Colours of the world: der Strand der Engländer...

Die Kanarischen Inseln gehören geologisch zu Afrika, politisch zu Spanien und biogeografisch zu Marakonesien... hä? (Letzteres umfasst die Azoren, Madeira, die Sebaldinen, Kap Verde und eben die Kanaren). Die Inselgruppe im Atlantik westlich von Marokko ist eine der insgesamt 17 autonomen Gemeinschaften Spaniens. Und Gran Canaria ist eine der insgesamt 7 bewohnten kanarischen Inseln, die anderen heißen Teneriffa, Fuerteventura, Lanzarote, La Palma, El Hierro und La Gomera. 

Irgendwie ist also für jeden Reisetyp was Passendes dabei. Für die Naturliebhaber, Wanderer, Surfer über die Liegestuhl-Fläzer und Meerschwimmer bis hin zu den feierwütigen Partygängern... für jeden gibt's eigentlich die passende Location. Mein so genanntes "Pech" war, dass ich mir diesmal dummerweise DIE Partylocation für den typischen mitteleuropäischen Überwinterer Ü-60 ausgesucht habe, dem es nix ausmacht, in altmodischen, etwas abgeranzten Beton-Bettenburgen aus den 70ern zu übernachten, Hauptsache, er kriegt abends sein Bier, kann in seiner Muttersprache reden und na ja... was soll ich sagen: nach 19 Uhr bin ich eigentlich ungern noch raus 😀. Und auch davor war's teilweise eher erschreckend! 

Aber natürlich möchte ich jetzt nicht nur jammern, denn A) bin ich selbst schuld, B) kommt so ein Eingeständnis oft nicht so gut auf dem Blog, C) hat das Ganze noch dazu keinen besonders nachhaltigen Aspekt. Hmmmm, aber D) ...isses halt nun mal trotzdem so passiert und Zweifelsfall geb ich lieber meine doofen Fehler zu - auch zugunsten etwaiger "Sympathiepunkte" - als so zu tun, als ob mir alles super gefallen hätte!

Beim nächsten Mal sollte ich wohl planvoller und gezielter vorgehen, nicht hirnlos einfach den günstigsten Flug buchen... und auch kein Apartment in Playa del Inglès mieten, mitten unter... wie der Name halt schon sagt. Hüstel. Ich hab natürlich gar nix gegen Engländer (respektive Franzosen, Deutsche oder Italiener...) wirklich überhaupt nix. Ich frag mich halt manchmal, wieso Menschen, die sich im eigenen Land eigentlich völlig normal benehmen können und alles, im Urlaub plötzlich manchmal so... anders auftreten?! 

Liegt es daran, dass sich etwa nur die "Anderen" an bestimmten Orten aufhalten? Oder dass ich einfach selbst merkwürdig bin? Vermutlich eine Mischung aus beidem. Ich hab halt nur gemerkt, dass Orte, die gezielt für den Tourismus erschaffen wurden und an denen sich ausschließlich Touristen aufhalten (und die sich in den Nebensaisons, falls es die gibt, in gruselige Geisterstädte verwandeln) eine unheimliche, eher deprimierende Energie besitzen... vergleichbar vielleicht mit einer künstlich erschaffenen Welt wie beispielsweise Disneyland. Was wäre so ein Vergnügungspark ohne die Besucher? Genau. Ein leerer Ort mit ziemlich schrägen Vibes.

Ja, und mir ist auch völlig klar, dass ich selbst ein Tourist bin. Aber vielleicht versteht Ihr jetzt dennoch eher, was ich meine. Ich war zuvor schon auf Gran Canaria, in der Hauptstadt Las Palmas. Da gefiel es mir besser, es herrscht eine ganz andere Energie, denn dort leben Menschen. Also so wirklich live und in Farbe! 

Wenn ich eines aus meinem letzten Urlaub gelernt habe, dann, dass ich vermutlich kein Disneyland-Typ bin. (Tja, wer hätte das wohl gedacht... 😀!). Dennoch habe ich meine täglichen stundenlangen Spaziergänge und Ausflüge (Gran Canaria hat ein wirklich famoses Bus-Netz, man braucht also kein Mietwagen, nicht mal ein Taxi vom oder zum Flughafen!) wirklich sehr genossen. Vor allem die gigantischen Dünen hatten es mir angetan. Daher gibt's jetzt nochmal Fotos davon... viel Spaß! 

Kommen wir aber nun zu meinem "Kanaren-inspirierten" Outfit:

• Klar, sommerliche bzw. frühlingshafte Kleidung trägt man selbst im "Winter" auf den "Inseln des ewigen Frühlings" mit fast 100 % Schönwetter-Garantie! 

• Ich hätte nie gedacht, dass mir so ein Einteiler/Jumpsuit steht, aber in Gran Canaria schlüpfte ich in dieses Teil hinein - und siehe da, er gefiel mir gleich. Außerdem komme ich selbstständig in das Teil hinein und auch wieder hinaus - eine nicht ganz unwesentliche Nebensache 😀...! 

• Das so genannte (in diesem Fall zumindest daran erinnernde) "Ikat"-Muster des Jumpsuits ist eigentlich eine Webtechnik, die in asiatischen Ländern wie Indonesien oder Malaysia, aber auch in Mexiko, Kolumbien und Europa, besonders auf Mallorca, noch heute hergestellt wird, lässt mich an spanische Inseln denken - aber von den Farben her an Afrika!

• Daher passt auch meine Tasche im Zebramuster dazu.

• Kleines Jäckchen drüber - es ist schließlich ewiger Frühling, nicht ewiger Hochsommer...!

• Tadaa: fertig ist mein spanisch-afrikanisch inspirierter Kanaren-Look!

OUTFIT:

Einteiler: Cortefiel

Cardigan: Zara

Schläppchen: Gabor

Tasche: Anokhi