Sunday Colours: Rücksicht
Wenn ich was richtig gut kann, dann ist das Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse anderer. Hab ich nämlich von der Pike auf gelernt, wenn man so will. Inzwischen hab ich aber auch gelernt, dass beides geht, und zwar hervorragend: für sich selbst und seine Bedürfnisse zu sorgen - und gleichzeitig nicht über die Grenzen anderer zu latschen.
Ah, und genau hier liegt der Hund begraben! Ich weiß ja nicht, wie Ihr das seht, aber für mich ist es irgendwie selbstverständlich: sobald ich unter Menschen und in der Öffentlichkeit bin, versuche ich, niemanden zu belästigen, schon gar nicht mit too much information über mein Privatleben. Heißt, falls ich mal in der Trambahn oder im Wartezimmer des Arztes telefonieren müsste, versuche ich, dies möglichst leise, diskret und kurz vonstatten gehen zu lassen, um andere nicht über die Maßen zu stören.
Seit ich wieder vermehrt mit dem ÖPNV unterwegs bin, stelle ich zu meiner großen Verwunderung fest, dass immer mehr Mitbürger nicht nur wie bisher in ihre Freisprecher brüllen, so dass ich jedes einzelne Wort mitkriege (nicht, dass ich es wollte, aber ich kann eben so schlecht filtern!), sondern dass es inzwischen völlig üblich ist, sich mit Freunden, Familie, Kind, Hund und Katze per Videocall auszutauschen!
Zum Beispiel neulich im Flixbus: ganze 4,5 Stunden verharrte ich neben einem jungen Paar - offensichtlich mit großfamiliärem Background, bei denen sämtliche Familienmitglieder in aller Welt der Reihe nach per Videochat davon erfahren mussten, dass die beiden nun mit dem Bus unterwegs waren und zudem offensichtlich noch für ihre Unterhaltung und Bespaßung sorgen sollten. Am Ende konnte ich mir nicht nur ein detailgetreues Bild der Familienverhältnisse, Erziehungsmethoden (ständig liefen weinende Kinder ins Bild!) und Kommunikationsstrukturen machen, sondern hätte auch noch ein paar Ideen für ein komplettes Make-over ihrer meiner Ansicht nach nicht sehr einladenden Wohnzimmereinrichtung beisteuern können.
Klar nehme ich das alles irgendwie mit Humor, aber mal ehrlich: als von einem anderen Fahrgast die Bitte kam, ob der junge Mann die Lautstärke etwas herunterdrehen könne, weil das halt schon sehr störend und im ganzen Bus zu hören war, kam vom Angesprochenen nur ein trotziges: "Aber ich telefonier!"... als sei lautes, nervtötend schrilles und vom Lautsprecher zusätzlich übersteuertes Kindergeplärre im Hintergrund, das von den Kommunizierenden natürlich lautstark übertönt werden musste, ein verdammtes Grundrecht, das nicht verletzt werden darf.
Aha. Ist es demnach auch ein Grundrecht, Feste wie Silvester zu einer Art pyrotechnischer Vorhölle mutieren zu lassen, die oft unkontrollierte Böllerei gar als Vorwand für kriminelle Taten zu nutzen oder dafür, Bandenkriege auszutragen? Wer in der Großstadt in bestimmten Vierteln wohnt, geht in der Neujahrsnacht ohnehin nicht mehr raus. Viel zu gefährlich für Leib und Leben. Und ich persönlich finde solche Geschehnisse wie in Berlin zu ernst, um sie als harmlose "Jugendsünden" abzutun. Frustrierte Jugendliche nutzen Feuerwerkskörper als Waffe? Sagt mal, wieso schrillen da nicht viel mehr Alarmglocken? Ganz klar: Weil viele, die nicht in Neukölln leben, sich nicht vorstellen können, wie es ist. Und was ich mir nicht vorstellen kann, existiert nicht. Basta. Auch eine Form der Ignoranz aka Rücksichtslosigkeit im weitesten Sinn.
Oft habe ich mir die Frage gestellt, warum es so selbstverständlich zu sein scheint, nur auf die Bedürfnisse derer Rücksicht zu nehmen, die diese lautstark einfordern? Zum Beispiel tolerieren ruhige Mieter immer ihre lärmenden Nachbarn, mehr oder weniger, nie umgekehrt. Na ja, geräuschempfindliche Menschen sind ohnehin fortwährenden Qualen ausgesetzt. Und diese Menschen schmeißen keine Böller auf Feuerwehrleute und Polizisten, sondern werden in Krisen eher depressiv, entwickeln Süchte oder bringen sich um. Heimlich, still und leise.
