Sunday Colours: Introversion


„Jedermann wird zugestehen, dass der Mensch ein soziales Wesen ist. Wir sehen es in seiner Abneigung gegen Einsamkeit sowie seinem Wunsch nach Gesellschaft über den Rahmen seiner Familie hinaus.“ Zu meinem Glück stammt dieses Zitat vom ollen Charles Darwin, und dem darf man nach heutiger Sicht in fast allem widersprechen, zum Beispiel auch in seinen rassistischen und frauenverachtenden Thesen der "höheren" und "niederen" Rassen und des "überlegenen" (männlichen) Geschlechts.


Was ich jedoch auch an so manchen zeitgemäßen "wissenschaftlichen" Aussagen nicht mag, ist die Tatsache, dass dieses ganze "der Mensch ist so und so und hat gefälligst so und so zu funktionieren", wie uns Bio-, Sozio-, Polito- und Psychologen seit Menschengedenken aufs Auge drücken wollen, am Ende doch nur dazu führt, sich "anders", merkwürdig oder abnorm zu fühlen, wenn man nicht in eine der verfügbaren Schubladen passt. 

Ich persönlich sehe mich nämlich durchaus als soziales Wesen - beziehungsweise im Umkehrschluss ganz sicher nicht als unsozial! - nur heißt das nicht automatisch, dass ich deshalb eine Abneigung gegen Einsamkeit habe... und ob ich den Wunsch nach Gesellschaft über den Rahmen meiner Familie hinaus (oder überhaupt, auch innerhalb dieses Rahmens...!😁) hege, weiß ich manchmal auch nicht. Also echt, Charlie und Konsorten, haltet einfach mal die Klappe!

Das Problem ist, dass Introvertiertheit heute noch verurteilt wird und als krank, und daher behandlungsbedürftig gilt. Glaubt Ihr nicht? Ist aber so. Wenn man Glück hat, werden einem als zurückhaltender, besonnener und eher stiller Mensch, der genau aus diesen Eigenschaften große Stärken und Ressourcen bezieht, Attribute wie "schüchtern", "menschenscheu" und "gehemmt" zugeschrieben. 

Wenn man Pech hat - und das ist keineswegs weit hergeholt oder übertrieben - wird man vielleicht sogar als depressiv, arrogant oder lebensunfähig verurteilt. Dass nichts davon auch nur annähernd stimmt, liegt hoffentlich nicht nur für mich auf der Hand. 


Daher finde ich, dass es Zeit wird, mal mit diesen ganzen Klischees aufzuräumen und Euch aus der Sicht eines wirklich introvertierten Menschen - nämlich moi! - zu berichten, wie das so ist, wenn man lieber allein ist als in (schlechter) Gesellschaft. Denn ich finde zwar, dass die allgemeine Akzeptanz für "Leute wie mich" tatsächlich gewachsen ist, aber leider immer noch nicht im wünschenswerten Maße. 

Zunächst einmal möchte ich betonen, dass Introvertiertheit nicht automatisch bedeuten muss, dass man nach außen langweilig, grau und - sprichwörtlich! - nichtssagend wirkt. Aber falls doch, wäre es für mich persönlich zum Beispiel kein Problem, denn das ist das Gute am "reiferen, reflektierten Dasein": ich brauche den Bullshit nicht mehr. Ich muss nicht nach außen schillern und glänzen. Ich gehe soweit, zu behaupten, dass mir dieses ganze Aufmerksamkeits- und Bestätigungs-Ding inzwischen größtenteils am Allerwertesten vorbei geht.

Denn genau wegen diesem Ding hab ich mich in meinem Leben schon zu oft zum entgegengesetzten Pol bewegt, wenn man so will, war als Rampensau tätig😂, bin vor Publikum aufgetreten, habe Workshops geleitet, Menschen beraten, Gruppen geführt, einen Fashionblog kreiert 😁, habe gesmalltalkt, andere bespaßt oder mich anderweitig zum Affen gemacht. 

