Neues vom Schanierl: kennst du das Land Balkonien...?

... das ist ein wunderbares, kleines Land, wo meistens die Sonne scheint! Und es viele selbstgebaute, schöne Spielsachen und andere zauberhafte DIY-Dinge gibt!

So, liebe Kinder... äh. Die aufmerksame Leserin merkt sicher: diesmal geht es um ein DIY, welches ich nicht in meiner kleinen Wohnung gemacht habe - denn da ist das Land Balkonien leider vorübergehend von feindlichen Aliens besetzt, die Baugerüste und Netze übers Haus gespannt haben - und die Bewohner nun einfach mal wie Insekten in letzteren zappeln lassen - bisher ist nämlich noch nix passiert, außer, dass sie sämtliche Tür- und Fensterrahmen weggehauen haben - wenn ich aus dem Fenster schaue, überkommt mich jetzt immer ein leichtes New-York-Loft-Feeling wegen der rohen Backsteine (sehr cool, am liebsten würd ich jetzt auch drinnen sämtlichen Putz von den Wänden hauen...! 😁).

Nein, heute geht es um die Gestaltung eines "kindgerechten" Balkons, den in meiner Arbeit nämlich. Der ist vergleichsweise riesig und wurde bislang zwar auch genutzt, aber da ging und geht noch mehr! Und wer mich kennt, weiß: ich muss ja ständig an irgendwas herumtüfteln und -werkeln. Also rief ich ein "Balkon-Projekt" ins Leben, mit dem Ziel, auch den Kindern etwas DIY nahezulegen, ihnen die Idee von "aus alt mach neu" einzupflanzen - und natürlich, mit ihnen gemeinsam den eher hässlichen Balkon etwas aufzuhübschen - möglichst ohne viel zu kaufen!

Der Balkon ist natürlich kein Ersatz für Wiese, Garten und Spielplatz, eher ein zusätzliches Angebot und ein Segen, wenn man z.B. wie ich in den Osterferien (und darüber hinaus...) wegen Personalausfalls allein 10 Kinder betreut...😕. Er sollte ein Ort sein, an dem die Kinder sich auch zwischendurch und bei Regen (Balkon ist überdacht) mal kurz bewegen und draußen spielen können, ohne das Haus verlassen zu müssen. Und ganz nebenbei wird mit den selbst gestalteten Spielgeräten auch noch die Motorik geschult.

Da das Haus, in der die Gruppen untergebracht sind, von privat gemietet wurde, legte ich zudem Wert darauf, die Wände nicht zu beschädigen, also keine Löcher zu bohren usw. Leider kann man somit auch kaum was gegen den hässlichen 80er-Jahre-Fliesenboden unternehmen, aber na ja... So, genug gequatscht, los geht's:

1. "Himmel und Hölle"-Hüpfmatte aus 3 uralten Ikea-Puzzlematten

Die unkaputtbaren Matten werden übrigens nicht nur zum Hüpfen, sondern auch zum Zelt- bzw. Höhlebauen (aufgestellt, mit Hilfe von Decken und Kissen) genutzt. Die Kinder haben diese einfach mit Acrylfarben  bemalt/beschriftet (als Schablone haben wir Pappe auf die passende Größe ausgeschnitten). 

2. Basketballkörbchen aus einer Holzlatte, 

einem kaputtem Spiegel und altem Einkaufs-Netz

Klar, die meisten wollen coole Basketballer sein! Aber natürlich ist auf so einem Balkon kein Platz, um einen "echten" Korb zu befestigen - ganz zu schweigen von der Benutzung eines richtigen Basketballs!!! Wir säßen mittlerweile auch drinnen im Freien, weil alle Fenster kaputt wären...😁 aber zum Glück gibt's ja Softbälle... 

Eine alte Holzlatte (aus dem Fundus im Keller - auch eine Art "Second-Hand-Baumarkt" wie bei mir daheim😁!) wurde an eine (von mir mal "gespendete" Holztruhe) geschraubt. Daran befestigte ich mit Hilfe einer Flachverbindung den alten runden Spiegelrahmen und nähte das aufgeschnittene Netz mit ein paar Nadelstichen dran. Die Latte wurde zuvor von den Kids mit Acrylfarbe verschönert. 

Auch praktisch: die Holztruhe dient zudem als Sitzgelegenheit und zum Verstauen von Spielzeug. Sogar ein Stück "Rasen" (in Form eines im Keller gefundenen Kunstrasen-Teppichs) haben wir drunter gelegt.

3. "Dartscheibe" aus Mülleimerdeckel und Teppichfliese - 

"Dartpfeile" aus Stoffresten mit Klettband

Mit diesem DIY bin ich ehrlich gesagt nicht ganz zufrieden und überlege, ob ich nicht doch lieber eine Magnet-Dartscheibe aus dem Internet für 20 Euro bestellen soll. Werd's vermutlich auch tun, denn das mit dem Klettband hab ich mir etwas anders vorgestellt... von wegen Wurfgenauigkeit und so. Aber man muss ja auch immer die Grenzen der Kreativität (an-)erkennen! 

