Sunday Colors: Helfersyndrom
Wie jedes Jahr vor Ostern saß ich auch heuer inmitten einer illustren Runde von Kolleginnen und Kollegen auf einem sehr unbequemen Stuhl in einem Weiterbildungs-Kurs - diesmal zum locker-flockigen Thema "psychisch kranke Eltern". Gemeint waren natürlich nicht etwa unsere eigenen psychotischen Eltern(teile), sondern die unseres Klientels, der Kinder. Ich nehme nicht an, dass ihr an der Problematik - von Schizophrenie über Alkoholismus bis zur klassischen Depression - sonderlich interessiert seid, denn sowas liest sich ja immer so sperrig zum Sonntagskaffee 😂.
Dass aufgrund des Kursinhalts seitens der Referentin jedoch mehrmals jene berühmt-berüchtigte Empfehlung "Nehmen Sie die Schwere des Themas bitte nicht mit nach Hause!" fiel, darauf hätte ich mal wieder meinen durchs lange Sitzen auf unbequemer Unterlage schmerzenden Allerwertesten verwetten können! Nur war ich nicht sonderlich an einer mentalen Übung zum "Loslassen" am Ende des Tages interessiert, denn das einzige, was ich loslassen wollte, waren meine Steißbein- und Rücken-Beschwerden.
Ehrlich. Manchmal kann ich sie einfach nicht mehr hören, diese Unterstellungen, man hätte als Sozialpädagogin beispielsweise automatisch zusammen mit der Berufswahl auch das schicksalsschwere Los des "Sich-nicht-abgrenzen-Könnens" gezogen, weil ja auch alles so unglaublich belastend ist. Hat man hingegen diesbezüglich gar keine Probleme, glaubt es einem keiner - oder man wird misstrauisch als kaltherzig oder abgebrüht beäugt. Egal wie man's dreht und wendet - hier zieht man einfach immer die A****-Karte.
Logischerweise rutscht man somit automatisch in den ebenso in unserem Metier vorherrschenden Rechtfertigungszwang, welchen man uns auch gerne anhängt. Aber ein "Wie kannst du bei all diesen schrecklichen Vorkommnissen in den Familien nur so fröhlich sein?" hört sich (für mich jedenfalls) nicht danach an, als wäre die Fragende mit "Na, weil ich jetzt Feierabend hab!" zufrieden. Sitzt man dagegen am Sonntagabend weinend zu Hause, weil man sich am Montag wieder schrecklichen Vorkommnissen ausgesetzt fühlt, heißt es: "Du musst dich einfach besser abgrenzen!".
Hach Gottchen, immer diese Abgrenzung. Soll ich euch ein Geheimnis verraten? Ich grenze mich eigentlich überhaupt nicht mehr ab. Finde das inzwischen völlig überbewertet. Mir macht der Job meistens Freude und ich bin vor allem an zielführenden Methoden interessiert, die meinen Kids zur Selbständigkeit verhelfen. Gerade bei den nicht wenigen psychisch kranken Eltern. Wovon soll ich mich da abgrenzen? Natürlich gibt es immer mal wieder Geschehnisse und Situationen, die richtig reinhauen, aber so generell würde ich sagen, wenn ich Lust habe, in meiner Freizeit über mein Klientel nachzudenken oder zu sprechen, dann tu ich das gerne. Ansonsten eben nicht.
Weil aber die soziale Arbeit im Allgemeinen eher lau bezahlt wird, muss man sich nicht nur pausenlos dafür rechtfertigen, was mit einem nicht stimmt, weil man in diesem Bereich überhaupt tätig ist, sondern darf sich bereits beim Wählen des Studiengangs davon überzeugen lassen, seine fehlenden Latten am Zaun durch ein klassisches Helfersyndrom kompensieren zu wollen. Das Oberklischee, völlig klar. Nebenbei werden einem auch mit Vorliebe persönliche Gründe, meist therapeutischer Art, zugeschrieben.
Mein Studium zur Selbsttherapie - haha - in den 90ern war diesbezüglich tatsächlich ein Träumchen, ich sag's euch! Damals wurde alles noch eher locker und easy gehandhabt, und so kam ich während meines Jahrespraktikums zu einer kuscheligen Selbsthilfegruppe Kleingruppe inklusive begleitendem Therapeuten Praxisdozenten, der mich über Monate seelisch und mental derart "auf Kurs" brachte, dass jeder zugelassene Psychotherapeut nicht nur vor Neid erblasst wäre, sondern ich heute noch davon profitiere. Noch heute! Und zwar höchstpersönlich. Überlegt doch mal: so exklusiv wär ich doch nie wieder im Leben an einen Therapieplatz gekommen, bei all dem Fachkräftemangel! 😂
Dass wir zudem so ganz Nette sind, und zwar zu jeder Zeit und allen, ist nicht nur ein weiteres Vorurteil (meine Leserinnen wissen, dass das zumindest bei mir nicht stimmt! 😂) sondern wird auch noch gern ein wenig von oben herab belächelt, so à la "Du bist Sozialpädagogin, wie süß!" - was in Wahrheit natürlich bedeutet "Wie doof kann man eigentlich sein?". Und wenn dem Gegenüber gar nix mehr einfällt, um den wahren Grund, warum wir im verpönten und verspotteten Sozialbereich gelandet sind, zu entlarven, kommt garantiert irgendwann der Satz: "Also, deinen Job könnte ich nicht machen!".