Glaubt mir, ich kann das alles! Easy. Mich machen freies Sprechen vor einer Gruppespontanes Entertainen oder feierwütiges Partyvolk nicht nervös. Aber es macht mir halt einfach keinen Spaß, allnächtlich "mit Konfetti im Haar aus dem Fenster zu fallen", wie mein verehrter Tom Waits es in einem Song drastisch ausdrückte. Und, wenn ich ehrlich bin, hat es das noch nie so wirklich. Selbst in meinen feierwütigsten Zeiten war das sich-unters-Volk-mischen meistens nichts anderes als Überwindung
 

"Ich hasse es, wenn Menschen mich fragen, warum ich so still bin.
Ich bin es nun mal. So funktioniere ich eben.
Ich frage andere auch nicht, warum sie so laut sind. Weshalb sie so viel reden.
Es ist unhöflich."

(Rowan Atkinson)


Was die meisten Extravertierten nämlich nicht nur nicht wissen, sondern leider auch erfahrungsgemäß nicht so recht glauben und womöglich heimlich bedauernswert finden😁, ist, dass Introvertierte Energie auftanken, wenn sie allein sind. Beziehungsweise, dass es sie im Umkehrschluss auslaugt, wenn sie über längere Zeit in Gruppen interagieren und funktionieren sollen. 

Wenn ich beispielsweise den ganzen Tag unter Menschen bin, was bei mir halt Berufsrisiko ist, dann fühle ich mich am Abend wie nach einem Marathonlauf. Und dann macht es logischerweise wenig Sinn, mich dazu bewegen zu wollen, im Anschluss nochmal einen Marathon zu laufen, wenn Ihr versteht, was ich meine. Eine After-Work-Party wäre für mich also der Ironman nach dem Wüsten-Ultra-Lauf bei 50 Grad im Schatten, um mal im "Joey-Kelly-Genre" 😁 zu bleiben.

Ein weiterer Aspekt ist, dass Introvertierte sich nicht pausenlos mitteilen oder "aussprechen" müssen, sondern andere Problemlösungsstrategien haben, die mindestens genauso gut funktionieren. Man ist nicht gestört, wenn man Schwierigkeiten erst einmal für sich selbst überdenkt und daraus resultierend aus einem sicheren intuitiven Gefühl in der Lage ist, Entscheidungen zu treffen, ohne zuvor dreihundertfünfzig Meinungen eingeholt und alles bis ins Detail durchdiskutiert zu haben. 

Außerdem entspricht es nicht der Wahrheit, dass Introvertierte verschrobene Einzelgänger sein müssen (außer, wenn sie es wollen!). Eine wirklich gute Begleitung zu finden ist jedoch oft gar nicht so einfach. Das Problem vieler Individuen ist vermutlich, dass sie sich auch dann mit anderen Personen zusammenschließen, wenn diese ihre Entwicklung bremsen. Weil ihnen das immer noch besser erscheint, als allein zu sein. Hier sind Introvertierte klar im Vorteil, da sie ja sowieso gern allein sind.

Ich verstehe durchaus, wie manche Aspekte der Introversion auf extrovertierte Menschen wirken könnten: "Was stimmt bloß nicht mit ihr?"...😁. Zum Glück bin ich darüber hinweg, zu glauben, dass etwas mit mir nicht stimmt. Beziehungsweise, dass mit anderen alles stimmt. Denn am Ende sind wir doch alltogether irgendwie ein bisschen Bluna. Na, und wenn schon?


Wie man feststellt, ob man eher zu den introvertierten oder zu den extravertierten Personen gehört? Ganz einfach: wenn Ihr erstmal überlegen müsst, gehört Ihr definitiv nicht zu den wirklich introvertierten Menschen. Denn dann wüsstet Ihr es, glaubt mir. Ihr wüsstet auch ganz genau, wie es sich anfühlt im Kuriositätenkabinett, deshalb würdet Ihr auch nicht denken, dass ich übertreibe

Und übrigens, für alle anderen: glaubt mir, ich wirke ganz normal. Ich bin in der Lage, freundlich auf Menschen zuzugehen, habe keinerlei Schwierigkeiten, zu kommunizieren und man könnte von außen meinen, ich fühle mich einer größeren Gruppe durchaus gewachsen. Nur, dass es mir halt nach einer gewissen Zeit einfach viel zu viel wird. Veranstaltungen wie Weihnachtsfeiern, Familiengeburtstage, Gruppentreffen, Pfadfinderlager, Workshops, Partys, Hochzeiten, Todesfall und ähnliches... puh. Geht alles eigentlich nur, wenn ich im Training bin😁.