Zumindest haben wir versucht, aus einem alten Mülleimerdeckel, einer Teppichfliese und mit Klettband benähten Stoffresten, die wir mit Kabelbindern über Holzfiguren gespannt haben, eine DIY-Dartscheibe zu gestalten. Diese habe ich auch an die Banktruhe geschraubt. Die Kinder haben natürlich vorrangig bemalt und verschönert. Eine kleine Pinnwand dient zum Aufschreiben des Punktestands.

4. Sicht- und vor allem "Wurfschutz" aus Latten, altem Plastikteppich 

und DIY-Bespannung aus (tw. selbstgemachten (Beton-)Perlen und Bändern

 

Auf diese Idee - vor allem wegen der fehlenden Befestigungsmöglichkeiten - bin ich ehrlich gesagt ziemlich stolz, denn hier ging es nicht nur um Optik oder Sichtschutz, sondern auch darum, die Nerven der Nachbarn etwas zu schonen, die ja nicht minütlich irgendwelche Softbälle aus ihrem Garten aufklauben und übern Zaun werfen wollen! 

Außerdem bietet so ein Perlenschnur-Sichtschutz ja auch unendliche Beschäftigungsmöglichkeiten für die Kinder. Die sollten diese nicht nur auffädeln, sondern selbst Holzteile und -perlen anmalen bzw. aus Knetbeton und Plätzchenausstechern selbst welche herstellen.

Das Ganze hab ich dann mit Hilfe eines Rahmens aus alten Holzlatten am und ums Geländer herum befestigt und eingeklemmt - die andere Seite über Eck mit einem alten Nylonteppich bespannt - sitzt, wackelt kein bisschen und trotzte sogar dem bösen Sturm in der Woche vor Ostern. Und die meisten Bälle hält er auch ab!

5. Alte Pflanztöpfe mit Serviettentechnik aufgehübscht 

und verschiedene Samen (z.B. essbare Blüten) hineingesät

Serviettentechnik ist wirklich eine äußerst "dankbare" Sache, wenn man es mit - nun ja, sagen wir mal, nicht gerade feinmotorisch geschulten Kiddies - zu tun hat. Warum? Weil's einfach ist in der Anwendung und immer gut aussieht! Wichtig ist hier nur: genug Lack drüber pinseln, dass die Pötte auch draußen eine Weile halten!

6. Wurfspiel aus einer alten Plastik-Kiste 

und Katzenspielzeug (Bällen) aus dem Baumarkt

Na ja, hier sieht man auch ohne große Erklärung, worum es geht. Blöd war nur, dass die Plastikwand beim Zerschneiden splitterte... deshalb fassten wir die Löcher noch mit Gewebeband ein, bevor die Kids das "Dschungel-Thema" (hab ein wenig vorgezeichnet!) mit speziellen Filzstiften ausmalten.

7. Was wir noch gemacht haben: zum Beispiel Schälchen für Vogelfutter 

bzw. stylische Blumenpötte aus Beton

... den alten Balkontisch mit einem hübschen neuen Acryl-Lack-Anstrich versehen...

... eine Wimpelkette aus Stoffresten gebastelt...

... eine echte DIY-Lösung zur Befestigung des Sonnenschirms 

(alter Schirm, ausgeblichen, aber noch funktionsfähig!) gefunden 

(wer braucht schon Sonnenschirm-Füße???)...

... den die Kids zuvor natürlich auch mit Hilfe zurechtgeschnittener 

Stempel aus Küchenschwämmen 

mit Acrylfarbe bestempelt haben!

Nun konnte der ersten Grillparty nix mehr im Wege stehen... davon darf ich natürlich aus Datenschutz-Gründen keine Fotos zeigen. Aber ich kann berichten, dass die Kids den Balkon nun sehr gerne nutzen (manche spielen sogar lieber dort als im Garten!) - und in den Ferien "mussten" wir jeden Tag auf dem Balkon zu Mittag essen. Auch bei Regen und in Jacken! Egal, ich bin ja froh, dass die Kids das so annehmen. Selbst, wenn wir Bob, das Faultier mal zwischendurch auf''n Grill legen... 😁

DIY:
Balkon mit den Kids aufgehübscht

GEKAUFT:
1 Teppichfliese
Klettband

kleine Bälle (Katzenspielzeug)

Acryl-Lack für alten Tisch

Kreativbeton

Blumensamen

...aber sonst nix!

WEGGEWORFEN:

natürlich auch nix. Bob hat auch überlebt. Alles fein.