Sunday Colours: Abenteuer


Da meine lieben Kolleginnen und Kollegen in drei Wochen (seit 25 Jahren erstmalig ohne mich!) das... hmmmm... Vergnügen haben werden, mit den süßen Kleinen auf die jährliche Ferienfreizeit ins wunderschöne ländliche Münchner Umland zu fahren, und in der Einrichtung somit derzeit das große Planen, Eltern-Hinterher-Rennen und Kinder motivieren losgeht... "Ja, klar, Mäuschen, darfst du ein Kuscheltier mitnehmen - aber lass den 2x2 Meter großen Teddy doch Zuhause!" - "...und das Ballerspiel samt Playstation bitte auch!" - "Wie du sonst die 5 Tage überleben sollst? Hmmm, wir lassen's mal drauf ankommen...!"... komme ich nicht umhin, mir Gedanken zu machen, weshalb mir die Ferienfahrten zwischenzeitlich eigentlich keinen Spaß mehr gemacht haben. Und siehe da: ich hab's herausgefunden!


Was mir in den letzten Jahrzehnten nämlich besonders an die Nieren ging, war nicht nur das übliche nächtliche Trösten heimwehgeplagter, alptraumgebeutelter, wegen des abrupten Fortnite-Entzugs zitternder oder würstchenkotzender Kinder... oder etwa das typische "Stadtverhalten" der Münchner-Ghetto-Kids-go-Pampa, wenn sie beispielsweise beim Betreten eines Kuhstalls loskreischen, als würden sie gefoltert, beim Anblick jeder Wespe in panisches Gefuchtel und Gebrüll ausbrechen oder die besorgte Frage stellen, ob es im Schliersee Haie gibt.

Andererseits... noch gibt's zwar keine Haie im Schliersee, aber dafür von Problemmenschen angefütterte Bären in Rosenheimer Privatgärten... 😯. Daher hat diese Besorgnis inzwischen durchaus ihre Berechtigung... wer weiß, wo die Haie demnächst noch so hinschwimmen. Wobei ich mir in meiner Fantasie schon ausgemalt habe, dass meine Schätzchen beim Anblick von Gaia oder ihrer bärigen Verwandtschaft vermutlich quietschend und mit offenen Armen auf das Tier zustürmen würden (sieht ja aus wie der daheimgebliebene Teddy...). Ich mach mir aber deshalb gar keine Gedanken, denn jeder vernünftige Problembär nähme beim Anblick dieser kreischenden Meute panisch Reißaus.



Ach ja, und falls einige von Euch wegen so ein paar läppischer Klimaaktivisten herumtönen, kann ich Euch total beruhigen: die meisten Stadtkids aus dem sozialen Brennpunkt, die ich so kenne, träumen nicht von einer gesunden Umwelt oder intakten Natur, sondern von tiefergelegten röhrenden Lamborghinis - die würden sich später auch sicher nicht scheuen, so ein paar kleine Bäumchen, Tiere, Fahrradfahrer zu überrollen... was man nicht kennt, braucht man schließlich auch nicht schützen. 

Es sei denn... okay, man wird ja wohl noch träumen dürfen. Seufz. Was meiner Meinung nach die krankmachende Urbanisierung des Menschen nämlich immer weiter vorantreibt (wobei ich behaupte, dass es auf dem Land heutzutage möglicherweise nicht weniger besorgniserregend aussieht) ist - TADAAA: das für immer ausgelöschte Abenteuer. Man könnte es auch nennen: die vermeintliche, illusionäre Risikominimierung.  

Als die Ferienfahrt in der Einrichtung geplant wurde, musste ich ein paar Mal wirklich schlucken: beispielsweise diskutierte man über einen 10jährigen Jungen, bei dem die Eltern es erfolgreich geschafft haben, ihn derart unfit und unselbständig werden zu lassen, dass er beim Wandern vermutlich nicht mithalten kann. Was tun, falls er mitten auf dem Weg schlappmacht? Soll man ihn dann nicht besser in der dortigen Jugendherberge beaufsichtigen? Oder besser ganz Zuhause lassen?

Können wir es überhaupt verantworten, etwas zu unternehmen, was mit einem gewissen Risiko verbunden ist? Mitten im Wald vom Regen überrascht zu werden? Ja, darf man überhaupt noch mit Kindern in die Natur gehen, ist das nicht viel zu gefährlich? Was ist, wenn wir uns verirren, kein Netz haben, keinen doppelten Boden? Müssen wir als Betreuer nicht immer Plan A bis Z bereithalten, für alle eventuellen Eventualitäten gerüstet, fünf Mal gesichert sein? Braucht es nicht bereits Wochen vor der Ferienfahrt deshalb mindestens dreißig To-Do-Listen? Nicht auszudenken, dass uns mal irgendetwas Unvorhergesehenes passieren könnte! 



Große Göttin, dachte ich erschrocken, und ich bin zumeist völlig unbedarft einfach so losgewandert...! Krass. Und in diesem Zusammenhang kam die Erleuchtung. Meine schönsten Momente auf Ferienfahrten und Ausflügen mit Kindern waren eher solche, bei denen ich mit gleichgesinnten Kollegen oder auch mit einer Gruppe allein ein wenig... sagen wir mal: spontan und ahnungslos gewesen war, was aus Gründen oft genug vorkam. 

