Sunday Colours: wegen Krankheit vorübergehend geschlossen...!

Tja. Nun isses raus. Wollt's euch eh schon lange mal gestehen. Bin wohl eher nicht die optimal vorbereitete Traum-Bloggerin, die stets einen ausgefeilten "Ersatz-Post" samt perfekter Outfit-Fotos auf Halde hat, den sie im Bedarfsfall aus dem Ärmel schüttelt. Auch auf die Gefahr hin, dass viele meiner werten Leserinnen sich möglicherweise anschließend in einer Mischung aus bitterer Enttäuschung und blankem Entsetzen von mir abwenden, würde ich dennoch vorschlagen, dass wir da eben gemeinsam durch müssen. Beschäftigen wir uns heute also mit dem durchaus heiklen Thema Krankheit. Uäh, ich weiß schon. Das will ja nun wirklich niemand lesen.

Übrigens, ihr ahnt es sicher schon. Wenn ich so als hobbymäßiger Freigeist "müssen" schreibe, dann nehmt das bitte nicht wortwörtlich, denn schließlich ist keine von euch mit einem irreversiblen Lesefluch belegt worden - ihr könntet also ohne weiteres die Entscheidung treffen, mich zur Strafe für so ein ungesundes Thema kurz vor Beginn des neuen Jahres mit wenigen Klicks dahin zu schicken, wo der virtuelle Pfeffer wächst - Ha-tschiii! Klick-klick! - und weg wär ich, schneller als ihr "Gesundheit!" sagen könntet. Sorry, von Pfeffer muss ich immer niesen.

Für die Tapferen unter euch hier die ganze ungeschönte Wahrheit: am Abend des 1. Weihnachts-Feiertags überkam mich sozusagen von Minute zu Minute immer deutlicher die Gewissheit, dass es mich jetzt wohl doch "erwischt" hatte - und wenig später lag ich bereits mit einer fiebrigen Erkältung respektive Bronchitis aka was-auch-immer flach, hustete, rasselte, schniefte entkräftet und elend vor mich hin und versuchte, meine fiebrig-tränenden Augen bei jeder kleinsten Bewegung meines matschigen Hauptes konzentriert weit aufzureißen, da mein hochtemperiertes Hirn sonst rasante Achterbahn-Loopings veranstaltete, von denen mir speiübel wurde.

Solcherart Achterbahnfahrten machen allerdings keinen so richtigen Spaß - außerdem ist Lachen zwar angeblich gesund, aber während solcher bronchialer Infekte, bei denen Lunge, Rippen und Muskeln durch ausschweifende Hustenanfälle eh schon überstrapaziert werden, sollten diese gewiss nicht noch zusätzlichen Reizen wie Kichern, Glucksen oder Gackern ausgesetzt werden. 

Hahaha. Aua. So richtig elend war zudem mal wieder das Timing meines Infekts: pünktlich zum wohlverdienten Weihnachtsurlaub. Man könnte somit sagen, ich bin die ideale Arbeitnehmerin. Ein Träumchen, ich sag's euch! Darauf nochmal ein trockenes, gehustetes Ha! Ha! Oder doch besser nicht wegen der bereits erschöpften Lungenflügel. 

Nachdem ich die über Wochen und Monate in Dauerschleife erkrankten Kolleg*innen sowohl im Hort als auch im Kindergarten vertreten habe, gelange ich nun definitiv zur Erkenntnis, dass es einfach nicht möglich ist, sich da vor Viren und Bakterien zu schützen, es sei denn, man hüllt sich in einen Chemikalienschutzanzug vom Typ 3. Wär in meinem Job aber wohl eher unproduktiver als so mancher Reizhusten!

Besonders bei den ganz Kleinen, die man schließlich auch öfter mal tröstend in den Arm oder auf den Schoß nimmt, denen man beim Nase putzen, Windeln wechseln und/oder beim Essen behilflich sein muss (heilpädagogische Einrichtung wohlgemerkt, da gelten andere Maßstäbe). Die auch mal beherzt quer übern Tisch in die Töpfe und Schüsseln des Mittagessens niesen oder husten, so schnell kann man nämlich gar nicht reagieren. Ja, ich weiß. Appetitlich hört sich das nicht gerade an, aber da kenn ich inzwischen nix mehr. Außerdem sollte man meinen, ein ab und an gut platziertes Niesen stärke das Immunsystem.

Statt dessen stellt sich die malade Situation wie ein nahezu unlösbarer Teufelskreis dar: verzweifelte Eltern bringen ihre noch nicht auskurierten Sprösslinge zu früh wieder in die Kita, weil sie ja schließlich auch nicht ständig bei der Arbeit fehlen können. Die lieben Kleinen verbreiten anschließend ihre Viren ungehemmt - und schon klappen Kinder wie Betreuer wiederum im Wechsel um wie die Dominosteine, während die noch verbliebenen, dadurch natürlich mehrbelasteten Kolleg*innen versuchen, den Wegfall zu kompensieren. 

Besonders prekär finde ich dabei die Tatsache, dass es immer wieder die selben Mitarbeiter*innen betrifft. Es handelt sich sozusagen um "Team ständig krankgeschrieben" gegen "Team im Dauereinsatz". In welchem Team ich arbeite, könnt ihr euch ja vorstellen. Wer ist schon so krank und liegt im Urlaub mit Fieber flach!? Dass dadurch irgendwann eine Schieflage entsteht, ist unvermeidbar. Und was kann man dagegen tun? Irgendwelche kreativen Ideen? Ich find's jedenfalls gar nicht mal so einfach.

So, aber das muss für heute reichen. Mehr bringe ich eh nicht zustande - auch, wenn es mir mittlerweile bereits wieder deutlich besser geht. Zum Glück! Andererseits ersetzen die vom eigenen Körper produzierten Fieberschübe und der Schwindel problemlos jedweden Alkoholkonsum über die Feiertage. Da kann man wiederum einiges an Geld, gesunden Leberzellen und Kilos einsparen! Hahaha... autsch! Muss schnellstens wieder zurück aufs Kanapee.

Habt hoffentlich alle einen richtig guten Start ins neue Jahr - und bleibt oder werdet vor allem gesund! 

P.S. all diese farbenfrohen Viren und Bakterien stammen von PIXABAY!