Als Pädagogin weiß ich, wovon ich spreche. Es sind immer wieder die introvertierten Kinder, die übergangen werden. Ich habe irgendwann angefangen, für Ruhezeiten zu sorgen, an die sich alle halten müssen (kam mir selbst auch entgegen!), denn es ist keineswegs so, dass jedes Kind sich inmitten chaotischen Kindergebrülls wohlfühlt, bei Weitem nicht. Spätestens, nachdem ich dutzende still weinender Kinder auf dem Schoß sitzen hatte, die nach Hause wollten, weil ihnen alles zu viel wurde, war mir das klar. Weil es aber nun mal so ist, dass nur die gehört werden, die am lautesten schreien, haben die anderen scheinbar einfach keine Rechte.
Glaubt aber bitte nicht, das war schon alles - ich nehme noch viele andere Dinge wahr. Es gibt zum Beispiel Tage, da hab ich das Gefühl, bei 1,6 Millionen Einwohnern dieser Stadt die Einzige zu sein, die beim Gehen den entgegenkommenden Passanten ausweicht, um einen Zusammenstoß zu verhindern. Die Doofe, die im Supermarkt immer am Ende der Schlange steht und darauf achtet, die Räder meines Einkaufswagens nicht in die empfindlichen Knöchel des Wartenden vor mir zu rammen.
Wobei ich allerdings zugeben muss, dass sich Rücksichtslosigkeit proportional zur Lage des Stadtviertels verhält - weil auch Achtsamkeit ein Privileg zu sein scheint: im gut betuchten Münchner Süden zum Beispiel sind die Leute gleich viel umsichtiger, interessierter und freundlicher. Während da, wo ich lebe... hm. So mittel. Könnt allerdings schlimmer sein. Egal. Wenigstens hab ich eine schönere Wohnungseinrichtung als andere, die ich mir beim Videocall meiner Sitznachbarn ansehen muss. Ein Vorteil, wenn an Silvester draußen Krieg herrscht...!
OUTFIT:
Rock: vom vorletzten Jahr
Pullunder: S. Oliver
Spitzenshirt: 2. Hand
Schuhe: Rieker, aus 2019
Tasche: aus Rom
Brosche: von Harris, Schottland
LOCATION:
Schloss Nymphenburg im strahlenden Sonnenschein -
ein Stadtviertel, in dem viele nette, rücksichtsvolle Menschen leben 😁...
hm. Warum wohl?
Hallo Maren,
AntwortenLöschenbonjour. :-)
Ich glaube zum einen, dass es einfach Rücksichtslosikgkeit ist, die viele Leute fabrizieren.
Und dass viele nicht mit ihrer eigenen kleinen Bedeutungslosigkeit zurecht kommen und deshalb immer lauter werden.
Nachbarn über uns haben bis morgens halb sechs Silvester gefeiert. Das ist nur an sich gedacht und nicht an die Umliegenden.
Naja, oder das royale Paar (oder ist es gar keins mehr, ich weiß es nicht? ), das in die USA ausgewandert ist. Statt wie geplant den Pressezirkus zu meiden und in Ruhe zu leben, preschen sie selbst voran, geben Interviews, schreiben ein Buch. Meine Familienbande sind sicher nicht die besten, aber ein Buch zu schreiben und vieles erst recht in die Öffentlichkeit zu tragen. Ich finde es peinlich.
Wieder abgeschweift.
Viele Grüße,
Claudia
Hallo Claudia,
Löschendas hasse ich auch, wenn ich wegen meinen partywütigen Nachbarn nicht schlafen kann...
Oh, "dass viele nicht mit ihrer eigenen kleinen Bedeutungslosigkeit zurecht kommen und deshalb immer lauter werden", was für ein Satz! Aber jeder bekommt ja immer die Bedeutung, die man ihm gibt - äh, oder so. Jedenfalls fühl ich mich nicht bedeutungslos, und deshalb muss ich nicht (mehr) auf Rampensau machen. Die meisten Menschen kommen it sich selbst nicht so klar. Schade.
Ich hab gehört, Harry kassiert für dieses ITV-Interview 100.000 Dollar. Bevor der in seine kleine Bedeutungslosigkeit verschwindet, wird es sicher noch ein paar peinliche wiedergekäute Interviews geben... der ganze Luxus will schließlich finanziert werden! ;-D
Viele Grüße
Maren
Ich kann dieses laute ständige Geplapper nicht mehr ertragen. Früher bin ich gern mal durch die Stadt gegangen. Jetzt streßt es mich. Ein Geräuschpegel. Die Leute reden nicht mehr nur, sie schreien. Oder gehen in Vierergruppen und denken nicht im Traum daran, auszuweichen.