OUTFIT:

Jacke und Blazer: ??, alt
Bluse: H&M, 2017
Hose: Esprit
Schuhe: Tamaris
Tasche: aus Meran (letztes Jahr)

LOCATION:
Schloss Seefeld im Nebel

Kommentare

  1. Hallo Maren,

    danke sehr und danke sehr.
    Als ich das erste Mal was über fomo gelesen habe, dachte ich, es wäre ein Schreibfehler und heißt fimo. (erinnerste dich an die schöne Bastelmasse? ) Und dann dachte ich, wie schlimm es ist, an fomo zu leiden.
    Immer das Gefühl zu haben, was zu verpassen. Schrecklich.

    Gib mir einen Wald, einen See, eine Katze, einen Hund, ein Buch und ich bin glücklich.
    Ich bin auch gern unter Leuten, aber irgendwann ist es zuviel. Ich muss dann wieder an meine Wallbox (haha) im Wald. Dann ist wieder gut.

    Ich brauche das Alleinsein wie manche den Trubel.
    Was mich ziemlich verblüfft hat, letzte Woche habe ich einer flüchtigen Bekannten erzählt, dass ich einen totalen Durchhänger hatte. Sagt sie zu mir," das hätte ich nicht von dir gedacht". Häää?? Ich habe soviele Durchhänger.

    Anstehende Familiengeburtstage verursachen bei mir auch immer ein Unbehagen.

    Schöne neblige Stimmungsfotos. :-)

    Viele Grüße
    Claudia

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    1. Hallo Claudia,
      bitte, gerne! ;-)
      Fomo musste ich erst googeln, daran litt ich aber nie . vielleicht ganz früher mal ein bisschen ;.DDD Stimmt, Fimo hätt ich sofort gewusst :-D
      Ich leb ja nicht im Wald, aber wenn mir die Stadt und seine Bewohner zu viel werden, verkrümel ich mich auch gerne in meine "Festung", haha. Und freu mich dass ich keine Mitbewohner habe...
      Vielleicht bist du auch jemand, der seine Durchhänger gut "kaschieren" kann, finde ich aber sehr sympathisch, es gibt so viele Jammerer, die anderen stets jedes Detail ihrer Befindlichkeit ausführlich mitteilen...!
      Oje... Familiengeburtstage...!
      Danke!
      Liebe Grüße, Maren

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  2. Ein interessanter Post! Ich gelte gemeinhin als extrovertiert und hab mir das Etikett auch selber umgehängt. In der Coronaphase habe ich mich dann als sehr glücklich erlebt, nicht mehr auf allen Hochzeiten tanzen zu müssen.Ein kleiner Schwatz mit der Gemüsefrau, ein kurzes Gespräch mit der Nachbarin am Küchenfenster, die Unterhaltung an der Tür mit dem Entlastungspfleger, der für uns eingekauft hat - das waren meine sozialen Kontakte, und ich war äußerst zufrieden damit. Es war so viel Erwartungsdruck aus meinem Dasein gewichen. Natürlich kann ich Rampensau, das war schon beruflich notwendig, aber es war nur ein Aspekt meiner Person. Vielleicht habe ich mich auch mit zunehmendem Alter in eine andere Richtung entwickelt, hat das Bloggen mir andere Möglichkeiten der Selbstdarstellung geboten. Ich weiß es nicht, ist mir auch egal. Inzwischen habe ich introvertierte Menschen als sehr angenehm erfahren wie z.B. eine meiner Nachbarinnen, die auch über die gleiche Gefühlsbreite verfügt wie extrovertierte Personen.
    Schubladen sind blöde.
    Einen schönen Sonntag!
    Astrid

