt mir Kraft...!" (Im Übrigen auch eine hervorragende Übung gegen akute Rückenschmerzen!).

UND WIE KANN ICH IM ALLTAG MEIN ROT AKTIVIEREN?

Natürlich, indem ich die Farbe an mich heran lasse. Trage ich Rot in der Kleidung, ist das die einfachste Lösung. Ansonsten kann ich mir auch mit einer roten Decke oder einem großen Tuch oder Schal helfen. "Rote Socken" sind hier keine politische Gruppierung😁 - sondern wirken gegen kalte Füße im Winter (rote Handschuhe logischerweise gegen kalte Hände)! 

Ich kann mein Rot aber auch durch jegliche Art von sportlicher Betätigung, viel frischer Luft, Fußmassagen, Waden- und Schenkelgüssen aktivieren. Barfuß gehen ist hervorragend! Überhaupt ist der Kontakt zur Erde und Natur, z.B. durch Gartenarbeit, draußen wandern, den Sonnenunter- oder -aufgang betrachten und/oder Tanzen zu rhythmischer Musik (s.o.!) oder Trommeln bestens geeignet, sich dem eigenen Rot anzunähern. 

Falls du eine Farblampe besitzt, hilft Rot dir besonders bei Erschöpfung, z.B. morgens, wenn du dich aus dem Bett "quälen musst". Eine Farblampe kannst du dir z.B. aus wenigen, günstigen Mitteln selbst "basteln", inzwischen gibt es gute LED-Farb-Leuchtmittel aus dem Baumarkt (ab ca. 10 Euro).

WAS TUN BEI "ZU VIEL ROT"?

Das Zauberwort heißt auch hier Balance. Wenn wir ausgeglichen sind, in uns selbst ruhen, kann uns nichts von außen so leicht erschüttern. Deshalb werde ich nicht müde, es immer wieder und wieder zu erwähnen: ALLE Farben (= Gefühle, Lebensthemen...) sind wichtig. Wir brauchen Rot, aber ein "zu viel" davon ist auch nicht erstrebenswert. 

Ungeduld, manchmal zu schnelles, unbedachtes Handeln, blinder Aktionismus, sogar Aggressionen und Gewaltbereitschaft (immer "auf Krawall gebürstet...") können Folgen eines "Überschusses an Rot" sein.  

Wer "zu viel Rot" in sich trägt, dessen Stärke könnte sich leicht in Dominanz wandeln - und dahingehend, anderen Menschen keinen Widerspruch mehr zu gestatten. Die Gefahr eines Ungleichgewichts könnte auch darin bestehen, sozusagen „selbstgerecht zu versteinern“, voll Vertrauen in die Richtigkeit deines eigenen Tuns. Deshalb sind z.B. Menschen in Führungspositionen meiner Ansicht nach immer wieder gefordert, sich mit "dem eigenen Rot" auseinanderzusetzen. 

Selbstbewusst, charismatisch, tough - oder dominante "Boss-Bitch from hell"??? 

Die Grenzen einer ROTEN FARBPERSÖNLICHKEIT 

(=Menschen, die sehr viel ROT in sich tragen) sind ja oft fließend...

aber im Allgemeinen gilt: man legt sich besser nicht mit ihnen an 😁!!!

Zu viel Rot bedeutet normalerweise zu wenig Grün. Also komme ich auch jetzt wieder mit der "Komplementär-Keule" daher... Umsicht, Güte, Verständnis, Nächsten- und Selbstliebe (wofür GRÜN steht) kann hier die helfende und heilende Lösung sein. Es ist ganz einfach: trage ich "zu viel" von einer Farbe in mir, hilft mir das Komplementär da raus!

Deshalb ist das ganze Chakra-Ding auch keine Reihenfolge, gibt es kein "oben" und kein "unten", keine "besseren" oder "schlechteren" Chakren - sondern es ist ein KREIS. Wenn ich nämlich "ganz oben", beim Kronenchakra, angelangt bin, muss die wirkliche Weisheit und Erkenntnis die sein, dass alles immer wieder von vorne beginnt...

WANN MUSS ICH MIT ROT NOCH "AUFPASSEN"?

Auf keinen Fall solltest du Rot anwenden bei Verbrennungen, Verbrühungen, Fieber und/oder sonstigen entzündlichen Prozessen. Bei Akne, Couperose oder Rosacea solltest du Rot nicht an den betroffenen Stellen (also im Gesicht) anwenden. Ein rotes Oberteil oder Schal verstärkt (nicht nur) optisch eine rötliche, "keltische" Haut (bei der wegen der dünnen Hautschicht Äderchen besonders gut durchscheinen). 

