Sunday Colours: Unabhängigkeitstag

Wir wissen ja, dass nicht nur die US-amerikanische Geschichtsschreibung vom "westlichen, weißen Mann" als Mittel zur Erzeugung von systematisch aufgebautem Rassismus missbraucht wurde und die so gepriesene Freiheit und Unabhängigkeit - wie auch das Recht auf's Streben nach Glück sowie der gesamte illusorische American Dream - daher natürlich nicht für alle gilt. Bis heute kriegen die's einfach nicht gebacken mit der Unabhängigkeit - da können sie noch so viele bunte Feuerwerksraketen in die Luft ballern. Die letzten Jahre haben dies nochmal auf fast schon satirische Weise untermauert. Aber das sind ja olle Kamellen. Und außerdem: wer im Glashaus sitzt, entferne erst mal den eigenen Balken im Auge - oder so ähnlich.

4. Juli bedeutet für mich persönlich ja auch immer, dass um dieses Datum herum der beruflich bedingte "Sommer-Stress" beginnt, den ich jedes Jahr erfolglos zu vermeiden versuche, wieder und wieder auf ganzer Linie versage, um am Ende nach Luft schnappend und "Freedom" röchelnd in eine 4wöchige "Sommerpause" zu schwanken... Schuljahresende bedeutet nämlich Berichte schreiben, Reflexionsgespräche führen, Neuaufnahmen bearbeiten und bei allem darf man ja nicht vergessen, dass jedes Jahr auch so einige Abschiede anstehen. Da lernt man im Laufe der Zeit Abgrenzung und gesunde Distanz - oder eben auch nicht. Wenn ich ehrlich bin, hatte ich damit allerdings noch nie Probleme, auch nicht mit Abschieden. Auch das hat nämlich was mit Unabhängigkeit zu tun (in meinem Fall sicher auch mit Beziehungslosigkeit und einem dazugehörigen ordentlichen Knacks... na ja. So what. Davon bin ich längst nicht mehr abhängig...).



Wahre Unabhängigkeit im eigentlichen Wortsinn ist natürlich immer irgendwie auch eine Illusion, macht aber nix, wenn man sich dessen bewusst ist. Denn Autonomie bedeutet nicht zwangsweise Egozentrik, Nach-mir-die-Sintflut oder Rücksichtslosigkeit. Dachte, ich lass es mal besser nicht unerwähnt. Selbst mir ist klar, dass es eine Art Abhängigkeit im sozialen und wirtschaftlichen Miteinander geben muss, sonst würde der Einzelne nicht überleben. 

Ich pflanze mein Essen auch nicht selbst an oder halte ein Schaf auf meinem Großstadtbalkon, sondern kaufe im Super-, Bio- oder Wochenmarkt ein. Und selbst mir ist klar, dass der Mensch andere Menschen braucht - die einen mehr, die anderen weniger...😁.

Beim Begriff Autonomie denkt man natürlich auch an unabhängige Staaten, Kolonialismus und: Schublade auf, Nationalität rein, Schublade zu. Was mich mal wieder dazu verleiten lässt, die USA auch hier als Beispiel anzuführen: wer im Land der Freien geboren ist, ist Amerikaner. Basta. Warum machen wir es hier nicht genauso? Es würde so einiges an Verwirrung ersparen. Menschen müssten möglicherweise nicht auch noch in der dritten Generation das gesamte Familientrauma aufarbeiten... tja. 

Vielleicht bin ich da auch zu simpel gestrickt, um zu begreifen, warum ein Mensch nicht wenigstens die Chance haben darf, aus seiner Kaste oder Religion, aus seiner Bestimmung, seinem Schicksal, aus diesem ganzen Herkunfts-Migrationshintergrunds-Heimat-Ding auszusteigen und endlich frei und unabhängig zu werden. Denn genauso, wie eine rigide Einteilung in zwei Geschlechter nur dazu führt, dass man sich als Außerirdischer fühlt, wenn man mit den "klassischen Rollenklischees" einfach nichts anfangen kann... genauso geht's mir manchmal mit dem Korsett der Nationalitäten. Erde, Sonne, Mond und Sterne gehören aber doch allen... jaja, ich weiß. Ich bin naiv.