Denn ohne mir was drauf einzubilden (kann ja eh nix dafür!), würde ich mal behaupten, dass mir selbst ob meiner, ich sag jetzt mal: gefahrengepflasterten 😁 und - damals noch einigermaßen freien - Dorf-Kindheit dieses Risikominimierungs-Gen völlig abgeht. 

Tatsächlich erinnere ich mich noch heute an eine Radtour, die ich 1994 als Jahrespraktikantin im Bamberger Frauenhaus unternahm, mit einer Gruppe von Kindern unterschiedlichsten Alters, damit die Kleinen einfach mal für ein paar Stunden "aus dem Schlamassel rauskommen". Was mir heute niemand mehr glauben würde: man hat mir nicht nur zugetraut, das kleinste Kind im Kindersitz auf mein Fahrrad zu schnallen, sondern auch die anderen fünf, die selbst schon radeln konnten, zu beaufsichtigen, ohne dass ich genau wusste, wie, wohin und wie lange.

Am Ende radelten wir Richtung fränkische Schweiz auf unordentlich befestigten Waldwegen, an Bächen und Flüsschen entlang, durch Schluchten, tranken aus einer Quelle (weil wir zu wenig Wasser mitgenommen hatten, wie fahrlässig!) und waren ungefähr 3 Stunden länger unterwegs als zuvor grob geschätzt, so dass die 4jährige hinter mir auf dem Sitz mit dem Kopf an meinem Rücken bei einbrechender Dunkelheit bereits einschlief... ach so, ganz vergessen: Handys hatten wir natürlich keine. 

Übrigens waren alle Mütter tiefenentspannt, als wir erst so spät wieder auftauchten, was sag ich: als Abenteurer zurückkehrten, voller Erlebnisse, in schmutzigen Klamotten und Sternenleuchten in den Augen... he, ein wenig Pathos musste jetzt sein, sonst wirkt es nicht!.. vermutlich auch, weil sie zu dem Zeitpunkt ganz andere Sorgen hatten. Aber ich... ich hatte ab sofort eine Mission zu erfüllen!



Natürlich gab es auf den seither unzähligen Erlebnissen auch immer mal wieder Tränen, schmerzende Füße, Kinder, die keinen Schritt mehr gehen und sofort abgeholt werden wollten, vom strömenden Regen oder dem Gebirgsbach bis auf die Knochen durchnässt waren, Hunger, Durst, Schrammen, Wunden, Ameisenpipi, Brennnesseln und Mückenstiche überwanden. 

Kinder, die sich fix und alle einfach mitten auf den Pfad fallen ließen, von ihren Freunden aufgeklaubt und weitergeschoben wurden, es gab jede Menge Helden und Heldinnen des Tages, die uns aus dem "Dschungel" auf den Weg zurückführten, als wir uns heillos "verirrten". Und bevor jetzt noch jemand den Drang verspürt, mich wegen Verletzung der Betreuungspflicht anzeigen zu wollen 😁: Hal-looo! Sich heillos verirren gehört zu meinem pädagogischen Standards! Nicht vergessen:

"Richtungsweisende Erwachsene nehmen jungen Menschen
oft jegliche Chance, ihren eigenen Weg zu finden." 

Zitat: ich! Bitteschön. Darf gerne in "Eltern" abgedruckt werden 😁. Man könnte auch sagen: Risikominimierte Erwachsene nehmen den jungen Menschen jegliche Chance auf das, was tief in ihren jungen Genen steckt und gefälligst ausgelebt werden will.




Abenteuer sind meines Erachtens so wichtig, weil sie folgende Eigenschaften immens fördern: Zusammenhalt, Fremd- und Eigenverantwortung, nicht zu vergessen, Überwindung. Zu spüren, dass man viel weiter kommt, als man denkt, über sich hinauswachsen kann, ist einfach unbezahlbar. Noch nie ist ein Kind nicht weitergegangen, noch nie ist einer irgendwo "liegengeblieben", noch nie hat sich jemand ernsthaft verletzt (und falls doch, wozu frischen wir alle 2 Jahre unsere Ersthelferkurse auf?), noch nie ist einer unterwegs verhungert oder hat sich im strömenden Regen einfach aufgelöst. Das passiert normalerweise einfach nicht, also, auf ins Abenteuer, nur keine Scheu! möchte ich an dieser Stelle ausrufen, aber leider weiß ich nur zu gut, dass keiner irgendwelche Tipps haben will.

Trotzdem konnte ich mich vor meinen Kolleg*innen nicht zurückhalten, aber ich glaube, nur der Bundesfreiwillige hat's verstanden. Kein Wunder, denn er selbst ist in Tansania aufgewachsen, als (deutsches) Kind schon zur Ernte ohne Absicherung auf Kokospalmen geklettert und so einiges mehr, wie er erzählt hat. Natürlich ist so eine freie und naturverbundene Kindheit nicht jedem geschenkt... aber was diese Kids brauchen, sind Betreuer mit Mut, Abenteuerlust und Verständnis, die - idealerweise aus eigener Erfahrung - wissen, worum es geht. 

