NEUES VOM SCHANIERL: ALTERNATIVE WÄRME MIT TEELICHTÖFEN

Also, wenn hier jemand komplett abhängig ist vom russischen Gas, dann ja wohl ich! Bei mir im Schlafzimmer steht ein Gasofen, in Küche/Wohnzimmer ein Kombigerät, mit dem ich sowohl koche, backe als auch heize - natürlich mit dem inzwischen so kostbaren Erdgas - und selbst mein Wasser wird über einen gasbetriebenen Durchlauferhitzer im Bad erwärmt!

Glaubt mir bitte, ich brauche keinen "Luxus", was das Heizen angeht, ich wär auch mit einem Holzofen glücklich - oder würde, wie in der Wohnung ursprünglich vorgesehen, mit dem vorhandenen Kachelofen heizen. Aber bei letzterem spielt der Kaminkehrer nicht mit... Schade, denn so eine gemütliche, bollernde Wärme, die den kältesten Ostwinden trotzt, hätte schon was.

Apropos kalte Ostwinde: es wär sicher nicht verkehrt, ein wenig einzusparen - nicht nur Diesel, Strom und unnötige Worte - sondern natürlich Gas, ganz egal, ob aus Ost oder West. Und sich Alternativen zu überlegen... der nächste Winter kommt bestimmt, und was bis dahin ist, weiß keiner. Aber jetzt ist jetzt - und ich versuche natürlich wie alle, die Übergangszeit gut hinzukriegen.

Daher hab ich mich im Netz schlau gemacht. Es gibt da nämlich etwas, das nennt sich "Teelichtofen", das wollte ich für mich mal ausprobieren. Das Prinzip eines Teelichtofens ist - wie der Name schon sagt - dass man mit Kerzenwärme "heizt". Natürlich soll das nix für sibirische Winternächte sein - aber im Frühjahr und Herbst könne man damit schon ein paar kühlere Abende überstehen, vor allem, wenn man wie ich in kleinen Räumen wohnt! Kleine Wohnung = weniger Heizen, eh klar. Das kommt mir jetzt mal wieder zugute.

Wichtig dabei soll sein, dass man ein Gefäß aus Terrakotta, Ton, Keramik o.ä. benutzt - also einen Blumentopf - denn Ton speichert die Wärme und gibt sie gleichmäßig wieder ab. Dann braucht man noch einen Untersetzer, auf dem die Teelichter oder Kerzen stehen können. Dazwischen soll ein Abstand sein, damit Sauerstoff an die Flamme kommen kann (müsste aber auch durch Löcher im Ton funktionieren).

Ich habe mich dafür entschieden, zwei ganz simple Varianten des Teelichtofens zu "bauen" - und zwar aus zwei Metallkörbchen vom Möbelschweden und zwei alten Blumentöpfen, die ich noch hatte. Durch die netzartige Struktur der Körbchen kann genug Luft zirkulieren und es passen zwei große Teelichter (30 Std. Brenndauer) hinein.

Die Blumentöpfe sollten etwas größer sein als die Metallkörbchen, damit man sie gut auf diese aufsetzen kann und sie nicht wackeln oder rutschen. Ich habe beide Töpfe noch etwas verschönert - einen mit Kreidefarbe, den anderen mit Blattgold - aber das muss natürlich nicht sein und hat selbstverständlich keinen Einfluss auf die Heizleistung. 

Der Teelichtofen, den ich mit Kreidefarben bemalt habe, steht nun im Schlafzimmer (auf dem inzwischen ausgeschalteten Gasofen). Etwa eine Stunde, bevor ich ins Bett gehe, zünde ich die Kerzen an. Wenn ich anschließend schlafen gehe (dann lösche ich die Flammen natürlich!) ist es etwa so "warm" im Zimmer, als ob ich die Gasheizung auf kleinste Flamme geschaltet hätte. 

Der andere Teelichtofen (mit Blattgold verziert) steht im Wohnzimmer, wo die Heizung derzeit zwar noch an ist, aber eben nur auf "Betrieb", nicht aufgedreht.

Und weil ich gelesen habe, dass der "Kamineffekt" (von unten wird kalte Luft angezogen, diese wird erwärmt und nach oben abgegeben) nur eintritt, wenn man ein Loch in den Tontopf bohrt (natürlich eignen sich hier Blumentöpfe, die bereits ein Loch im Boden haben!), hab ich das mit einem Steinbohrer (langsam und ohne Schlag bohren, damit nix bricht!) noch nachgeholt.

DIY: 

2 Teelichtöfen hergestellt und verziert

GEKAUFT:

2 Metallkörbchen à 5,99 Euro

WEGGEWORFEN:

Nix

(die "Aufhänger" für die Körbchen hab ich anderweitig verwendet, s. Foto!)

Mein Fazit: als zusätzliche Wärmequelle für die Übergangszeit bringen die kleinen Öfchen wirklich was - finde ich, auch wenn ich gelesen habe, dass das physikalisch eigentlich Quatsch sein soll. Zum Glück versteh ich nicht viel von Physik! Den im Schlafzimmer ließ ich am Sonntag drei Stunden brennen, bevor ich schlafen ging - und es war  angenehm im Zimmer (sonst lief keine Heizung). Der Topf selbst wird so heiß, dass ich nicht dranfassen kann, ohne mir die Flossen zu verbrennen - und die Hitze wird im näheren Umkreis abgestrahlt. Ich denke, so ein Teelichtofen eignet sich auch für nicht beheizbare Räume und Orte wie Wintergärten, Balkon, Gartenhäuschen, beim Camping (Flamme natürlich immer bewachen!)... außerdem stützt er die Moral, sozusagen. Und sieht obendrein noch hübsch aus! 

Theoretisch könnte man so auch Essen oder Tee erwärmen (na ja... gut, wenn man viel Zeit für`s Kochen hat, falls mal der große Stromausfall kommt... 😁). 

Aber ein weiterer wirklich hübscher und praktikabler Nebeneffekt: ein paar Tropfen Duftöl auf den Tontopf geträufelt erspart die Duftlampe...!