Aber ich gehör doch wenigstens nur mir allein... jahaaa, okay, okay! Vermutlich gehör ich inzwischen zu 45 % auch Google oder so, bin längst Versuchskaninchen einer subtilen Gehirnwäsche im großen Stil, aber lasst mir doch meine Illusionen! Für mich waren und sind Freiheit und Unabhängigkeit jedenfalls immer schon die wichtigsten Ziele im Leben gewesen. Wer das nicht glaubt, muss sich ja nur mal meinen Lifestyle anschauen! Der ist auf keinem anderen Mist gewachsen als auf meinem eigenen. 

Ich hab mich dafür entschieden, allein zu wohnen, mein eigenes Geld auszugeben, keine Kinder, Hunde, Kaninchen oder Schafe auf dem Balkon zu halten, keine großen Besitztümer anzuhäufen, mich nicht durch komplizierte Beziehungen oder allzu großes Pflichtgefühl zu beladen und zu belasten. Ich will mich nicht beschweren - im wahrsten Sinne des Wortes (okay, die Corona-Pfunde müssen weg, aber sonst...?!).

Aber es sind ja nicht nur die äußeren Gegebenheiten. Viel wichtiger ist doch, dass man sich innerlich unabhängig macht. Autarkie bedeutet auch, sich von "Schuld" zu befreien. Davon, was man sollte, hätte, könnte, würde. Davon, was normal oder angemessen oder kultiviert ist und wie andere das bewerten. Wir sind nicht ungebunden, so lange wir noch in diesen ewig gestrigen Einteilungen und Schubladen verfangen sind, die das Leben vermeintlich einfacher, aber in Wirklichkeit tausendfach komplizierter machen. Weiblich, männlich, wohlhabend, arm, erfolgreichversagend, schwarz, weiß, alt, jung, richtig, falsch, gut, böse, schön, hässlich, Cowboy, Indianer... diese ganze elende Sklaverei der begrenzten Möglichkeiten halt.

Ich wünsche Euch einen freien, unbegrenzten, unabhängigen und glücklichen 4. Juli!!!!

OUTFIT:
Kleid: Pieces, 2020
Schuhe: Tommy Hilfiger, 2020
Kette: alt
Brille und Ring: Tk Maxx, 2019
Tasche: Second Hand

LOCATION:
Theatinerstraße, München

Kommentare

  1. Oh, was für ein schöner Look liebe Maren und eine tolle Location. Ich könnte mal wieder einen Schaufensterbummel machen. Hab ich schon lange nicht mehr.

    Ja, der 4. Juli... Ob die Menschen in den USA noch so unabhängig sind, wage ich zu bezweifeln. Einige vielleicht, aber die meisten nicht.

    Wünsche Dir trotz Abschied und anderem saisonalen Stress trotzdem eine schöne Zeit. Der Sommer ist so kurz. Also genießen wir ihn.

    Liebe Grüße Sabine

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    1. Vielen Dank, liebe Sabine! Das ist immer meine Tramhaltestelle, wenn ich in die Stadt fahre... :-)
      Da hast Du wohl recht...
      auch mit dem Sommer... der ist immer kurz!

      Liebe Grüße Maren

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  2. Liebe Maren, Du siehst super aus, die Farben sind so hübsch, würde ich sofort nehmen :) Ich finde das macht einfach gute Laune. Ja meine Laune scheint manchmal von Farben abhängig. Echt jetzt. Und von aufgeräumter Wohnung, sauberem Boden und Duft. Jetzt ist es raus ich bin ein Freak. Zudem noch voll Abhängig von allem Möglichen. 4. Juli? Kann man das essen?
    Ich empfinde es leider immer häufiger, dass oft eine mühsam erworbene, erkämpfte Freiheit einfach wieder so flöten geht und viele das noch begrüßen. Die USA ist das beste Beispiel. Manchmal war früher doch alles besser.
    Ich wünsche Dir einen nicht allzu stressigen Vorferienarbeitsalltag, einen schönen Sonntag und sende liebe Grüße.

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    1. Liebe Tina, merci <3! Das Kleid hatt ich letztes jahr schon gezeigt, da hast Du auch gesagt, Du würdest es nehmen :-)))) Na klar hat Deine Laune was mit den Farben zu tun... und hal-lo, aber klar, in einer chaotischen Wohnung krieg ich Zustände, da bin ich Autist! :-D Also doch nicht unabhängig... :-D
      Seh ich genauso wie Du. Wenn ich allein an das (alte/neue) Frauen-Bild denke, was ist da bloß passiert?
      Hab auch eine nicht allzu stressige Woche, und liebe Grüße!