Keine PerfektionistenBelehrer und Alleswisser, die unbewusst nicht nur unselbständige Petzen und nölende Riesenbabys heranziehen, sondern im Grunde noch mithelfen, dass das Abenteuer einfach so aus der Kindheit radiert wird! Komplett auf der Strecke bleibt, von der oben erwähnten illusionären Risikominimierung ausgelöscht wird. Welch Elend, welch Schande, welch unwiederbringlicher Verlust!  

Noch dazu echt blöd gelaufen, denn da die Suche nach dem Abenteuer so tief in jungen Menschen verwurzelt ist, verstärkt so eine dämliche Risikominimierung ja bloß, dass diese Sehnsucht sich eben anderweitig unweigerlich Bahn brechen wird.  Na dann... viel Spaß mit noch mehr röhrenden Rennschlittenfahrern, verantwortungslosen Riesenbabys, Verkehrs- Drogen- und Alkoholtoten, kriminellen Tätern, FremdgehernKörperverletzern, Amokläufern. Denn sie wissen tatsächlich nicht, was sie tun! Haben's ja nie gelernt, risikobefreit, wie sie aufgewachsen sind.
 

Kommentare

  1. jawoll!
    deinen letzten absatz sollte man vor allem mal in "eltern" abdrucken.
    ich mag ja kinder nicht - aber noch viel weniger mag ich "verpimpelte" kinder - die beim anblick von bienen und wespen so lange wild rumfuchteln, bis sie garantiert gestochen werden - die nach dem streifen einer brennessel brüllen als gings ihnen ans leben - die nach 5min laufen "nicht mehr können".... aber das allerschlimmste sind helikoptereltern.
    wie wir - also du & ich und ein paar andere - unsere kindheit überleben konnten, fragen sich heutige eltern und pädagogen bestimmt dauernd...... dabei hat mutter natur kinder besonders widerstandsfähig, elastisch und fit hergestellt - denn sonst wäre die menschheit schon sehr lange vor erfindung des computers einfach ausgestorben.
    was diese verpimpelung bei jungen menschen anrichtet macht mir ein bisschen angst - nicht nur ist es schlecht für den charakter - auch in sachen physis zieht man sich jede menge patienten heran. der BW sagt: alles gewollt - denn das sind alles "gute konsumenten" - geistig und körperlich gesunde leute, die "mit nix" spass in der freien natur haben, kaufen einfach viel zu wenig zeug und dienstleitungen.....
    und so wird schon das baby täglich desinfiziert, damit es auch wirklich später mindestens 3 allergien bekommt.

    sehr schicker anzug - wunderbares farbspiel!
    xxxxx

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    1. Danke!
      Hihi, ich mag Kinder nicht... würd ich wahrscheinlich auch sagen, wenn ich nicht mit ihnen täglich zu tun hätte. Aber selbst wir waren ja mal Kinder :-))) zumindest in irgendeiner Art und Weise, und daher find ich es wirklich erschreckend, wie wenig Erwachsene sich an ihre eigene Kindheit erinnern, denn dann wüssten sie vielleicht, was ihren Sprösslingen wirklich gut tut.
      Es gibt natürlich auch "normale" Kinder, aber ich hab ja eine sehr eingeschränkte Sicht, betreue meist nur die etwas "Anderen"...
      Lieben Dank!
      xxxxx

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  2. Liebe Maren, da ich keine Kinder habe, bin ich manchmal vorsichtig mit meinen Äußerungen, aber... Du hast sooo recht! Die Kinder werden mit zu viel Vorsicht behandelt. Als ich vor ein paar Jahren in einem Laden gehört habe, das Kind darf nur die "guten" Bananen essen, dachte ich, mich trifft ein Schlag! Sorry, aber freue dich, dass dein Kind überhaupt Bananen essen kann! Und die Kinder in der Natur auspowern, soll schon ein Pflichtprogramm sein. Liebe Grüße und einen schönen Sonntag!

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    1. Liebe Mira, ich selbst hab auch keine Kinder, und das ist auch gut so... :-))) Aber eine Meinung hab ich auch dazu, man muss ja nur etwas mit offenen Augen durch die Welt gehen, wie du z.B. da sieht man genug :-D Liebe Grüße und noch eine schöne Woche!