WAS BEDEUTET ES, WENN ICH ROT ABLEHNE?

Eine deutliche Ablehnung der Farbe kann tiefgreifende Ursachen haben: wer als Kind beispielsweise keine Liebe, sondern Zurückweisung, vielleicht sogar Gewalt und/oder Missbrauch erfahren hat, hat häufig ein echtes Problem mit der Farbe. Das liegt daran, dass unangenehme Gefühle und Ängste gerne verdrängt und dann in einer Farbe "abgespeichert" werden. Um sich später nicht mehr weiter mit der Ursache beschäftigen zu müssen, wird die Farbe dann einfach abgelehnt. Erledigt! 

Durch die (spätere) "Konfrontation" mit einer bestimmten Farbe können daher auch die ganzen alten Gefühle wieder hochkommen. Das alles ist also gar nicht mal sooo banal und harmlos. In einem Workshop habe ich eine junge Frau erlebt, die unter einem riesigen roten Seidentuch anfing, heftig zu weinen.

Am Anfang war das Rot. Und wenn wir schon mal dabei sind, lasst uns gleich mal damit anfangen, mit einem Klischee aufzuräumen, dass da lautet: Rot ist die Liebe. Hm. Sorry, Leute, aber Rot ist allerhöchstens das Licht in den Spelunken (nicht nur) auf der Rrreperbahn nachts um halb eins... und das auch nur, weil Rotlicht den zahlenden Kunden normalerweise nicht einschlafen lässt. 

Tut mir jetzt echt Leid, eventuell Euer romantisches Ideal zu zerstören, aber da Rot reines Ego ist, handelt es sich hier um reine Bedürfnisbefriedigung, auch Sex genannt (was ja nicht wenige mit Liebe verwechseln😁). Beim Komplementär GRÜN geht's dann aber echt um Liebe - bedingungslos. Versprochen!

GANZ IN ROT... MEIN SELBTVERSUCH!

Okay. Wäre das ein ganz normaler gechillter Sonntag unter ganz normalen Bedingungen gewesen, hätte es bestimmt geklappt, in diesem Outfit länger unterwegs zu sein bzw. mich darin sogar wohl zu fühlen. Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich normalerweise auch überhaupt kein Problem mit Rot habe und die Farbe sogar gerne im Komplett-Look trage. Hier der Beweis:

An diesem Tag jedoch nach einer stressigen Woche im Job, die geradezu gespickt war von Situationen, in denen ich Sicherheit ausstrahlen und stark sein musste (bei gleichzeitiger Ahnungslosigkeit, Verwirrung und dem Gefühl, irgendwie allein gelassen worden zu sein...) stand mir der Sinn nach allem anderen - nur nicht nach (noch mehr) Rot! 

Deshalb überfiel mich bereits beim Anziehen ein regelrechter Widerwillen... ich gefiel mir überhaupt nicht, fühlte mich furchtbar "laut" und ein bisschen so, als würde ich nach einer durchzechten Nacht im kratzigen Wollpulli auf einem Death-Metal-Konzert ohne Klimaanlage direkt neben einem Lautsprecher stehen...😡😡😡!!!

Als ich aus dem Haus ging, wurde ich bereits angestarrt, ohne Witz. Ich hasste es und hätte mich gerne in ein Mauseloch verkrochen. Ich hatte das Gefühl, sirenenartig: "Hallo, hier bin ich!!!" zu schreien. Beim Waldspaziergang selbst war ich froh, keinem Menschen zu begegnen. So als wandelnder Feuermelder... aber die frische Luft tat gut, die Fotos waren schnell gemacht - und ich fing an, mich ein wenig zu entspannen. Trotzdem war ich froh, als ich zu Hause die Klamotten von mir reißen und mich in eine blaue Hose und einen grünen Hoodie hüllen konnte. Dann: aufs graue Sofa mit lindgrüner Kuscheldecke... es war tatsächlich wie Aufatmen. 

Mein Fazit: Rot monochrom geht - aber halt auch nicht immer...!

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Ich hoffe, der Ausflug in die Welt der Farben hat Euch Spaß gemacht... mir auf jeden Fall!

Am 6. Dezember geht's weiter mit COLOUR-ENERGY: ORANGE!

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