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    2. tz also dann brauche ich das Kleid doch dringend😂. Gut dass ich nicht reinpasse. Du musst es also nicht einschliessen.
      Stimmt das Frauenbild. Wobei ich das zum Glück in meinem Umfeld so habe wie ich es mag. Alles selbstbestimmte unabhängige Frauen.
      Schöne Woche weiterhin, Liebe Grüße Tina

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  3. Stimmt, liebstige Maren,
    4. Juli ist ja der Tag, an dem Edi mal bei seiner Ankunft in den USA von Raketen begrüßt wurde! Er erzählt mir heute noch gern, wie toll das Feuerwerk aus dem Flugzeug aussah. Das war natürlich vor unserer gemeinsamen Zeit, sonst hätt ich es auch gesehen.
    Leider sind Begriffe wie Freiheit und Unabhängigkeit in den meisten Fälle nur Worthülsen. Ich selber fühle mich freier denn je, aber unabhängig bin ich deswegen noch lange nicht. Vor allem bin ich (oder ist meine derzeitige Lebensweise) abhängig von den fortlaufenden Pensionszahlungen.
    Und im Gegensatz zu früher (als ich unter 25 war) kann ich mir mittlerweile nicht mehr so gut vorstellen, meine Lebensweise sooo radikal zu ändern, dass ich von Finanzen unabhängig bin. Damals träumte ich davon, meinen Job an den Nagel zu hängen, die kleine Wohnung aufzugeben und z.B. zu versuchen, bei Ureinwohnern im Amazonasgebiet unterzukommen. Oder mich mit Apfelpflücken und Schafe hüten in Griechenland zu verdingen. Aber "die Stimme der Vernunft" in mir sagte dann immer: Bist du wahnsinnig, willst du irgendwo verrecken?" Diesen Streit zwischen Träumer und Vernunft-Traude kenne ich, seit ich denken kann. Mittlerweile kann ich mir immerhin noch vorstellen, das Haus aufzugeben und mit einem Wohnwagen durch die Lande zu ziehen, bis es nicht mehr geht. Aber auch dafür brauche ich meine Pension. Und ehrlich gesagt, ich brauche auch Edi dafür, denn ohne ihn würde es mir nicht mehr denselben Spaß machen. (Ich habe früher, wenn alte Ehepaare etwas derartiges sagten, immer gedacht: "So weit werde ich wohl nie kommen." und fand es auch nicht estrebenswert, so abhängig von einem Partner zu sein. Aber jetzt bin ich doch so weit gekommen. Was Vor- und Nachteile hat...) Wie auch immer: Träumer sind immer naiv. Aber was wäre die Welt ohne Träumer?
    Von einem Schaf auf dem Balkon könnte ich durchaus auch träumen, mal abgesehen davon, dass ich keinen Balkon, sondern einen Garten habe und die Stimme der Vernunft meint, dass so ein Schaf im Garten vermutlich alles fressen würde, was es nicht fressen soll. Und dass Schafe ungern einsam sind, weshalb man sich eine kleine Herde halten sollte. Ist für einen kleinen Garten also auch eher suboptimal. Grundsätzlich stört mich die Abhängigkeit von Lebenspartnern, Familienmitgliedern, Schafen, Katzen, Lebensorten nicht oder nicht mehr... (auch wenn es Tage gibt, wo sie mich DOCH stört ;-)) Ich kann jedenfalls nachvollziehen, dass das nicht jeder Mensch so will. Wir haben alle unsere eigenen Lebenskonzepte (zumindest diejenigen unter uns, die sich ihr Lebenskonzept nicht von irgendeiner TV-Sendung oder einem Lifestylemagazin abgeguckt haben).
    Corona-Pfunde habe ich auch zu bieten. Obwohl ich weiterhin geturnt und meiner Meinung nach auch nicht mehr gevöllert habe. Und auch, wenn ich mich längst nicht mehr abhängig mache von irgendwelchen Schlankheitsidealen, möchte ich meinem Körper diese Mehrkilos nicht antun, sie fühlen sich nicht gut an, überhaupt in den Beinen...
    Bei dir sind die erwähnten Coronapfunde jedenfalls gut kaschiert und wunderhübsch verpackt! Sieht einfach lässig aus, dein bunter Leo-Look, und sehr beschwingt! Und noch beschwingter wirst du sein, wenn deine vier freien Wochen beginnen!
    Schönen Sonntag und eine gute, nicht allzu "Sommer-stressige" neue Woche,
    liebe Drückers, die Traude
    https://rostrose.blogspot.com/2021/06/tagesausflug-schloss-artstetten.html
    PS: Zu deinem Kommentar bei mir hab ich dir eine Antwort geschrieben :-)

