Sunday Colours: mein wunderbarer Kleiderschrank - Teil 2!

Nachdem der weiß-blaue Sommer ja inzwischen endgültig passé ist und bereits die ersten frühherbstlichen Regentage eingesetzt haben, gibt es doch nichts Schöneres, als sich mit einem der Lieblingsthemen einer Fashion-Bloggerin zu beschäftigen, welches da lautet: wie bringe ich all meine Klamotten, meine Taschen und den ganzen anderen Kram in meiner winzigen Stadtwohnung unter, ohne dass alles wie zugemüllt aussieht? 

Wie vermutlich viele Gleichgesinnte träume ich schon lange von einem "begehbaren Kleiderschrank" oder sogar einem eigenen kleinen Raum für meine geliebten Kleider, Röcke, Pullis, Blusen, Shirts, Hosen... und Taschen, Schmuck und Schals natürlich (die Schuhe sind nach wie vor im Flur)! Bisher dachte ich aber, dass dies aufgrund der Größe (ca. 12 qm) und des fast quadratischen Schnitts meines Schlafzimmers wohl ein unerfüllter Traum bleiben würde...

Neben Mode (und vielen anderen Interessen!) habe ich auch ein absolutes Faible für Innenarchitektur und DIY und hole mir regelmäßig begeistert Inspirationen aus Wohnblogs, besonders wenn es um die Einrichtung kleiner Apartments oder Tiny Houses geht - daher weiß ich aus eigener Erfahrung, dass man sich ohne Grundriss die Sache meist nicht richtig vorstellen kann. Um es Euch leichter zu machen, habe ich (nicht maßstabsgetreue) Vorher-Nachher-Grundrisse meines "Problemzimmers" angefertigt. 

So sah jedenfalls meine "Schlafzimmer/Kleiderschrank-Situation" zuletzt aus (ich habe schon unzählige Male umgeräumt!):

...und davor eine Weile so (zwar mehr Bodenfreiheit, aber weniger Raum für Kleidung):

Natürlich war das nicht, was ich wirklich wollte. Was mir vorschwebte, war: mehr Platz für Kleidung und Accessoires zu schaffen (ohne die Sachen irgendwo "hinein zu quetschen"), alles auf einen Blick zu haben, eine übersichtlichere Organisation der Kleidung und Wäsche (also Gleiches zu Gleichem), große Spiegel, aber keine Schränke mit Türen, sondern alles offen - und trotzdem eine "beruhigte" Schlafumgebung zu haben, also auf keinen Fall vom Bett aus auf irgendwelche Klamottenhaufen oder gar Spiegel blicken zu müssen, denn da bekomme ich Alpträume...! (Ich meine, Selbstliebe hin oder her, aber sich in der Früh als erstes in der Spiegeltür gegenüber frontal anzublicken, ist wohl nur was für Hartgesottene!).

Und da mein Schlafzimmer zwar winzig und doof geschnitten ist, aber zum Glück nicht mein Hirn 😁, dachte ich mir trotz allen Widrigkeiten eine Lösung aus, mit der ich jetzt sehr glücklich bin! Es ist tatsächlich eine Art "begehbarer Kleiderschrank" geworden... ohne dass ich Möbel hinzugekauft habe. Die Möbel, die ich schon hatte. habe ich quasi "umfunktioniert". Die hässlichen Rückwände des großen Schranks habe ich z.B. mit D-C-Fix-Folie aus dem Baumarkt und mit "maritimem Gedöns" beklebt, um eine Art "Strandhaus-Feeling" zu erzeugen:

Die Spiegeltüren des Schrankes habe ich abgeschraubt und so platziert (an die Wand bzw. Schrankseite geschraubt), dass ich mich nun gut darin betrachten kann und Tageslicht vom Fenster günstig "in den Schrank flutet" - aber die Spiegel vom Bett aus trotzdem nicht zu sehen sind:

Beim Schlafen fühle ich mich jetzt ein bisschen wie auf einem Schiff in der Kajüte 😁 - aber es ist sehr gemütlich...! Die "Krabbe" aus Rattan habe ich kurzerhand zum kleinen Lämpchen umfunktioniert...