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  3. Der Rock hat eine tolle Farbe! ♥ Der Ring in Orange Pink genial. Von Dir? Ein wenig fehlen mir die Hinweise ob Du es selbst gemacht hast oder ob der Rock neu aus dem Second Hand ist. Und natürlich aus welcher Stadt die Tasche ist :) Merke mir das leider alles nie.ups
    Maren Du hast so recht. Ich denke oft an meine Kindheit zurück, den ganzen Tag draußen auf Abenteuer. Mit dem Bollerwagen mit Meerschweinchen drin bin ich durch die wilden Gärten gestreift, habe in verlassenen Häusern gespielt, bin Fahrrad und Roller gefahren. Habe von anderen Kindern schwimmen gelernt. Getaucht. Hingefallen, den Arm gebrochen. Ich war immer unterwegs, mit Freunden.
    Tatsächlich habe ich meine Kinder mehr "betreut" als ich Betreuung hatte.Ich hoffe sie hatten dennoch genug Abenteuer. Ich bin froh dass meine Schwester immer sehr entspannt war, wenn ich mit der Nichte etwas unternommen habe und ja die Ziege sie etwas gezwickt hat. Ich habe mir Vorwürfe gemacht, aber sie hatte so Spaß bei den Ziegen.
    Am liebsten hätte ich Dich jetzt an meiner Seite, wenn ich mit meinem Enkelkind in Zukunft unterwegs bin. Ich werde mich Deiner Zeilen erinnern und Abenteuer möglich machen. Versprochen. Da sorgt dann sicher auch der "unvernünftige" Göga-Opa dafür :))
    Ansonsten habe ich oft lachen müssen bei Deinem Text und ich musste ganz oft an die Fuck you Goethe Filme denken. Verzeih mir das.
    Schönen Sonntag, liebe Grüße Tina

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    1. Okaaaayyy, ich seh's ja ein... ab dem nächsten Post gibt's wieder eine Outfit-Beschreibung :-))) Also, heute nur für dich (und Traude): Rock und Trench: älter, Bluse: 2.Hand, Tasche: aus Meran, Ring: DIY
      "Mit dem Bollerwagen mit Meerschweinchen drin durch die wilden Gärten gestreift" hört sich echt wunderbar abenteuerlich an! Aber das war unsere Generation, wir hatten ja nix, hihi. Auch keine Playstation (zum Glück!)...
      Neulich waren wir mal mit den Kids im Wald, da sagte einer zu mir, er fühle sich wie in so einem Fantasy-Spiel! Und er war total begeistert, dass es sowas auch in real life gibt! Unbelievable...
      Ach, das kriegt ihr schon hin, ihr Abenteuer-Großeltern ;-))) Ganz bestimmt! Denk einfach an den Bollerwagen und die Meerschweinchen ;-DDD Und so ein unvernünftiger Göga-Opa ist Gold wert!
      Schöne Woche und liebe Grüße, Maren

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  4. Oh vergessen: Herzlichen Glückwunsch, Du musst nicht mit! :) Viel zu wenig Abenteuer. Da bin ich mir sicher, so wie Du.

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    1. Na ja, und außerdem muss man ehrlich sagen, ich spring auch nicht mehr wie ein junges Reh über Stock und Stein, da sollen jetzt mal die "frischen" Kollegen ran, hihi.

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  5. Um ehrlich zu sein: ich bin ja der Meinung, dass Kinder der Natur mehr schaden, als die Natur es ihnen überhaupt je kann! Diese Überzeugung vertieft sich immer dann, wenn ich im Wald Horden schreiender und tobender Kinder begegne, die auf ihrem Weg abgerissene und achtlos hingeworfene Blumen und Äste hinterlassen, wie die bescheuerten gegen Bäume treten und andere seltsame Verhaltensweisen aufzeigen...Da könnte ich manchmal! Und ich frage mich, ob denn nicht mal die begleitenden Erwachsenen ihnen erklären, warum man das nicht tut und weshalb die Natur so unglaublich wichtig ist für uns alle?
    Aber diese kleinen Monster sind dieselben, die bei uns das Wartezimmer auseinandernehmen, mit Spielzeug gegen die (teuren!) USM-Möbel donnern und die Muttis lieber in ihre Handys starren, statt die Meute mal zur Raison zu rufen.
    So. Das musste mal raus.
    Ich bin kein Kinderhasser, beileibe nicht. Aber ich sehe oft mit Grausen, wozu unsere Kinder und Jugendlichen heutzutage "erzogen" werden. Und ganz richtig: eine ordentliche Portion Abenteuer würde so manchem von ihnen nur guttun. Auf diese Weise Körper und Geist auf andere Gedanken bringen, im wahrsten Sinne des Wortes. Neues erleben, Zusammenhänge begreifen, die Natur sowieso, und sich selber auch mal richtig fühlen. Eigentlich ist es ja für sich schon seltsam dass das, was wir als Kinder als ganz normal empfanden und tagtäglich unternommen haben, heutzutage schon zum grossen Abenteuer wird....Und dass Lehrpersonen und Erzieher überaus vorsichtig agieren (müssen!), kann ich gut verstehen. Heutzutage hat man ja schon den Anwalt im Klassenzimmer stehen, wenn das Kind mal hinfällt und sich das Knie aufschlägt...
    Frag mich nicht, wo das noch alles hinführt.
    Herzliche Grüsse!