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    1. Liebstige Traude! Uii, bei den Amazonas-Einwohnern unterzukommen... DAS nenn ich mal radikale Veränderung. Zum Glück (für mich und viele andere, die Dich sehr mögen!) hast Du's nicht gemacht. Manche Dinge hab ich mir auch irgendwie einfacher (und romantischer!) vorgestellt in meiner Jugend, aber vielleicht liegt es auch am mangelnden Willen, als am fehlenden Mut oder so. ich glaub nämlich inzwischen, wenn man WIRKLICH etwas will aus ganzem Herzen, dann schafft man es womöglich auch. Alles andere sind so Tagträume und halbherzige "Fluchtgedanken" - auch okay, aber man würd's nicht wirklich realisieren, auch wenn man die Möglichkeit hätte. Aber bewusst oder unbewusst steuert und lenkt man sein leben schon in die Richtung, die man sich ausgesucht hat. Und allein der gedanke macht mich irgendwie frei und unabhängig! Ich muss auch nix bereuen, weil ich alles doch auch so wollte.
      Mich stören die "Corona-Pfunde" auch nicht wegen irgendeines Schlankheits-ideals, das ist klar. Aber bei mir fangen nicht nur die Klamotten an zu zwicken, sondern auch meine Knie an zu spinnen... nicht gut. Und da zählt jedes Kilo zuviel! Radeln hilft da sehr (auch bei Knieschmerzen). Deshalb wird auch mein Urlaub dementsprechend ausgelegt... da purzelt dann hoffentlich noch das ein oder andere Pfündchen... :-DDD
      Alles Liebe und weiterhin eine wundervolle Sommerzeit, herzliche Drückers
      die Maren

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  4. Wie locker kommst Du mit Deinem feinen Look daher und dann mit solch einem Thema?
    Im Rahmen meiner TZI Ausbildung ging es oft um die Themen Abhängigkeit/Unabhängigkeit. Ruth Cohn hat es einmal so schön gesagt:

    „Ich erlebe, dass ich umso autonomer bin, je mehr ich mir unserer Interdependenz bewusst werde, und um so gemeinschaftlicher, je mehr ich meine Eigenart pflege.

    Du verkörperst das für mich in hoher Weise.
    Komm gut durch die letzten Wochen und dann gibts satte 4 Wochen Ferien!
    Herzliche Grüße schickt Dir Sieglinde

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    1. TZI... interessant! Hab ich zwar schonmal gehört, aber hab ich jetzt nochmal gegoogelt, hört sich spannend an.

      Da hat Ruth Cohn ganz recht!

      Und das ist ein riesiges Kompliment, vielen Dank! Ich geb mir Mühe ;-) aber es gibt noch viele Bereiche, wo ich noch gar nicht frei und unabhängig bin. Ich mach mir ja sogar ins Hemd, wenn irgendwo Leute mir beim Fotografieren/Posen zusehen... :-D Also: gibt noch einiges zu überwinden! :-)

      Jaaaaa. 4 Wochen. ich freu mich narrisch...
      Herzliche Grüße von Maren

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  5. Der 4 Juli ist der Tag nach dem 3. Juli .... Tina ....*gg

    Und in dem einen Punkt gebe ich Dir recht... Mein Leben ist auf keinem anderen Mist gewachsen als auf meinem eigenen. ..... Ich würde mir wünschen das alle diese Einsicht haben, und sich wenn es unrund läuft... auch entsprechend erwachsen verhalten.

    Ansonsten kann ich gut damit Leben wie andere ihr Leben gestalten. Es gibt keine Form die für alle passt. Jeder soll machen wir er meint ...Hauptsache er hält sich an die üblichen Regeln. Im Ideal Fall an die 10 Gebote ...