LöschenDer Fairness halber muss ich sagen, dass das im Wald teilweise genau schon so ist. Wenn ich plappernde, alle gleichzeitig redende Senioren hinter mir habe, die überhaupt gegenseitig nicht zuhören, sondern jeder gleichzeitig spricht, dann muss ich stehenbleiben, warten bis sie außer Sicht- und Hörweite sind, und gehe dann weiter. Ja, komisch, vielleicht, aber das geht mir so auf den Zeiger.
Wenn ich Bus fahre, mindestens einer, der ständig ins Handy plappert. Aber was willste machen, ich wechsel dann höchstens mal den Platz.
100.000 Dollar für das Interview? Meine Herren.
Ich habe im allgemeinen nichts gegen Rampensäue. :-) Wenn sie die Sau auf der Rampe oder nur unter ihresgleichen rauslassen. Aber nicht , wenn sie die Lebensqualität anderer beeinträchtigen.
Ich freue mich schon, wenn ich wieder allein in einem Waldsee schwimmen kann. :-)
Viele Grüße,
Claudia
Kann ich sehr gut nachvollziehen... :-)))
LöschenAuch dass es im Wald aka auf dem Berg schon so zugeht wie in der Stadt... auch ein Grund, weshalb ich mich entschieden hab, meine Wochenenden um einen Tag zu verlängern. Dann lieber weniger Geld... bin ja kein Royal ;-DDDD
Liebe Grüße!
Das schreibst du was. Ja. Rücksichtslos... bewusst unbewusst oder einfach normal eine andere Zeit diese Zeit. Keine Ahnung. Ja ist aber im Cafe so wenn am Nachbarstisch laut gesprochen wird oder im Bus oder oder. Heutzutage ist das ja normal seinen Tag zu propagandieren in den diversen Medien.
AntwortenLöschenJa gut wenn sogenannte Promis das machen, die wollen halt ihren Marktwert steigern. Versteh ich ja noch gerade so aber da ist auch oft Mist dabei und meiner Meinung nach fördert das bei den anderen. Aber mich nervt mehr dieses private, ganz private veröffentlichen rumposaunen inklusive der Kinder etc.
Ich war hier und da und dort. Gut ich lese ja so was nicht, aber irgendwie kriegt man ja doch mal das eine oder andere mit.
Das ganze Zeugs was im Netz veröffentlich wird irgendwann haut es doch denen mal um die Ohren. Ist ja selbst das was ich mache schon zu viel.
Wünsche einen schönen Sonntag. Nachdem ich gestern 8 Stunden - ja am Samstag ins Büro musste - bin ich heute platt.
LG
Ursula
Ich hoffe, du hast den freien Sonntag dann gut genießen können! Iast ja manchmal ganz schön, einfach nur zu "chillen", besonders nach getaner Arbeit!
LöschenJa, vieles ist ja auch richtig peinlich in der Öffentlichkeit, siehe so genannte B- und C- Promis, oder ausgewanderte Royals...! Vor allem, wenn da nicht viel ist, worüber man medienwirksam sprechen könnte...!
Liebe Grüße
Maren
Ich mag jetzt mal heute nicht auf das eingehen, was du da in puncto Rücksichtslosigkeit schreibst eingehen, dazu habe ich vor Jahren schon geschrieben. Ich erleb auch meine Umwelt derzeit eher anders, zumindest in meinem Veedel ( heute Nacht hörten die Feiernden im Carrée um ein Uhr mit dem Krach auf 😳). Ich freu mich mehr über deine Nymphenburg- Fotos. So von der fotografierten Wetter-Situation her habe ich fast das Gefühl, wir hätten dich dort treffen können. DER Standpunkt für Fotos scheint der gleiche gewesen zu sein... Und die "Luftigkeit" der Kleidung lässt darauf schließen, dass es angenehm temperiert war. Ich hab jedenfalls länger auf ner Bank in der Sonne gesessen. Ja, schön habt ihr es in München!
AntwortenLöschenAlles Gute fürs Neue Jahr!