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    1. Oh, oh. Auch keine Kinder-Freundin, was? :-))) Aber ich versteh dich, privat sind mir die lieben Kleinen aus sicherer Entfernung (also so ab 5 km) auch am liebsten. Sid ja auch nicht unanstrengend. Aber beruflich hab ich eine ganz andere Sicht, da bin ich möglichst lieb zu ihnen, weil sie im Grunde echt arme Würstchen sind, zumindest die meisten, die ich betreu. Und ihre ganzen seltsamen Verhaltensweisen eben auch daher kommen, dass sich niemand wirklich mit ihnen beschäftigt. Und dass es in dieser Welt scheinbar einfach keinen Platz mehr für sie gibt. Aber Kinder kriegen können alle, plopp, plopp, ruckzuck sind sie alle da, tja, und dann weiß keiner wohin damit. So als Möbelstück im Wohnzimmer bleiben sie ja nicht still stehen... also werden sie "geparkt" wo es geht, und dann wundern sich auf einmal alle, dass kleine Monster aus ihnen werden. Das macht mich schon manchmal stinkwütend.
      Da kommt einem hin und wieder schon mal der Gedanke an Geburtenkontrolle... :-DDD aber echt!
      Und das, was für uns als Kinder normal war, war manchmal doch schon ein Abenteuer - also, für mich schon. Mit viel Fantasie wurde aus ganz normalen Ausflügen eine Weltreise, aus dem Bach der reißende Amazonas etc. Viele Kinder spielen ja sowas "wir wären" oder "so tun als ob". Das ist auch total wichtig. Deshalb kann ich zumindest an Betreuer nur appellieren, macht das nicht kaputt, indem ihr klugscheißt und sagt, nein, Kind, das ist der Inn, nicht der Nil. Boah, diese Langweiler...
      Herzliche Grüße!

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  6. Wären wir ohne Abenteuer aufgewachsen - undenkbar. Nein, die möchte ich nicht missen. Auch wenn wir oft in brenzlige Situationen geraten sind. Die Kinder tun mir heute manchmal leid. Die dürfen ja gar nix mehr alleine machen.

    Toll siehst Du aus. Deinen Ring finde ich richtig gelungen :)

    Liebe Grüße
    Sabine

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    1. Das stimmt absolut! Ich bin auch echt froh, und noch dazu, dass es keine Handys und schon gar nicht diese Tracking-Uhren gab...das ist auch sowas Bescheuertes.
      Vielen Dank :-)))
      Liebe Grüße
      Maren

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  7. Und die Kinder können nix für.......... es ist eine gemachte Erwachsenenwelt in die sie hineinpassen müssen und irgendwann ist es zu spät es zu richten. Und ich sehe das so, dass wir an einer Zeitwende sind. Es wird anders wie wir es kennen.
    LG
    Ursula
    PS: Heute war es fast wie Sommer

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    1. Nein, das ist es ja. Du hast recht, die Welt ist eine gemachte Erwachsenenwelt, daher gibt es wohl immer mehr "auffällige" und Kinder mit ADHS etc. Zeitenwende... ich hoffe trotzdem, dass es irgendwann vielleicht besser wird :-)
      LG
      Maren
      PS: gestern auch, ich sag ja, Frühling fällt inzwischen ganz aus! :-)

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  8. Liebstige Maren,
    hinter Edi und mir liegt ein Wochenende, das wir mit Klein-Jamie (jetzt ca. anderthalb) verbracht haben: Völlig verdreckt in der Sandkiste, inklusive Sandverkostung, Kletterabenteuer auf der Rutsche, die für viel ältere Kinder konzipiert ist, Ballspielen, Laufen, Hinfallen, Aufstehen, "Voltigieren" auf der Wackelschaukel... Er darf all das ausprobieren, was auch Jana vor rund 30 Jahren ausprobieren durfte. Damals sagte meine Freundin Anita ganz fasziniert zu mir: "WOW, du schaffst es, deinem Kind dabei aus zwei Meter Entfernung zuzusehen, wie es da raufkraxelt, statt dass du es festhältst. Du kommst mir manchmal vor, als hättest du schon drei Kinder." Ja, ich schaffte das, weil ich mein Kind nicht "verdodeln" wollte, wie man das bei uns nennt. Wenn er alt genug ist, werde ich ihn in die Geheimnisse des Gartens und der Natur einweihen - ein bisserl mache ich das jetzt schon, lasse ihn riechen an der Zitronenmelisse, wir beobachten Hummeln und Vögel... Es ist natürlich immer eine Gratwanderung, denn wenn man ein Kind nicht in Watte packt, kann leichter "etwas passieren" als wenn schon. Bzw. es passiert leichter etwas, das man sofort und unmittelbar bemerkt. Dass bei verdodelten Kindern langfristig etwas passiert, das viel gefährlicher ist als Schrammen oder blaue Flecken oder vielleicht auch mal eine Platzwunde - nämlich totale Lebensuntüchtigkeit. Du hast es schön auf den Punkt gebracht! Und du siehst super dabei aus. Mir geht es allerdings wie Tina, mir fehlen die Hinweise "ob Du es selbst gemacht hast oder ob der Rock neu aus dem Second Hand ist. Und natürlich aus welcher Stadt die Tasche ist :)"
    Ganz feste Drückers,
    die Traude
    🌸❤️🌸