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    1. Na ja, in jedem steckt vermutlich beides, bei vielen überwiegt eins aber deutlich. Ich war immer schon intro- hab aber dagegen "angekämpft" und gelte dabei nicht mal als zimperlich oder nicht belastbar. Ich hab auch was echt dominantes in mir, und eine natürliche "Autorität", jedenfalls kenne ich die "Respektsprobleme" nicht so. Sich aber auch komplett zurücknehmen zu können, ist in meinem Job auch nicht verkehrt, ich kenne einige, deren Ego manchmal ganz schön im Weg steht :-) Ich glaub, da ist es von Vorteil, wenn man sich nicht dauernd mitteilen muss und so. :-D.
      Wenn ich aber höre, wie z.B. Kollegen ihre Freizeit auch noch mit allem möglichen "Vergnügen" vollstopfen, graust es mir. Das könnte ich z.B. gar nicht.
      Das Bloggen ist z.B. ein Aspekt, der auch den Introvertierten die Möglichkeit bietet, sich darzustellen, ohne ständig unter die Leut zu müssen ;-DD
      Genau, Schubladen sind wirklich blöd, vor allem "Diagnosen"...
      Vielen Dank, hab eine schöne Woche,
      Maren

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  3. So schön ge(-be)schrieben! Das kann ich alles so gut nachvollziehen. Gut, dass Du reduziert hast und nun auch mehr Dinge machen kannst, bei denen Du bei Dir sein kannst.
    Ich kann - eher konnte auch Rampensau - aber das ist es überhaupt nicht mehr. Seminare halten war interessant und ich konnte es gut. Aber der Preis war hoch.
    Nun habe ich beruflich die richtige Mischung. Schöne Dinge, die nette KundInnen haben möchten und viel Kontakt über Mail und Chat.
    Privat leben wir oft zurückgezogen. Die Familie ist so groß geworden, das reicht uns meistens, da ist für viel unternehmen im Freundeskreis wenig Energie mehr. Heute werden wir alle Kinder und Enkelkinder sehen und bewirten. Ich freu mich drüber, aber ich freu mich auch, wenn alle wieder weg sind. Da sind wir nämlich total erledigt danach und müssen uns erst wieder erholen :-).
    Also, ich bin auch im Team Introversion, mit zeitweisen extrovertierten Ausflügen..., die durchaus auch viel Spaß machen.
    Viel Ruhe wünsche ich Dir heute und dass nun bald das Gerüst weg ist!
    Herzlich, Sieglinde


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    1. Vielen Dank, ich dachte ich möchte mal eine Lanze brechen für diejenigen, die sich vielleict angesprochen fühlen, aber ich kenne bei mir selbst z.B. auch andere Aspekte. Wie du auch so schön sagst, es heißt nicht, dass man nicht mit Menschen kann oder nicht auch mal Spaß an Familien- oder Freundestreffen hat - aber danach ist es glaub ich bei "Intros" umso wichtiger, allein zu sein und "aufzutanken". Ich kenne extrovertierte Menschen, die könnten den ganzen Tag immerzu mit anderen Menschen zusammen sein, es erschöpft sie nicht...
      Oh ja, es ist toll mit der Stundenreduzierung. Und fast das Beste: keine Eltern-Kind-Samstage und Ferienfahrten mehr - war auch nix für "solche wie mich", weil: 24 std. nur unter Leuten/aufgekratzten Kindern.... puh, bin so froh, dass das vorbei ist!
      Ach ja, das Gerüst... ich geb virtuell einen aus, wenn das endlich weg ist... ist immer noch da, stell dir vor! :-))))
      Herzlich, Maren

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    2. Ha, Sieglinde, rate mal! Gerade, wo ich darüber schreibe... draußen stehen brüllende Russen und bauen das Gerüst ab... yipiiieh! ;-)))))