Astrid
Danke, dir auch alles Gute fürs Neue Jahr! Ja, es war schön, und wir sind auch ne Weile auf einer Bank gesessen. Nymphenburg ist wirklich schön und das Gute ist, es ist bei mir um die Ecke... und dort erlebe ich auch keine Rücksichtslosigkeit! :-)))
LöschenLiebe Grüße
Maren
Super schöne Fotos, das ist mir auch aufgefallen.😁 Und natürlich Dein Outfit, die Spitze am Ärmel super schön und dann noch mit Rot kombiniert. 💕
AntwortenLöschenZum Aufreger der Woche schwirrt mir der Kopf und ich vermeide das grad ganz arg mich über Dinge aufzuregen, von denen ich keine Idee habe, wie ich sie ändern soll. Okay 2 Petitionen für Böllerverbot unterschrieben, wegen der Tierwelt. Ich denke das Problem der Respektlosigkeit ist ja so alt wie die Menschheit, nur die Mittel haben sich verändert. 🥴 Empathie sollte wohl erlernt werden, allen die sie nicht „drauf haben“
Maren eine ruhige Pause für die Kinder find ich toll. Das gab es bei Sarah in der Kita, da hiess es Ohrenpause. DascWort verwende ich manchmal hier, falls alle mal laut durcheinander quatschen und sofort sind alle still. ☺️ Das prägt, würde ich sagen. 😉
Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag, liebe Grüße Tina
Vielen Dank! <3 <3 <3
LöschenDass das mit der Rücksichtslosigkeit in eine bestimmte Richtung geht, fällt mir halt auch an meinem Klientel auf. klar ist das Geböllere nervig und auch schlimm für Tiere - aber ehrlich gesagt frustriert es mich noch mehr, dass ich als Mensch letztlich gezwungen bin, daheim zu bleiben und abzuwarten, bis alles vorbei ist. in meinem Viertel auch. Das ist echt gestört, was da draußen abgeht.
Danke <3 Hab eine schöne ruhige :-) Woche, liebe Grüße Maren
Liebe Maren, ich komme aus dem Einzelhandel, du glaubst gar nicht was man da so beobachtet (auch unfreiwillig). Es ist manchmal lustig, öfter aber traurig was und wie die Leute miteinander kommunizieren. Ich glaube Privatsphäre und Geheimnisse bleiben in Zukunft Fremdwörter. Nicht wergessen, die Menschen werden mehr zu Egoisten und die kümmert's nicht ob sie stören oder nicht. Dir einen schönen Sonntag und liebe Grüße!
AntwortenLöschenLiebe Mira, oje, das glaub ich! Ich denke, für viele geht es irgendwie "ums Überleben"... da wird der Mensch zum Egoisten und pfeift auf alle anderen...! Dir eine schöne Woche, liebe Grüße!
LöschenAls ich vor Jahren noch beruflich viel mit der Bahn unterwegs war, hat mich das schon immer genervt. Anscheinend ist es noch schlimmer geworden. Wie schade.
AntwortenLöschenAuch der Zusammenhang zwischen Stadtvierteln und dem Umgang miteinander ist traurig und wahr. Da gäbe es viel zu tun im Bereich von (Herzens-)Bildung, aber das wird viel zu spät (ein-)gesehen werden.
Hierfür wäre das Geld sehr gut angelegt.
Eine Werbung für Flix-Bus ist das jedenfalls nicht. Vielleicht lohnt sich auch da mal eine Beschwerde und Anfrage, wie denn mit solcherart Passagieren umgegangen werden soll. Wenn niemand was sagt, ist es ja praktisch nicht passiert...
Du hast Dir da aber eine schöne Location ausgesucht mit Schloss Nymphenburg und Dich auch gleich ein bisschen in Spitze geschmissen. Sehr aparter Look mit den schottischen Akzenten!
Einen schönen, geruhsamen Sonntag wünscht Dir herzlich,
Sieglinde
Ja, leider, weil man jetzt wirklich alle Beteiligten inkl. bellende Hunde, schreiende Kinder etc. mithört...! Krass, dass es die Leute gar nicht juckt und sie glauben, das sei "Telefonieren"...!
LöschenDu hast völlig recht, wenn keiner was sagt, ist es nicht passiert. ich habe sehr unfreundlich zu den beiden gesagt, dass sie schließlich nicht allein im Bus seinen und sie auch darum gebeten, leiser zu sein, daraufhin waren sie beleidigt, besonders der Mann. Irgendwann haben sie dann geschlafen, wie herrlich, dachte ich, aber leider fing er an mit lautem Schnarchen, da musste ich echt lachen! So typisch, dachte ich, dass solche Menschen noch nicht mal leise schlafen können... Na ja, so eine Fahrt dauert nicht ewig und beim nächsten Mal weiß ich, welche Plätze besser sind... ich dachte es sei eine gute Idee, ganz vorne und oben, aber ich wette, das wird nicht nochmal so vorkommen. Ich fand Flixbus trotzdem ganz gemütlich!
Vielen Dank!
Eine geruhsame Woche wünscht Dir ebenso herzlich
Maren
und du bist schicker angezogen - miss mac schanierl :-D
AntwortenLöschenich war immer das still heulende kind..... bis ich mir in B eine dicke rüstung und amtliche body-check-skills zugelegt habe. aber mittlerweile ist mir das zu anstrengend - deswegen haus im wald. ausserdem würde ich mittlerweile vermutlich zerbröseln beim umschubsen taktloser passanten - arthroseseidank.