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    1. Liebstige Traude,
      da bin ich mir eh ganz sicher, dass Ihr nicht die Großeltern seid (bzw. nicht die Eltern wart) die ihren Kindern nix zutrauen, im Gegenteil. Und "Privat" dürft Ihr das auch noch eher, im Job ist es manchmal eine echte Gratwanderung, trotzdem darf man sich nicht von all den Möglichkeiten, die passieren könnten, einschüchtern lassen und muss manchmal einfach mal machen...
      Und dass es oft schwer ist, zuzusehen, wie Kinder klettern, toben, springen etc. versteh ich gut, deshalb bin ich froh, dass meine Eltern nicht gesehen haben, was ich alles mache :-)))
      Ich geb dir völlig recht, es ist eine Gratwanderung (s.o.). Aber es ist nicht nur das "Gefährliche", was ich fördern möchte, sondern auch die Fantasie. Wenn z.B. Erwachsene solche Langweiler sind, sie sich nicht mehr in die "Fantasywelt" der Kids einfühlen können und dann mit der "Realität" dagegensteuern... z.B. klugscheißen und belehren, als wüssten sie Bescheid... gäääähn! (Sorry, hab ein Trauma aus den letzten Jahren... :-))) Aber klar, wenn ein Kind fragt, wie heißt der Vogel, dann würd ich natürlich schon sagen, "das ist der goldgelbe Kackbratzen-Tyrann, mein Schatz!". ;-DDDDD Also, ICH nicht, denn ich hab keine Ahnung... :-)))
      Hab's schon bei Tina geschrieben, ab dem nächsten Post erklär ich meine Outfits wieder kurz. Für diesmal extra für dich (und Tina): Rock und Trench: älter, Bluse: 2.Hand, Tasche: aus Meran, Ring: DIY.
      Ganz feste Drückers,
      Maren

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  9. Liebe Maren, meinen langanhaltenden Applaus für diesen Beitrag hättest du von Niedersachsen bis zu dir hören müssen. Ich habe 35 Jahre als Schulsekretärin an einer Schule von 5. bis 10. Klasse gearbeitet und ich weiß, wovon du sprichst.
    Mein Sohn ist 41 und er ist mir 7 Jahren in den Sommerferien morgens auf den Bolzplatz gegangen, ist mittags zum Essen gekommen, dann wieder Bolzen und abends zum Abendbrot war er wieder war. Es gab noch kein Handy um sich zu verabreden, aber alle Jungs, egal wie alt, waren da. Am Ende der Ferien war er so braun wie 3 Wochen Mallorca. Heute ist unser Bolzplatz verwaist und dabei haben wir genug Kinder im Ort. Die Zeiten und die Eltern haben sich verändert.
    Liebe Grüße
    Gudrun

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    1. Ich klinke mich mal hier ein.
      In den Ferien sowieso, aber auch nachmittags nach der Schule, bin ich nach draußen gegangen. Es war immer jemand da, den man kannte. Wenn nicht, hat man einfach an der Tür der Freundin geklingelt.
      Ohne vorherige Verabredung oder Handy-Check oder was weiß ich. War einfach schöner.

      Desletzt war ich im Hallenbad. Draußen vor der Tür eine ungefähr 8-jährige, die auf dem Boden rumkrabbelte. Ich dachte, sie sucht was. Nein, sie musste die richtige Position für ihr smartphone suchen, um optimale Fotos zu schießen. Och nee, das mag ich nicht.

      Die Überbehütung durch die Eltern wird später mal zu total unfähigen Erwachsenen führen, die sich ständig darauf verlassen, dass ihnen einer zur Hilfe eilt.
      Erziehung zur Unselbständigkeit.

      Viele Grüße,
      Claudia

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    2. @ Gudrun: Liebe Gudrun, Danke! Dass der Bolzplatz verwaist ist, ist eine Schande. Als ich neu in die jetzige Gruppe kam, musste ich die Kinder zuerst nach draußen "zwingen"... sie waren die totalen Stubenhocker. Playstation, TV, dann auch noch Corona... das hat doch allen den Rest gegeben.
      Und jetzt müsste es sozusagen "Pflicht" sein, die Kinder wieder nach draußen zu bringen... die Kinderärzte werden dem sicher zustimmen. Andererseits, wie Beate oben sagt, vielleicht ist das wirklich gewollt, schließlich sichern diese Kinder das sichere Einkommen der Arztpraxen und Pharmaindustrien!
      Liebe Grüße, Maren

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    3. @Claudia: Fotoshooting im Hallenbad? Na, immerhin hat sie sich dafür körperlich ins Zeug gelegt! :-))) Ich bin niemand, der Smartphones oder Internet verteufelt, ich finde es schon gut, wenn ein Kind überhaupt ins Hallenbad geht! Schwimmen lernen ist nämlich auch so ne Sache... kann kaum noch einer.
      Und leider, leider ist es (zumindest in den Fällen, die ich kenne) keine Überbehütung, sondern das genaue Gegenteil. Ich sag mal so: Kinder kommen zahlreich auf die Welt, aber dann sind die Eltern oft ganz erstaunt, dass diese Zuwendung und Anregung brauchen, das ist aber anstrengend, deshalb parkt man sie irgendwo oder stopft sie mit ungesundem Fastfood voll.
      "Meine" Kinder zeigen Zeichen der Verwahrlosung, die waren noch nie im Wald, noch nie im Schwimmbad, noch nie richtig "draußen". Die kennen keine Brettspiele wie Mensch-ärgere-dich-nicht, weil sie noch nie mit den Eltern was gespielt haben. Traurig.
      Aber das andere, Helikoptereltern, gibt es natürlich auch. Und leider gibt's das auch bei Betreuern. Die Kinder werden nie selbständig, wie du sagst!
      Viele Grüße, Maren