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  4. Guten Morgen Maren, hm wie erwartet fordert Dein Post mein Gehirn wieder ganz schön heraus. Du bist eindeutig die Fachfrau bei dem Thema. Gibt es wirklich nur hü oder hott? In oder ex? Irgendwie gibt es für mich da noch gaaaanz viele Schattierungen. Alle um mich rum und in mir. Aber ich habs nicht studiert, da muss ich Dich fragen. Oder ist alles andere eher in der Medizin angesiedelt? Sozialphobie eine Diagnose. Du würdest introvertiert sagen. ADHS ist das extrovertiert, der Klassenkasper? Nie ruhig und immer mitteilsam aber unkonzentriert? Eigentlich habe ich ja überhaupt nicht studiert, 🤭weshalb ich froh bin dass es G* und Ecosia gibt. Mir kommt vieles bekannt vor, ich bin nach der Arbeit gern allein und hab meine Ruhe. Aber das liegt echt glaub an Anspruch meiner Tätigkeit und permanentem Umgang mit Menschen. Am Feierabend bin ich reif für die Insel. Aber bin ich introvertiert? Feiern mit vielen Menschen erschöpfen mich auch schnell. Bin meist die erste, die wieder geht. Dumm wenn die Feier bei mir ist.🙄 Dachte immer das liegt am Alter, Weißt Du was ich meine? Wie unterscheide ich ob jemand an einer Depression leidet, weil er allein sein möchte und sich selbst genug ist, oder nur introvertiert. Wobei die Mediziner da ja ihr Punktesystem haben. Ja ich glaube wir sind alle ein wenig bluna und müssen damit klar kommen und andere akzeptieren wie sie sind.
    Herrlich Schloss Seefeld im Nebel.
    Toll mit der roten Jacke bist Du der Hingucker! Du weißt dass das eher extrovertiert wirkt?! 😊 Auffallen kann man lernen, ein Blog hilft ungemein dabei, finde ich. Auffallend introvertiert ist es dann, wenn man Angst hat jemand schaut beim Outfit Shooting zu.🤭
    Gehts Dir auch so, wenn Du Fotos machst?
    Schönen Sonntag Maren, liebe Grüße Tina

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    1. Das ist gut, Tina, weil es heißt doch, man soll frühzeitig mit dem "Gehirnjogging" anfangen, um Demenz entgegenzusteuern... hihi! und nein, natürlich gibt es nicht nur hü oder hott, ich würd sagen, die meisten sind irgendwas dazwischen - nur, es gibt eben auch die Pole, und ich glaub, ich nähere mich immer mehr dem einen Pol, sozusagen. ich glaub ich wollte auch nur sagen: Nein, ich bin deshalb nicht komisch oder verrückt oder depressiv, alles ist normal.
      Depressionen erkennt man glaub ich ganz gut. Wenn man (wie ich z.B.) morgens aufsteht und sich auf den neuen Tag freut, glaub ich nicht, dass man unter Depressionen leidet :-D Depressive sind dauerhaft erschöpft. alles ist ihnen zu viel und sie können noch nicht mal die Wäsche von der Leine nehmen, um es mal drastisch auszudrücken. Außerdem sind sie wie dauer-sediert und haben keine Freude mehr an ihrem Leben, weinen auch oft grundlos. Ich denke, das ist der Unterschied. Deshalb ärgert es mich manchmal, dass alles in einen Topf geworfen wird. Pfeif auf die Punktesysteme der Mediziner! Tschuldigung...! :-DDD Wenn ich Freunde danach frage ob sie mich für depressiv halten, zeigen sie mir den Vogel. Also, ich denke eher nicht! :-DDD
      Hahahaaaa, ich hab immer tierische Angst, dass jemand beim Shooting zuschaut und schäme mich in Grund und Boden, und mache meinen Freund irre. Na, also!
      Eine schöne Woche, liebe Tina!

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    2. Ich bin erleichtert. Okay ich bin auch nicht depressiv. 😁
      Beim Shooting jemanden verrückt machen kenne ich nur zu gut. Hab ich grad wieder geübt, belebte Strasse, viele Menschen. 🙄😂
      Gehirnjogging, ja dafür sorgst Du gern bei mir.Danke Maren, ich hoffe es hilft. 😉
      Ich wünsche Dir einen schönen Abend, ganz liebe Grüße Tina