@pyro: schon vor 30 jahren haben die rotzer in neukölln die kleinen chinakracher aus schreckschusspistolen auf menschen gefeuert - sei es die "verfeindete bande" oder zufallsopfer..... wenn man den verantwortlichen gesagt hat: "wehret den anfängen" hiess es immer nur *die wollen nur spielen* - mittlerweile hat die gewalt und rücksichtslosigkeit auch das letzte dorf erreicht - wie man beim lesen der lokalzeitung anfang januar feststellen musste.
und es fängt immer in den kinderzimmern an - siehe deine videocall-experience.......
einfach öfter das schloss besuchen! xxxxx
Hihi, stimmt! :-D
LöschenJa, ich auch, aber auch ich hab irgendwann angefangen, mir bestimmte Skills zuzulegen, z.B. beißenden Sarkasmus! :-))) Und weil ich so viel auch allein unterwegs bin, hab ich mir auch den "ich erkenne Verrückte/Idioten schon von weitem"-Blick zugelegt und vermeide irgendwelche blöden Situationen, so gut es geht. Bisher hatt ich immer Glück. mir ist noch nie was richtig blödes passiert. Liegt manchmal wirklich am präventiven Verhalten... aber stimmt, man muss immer ein wenig wachsam sein. In München selbst brauch ich das allerdings nicht so - ist ja keine echte "Großstadt" und wie du sagst, am Schloss begegnet man keinen Deppen ;-DDD
"Die wollen nur spielen", auch sowas wird jetzt wieder geäußert. Mich regt das so auf, weil man damit auch den (jungen) Menschen signalisiert "Wir nehmen das gar nicht ernst, ätsch-Bätsch" Und damit müssen die beim nächsten Mal natürlich beweisen, dass man sie besser ernst nehmen sollte...
Genau! Vielleicht sollte ich mich als Supernanny per Videocall anbieten...! ;-DDDDD
xxxxx
Ich fahre öfters Zug und da habe ich das auch schon oft erlebt. DAS NERVT. Entweder weiß ich hinterher alles, was auf der Arbeit los ist oder wann zwei Freundinnen sich wo verabreden wollen.
AntwortenLöschenAber mal ganz ehrlich, böllern in Berlin, die Stadt ist einfach zu interessant und bekannt, dass nur über die berichtet wird. Auch bei uns hatten wir das Problem und noch in dem ein oder anderen Ort in der Umgebung. Wer weiß wo noch. Wir sind nicht raus und haben noch nie geballert. Das Geld kann für anderes besser ausgegeben werden. Dein Outfit ist wieder mal Klasse. Ich bin auch auf der Suche nach roten Schuhen zum Frühjahr.
Liebe Grüße Gudrun
Ja, du hast recht, das war nicht nur in Berlin ein Problem. Ich geh an Silvester auch nicht mehr raus, mein Viertel ist nicht so betucht, als dass es ungefährlich wäre :-DDD
LöschenIm Zug oder Bus nervt das wirklich, irgendwie haben aber manche Menschen pau-sen-los das Bedürfnis, sich mitzuteilen... beim nächsten Mal werde ich mich wappnen und Ohropax mitnehmen...! :-)
Vielen Dank fürs Lob!
Liebe Grüße, Maren
Ach weisst du....manchmal weiss ich mir schlicht keinen Rat mehr zu solchen Themen. Den Grund für Rücksichtslosigkeit, Egoismus und Ignoranz suche ich auch ganz klar in einem oft nicht mehr vorhandenen, stabilen Elternhaus, in dem noch Werte vorgelebt werden. In den sozialen Medien, die unseren Jungen (und auch manchem Älteren) einen Lifestyle und Prioritäten vermitteln, die einfach nichts mehr mit einem "normalen" Leben zu tun haben. Und nicht zuletzt wird dadurch eine gewisse Geltungssucht geschürt, die bei angesprochenen Themen mit Sicherheit nicht zu einem positiven Effekt führt. Was in Berlin passiert ist, das kann und muss ich nicht verstehen- und ich kanns auch nicht tolerieren. Das hat einfach so ganz und gar nichts mehr mit "Spass" zu tun, wenn ich die Verletzung oder gar den Tod anderer, völlig Fremder in Kauf nehme. Und solches Verhalten sollte meiner Meinung nach hart bestraft werden, dafür gibt es keine Entschuldigung.
AntwortenLöschenIch möchte aber nicht unerwähnt lassen, dass es natürlich immer noch viele Kinder und Jugendliche gibt, die sich zu empathischen Menschen entwickeln, denen nicht alles egal ist und die mit einer gewissen Reife und einem gesunden Weltbild ihren Weg gehen.