    Deinen Look finde ich sehr stimmig . Da passt alles zusammen. Steht Dir sehr gut
    LG heidi

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    1. Ach so, ich dachte immer, es wär der Tag vor dem 5. Juli...

      Ja, ich wünschte mir auch mehr Eigenverantwortung bei den Leuten - nicht immer die Schuld bei anderen suchen.

      Dankeschön! <3
      LG Maren

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    2. ahhhh Der 4. Juli!? Zwischen dem 3. und.5.Juli! ☺️

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  6. wie dir sind mir abhängigkeiten zuwider.......
    wobei ich andere prioritäten setze - bin zum bsp. lieber vom BW abhängig als von einem arbeitgeber. ein eigenes haus scheint wie ein klotz am bein - eröffnet aber auch viele freiheiten. aber ich "reise" auch gern mit kleinem gepäck - sogenannte "werte" anzuhäufen ist nicht meins - zumal die geschichte gelehrt hat: ratzfatz ist der ganze schicke plunder gar nix mehr wert......
    da häufe ich doch lieber schöne erinnerungen an :-D
    und natürlich finde ich diese ganzen schubladen total bekloppt - ich sage z.b. nie, dass ich designerIN bin - ich sage designer. dass ich eine frau bin, werden die schon früh genug merken ;-P
    nationalität, herkunft, geschlecht, sexuelle ausrichtung sind tatsachen - aber für mich keine charaktermerkmale eines menschen. durch backpacking und leben im schmelztiegel berlin habe ich die unterschiedlichsten leute kennengelernt..... und viel GELERNT. über menschen vor allem :-D
    zum beispiel, dass die, die für sich viel und laut toleranz einforden, meist anderen gegenüber extrem intolerant sind......

    deinen anzug mag ich - schönes "hemdblusenkleid"! - und totschicke. mega-coole tasche!
    der anzug mit senf-farbenem pulli, gerbera-rock und quietschgrüner tasche tät dir aber auch stehen :-D
    xxxxx

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    1. Ja, da sagst Du was... ich seh das alles ja gar nicht so eindimensional. Bin auch sehr ungern vom Arbeitgeber abhängig, weiß aber auch nicht so recht, wie ich es ändern kann. Damit hadere ich aber tatsächlich. Mit dem Haus genauso. Ich hab das Glück, dass mein vermieter weit weg ist und sich nicht für die Wohnung interessiert, hauptsache, das Geld kommt monatlich, aber in einem anderen Mietverhältnis wollte ich auch nicht sein. Ich hätte viel lieber Eigentum, glaub mir. Andererseits kann ich's mir nicht leisten, in MUC schon gar nicht. Klar sind das alles auch Abhängigkeiten, stimmt. Seh ich genauso. Da versuch ich zumindest, mir meine Nischen zu schaffen...
      "dass die, die für sich viel und laut toleranz einforden, meist anderen gegenüber extrem intolerant sind...." - wie wahr, wie wahr!
      Seit die AfD auf ihren Wahlplakaten den bekloppten Spruch "Deutsch statt gendern" stehen hat, gendere ich ja wie verrückt ;-D Also, für mich bist Du ja ein/e Designer*in (m/w/d), hihi...

      Danke, ui, stimmt, ein labbriges Hemdblusenkleid... aber wenigstens tailliert...;-D
      xxxxx