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  5. Sag mal: hast du diesen Post extra und speziell für mich geschrieben? Ich könnte ihn praktisch von A-Z abvisieren. Und diese Befindlichkeit akzentuiert sich je mehr, je älter ich werde. Dass man dabei nicht (oder so gut wie nie!) auf Verständnis stösst, das erlebe ich auch ständig. Aber: es ist mir Wurscht. So ganz und gar. Wir brauchen uns dafür in keiner Art und Weise zu entschuldigen. Dabei ist es auch egal, warum das so ist. Die "andern" fragen uns ja auch nicht, ob sie uns mit ihrer omnipräsenten Hyperaktivität auf den Geist gehen dürfen, nichtwahr? 😉
    Du beschreibst das ganz richtig: im Alltag fallen wir nicht auf. Wir sind zuvorkommend, freundlich, hilfsbereit und machen unsern Job so gut, wies geht. Aber in unserer Freizeit wollen wir einfach unsere Ruhe haben. Der Kreis, in dem ich mich bewege, gestaltet sich eigentlich nur noch aus meiner Familie und zwei Freundinnen (meine liebsten Bloggis mal nicht miteingerechnet!). Die eine davon sehe ich vielleicht 3 oder 4 Mal im Jahr- und trotzdem ist das eine sehr tiefe, gute Beziehung. Allen möglichen Veranstaltungen gehe ich aus dem Weg, wo immer möglich. Wir haben demnächst das Weihnachtsessen mit unserem Team vom Ambi. Ich kann nicht behaupten, dass ich seeehr unglücklich darüber bin, dass ich nicht dran teilnehmen kann.....(Das Restaurant ist nur mit der Seilbahn erreichbar. Und ich kann keine solchen Bahnen fahren, Klaustrophobie sei Dank.....!)
    Ein (unsägliches!) Zeichen unserer Zeit ist es tatsächlich, dass man Menschen schubladisiert. Ich habe auch die Erfahrung gemacht dass die, die "ausserhalb der Norm" laufen, dabei aber viel toleranter sind mit ihren "andersartigen" Gegenüber als umgekehrt. Und ausserdem: mir kommen die "Andern" manchmal auch seltsam vor, *gg*!
    Ein schöner und wahrer Post- merci dafür!
    Einen gemütlichen Sonntag dir noch, herzliche Grüsse!
    PS: Dein Outfit hat ja schon was ganz apfenzliches mit dem vielen Rot- gefällt mir! 😉

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    1. Aber ja doch! Nur für disch, Cherie! :-))))
      "Die "andern" fragen uns ja auch nicht, ob sie uns mit ihrer omnipräsenten Hyperaktivität auf den Geist gehen dürfen" - herrlich! Danke! Genau so isses. Und ich hab das Zitat von "Mr. Bean" gerne genommen, weil es auch zeigt, dass es sogar Schauspieler und Komiker gibt, die introvertiert sind, ich glaube, mehr, als man denkt.
      Danke, was du beschreibst, ist wirklich das, was ich auch fühle, bzw, so ähnlich lebe ich auch... und es ist für mich auch toll, eine gemütliche Wohnung ganz für mich allein zu haben... mein Partner ist ganz ähnlich gestrickt, er ist auch mal gerne für sich, also ist es perfekt so. Aber dass ich mich für meine Lebensweise manchmal "rechtfertigen" muss (klar, ich muss es nicht, aber es kommt immer wieder vor... :-D) liegt dann auf der Hand. der Spaß hört für mich halt auf, wenn z.B. Introvertiertheit und Depression in einen Topf geworfen werden. Ich frage ständig Leute, ob sie mich für depressiv oder extrem merkwürdig halten (vielleicht hab ich ja was verpasst?) und alle zeigen mir einen Vogel. Da sind auch "Fachleute" darunter, was mich sehr beruhigt ;-)))
      Ich war mal bei ner Freundin über Nacht, die hatte überall - sogar im Bad! - das Radio laufen, außerdem kamen und gingen ständig irgendwelche Leute, und dauernd klingelte das Telefon. Danach hätte ich mir die Kugel geben können! Das war der Ironman, ich sag's dir!
      Gegen ein schönes Gespräch mit ein oder zwei netten Menschen hab ich rein gar nix, das kann toll sein, und ich kann sogar zur regelrechten Quasselstrippe mutieren... aber es muss immer wieder das andere geben, um mich zu regenerieren.
      Merci fürs zuhören und Verstehen!
      Dir eine ruhige Woche, herzliche Grüße!
      Danke <3

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  6. schön sehen sie aus - schloss und maren im herbstnebel - wobei maren mit ihren herrlichen farben und dem superben mustermix ganz klar vorne liegt!!
    ich bin weder noch.... ich bin manisch depressiv :-D also meist lieber allein, weil mir die meisten leute auf den geist gehen - aber mit den richtigen leuten und wenn der mond richtig steht... dann kann ich feiern "bis der arzt kommt" (und der wäre entsetzt ;-P)
    wenn mich leute schrullig oder arrogant finden..... bitteschön. ham´se umsonst. "früher" hab ich noch versucht, mich an die "normalen" anzupassen, wie das so verlangt wird. aber mittlerweile lass ich das, denn es tut mir nicht gut. und mehr freunde fand ich durch "normaltun" auch nicht.
    hier im wald habe ich jede menge gelegenheit zum einsiedlertum - und geniesse das sehr. wald, garten, tiere und wetter spenden mir jede menge energie und machen mich froh.......
    schön, dass du zu dir gefunden hast!
    xxxx