Grundsätzlich gehts mir wie der Bahnwärterin: ich mag mich gar nicht mehr in die Situation bringen. Ich sorge dafür, dass "bis an meinen Gartenzaun" alles in Ordnung ist. Bin freundlich und verständnisvoll, soweit ich das leisten kann. Sobald das Verhalten anderer aber an meine Substanz geht, ziehe ich mich zurück. Das war schon als Kind so, ich war immer eher ein Einzelgänger oder hab mich mit den Aussenseitern in der Schule zusammengetan. Die Natur, meine Bücher, die Tiere und meine Geschichten, die ich schon damals schrieb (auf der lindgrünen alten Hermès meiner Grossmutti!) reichten mir.
Und die Zustände auf diesem (immer noch schönen) Planeten heutzutage tun nicht wirklich viel dafür mich in Versuchung zu bringen, daran etwas zu ändern.... 😉
Komm fröhlich in die neue Woche, herzliche Grüsse!
PS: So schöne Bilder- man sieht dir an, dass du dich wohlfühlst! In deinem lässigen Outfit und in dieser herrlichen Umgebung!
Irgendwie hab ich jetzt, nachdem ich es geschrieben hab, auch das Gefühl, aaach, lass mal lieber... aber jetzt isses schon raus :-))) Im Nachhinein finde ich auch vieles eher lustig, worüber ich mich gern so ein wenig aufrege im Alltag. Aber das mit dem Geböllere find ich seit vielen Jahren schon wahnsinnig nervig, mal abgesehen vom Tierwohl. Ich denke immer, wenn Tiere Panik kriegen, dann kann es auch für Menschen nicht gut sein. Wir sollten und viel mehr von Tieren abschauen, leider sind unsere Instinkte, was gut oder schlecht für uns ist, völlig abhanden gekommen.
LöschenDas was du sagst, kann ich für mich auch unterschreiben, ich lebe zwar nicht ländlich, aber sorge auch für mein Wohl, indem ich bestimmte Orte einfach meide. Meistens fühl ich mich in München auch komplett safe, außer in der Silvesternacht, da würd ich bei mir auch nicht raus wollen, hab aber eh kein großes Bedürfnis danach. Vom Balkon aus sieht man auch das Feuerwerk. Wenns nach mir ginge, würd ich das ganz abschaffen, die können ja meinetwegen ein "professionelles Feuerwerk" machen pro Großstadt und das live übertragen, würde doch reichen.
Ich weiß nicht ob du Netflix hast, aber kennst du die Serie "Anne with an E"? Ich hab so das Gefühl, die würde dir sehr gefallen... ich hab sie jedenfalls geliebt! Irgendwie "heile Welt", und trotzdem driftet es nicht in Kitsch ab. Die Charaktere sind bezaubernd, besonders Anne.
Vielen Dank!
Dir eine schöne ruhige :-) Woche, herzliche Grüße!
Lieber Maren - oh, da finde ich vieles in Deinem Post, was ich auch unterschreiben könnte.Rücksicht scheint leider immer mehr zum Fremdwort zu werden - das Ego nimmt immer größere Ausmaße an. Nicht, dass man ja auch auf sich schaut - das muss man auch, sonst gehst Du unter. Aber allein schon diese alles übertönende Telefoniererei, am besten noch mit Freisprecher und Videocall ....Und über die Ereignisse in Berlin braucht man eigentlich nicht viel Worte verlieren - da müssen Taten her - irgendwann ist Schluss mit der Provokation. Ich glaube es haben viele in ihrem Egowahn nicht verstanden, daß sie nur existieren können, weil andere auf Ordnung und Sicherheit schauen und die Gesellschaft als Solidargemeinschaft verstehen.
AntwortenLöschenAch ja - schönes Outfit - mir gefällt ja Rock/Kleid immer - und die roten Schucherln sind ein Hammer.
Alles Liebe Violetta
Gesellschaft als Solidargemeinschaft - schön gesagt, liebe Violetta! Aber ich glaub der Mensch ist ein Tier. Manchmal ein Raubtier, und manchmal ein Wurm. Und es geht anscheinend für viele ums Überleben, daher ist das Motto wohl "Nur die Starken (aka Lauten) überleben" - oder so. Jednfalls finde ich auch, dass solches Verhalten nicht einfach so "abgetan" werden kann. Aber die Jugendlichen werden schon dafür sorgen, dass man sie ernst nimmt. Nur dann ist es leider zu spät.
LöschenDankeschön!