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  7. Achja...der Mythos vom Land, in dem ALLES möglich ist und Träume wahr werden- der ist meiner Meinung nach schon lange tot. Die USA wurde glorifiziert- aber schon zu Pionier-Zeiten war längst nicht alles das Gold, wonach geschürft wurde. Ich hab Kollegen aus der Westernreiterszene, die ausgewandert sind- und hart auf dem Boden der Tatsachen gelandet und wieder heimgekehrt sind. Gerade eben wieder einer.
    Auch ich mag mich nicht abhängig machen. Und auch wenn ich mich dafür entschieden habe, viele Tiere zu halten, und somit auf ein regelmässiges Einkommen angewiesen bin, schaffe ich es doch, mir meine eigene Freiheit zu erhalten. Die äussert sich darin, dass ich unabhängig bin von diesem ganzen Konsumterror, wenig brauche und äusserst zufrieden bin mit dem, was ich habe. Das erlaubt mir, "nur" in einem 70%-Pensum zu arbeiten. Mein ganz grosser Luxus besteht darin, mehr Freizeit zu haben, die ich so verbringen kann, wie ich möchte. Auch meine Entscheidung, keine Kinder zu haben (die ich schon in frühester Jugend getroffen habe!) erlaubt mir ein unabhängiges, selbstbestimmtes Leben. Es gibt Menschen, die einem dafür das Prädikat "Egoist" attestieren- aber das war und ist mir wirklich egal.
    Hätte ich keine Tiere (was ich mir aber kaum vorstellen kann!), dann würde ich wohl sehr einfach leben, 5 oder 6 Monate im Jahr arbeiten und den Rest der Zeit mit einem Motorrad oder jetzt, im fortschreitenden Lebensalter 😉, mit einem Wohnmobil unterwegs verbringen.
    Aber grundsätzlich beginnt Unabhängigkeit für mich immer im Kopf; auch wenn bestimmte Lebensumstände immer mitmischen so hat man es schlussendlich doch selber in der Hand, was man mit seinem Leben anstellt.
    Für mich sind alle Menschen gleich viel wert, da mache ich keine Unterschiede. Und kollidiere mit dieser Einstellung auch in meinem Beruf, der alleine schon durch verschiedene Versicherungsklassen Gräben öffnet. Damit kann man mich echt stinkig machen, und ich weigere mich erfolgreich, Patienten bevorzugt zu behandeln, nur weil sie mehr Geld in der Tasche haben und sich eine teurere Krankenkasse leisten können. ManitouseiDank sind wir in der Schweiz noch nicht soweit, dass wir 2 verschiedene Wartezimmer haben.....
    Trotzdem beunruhigt mich die Entwicklung, dass je länger je mehr nur noch das Geld die Welt regiert und jene das grosse Sagen haben, die so wenig zu unserem Wohlstand beitragen. Diesen Beitrag leistet nämlich die arbeitende Bevölkerung, die sich mit immer schwierigeren Arbeitsverhältnissen (weniger Menschen, die immer mehr Arbeit erledigen müssen), mit Druck und Unsicherheit konfrontiert sehen. Ich mache mir oft Sorgen, wo das noch hinführt.
    Ein interessantes Thema, zu dem man noch ganz viel schreiben könnte. Aber das sprengt hier wohl den Rahmen!
    Einen schönen Wochenendsausklang wünsche ich dir, herzliche Grüsse!
    PS: Sehr schnittiges Kleid und eine lässige Tasche!

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    1. Ach, und PS2: ich wünsche dir noch gute Nerven für die Zeit bis hin zu deinen Ferien! Kann dir grad sowas von nachfühlen....Bei uns im Ambi gehts drunter und drüber, ich stand letzten Freitag Abend kurz vor der Entscheidung, ob ich mich hinsetze und die Kündigung schreibe..... Irgendwas muss sich ändern, soviel ist klar. Wir werden sehen, was.

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    2. Das ist interessant! Ich kenne nur jemanden, der nach Kanada ausgewandert ist, war auch alles nicht so einfach. In die USA, geht das denn heute noch so einfach? Kann mir gut vorstellen, dass die Menschen enttäuscht und "auf dem Boden" gelandet sind.
      Ich hab ja auch keine Kinder (auch eine Entscheidung, die ich früh getroffen habe) - mir geht's genauso. Vor allem hab ich erlebt, dass mir tw. unterstellt wurde (v.a. von Frauen, leider) dass ich einen Kinderwunsch hatte, dieser sich aber nicht erfüllt hat. irgendwie gehen alle automatisch davon aus.
      Das mit dem Motorrad/Wohnmobil hört sich ganz toll an. Aber trotz keine Verpflichtungen hab ich sowas auch nie gemacht. Außer einer 3-Monatigen Auszeit hab ich nie so gelebt. Stattdessen spar ich für später, da ich keine Ambitionen habe, bis 67 oder gar 70 (!) zu arbeiten. Da kann ich Dich nämlich total verstehen... ich hab letzte Woche mit einem Kind eine psychiatriereife Szene erlebt, das ist mir das ganze WE nachgegangen, ich hab dann Stellenanzeigen durchforstet mit dem klaren Ziel, ich mach das keinen Tag länger...! Leider gibt es zwar viele freie Stellen - aber unter ähnlichen Bedingungen. Und evtl. schlechter bezahlt. Ich weiß auch nicht so recht, was ich ändern soll/kann.
      Wünsch Dir einen schönen Wochenanfang! Herzliche Grüße!