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    1. Merci <3
      Das ist das Schöne an Menschen... es gibt tatsächlich sowas wie "Individualität", und alle sind wirklich unterschiedlich, jeder besonders. Dass du dich "anders" gefühlt hast/fühlst, kann ich auch gut nachvollziehen... hihi, manisch-depressiv, das kenne ich auch. Aber ernsthaft, ich finde es so doof, dass viele von außen Introvertiertheit und Depression in einen Topf werfen.
      Schrullig ist mein Lebensziel fürs Alter! Finde ich klasse! In Great Britain z.B. pflegen die Menschen ihre Exzentrik, das fehlt mir hierzulande manchmal...
      Lieben Dank und herzliche Grüße! xxxxx

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  7. Zunächst einmal zu Deinem Outfit. Gefällt mir sehr diese Farbstimmigkeit. Nicht nur Blazer und Bluse zusammen, auch die Leo-Jacke.

    Ich gelte in der Regel ja eher als extrovertiert, aber ich kann sehr gut auch für mich allein sein und mich in mein Schneckenhaus zurückziehen.

    Liebe Grüße
    Sabine

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    1. Danke, liebe Sabine!

      Das ist doch gut, wenn du quasi beides kannst und nicht nur auf Action und Ablenkung angewiesen bist, das gibt es nämlich auch, ist wohl eher ziemlich anstrengend.

      Liebe Grüße Maren

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  8. Interessanter Post wieder mal, liebe Maren.
    Introvertiert bin ich sicher nicht - aber auch nicht immer extro - das kommt auch die Stimmungslage an - hin und wieder brauche ich mal innere Pause, gehen mir die meisten Leute auch mal auf den Sack, und dann bin ich mal wieder die Rampensau.
    Soll doch jeder seine Befindlichkeit leben können - solange er nicht anderen schadet. Oh, dann müsste man sich aber von sehr vielen auf diesem Erdenrund verabschieden müssen. Und denen würde es ganz bestimmt nicht schaden, in sich zu gehen - und vielleicht dort zu bleiben.
    Alles Liebe und eine schöne Zeit - schönes Novemberoutfit für diesen nebeligen Tag.

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    1. Vielen Dank, liebe Violetta!
      Ja, ich denke, das ist auch das "Normalste", wenn man so will (wobei ich mit dem Begriff ja eh hadere!), wenn man beides hat und es abwechselt. Eine Art Geltungsbedürfnis hab ich allerdings auch, deshalb ist der Blog eine super Sache, mich in der Hinsicht auszutoben :-DDD
      Hihi, schön, dass du sagen kannst "Die meisten gehen mir auf den Sack!, das kann ich leider nicht (sag's manchmal aber trotzdem!!!). :-)))
      Genau, jede/r soll sein, wie er möchte, so lange es niemandem schadet - ist auch mein Motto!
      Danke, Dir auch alles Liebe und eine schöne Zeit!

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  9. Hallo Maren,
    Dein Outfit mit der Leo-Jacke gefällt mir besonders gut.
    Alleine sein finde ich gar nicht schlimm - ich bin sogar schon alleine in den Urlaub gefahren.
    Deine Herbstbilder versprühen eine tolle Stimmung.
    Einen angenehmen Tag, mit vielen guten Gedanken!
    Martina

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    1. Hallo Martina,
      Danke! :-)
      Ich fahre ständig allein in den Urlaub und I love it! :-))) Bin deshalb aber auch nicht merkwürdiger als andere Menschen ;-DDDD
      Vielen Dank! Ich habe es genossen "im Nebel zu wandeln"
      Das wünsche ich dir auch!
      Maren

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  10. Ich reib mal eben meine Äuglein und frag mich, ob sich die Leojacke dazwischen gemogelt hat? So wie so. Dein Outfit passt wieder perfekt zu Dir und mottomäßig natürlich auch zum Wetter.

