COLOURS OF THE WORLD: Hot Pot Bangkok: Gang 1: wie komme ich von A nach B?

Puh, und das bei dauerhaften 30 Grad...! Die fühlen sich allerdings anders an als unsere Sommer daheim: irgendwie weniger drückend, mehr so wie im Dampfbad, was man ja immer irgendwie mit Wellness verbindet...😁 Und kann es sein, dass ich mich über die Jahre daran gewöhnt habe? Jedenfalls erinnere ich mich, dass ich anfangs stets angeklatschte Haare und permanent "schwitzige" Haut hatte - und mittlerweile... nix dergleichen mehr.

Aber heute soll es ja nicht ums Klima, sondern um die Fortbewegung in dieser wuseligen, lebendigen und oft irgendwie überfordernden Großstadt gehen. Also: wie komme ich in Bangkok von A nach B? Vielleicht wisst Ihr ja, dass ich ein Fan des ältesten Fortbewegungsmittels der Menschheit bin: meiner Füße! Aber selbst die fittesten Beine schaffen eine Stadt in dieser Größe nicht ganz...! 

Touristen, die zum ersten Mal in Bangkok sind, machen oft unwissentlich Fehler. Ich natürlich auch! Zum Beispiel wurde ich anfangs von Taxi- oder Tuk-Tuk-Fahrern mehrmals übers Ohr gehauen. Nicht wirklich schmerzhaft und für den durchschnittlichen Touri-Geldbeutel durchaus zu verkraften, aber ich weise darauf hin: das hier ist nicht Kalkutta oder Nairobi, und auch nicht damit zu vergleichen! Das heißt, auch, wenn sicherlich viel Armut und soziale Missstände in Bangkok herrschen (wie ja fast überall!), behaupte ich jetzt mal ganz frech, dass jede Menge Thais mehr Geld haben als ich. Also ist das Übers-Ohr-gehauen-werden für mich hier irgendwie auch nicht akzeptabel. 

Aber wie kann man es vermeiden? Vielleicht, indem man jeden Taxifahrer freundlich bittet, den Taxameter einzuschalten - falls er sich weigert, steht man aber vielleicht an einer blöden Ecke des Außenbezirks ziemlich dumm da! Bei Tuk-Tuks gilt ohnehin: immer vorher aushandeln, was man bereit ist zu zahlen, sonst können einen böse Überraschungen erwarten. Außerdem muss ich schon sagen: wer sich heutzutage in Bangkok immer noch in so ein lebensgefährliches Ding setzt... selber Schuld. 

Denn es gibt sie, die Alternativen! Ich persönlich nutze in Bangkok nach einigen anfänglichen Erlebnissen und Erkenntnissen alle Öffis, die die Stadt trotz mehr schlecht als recht ausgebauter Schiene (da haben die Planer echt gepennt... und jetzt jammern alle über den Smog!) so hergibt. Also kein Taxi. Nicht mal vom Flughafen ins Hotel - wozu auch? Es gibt andere, bessere, günstigere und stau-freiere Möglichkeiten, zum Beispiel die MRT (Mass Rapid Transit), die einem direkt, sicher und klimatisiert direkt an mehrere Knotenpunkte in der Stadt bringt. 

Neben der MRT gibt es noch den Skytrain (BTS - Bangkok Mass Transit System), der nicht unter der Erde, sondern auf Schienen über das tägliche Verkehrschaos hinweggleitet... sehr bequem und dank der angenehmen asiatischen Zurückhaltung auch selbst in der Rushhour nie wirklich unangenehm. Glaubt mir, es ist möglich, dass man gedrängt steht, ohne dass einem vorne auf die Füße getreten, hinten ins Kreuz gerammt und seitlich das Schweiß-Odeur des Nachbarn fast ohnmächtig werden lässt! Es funktioniert, dass Menschen so eine Fahrt in der vollgestopften Bahn mit Würde und Anstand hinter sich bringen... zumindest hier!

Busse gibt es natürlich auch. Am abenteuerlichsten sind die alten, innen (besonders für Europäer!) sehr niedrigen und mit "natürlicher" Klimaanlage ausgestatteten (alle Fenster und Türen sind ständig geöffnet!) Stadtbusse, die sämtliche noch zu bedienenden Orte abklappern, die man mit den anderen Öffis nicht erreicht. Vorteil: man kann überall aussteigen, wo es grad passt (z.B. an der roten Ampel!). Nachteil: auch damit steht man während der Rushhour im Stau - und dann ist das mit den geöffneten Fenstern vermutlich weniger lustig... Hust! 

Meine liebstes Öffi hier in der Millionenstadt ist allerdings nach wie vor das Boot. Dieses fährt als Express- Touristen- oder Shuttleboot auf dem Hauptfluss Chao Phraya auf und ab, allerdings nur bis Sonnenuntergang.  Zudem gibt es - in der Miniversion - so genannte Klong-Boote, die auf den Kanälen fahren. Die Haltestellen findet man übrigens kaum, wenn man nicht weiß, wo man sie suchen muss. Dank Google Maps, verschiedener Apps und mobilem Internet mit thailändischer Simkarte ist das aber heutzutage gar kein Problem mehr...

So viel erstmal zu den Öffis in Bangkok. Mit welchem abenteuerlichen Verkehrsmittel ich aus der Mega-City hinaus und nach Chiang Mai im Norden des Landes hinein gekommen bin, erfahrt Ihr kommenden Mittwoch! Auch über Chiang Mai selbst gibt es so einiges zu berichten 😁...

Nach dem totalen Chaos Bangkok ist es hier übrigens ruhig und friedlich... man hört Singvögel, Geckos und Frösche! Nicht nur, dass ich erstmalig auf dieser Reise ohne Ohrenstöpsel schlafen können werde, sondern ich bin von meiner anfänglichen Begeisterung über Bangkok wieder etwas runtergekommen...! Das ist übrigens auch jedes Mal so: nach einer Woche stresst mich Bangkok ohne Ende! Also doch kein Condo dort als Rentnerin, stattdessen was Schnuckeliges im grünen Chiang Mai...? Och, gerne auch mit Balkon...😁: