COLOURS OF THE WORLD: Chiang Mai

Chiang Mai liegt im hohen Norden Thailands, nahe an den Grenzen zu Laos, Myanmar und China, und hat neben jeder Menge Geschichte, Kultur und Tradition auch eine Universität, eine faszinierende Altstadt, hippe, lebendige Stadtviertel, atemberaubende Natur und einige Nationalparks drumherum, sowie auch noch die höchste Erhebung Thailands, den immerhin stolze 2554 Meter hohen Berg Doi Ithanon, zu bieten. 

Im eigentlichen Grenzgebiet der Stadt leben um die 130.000 Menschen, innerhalb des städtischen Ballungsraumes allerdings geht man von einer Einwohnerzahl aus, die vergleichbar mit der von München ist - also gar nicht mal sooo klein... allerdings wirkt im Vergleich mit Bangkok ja so ziemlich jeder Ort äußerst beschaulich! 

Das Besondere an Chiang Mai ist unter anderem, dass sich allein in der von einer 4 Quadratkilometer großen und tatsächlich exakt quadratischen antiken Stadtmauer (beziehungsweise was davon noch übrig ist...!) sowie parallel dazu verlaufenden Wassergräben begrenzten Altstadt an die 200 Wats (buddhistische Tempelanlagen) befinden. Ähnlich wie in Venedig die Kirchen, wird man diese wohl in einem Urlaub niemals alle besichtigen können - vielleicht reicht dazu nicht mal ein Leben! Aber ein paar der bekannteren schafft man bei einem Besuch durchaus! Und damit man gemütlich von Wat zu Wat kommt, leiht man sich am Besten ein Fahrrad, außerdem macht es irre Spaß, sich die kleinen Gässchen, die kreuz und quer innerhalb des Altstadt-Quadrats verlaufen, zu "erradeln"... also, mir jedenfalls.

Modell von Chiang Mai im Museum -
man erkennt sehr gut die quadratische Form der Altstadt

Ich finde, Chiang Mai besitzt genau die richtige Mischung aus ruhig, grün, quirlig, hip, geschichtsträchtig, traditionsbewusst, modern, stylisch, offen und tolerant, wenn ich das mal so nichtsahnend zusammenfassen darf. Ich glaube jedenfalls, es ist kein Zufall, dass die Stadt im Norden Thailands von so vielen Expats und digitalen Nomaden als Lebensmittelpunkt gewählt wird - diese Tatsache wird vor allem an der für Thailand überdurchschnittlichen Anzahl veganer Restaurants sichtbar!😁 - weil es sich in ihr ganz sicher hervorragend leben lässt. 

Auch, wenn die meisten Straßen und Gehwege alles andere als Fahrrad- oder Fußgänger-freundlich sind, und die meisten Einwohner leider immer noch Auto und Motorroller bevorzugen - Hal-lo, es ist Thailand, nicht Holland! - ermöglichen die unmittelbare Nähe zu Natur, Bergen und Nationalparks sogar einen eher naturverbundenen, "grünen" Lifestyle. Auf der gut ausgebauten Passstraße und den Serpentinen hinauf zum Wat Doi Suthep sind mir sogleich die Mountainbiker und Wanderer aufgefallen - es ging fast zu wie auf einem alpinen Pass! 😁 Hätte ich mehr Zeit und ein Mountainbike gehabt... hüstel.

Das inmitten der Altstadt gelegene 

"Phor Liang Meun Terracotta Arts Hotel" ist das schönste Domizil,

das ich in Chiang Mai je bewohnt habe - und absolut zu empfehlen:

wunderschön gestaltet, traditionelle Lan Na-Kunst an den Wänden,

freundliche Mitarbeiter, klasse Pool, super-ruhig nachts...

Übrigens ist dies mein dritter Besuch in Chiang Mai, 2014 war ich sogar ganze 14 Tage am Stück dort und meine daher beurteilen zu können, ob es mir gefällt, beziehungsweise ob es eine Stadt zum länger Verweilen für mich wäre... und: oh ja, das wäre es! Definitiv. 

Wer in Thailand schon unterwegs war, weiß ja, dass das Schlendern über Nachtmärkte und Walking Streets dort eine sehr typische Freizeitbeschäftigung ist. Die Nachtmärkte in Chiang Mai finde ich besonders liebreizend, denn  sie haben - neben dem ganzen Kommerziellen - auch etwas unverkrampft Traditionelles, das jedoch nichts Touristen-anbiederndes hat. 

Nicht nur Shoppen und Konsumieren, sondern auch
religiöse, traditionelle und musikalische Momente und Darbietungen genießen:
Nachtmärkte in Chiang Mai

Klar geht's vor allem um die eine Sache,
bei der die Thais absolut keinen Spaß verstehen:
das Essen! 😁

Und das ist natürlich - wie überall in Thailand - auch hier im hohen Norden einfach himmlisch! Für den europäisch verträglichen Schärfegrad eignet sich das Nationalgericht der Region - welches man im Süden übrigens nicht einmal bekommt! - hervorragend: Khao Soi ist eine Art Kokos-Currysuppe mit Nudeln und einer anderen Zutat (Hähnchen, Schwein, Tofu...). Das Topping besteht ebenfalls aus Nudeln, welche zuvor in Ei gewälzt und frittiert wurden – ein richtig toller Kontrast zu den weichen Nudeln in der Suppe, der das Gericht erst so richtig interessant macht. Heiß, leicht scharf, schön cremig, würzig, knusprig und intensiv aromatisch - sehr lecker!

Im nächsten Post berichte ich Euch von zwei ganz besonderen Ausflügen in Chiang Mai, welche ich - eher Maren-untypisch - in einer kleinen Gruppe mit Guide getätigt - und es nicht bereut habe, im Gegenteil!