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  8. You look fabulous, Maren! Love the photos.

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  9. Liebe Maren, ich bin begeistert, wie du dieses Thema mal wieder beschreibst, deine eigenen Erfahrungen einbringst, aber auch das Weltgeschehen nicht unbeachtet lässt. Die Bedeutung von Unabhängigkeit bedeutet wohl für jeden was Anderes und wahrscheinlich ändern sich auch die eigenen Blickpunkte im Laufe des Lebens etwas. Wie viele Jugendliche oder junge Erwachsene wollen von ihren Eltern unabhängig sein und tun und lassen können, was sie wollen. Doch in unserem sozialen Leben sind wir eben in einer Gemeinschaft und für die wenigsten gibt es totale Unabhängigkeit und die ist wahrscheinlich auch nicht erstrebenswert. Aber es ist schon viel erreicht, wenn wir uns von der Meinung der anderen unabhängig machen, wenn wir unseren Lebensstil so gestalten, wie wir uns damit wohlfühlen ohne darüber nachzudenken, „was denn die Leit sogn“. Genauso ist es für mich bei der Freiheit – ich kann meinen Wohnort, meinen Beruf frei wählen, dennoch gibt es Regeln, an die ich mich im Rahmen der Gesellschaft, des Landes halten muss. Ein wirklich vielfältiges Thema, das du uns da heute bereitest und das eine tolle Gedankenanregung bietet.
    Hab eine ganz wunderbare Woche und alles, alles Liebe Gesa

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    1. Liebe Gesa, ich dank Dir sehr und freu mich total, dass Dir mein Post gefällt. Ich glaub auch, dass wir dort, wo wir leben, schon allein das Glück haben, selbst wählen zu dürfen, wie wir unser Leben gestalten wollen. Das ist ein Privileg. Keine Zwangsehe, keine Diktatur, keine Verbote aufgrund unseres Geschlechts, das ist ja schonmal was. Und was die totale Unabhängigkeit angeht - das ist tatsächlich nicht erstrebenswert. Ich würde ja nicht wie ein Steinzeitmensch leben wollen, in Höhlen schlafen und Mammuts jagen, hihi. Dann lieber ein bisschen beruflichen Stress im Juli... :-)
      Vielen Dank, Dir auch eine wunderschöne Woche und alles, alles Liebe, Maren

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  10. Ein sehr interessantes Thema, das politisch viel Raum für Reden lässt. Aber ich werde nicht von dieser Seite sprechen, das Gespräch wäre endlos! Frei zu sein bedeutet für mich auch immer, Risiken einzugehen, und diese Freiheit hat bereits viele, manchmal sogar schwere Folgen mit sich gebracht. Freiheit besteht nicht nur darin, jetzt zu tun, was wir wollen; es ist, unseren Weg zu planen und zu bauen, indem wir entscheiden, wie, wo und mit wem wir ihn gehen. Ja, Freiheit ist eines unserer großen Privilegien. Zweifellos haben die meisten von uns einen ziemlich großen Spielraum, um nach Belieben zu machen und zu rückgängig zu machen, zu entscheiden und sich in irgendeiner Weise zu entwickeln. Aber im Grunde sind wir, aufgrund unserer sozialen Natur, ebenso abhängig, wie wir unabhängig sind. Und das ist auch ok! Es gibt keine vollständige Freiheit - „Die Freiheit des einen endet dort, wo die Freiheit des anderen beginnt“. (Immanuel Kant)
    Du siehst einfach toll aus, liebe Maren! Das Kleid ist soooo schön sommerlich! Du, das Kleid, die Sandalen, die Tasche– hier passt einfach alles perfekt zusammen!
    Liebe Grüße,
    Claudia

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    1. Das ist wahr, man könnte endlos darüber schreiben/sprechen... und das mit der Freiheit und Kant nehm ich mir auch immer zum Motto, d.h. Freiheit ist für mich eben auch nicht Rücksichtslosigkeit.
      Vielen lieben Dank, Du Liebe, ich trage das Kleid auch sehr gerne, weil es so unkompliziert ist... <3
      Liebe Grüße
      Maren