Alles Liebe und ich hoffe, du hast die "Hexe" inzwischen herausgebracht...!? Maren
So schöne Bilder von Dir liebe Maren und ein tolles Outfit. Gefällt mir super.
AntwortenLöschenWeniger gefällt mir, dass die Menschen anscheinend oft kein Gespür mehr dafür haben, wann es genug ist. Privatsphäre kennen sie vielleicht nicht. Es wird den Kindern wohl nicht mehr beigebracht.
Handyverbote werden da gern mal ignoriert. Eine verordnete Ruhephase für die Kinder finde ich klasse. Sollte man auch für Erwachsene einführen.
Liebe Grüße
Sabine
Vielen Dank, liebe Sabine!
LöschenJa, das nervt wirklich, aber ich bin beim nächsten Mal mit Ohrenstöpseln gewappnet...
Ja, denn "nur die Lauten überleben" kann ja nicht das Motto sein! :-)
Liebe Grüße
Maren
Mein Mitgefühl für deine Busfahrt. Das ist so ätzend im ÖPNV. Schlimmer als jede Verspätung. Ich MÖCHTE nicht am Leben meiner Sitznachbarn teilnehmen! Kapiert aber keiner. Selbst im Ruheabteil in der Bahn herrscht selten Ruhe. Deshalb fahre ich dann doch manchmal lieber mit dem Auto. Da habe ich meine Ruhe, wenn mir danach ist.
AntwortenLöschenTja, und die Rücksichtnahme? Die gibt es noch. Keine Ahnung, ob wir die Vergangenheit verklären oder ob es schon immer so war. Respekt- und Rücksichtslosigkeit gibt es übrigens längst nicht nur in sozialen Brennpunkten. Kriegste hier in Wilhelmsburg nen blöden Spruch, wenn wer drängelt, pöbelt dich halt in Eppendorf irgendjemand an, wenn du sein Drängeln in die Parklücke vereitelst. Oder parkt seinen Tesla gleich für ein ganzes Wochenende an der Ladesäule...
Das, was Polizei, Feuerwehrleute und Rettungsdienste in der Silvesternacht erlebten, ist im Prinzip längst Alltag. Ich kann ja mal das Kind fragen, wie oft sie schon im Jahresschnitt bedroht oder angegriffen wurde. Im Dezember flog ihr ein Messer um die Ohren. Und ja, es sind in der Regel ganz normale "Biodeutsche".
Liebe Grüße
Fran
Stimmt, das ist ätzend! Aber wenn die S-Bahnen ausfallen, auch... :-))) Zum Glück sitze ich im Alltag nicht lange darin. Das mit dem Auto kann ich auch nachvollziehen...
LöschenKlar gibt es die noch, genauso wie Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit. Aber der "Nach-mir-die-Sintflut"-Gedanke hat irgendwie zugenommen, oder ich werd alt. Vermutlich eine Kombi aus beidem, früher war ich selbst auch rücksichtsloser, muss ich zugeben. Bzw. argloser, ich konnte mir nicht vorstellen, dass bestimmte Verhaltensweisen andere stören. Vielleicht ist es auch das, der Typ im Flixbus fühlte sich ja auch angegriffen und glaubte, er habe nix falsch gemacht...
Oje, ich kann mir ungefähr ausmalen, was deine Tochter da so erlebt. Ist wahrlich kein leichter Job und wo "menschelt" es mehr?
Liebe Grüße
Maren
Ich kann nur voll und ganz unterschreiben, was du gerade geschieben hast!
AntwortenLöschenRücksichtnahme auf andere ist wirklich selten geworden. Es scheint, dass viele vergessen haben – und nicht nur die, die laut am Telefon sprechen - wer eigene Freiheit beansprucht, muss sie ebenso anderen lassen.
Rücksichtnahme ist Erziehungssache, Kinder sollen von klein auf wissen, dass Rücksichtnahme kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit ist.
Liebe Grüße,
Claudia
Oder wir werden alt und uns kommt es nur so vor... ;-DDD Früher waren es immer die Älteren, die über uns die Köpfe schüttelten...! Hihi. Trotzdem ist es schlimmer geworden. Und ja, das mit der Freiheit unterschreibe ich! Stimmt, es gibt so Basics wie Bitte, Danke und nicht drängeln etc., die kann man wirklich lernen!