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  10. Liebste Maren - oh Du schreibst mir auch aus der Seele - was wären unsere Jugend ohne Abenteuer, Risko und auch Unvernünftigkeiten und Wagen und Ausprobieren. Diese Helikoptereltern von heute sind einfach ein Wahnsinn - und das in der wahren Bedeutung des Wortes. In unserer Verwandschaft gibt es auch so ein Beispiel. Und zum Glück auch immer noch welche, die die Kinder auch mal Dreck fressen lassen damit sie auch Abwehrkräfte entwickeln können. Was haben wir im Wald gespielt, herumgetollt und waren irgendwo und kamen halt Abends wieder heim. Heute lese ich, daß Kinder mittels Chip immer geortet werden könnten. Wo leben wir? Begeben wir uns freiwillig und sehenden Auges ins wirkliche 1984? Schön, daß Du endlich nicht mehr mitmußt und den Wahnsinn anderen überlassen kannst.
    Schöne Zeit und alles Liebe - und ehe ich´s vergesse. Dein Outfit -sunday colour maren-mässig spitze.
    Violetta
    Und danke immer wieder für deine netten Worte bei mir.
    https://violettaarden9.blogspot.com/2023/05/wieder-mal-burg-und-mehr.html

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    1. Liebste Violetta - vielen Dank, ich denke, alle, die vor den 80ern geboren wurden, hatten das Glück einer freieren Kindheit. Ich bin auch echt froh. Und Helikoptereltern sind schlimm, aber das Gegenteil davon natürlich auch. Das sind die, die Kinder zwar zahlreich kriegen, aber dann nicht so recht wissen, was sie jetzt mit ihnen tun sollen. Also werden sie "geparkt" oder anderweitig "ruhiggestellt". Das sind dann eher die. die ich betreue. Die haben noch nie ein Brettspiel gespielt, waren noch nie im Wald. Klar sind die überfordert, wenn da so ne Mücke anschwirrt... :-DDD
      Aber die Heli-Eltern sind auch schlimm. Letztes Jahr hab ich ein 9jähriges Mädchen betreut, die hatte so ne Tracking-Uhr. Der Vater wollte 25 Stunden wissen, wo sie ist, der hat sie fast schon eingesperrt, sie durfte auch nicht mit auf Ferienfahrt, weil er Angst hatte, sie würde mit Jungs "in Kontakt" kommen. Ich hab mit meiner Kollegin gewettet, wann sie wohl schwanger sein wird: mit 13? oder doch erst 15? Wahnsinn!
      Vielen Dank, dir auch eine schöne Zeit und alles Liebe,
      Maren

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  11. Da hast Du ja ein Herzensthema aufgegriffen, liebe Maren. Und auch ein polarisierendes wie mir scheint.
    Kinder sind doch schon immer sehr unterschiedlich aufgewachsen und so etwas wie unsere "Kindheit" gibts ja erst seit vielleicht 150 Jahren. Davor war Kinderarbeit ganz normal und diese Art der Elternliebe ist auch eher neu seit es nur noch wenige Kinder gibt. Wenn ihre Kinder schon oft sehr jung gestorben sind, wären die Eltern ja verrückt geworden vor Trauer. Stattdessen war es ein Esser weniger oder auch eine Arbeitskraft weniger...je nach Sichtweise.
    Ich bin ein Nachkriegskind und da war vieles wichtig, aber nicht in erster Linie wir Kinder. Selbst in einem gutbürgerlichen Elternhaus wie meinem. Risiko gehörte zum Leben, das wusste die Kriegsgeneration und wandte sich dem guten Leben zu.
    Dass sich unsere Zeit und auch die Kindererziehung also unterscheidet, finde ich ganz normal.
    Sie ist bequemer und gleichzeitig viel komplexer und entscheidungsfordernder als damals. Und es gab immer schon Eltern, die es recht gut machten und welche, die es nicht so gut hinbekamen.
    Und es gibt viel weniger Kinder. Vielleicht nicht bei "Deinen" beruflichen Eltern, aber insgesamt schon.
    Ich finde es gut, dass Du die Professionalität hast, diese Kinder gut zu begleiten. Das stelle ich mir sehr anstrengend vor und freue mich mit Dir, dass Du nicht mehr mit zu mehrtägigen Fahrten musst.
    Als Großeltern ohne dezidierte Erziehungsverantwortung können wir unsere Enkelkinder in ihren Charakteren gelassen annehmen und unterstützen, das finden wir ein großes Privileg. Auch wenn alle unsere 6 Enkel in Groß-Städten aufwachsen, so erleben sie viel Natur und auch Herausforderungen und sie sind in gewisser Weise polyglott, weil sie mit vielen anderen Nationalitäten und Ethnien zusammenspielen, in die Schule gehen und befreundet sind. Das finde ich ein enormes Potential.
    Dass sie sich auch von riesigen Rutschen etc. runterstürzen, dass Oma fast einen Herzkaspar bekommt, wollte ich nur noch erwähnen...
    Herzlich grüßt Sieglinde