Und das ist das Innere meines "begehbaren Schranks". Alles ist jetzt viel systematischer und offener untergebracht, so dass ich meine Kleidung, Schals, Gürtel und Schmuck auf einen Blick erfassen kann. Er ist klein, aber ich kann mich darin bewegen und drehen - und ohne störende Schrank-Türen hat man ja eh mehr Freiraum:

Taschen, Taschenanhänger, Sonnenbrillen... alles hat nun seinen festen Platz:

Für meinen Modeschmuck wie Ringe, Broschen, Armreifen, Ohrringe und Ketten 

habe ich die Rückwand des "Taschenschranks" umfunktioniert:

...sogar für 4 ausrangierte Hocker-Beinchen fand ich eine neue Verwendung: 

sie dienen jetzt als Halterung für Armschmuck und Tücher:

Damit es auch thematisch ins Konzept passt und schöner aussieht, habe ich die Kleiderschrank-Innenwände mit den Resten der Folie und Duck-Tape beklebt (außerdem lassen sich so die Kabel der Lampen verstecken). Die Seegras-Körbe auf dem Schrank beherbergen saisonale Kleidung, d.h. Winterpullis im Sommer, Shirts und Sommerkleider im Winter... für ausreichend Licht auch im Dunkeln sorgen besagte kleine Lämpchen:

Ein für mich wichtiger Aspekt war natürlich, meiner Taschen-Sammlung einen angemessen Ort zu geben. Diese sollten alle übersichtlich in einem Schrank untergebracht werden - und nicht wie bisher, irgendwo verteilt sein. Ich schraubte offene Regale auf eine Kommode und habe jetzt sowohl für die großen, weichen Taschen (in den Schubladen) als auch für kleinere und "stehende" Modelle (in den Regalen) eine gute Lösung gefunden: 

Wenn man aus Platzmangel nicht in die Breite gehen kann, so muss man eben in die Höhe bauen. Das gilt ja nicht nur für Manhattan, sondern auch für meine Taschen- und Wäscheschränke. Letzteren habe ich aus zwei Kommoden "gestapelt" (und fest verschraubt, ich möchte ja nicht irgendwann drunter begraben liegen 😁!):

Trotz allem habe ich noch Platz für den alten Nähmaschinentisch (unpraktisch, aber schön) gefunden. Darauf steht ein bisschen Deko-Schnick-Schnack und vor allem meine Pflanzen (im Winter auch noch die, die sich jetzt noch auf dem Balkon befinden...). Für's gesunde Raumklima.

Und damit man es besser verstehen kann, hier noch mein "Nachher-Grundriss":

Mein Fazit: ich kann nur sagen, geht nicht, gibt's nicht! Und: Platz ist in der kleinsten Hütte! Es ist nur alles eine Frage der Organisation. Man muss sich nicht unbedingt ein- oder be-schränken, nur weil man wenige Schränke zur Verfügung hat. Außerdem ist es für mich enorm wichtig, mein eigener Fan zu sein, und das gelingt mir besser, wenn ich mich nicht nur selbst schön finde, sondern mich auch in meiner Umgebung und mit meinen Sachen wohlfühle. 

Manchmal sitze ich nun in meinem selbstgebauten "begehbaren" Schrank auf meinem kleinen Aufbewahrungs-Hocker (selbst darin ist etwas untergebracht: meine Hüte und Kopfbedeckungen!) , bewundere die ganzen schönen Dinge um mich herum und bin stolz wie Bolle, dass ich es mir so nett gemacht habe...! Ist doch eh das Größte.  

Ach ja: "Teil 1" war vor langer Zeit... da sah alles noch ganz anders aus. Wer nochmal nachsehen möchte: HIER!