    Ich bin eigentlich gerne alleine. Ich weiß mich immer zu beschäftigen oder genieße das Nichts-tun. Wenn es nicht zu häufig ist, tausche ich mich gerne in kleinen Gruppen mit anderen aus. Für ein paar Stunden. Und je länger ich die Leute nicht gesehen habe, desto spannender finde ich das dann auch.

    Ständig unterwegs zu sein, überall alle zu kennen..... das wäre mir heute zu anstrengend. Früher mochte ich das. Wir hatten einfach eine geniale Zeit zusammen. Das habe ich sehr genossen. Es war eben alles "easy".... oder fühlte sich halt leicht, froh und beschwert an. Das tut es heute auch noch... Irgendwie. So zwischendrin. Aber ich bin ruhebedürftiger geworden. Und nach einem Tag voll mit TelKos, wo Du immer konzentriert zuhörst oder ausspeichern musst, da reicht es mir mit dem Reden.

    Ich habe übrigens auch früher alles mit mir selbst ausgemacht und meine Entscheidungen letztlich alleine gefällt. Ich höre zwar gerne zu, wenn jemand anders einen Zuhörer braucht. Und gebe einen Rat, wenn gewünscht. Aber mehr als 2-3 Mal die selbe Sauce, das selbe Leiden.... das vertrage ich gar nicht.

    BG Sunny

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    Antworten
    1. Ich war früher auch viel häufiger unterwegs, u.a. bei ner Freundin, die hatte überall - sogar im Bad! - das Radio laufen, außerdem kamen und gingen ständig irgendwelche Leute, und dauernd klingelte das Telefon. Danach hätte ich mir die Kugel geben können! Das war der Ironman, ich sag's dir! Hihi.
      Ich mag es trotzdem, mich auszutauschen, zum Glück hab ich im Alltag nicht nur die Kinder (das wär ein wenig einseitig :-), sondern auch sehr nette Kolleginnen. Da ist abends aber mein Bedarf an sozialem Miteinander gedeckt :-DDD
      Am liebsten treffe ich mich allerdings mit einer anderen Person, nicht in einer Gruppe, da kann ich mich gut auf den/die andere konzentrieren und werde nicht so abgelenkt.
      Wichtige Entscheidungen bespreche ich natürlich auch vor allem mit meinem Partner, aber letztendlich muss ich es doch eh allein entscheiden (wenn es mich betrifft).
      Mit dem 2-3 mal die selbe Soße, das geht mir ähnlich, och mag das auch überhaupt nicht! ;-)
      Liebe Grüße, Maren

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  11. Sorry dass ich so spät schreibe, ich war (bin immer noch) die ganze Woche krank (bin immer noch) mit Bronchitis und es war nicht einfach mit dem anhaltenden Husten, schlaflosen Nächten usw. Naja, aber heute sprechen wir von jemandem, der introvertiert oder extrovertiert ist.
    Naja, erstmal du kannst vieles sein, liebe Maren, aber du bist weit davon langweilig und grau zu sein! Ich glaube auch nicht, dass jemand sagen wird "Was stimmt bloß nicht mit ihr?". Schüchternheit ist eine sehr häufige menschliche Eigenschaft und ehrlich gesagt kenne ich mehr Introvertierte als Extrovertierte. Neulich hatte ich ein überraschendes Gespräch mit einer langjährigen Freundin. Sie sagte, sie sei so introvertiert, dass viele sie zweifellos als arrogant empfanden. Ich war erschrocken, denn sie hat nichts Arrogantes - zumindest für mich!
    Ich weiß, dass ich „Löwe“ und kontaktfreudig bin, aber ich mag es zum Beispiel nicht, in der Öffentlichkeit zu sprechen, und ich liebe meine Zeit mit mir selbst. Ich denke, wir haben alle ein bisschen von jedem, nur in unterschiedlichen Dosierungen.
    Und nicht zu vergessen der Look - er ist absolut extrovertiert mit einer wunderbaren Farbkombination, einer wunderschönen extrovertierten Tasche und einer perfekten introvertierten Location.Was will man mehr?
    Liebe Grüße,
    Claudia

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