Sunday Colours: Sommerpause

Nein, keine Sorge, farbwunder macht keine. Im Gegenteil, denn gerade im Urlaub komm ich eher mal dazu, mir ausgiebig Zeit für regelmäßige Posts zu nehmen, fangfrisch und tagesaktuell, direkt aus dem Hier und Jetzt. Je älter ich werde, desto schwerer tu ich mich nämlich, mich retrospektiv mit Erlebnissen zu beschäftigen... und wenn gar ein paar Wochen ins Land gezogen sind, hab ich gar keine rechte Lust mehr, darüber zu schreiben. Noch dazu gelingt es mir im Laufe der Jahre immer weniger, mich auf Zukünftiges zu freuen. Man könnte also sagen, ich bin ganz ohne Achtsamkeits-Seminar ziemlich exakt im Zustand des JETZT angekommen. Aber ob das nun gut oder schlecht ist? Hmmm.

Denn trotz Optimismus würd ich mal behaupten, dass so einiges dafür spräche, wenn man sich lieber wieder davon distanzieren und in ein anderes Zeitfenster beamen würde, gerade angesichts der augenblicklichen Weltlage. Ist das NOW wirklich noch ein schöner Ort, mal ehrlich? Aber was soll's, sie sind ja schon längst veröffentlicht, die Bestseller zum Thema und auf mich hört ja eh keiner... 😁

So. Und was jetzt? Sommerpause also. Der Zeitraum, in welchem laut Wikipedia "in den Ländern der Nordhalbkugel die Sommerferien stattfinden und deshalb sowohl Politiker als auch die meisten Beschäftigten ihren Jahresurlaub antreten". Inklusive moi, auch, wenn ich's gerne anders hätte. Ein paar offensichtlich leicht verwirrte russische Sommerfrischler verbringen letzteren übrigens wie gewohnt auf der Krim und wundern sich dann, dass die Heimreise so einige Umwege und Komplikationen wie zerstörte Brücken aufwirft. Hm, komisch. Scheint wohl irgendein Event im Gange zu sein...

Sommerpause bedeutet ja traditionell sowas wie tote Hose, schläfriger Gleichmut, meditative Auszeit. Selbst an den Krieg und an die latente Bedrohung haben wir uns inzwischen irgendwie gewöhnt und Putins neuester Streich, das Aussetzen des Getreideabkommens, ringt uns momentan nur noch ein müdes Schulterzucken ab, da wir uns eh schon lange glutenfrei und Low-Carb ernähren! Ts. 

Tja, und sonst so...? Derzeit tragen alle Barbie-Pink, in der Süddeutschen macht sich ein Kolumnist Gedanken zum Thema, ob es obszön sei, wenn Frauen in aller Öffentlichkeit Eis essen... entweder ein schlechter Scherz oder zu viel Barbie-Pink im Hirn!... während wir weiterhin bitterböse gegen die Ampel oder verzweifelte Umweltaktivisten hetzen und den Baumärkten auf der Suche nach portablen Klimaanlagen die Bude einrennen... hält ja schließlich keiner aus, diese Hitze! Ich hätte da ja einen echt heißen Tipp: klebt Euch mal auf die Parkplätze der Baumärkte, Leute! Lohnt sich bestimmt.

Aber ähnlich wie ein bis drei barbiepinkfarbene Cocktails mit Schirmchen sorgt die Hitze dafür, dass wir gerade in den lethargischen Zustand des Schönsaufens geraten, in der Sommerpause. Schläfrig werden, vergessen, dass noch andere Generationen, Schicksale und Zeiten warten. Auf uns vielleicht... äh, mehr oder weniger... aber auf diejenigen, die nach uns kommen...? Also, wenn ich 20 wäre, würd ich vermutlich auch gerade auf dem Asphalt kleben. Wo denn bitte auch sonst?

Wobei da noch zu klären wäre... wieso gleich nochmal sollte man im Hier und Jetzt leben? Hab's vergessen... zu heiß...!

OUTFIT:

Rock: aus Frankreich 

Bluse: Esprit

Sandalen: alt

Tasche: über Etsy

Hut: ?

LOCATION:

bei Schloss Seefeld