LöschenLiebe Grüße
Maren
Hachja, du Liebe,
AntwortenLöschenich unterschreib dir alles, was du geschrieben hast. Jeeedes einzelne Wort. Nachdem ich jahrlang in U-Bahnen etc. vor mich hingelitten habe, bin ich zum aktiven Selbstschutz übergegangen. Ich glaube, ich habe in meinem Blog schon mal davon erzählt: Ich habe mir (auch als Schutz vor unserer früheren überlauten Nachbarin) einen Peltor Gehörschutz gekauft, wie er auch bei Schießständen verwendet wird (https://www.frankonia.at/p/3m-peltor/geh%C3%B6rschutz-optime-ii/150021) - den trug ich dann auch in der U-Bahn, in Wartezimmern etc. Wurde manchmal darauf angesprochen, welche Musik ich höre, und meine Antwort war dann "Ich höre Stille!" Man hört noch einiges durch, z.B. Lautsprecherdurchsagen. Als bei uns dank neuer Nachbarn die Renovierungshölle ausbrach, kombinierte ich den Peltor mit meinen extra auf mein Gehör angepassten Silikon-Ohrenstöpseln. Ich denke, es wird auch in München Läden geben, wo man solche Stöpsel maßschneidern lassen kann. Meine sind von Hartlauer, die Firma gibt's wohl nur in Österreich, im Netz habe ich z.B. das hier gefunden: https://www.geers.de/gehoerschutz/angepasster-gehoerschutz/
Mein Gehör ist so gut, dass ich selbst dann, wenn ich beides trage, noch einiges höre, aber es wird alles gedämpfter und somit erträglicher und ich kann damit eine Welt, die ich nicht hören will, weitgehend aussperren. (Leider hatte ich in Costa Rica meinen Peltor nicht dabei, um mein Gepäck nicht zu sehr zu überlasten, sondern nur die Ohrenstöpsel. Ich hätte ihn spätestens am Flughafen von Liberia gut gebraucht - siehe mein aktueller Post - und ich lerne daraus: in Zukuft ist er dabei. Zur Not kann ich nämlich sogar damit schlafen, wenn ich mir z.B. eine Kuhle in meinen Kopfpolster mache...)
Wir werden es wohl nicht mehr schaffen, die Menschen, die uns umgeben, rücksichtsvoller zu machen, aber wir können uns immerhin schützen...
Ich drück dich feste! Ganz liebe rostrosige Grüße,
Traude
https://rostrose.blogspot.com/2023/01/costa-rica-2-kapitel-einblick-in-unsere.html
Hallo du Liebe,
Löschengenau, das hatte ich noch auf dem Schirm mit deinen speziellen Kopfhörern und ich dachte, sowas bräuchte ich auch... oder zumindest Ohrenstöpsel, die habe ich auf Reisen zumindest dabei... wenn ich z.B. in Ländern mit tropischem Klima bin, kann ich eh nicht so gut schlafen, meistens kommt dann noch der Lärm von Klimaanlagen, Ventilatoren oder hellhörigen Unterkünften etc. dazu... d.h. auf Reisen hab ich geruhsamen Schlaf weitgehend aufgegeben... :-)))
Nein, wir werden es nicht mehr schaffen. Aber manchmal glaub ich, dass es manchen gar nicht so bewusst ist, dass sie mit ihrem Verhalten andere stören, und da geb ich die Hoffnung nicht auf, dass ein Hinweis vielleicht was bringt. Leider reagieren immer mehr so, als hätte man ihre "Ehre" gekränkt... ich sag das jetzt unabhängig von irgendwelchen Migrations-Hintergedanken, aber natürlich hat sich das in den letzten Jahren stark verändert. Und das nervt mich zusätzlich, dieses Macho-Gebahren.
Ebenso feste Drücker! Liebe Grüße,
Maren
Ich weiß nicht, obs an der Wohngegend liegt. Ich wohne privilegiert. Aber bei uns gibts auch genügend Kinder, die zu rücksichtslosen Nehmern ohne Benehmen und Anstand erzogen wurden. Auch mit einem dicken Geldbeutel geht das gut. Dazu noch eine Prise Überheblichkeit und der Depp ist perfekt.
AntwortenLöschenWenn ich es nicht schon geahnt habe, aber seit Corona weiß ich es sicher. Die Welt ist voll mit egoistischen Volltrotteln. Bleibt nur zu hoffen, dass sie sich nicht übermäßig vermehren. Leider geht das ja oft Hand in Hand.
BG Sunny
Ja, vermutlich hast du recht. Egomanie entsteht oft auch aus dem Gefühl, permanent zu kurz gekommen zu sein, ist also auch in Familien, in denen die Eltern überfordert sind und in denen daher vielleicht eine gewisse Lieblosigkeit vorherrscht, weit verbreitet. Ich denke, sein Kind zu einem anständigen Menschen zu erziehen, ist vielleicht leichter gesagt als getan. Jedenfalls bin ich froh, keine Kinder zu haben, wer weiß, ob ich das nicht völlig vergeigt hätte... ;-DDD
LöschenLiebe Grüße
Maren