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    1. Na ja, ich hoffe doch, dass Kinder - unsere Zukunft - für die meisten ein Herzensthema ist :-))) Danke, liebe Sieglinde, für den kleinen Ausflug in die Geschichte :-))
      Mit dem Post wollte ich auch weniger auf die fehlende Zuwendung der Eltern abzielen, denn die gibt es aus unterschiedlichen Gründen - so oder so - immer noch und wird dann in einem schlechtesten aller Gewissen kompensiert... aber mangelnde Liebe kombiniert mit mangelnden "Abenteuern", sprich: Kinder ruhigstellen, ihnen aber das Gefühl der Ablehnung vermitteln, ist und bleibt grausam.
      Die Art und Weise, wie z.B. ein Nachkriegskind aufgewachsen ist, das war vermutlich an sich schon ein Abenteuer, ebenso meine Kindheit. Und dass die Menschen "früher" auch furchtbar traumatisiert waren (man denke an die Kriegsheimkehrer) oder überhaupt die ganzen auf sich gestellten Kinder, aus denen später meist ebenso lieblose Erwachsene wurden, das alles muss man ja irgendwann durchbrechen, meint man zumindest. Ist aber fast unmöglich.
      Eigentlich gibt es nur zwei Dinge, die für mich ideal für eine Kindheit wären: Liebe und Vertrauen.
      Fast einen Herzkasper zu kriegen (kenn ich, glaub mir!) gehört irgendwie mit dazu, vermute ich...:-)
      Herzliche Grüße, Maren

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  12. ein sehr "erschütternder" Bericht ...
    auch wenn vielleicht etwas zugespitzt..
    aber du sitzt ja an der Quelle
    ich schüttele oft den Kopf wenn ich im Net so Einiges lese
    die Eltern wollen das "Beste" für ihre Kinder und wissen gar nicht was sie ihnen antun
    aber es sieht auch traurig aus mit Spielgefährten
    ich sehe es bei meinem Enkel
    und alleine "Abenteuer" erleben macht auch keinen richtigen Spaß ..
    hier gibt es aber durchaus einige Ansätze
    z.B. Waldkindergärten .. da sind die Kinder den ganzen Tag draußen
    es gibt Tipis oder Bauwagen als Rückzugsort wenn es gar zu dolle regnet ..
    hier in der Nachbarschaft ist die Hausaufgabenbetreuung
    und dort wird am Nachmittag auch ein Treff für Mädchen angeboten
    (hier sind die meisten Kinder muslimisch .. die würden sonst nicht vor die Tür gehen )
    auch ein Jugendtreff ist im Ort und einer in der Stadt
    dazu ein selbstverwalteter der aber mehr für Ältere ist ..
    wenn meine Kinder früher vor die Tür gingen hatten sie jede Menge Spielkameraden
    und sie waren nach den Aufgaben verschwunden bis es Abendbrotzeit war
    was sie gemacht haben und wo sie waren wußte ich selten (was auch gut so war )
    wenn sie heute davon erzählen stehen mir nachträglich noch manchmal die Haare zu Berge ;)
    aber sie waren am Ende ja auch zu viert .. stritten sich wie die Kesselflicker
    aber wehe jemand von außen wollte was ..
    ich war Einzelkind aber es machte mir nichts aus..
    auch ich verschwand" nach den Aufgaben ..steifte im Wald umher..
    kletterte die Felsen hinauf .. fuhr mit dem Fahrrad in andere Ortschaften zu Schulfreundinnen ..
    manchmal denke ich mit Schrecken daran was sein wird wenn diese Generation
    erwachsen ist und z.B. an die Regierung kommt
    was dann wird kann sich jeder selber ausmalen
    ich hoffe dass es doch genug gibt die soziale Kompetenz mitbekommen haben
    liebe Grüße
    Rosi

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    1. Ich weiß, dass nicht alle Kinder so extrem sind, aber "meine" sind halt schon eher speziell...
      aber dass viele Kids kaum noch rausgehen, ist tatsächlich ein Phänomen, das sich m.E.n. durch Corona nochmal immens verstärkt hat.
      Waldkindergärten sind perfekt! ich finde das Konzept klasse...
      Und ohne die Jugendtreffs, Hausaufgabenbetreuung, Abenteuerspielplätze, Kinderfarmen etc, wären die Kids in der Stadt tw. wirklich aufgeschmissen.
      Das Erlernen sozialer Kompetenzen ist mit ein Grund, weshalb Kinder z.B. bei uns aufgenommen werden. Da erlebt man schon einiges... andererseits wird händeringend nach Betreuungspersonal gesucht, es werden aus Personalmangel Gruppen geschlossen... und denjenigen, die verbleiben, wird's nicht gerade leicht gemacht. Es ist ähnlich wie in der Pflege, immer mehr sagen, für das Geld mach ich diesen Stressjob nicht!
      Aber wenn man Erfolge sieht, macht es Spaß, und es ist ein dankbarer Beruf. Kommt ja immer auch auf die eigene Sicht an. Langweilig wird's jedenfalls nicht :-DDD
      Liebe Grüße
      Maren

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