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  11. Erstens... das Kleid ist sowas von schön und sehr hübsch mit den Perlen! Zweitens... ja, die Amerikaner, die ewigen und treuen Patrioten (Thema Ende 😄). Irgendwie hast du recht, auch bei uns wird man nicht zu 100% frei, frei von Vorurteilen. Ich glaube auch nicht, dass es in der nächsten Zukunft auch besser wird. Nicht desto trotz, ich bin froh in diesem Teil der Erde zu Leben. Wir dürfen frei wählen, auch als Frau hat man es bei und besser als in Tuca-Taca Land (sorry, will keine Länder nennen, die da noch nicht soweit sind). Ich bin aufgewachsen in der Zeit, wo Kommunismus doch das Leben beeinflusst hatte. Freie Entscheidung, war da Fremdwort. Bin froh, dass ich selbst entscheiden kann, wo und wie ich arbeiten will. Ok, das Geld und Verstand setzen da schon mal Grenzen. Dennoch, ich freue mich schon darüber, dass ich jede Zeit raus darf, dass ich anziehen kann was ich will oder sagen kann was ich will. Ob da einer zuhört oder damit einverstanden ist, ist eine andere Sache, aber ich darf. Ich wünsche dir einen wunderbaren Juli und sende liebe Grüße!

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    1. Vielen Dank, Mira!
      Ja, ich seh es auch als Privileg, unabhängig (soweit möglich) sein zu dürfen, in Freiheit leben zu können, aber ich pass auch höllisch auf, dass niemand diese Freiheit bedroht... und dass meine "Freiheit" anderen nicht schadet, natürlich. Im sozialen Gefüge rücksichtslos und egoistisch zu sein, ist dann nämlich die andere Seite. das gibt's ja leider auch zur Genüge...
      Ich wünsch Dir auch einen wunderbaren Juli, liebe Grüße!

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  12. Liebste Maren,
    Computerfreie Zeit ist wieder vorbei - und ich schau mal kurz bei Dir vorbei - am Handy hab ich den Unabhängigkeitspost schon überflogen. Schöner Post - da könnte ich auch unterschreiben. Der 4. Juli ist immer ein etwas besonderer Termin, denn da wurde mein Sohn geboren - und irgendwie ist er auch ziemlich unabhängig geworden :-) Und Deine Erwähnung der Geschlechtergrenzen oder deren Aufhebung kann ich ja ganz besonders nachvollziehen.
    Wünsche Dir noch einen schönen Sonntag - und dann schau ich wieder "normal" vorbei.
    Alles Liebe Gerda

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  13. Ja, ich gehörte auch viele Jahre zu den Konditionierten. Der gute Ami, der böse Russe. Das hat man uns schließlich in der Schule eingebrannt. Aber die Welt ist eben nicht schwarz/weiß. Und Politik ist nicht einfach und mMn fast immer schmutzig. Und auch wenn Medien nicht lügen, so versuchen sie doch durch "weglassen" definitiv zu manipulieren.
    Wenn ich ehrlich bin, war mir "der Ami" schon immer suspekt. Wer bringt es fertig Ureinwohner auszulöschen indem man auch gleich noch ihre Nahrungsgrundlage vernichtet?
    Ich befürchte fast, die wenigsten legen Wert auf ihre Freiheit, so lange sie es hübsch bequem haben.
    Der Juli ist übrigens mein Lieblingsmonat, schon immer.
    "Hitzefrei" und "Notenschluss". Juchu.
    BG Sunny

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  14. Liebe Maren,
    ich melde mich wieder von meinem Urlaub zurück - den 4. Juli habe ich zwar nicht in den USA, aber dafür auch sehr schön und unabhängig in Kroatien verbracht. Sehr gut kann ich Deinen Sommerstress nachfühlen, mir geht es vor dem Urlaub auch immer so. Und kaum bin ich zurück, geht es schon wieder los ...
    Dein Outfit ist wieder einmal der Hammer. Das Kleid ist supersüß und die farblich dazu abgestimmten Sandalen und Tasche passen einfach perfekt dazu. Ein echter "Maren-Klassiker", in dem Du hinreißend aussiehst.

    Alles Liebe, Nadine <3

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