Tja. Blöd nur, dass ihn aber irgendjemand machen muss. Und vielleicht wär's auch mal ganz schicklich, diese Entscheidung nicht nur finanziell, sondern auch gesellschaftlich zu honorieren. Daher reagiere ich manchmal ein klein wenig zickig auf derart Äußerungen, Sorry. Und zwar mit der Feststellung: "Doch, klar könntest du meinen Job machen. So gut wie jeder könnte das!" Und weil ich so ne Nette bin, hab ich eine passende Ergänzung gleich mit im Angebot: "Du willst aber nicht. Hast ja schließlich noch alle Latten am Zaun und kein Helfersyndrom wie ich."
das ist der allerschickste anzug der letzten monate!!
AntwortenLöschenda stimmt einfach alles.
und ich muss es ja wissen - war ich doch so "blöd", ein leben als designerin und künstlerin zu wählen.
:-D
und das auchnoch ganz ohne die gesellschaftliche und finanzielle pole-position, die es dafür eigentlich braucht........ kopfschütteln, dummes mitleid, herablassung und nicht erstgenommen werden von bekannten und verwandten, die so "schlau" waren, einen "richtigen beruf" zu studieren.
aber so seit anfang meiner 40 sind mir die selbstgerechten sowas von egal. die von früher und falls neue dazugekommen seitdem, werden die bei entsprechenden äusserungen sofort wieder abgeklinkt. bin also ganz bei dir, wenn du zickig (ein wenig ;-D) reagierst auf unqualifizierte bemerkungen.....
und klar hat auch ein sozialarbeiter ein recht auf feierabend - nicht nur die herren und damen ingeneure und beamten, die so gern auf "leute wie uns" herabblicken.
geniess den rest der miniferien! xxx
Oh, echt? Vielen lieben Dank! <3
LöschenStimmt, als Künstlerin/Designerin hat man auch die A-Karte, wenn man nicht Millionen scheffelt :-))) Alles andere ist ja brotlos und nix "richtiges". :-)
Hihi, ich hab Hormonschwankungen und damit doch jedes Recht, ab und zu mal zickig zu reagieren :-D
Danke, ich hoffe, du hattest auch entspannte Feiertage, zumindest in Teilen. Bei euch gibt's ja jetzt vermutlich einiges zu tun... xxx
Da weiß ich gar nicht mehr, was ich dazu sagen soll. Hab’s ja jetzt auch zehn Jahre hinter mir und weiß jetzt, dass ich halt gerne mit Kindern zusammen bin. Und dass es mir eine dankbare Aufgabe gewesen ist, mich um deren Großwerden zu kümmern… So viel dazu. Ich hoffe, du kannst auch heute unter so strahlendem Himmel flanieren und die Feier-Ferientage schön verbringen.
AntwortenLöschenDas wünsche ich dir von 💚!
Astrid
Genau, so sollte man das sehen - und so sehr ich's für mich auch! :-)
LöschenNa ja, Feiertage "im Kreise meiner Lieben" heißt nicht immer unbedingt nur Gutes derzeit... :-DDD Aber ich mach das Beste draus.
Wünsche dir auch von Herzen einen schönen Ostermontag!
Maren
Wahre Worte liebe Maren. Man muss tatsächlich ein Helfersyndrom haben, um deinen Job ausüben zu können. Nicht nur im sozialen Bereich, auch in der Pflege. Ich bewundere alle Menschen, die das können. Ich bin seinerzeit schon in einer Arztpraxis gescheitert und habe meine erste Ausbildung abgebrochen. Zu sensibel.
AntwortenLöschenDein Look gefällt mir heute ausgesprochen gut.
Wünsche dir schöne entspannte Ostertage. Erhol dich gut.
Liebe Grüße
Sabine
Nein, das muss man nicht! Das sollte man sogar auf keinen Fall... ist sehr hinderlich, so ein Helfersyndrom. Ich bin übrigens auch viel zu sensibel, nicht nur für den Job, glaub mir. Da hab ich einiges aber gelernt...
LöschenVielen Dank! <3
Ich wünsche dir auch schöne erholsame Ostern!
Liebe Grüße, Maren
Oh wir toll bitte ist dieses Shirt! Diese Ärmel. 💕 Tolles Outfit Maren. Die coolen Accessoires findet man in Bangkok, nicht wahr.
AntwortenLöschenIch bin im medizinischen Bereich gelandet. Das ist etwas ähnlich. Nachwuchs? Schwierig. Zu viel Arbeit. Wie haltet ihr das nur aus?! ist dann die Frage. Jetzt weiß ich weshalb unser Zaun nicht mehr alle Latten hat. 😂
Frohe Ostern Maren. Gleich fällt hier die Familie zum Brunch ein. 🐣😅
Liebe Grüße Tina
Lieben Dank, Tina! <3 Ja, coole Sachen, viel aus Japan und Südkorea, findet man im hippen Bangkok, stimmt! :-)))
LöschenBei dir ist es ähnlich, das glaub ich sofort. Genau, wie haltet ihr das aus? Aber genau das einte ich mit meinem Kommentar kürzlich bei dir, stell dir vor, du hast eine vernichtende Diagnose, und keiner kümmert sich um dich. Deshalb ist es so wichtig, dass Leute diese Jobs eben machen!
Ich hoffe, der Brunch war schön! Diesmal hat das Wetter ja gepasst, oder? Bin jetzt zum Glück wieder in München und genieße die "Freiheit". :-))))
Liebe Grüße, Maren
Was für ein cooler, lässiger Look. Ich mag die raffinierte Mischung aus elegant und sportlich.
AntwortenLöschenMir hat mal jemand erklären wollen, dass alle, die Psychologie studieren, sich gegenseitig so lange therapieren, bis sie am Ende tatsächlich einen an der Waffel hätten. Und Softwareentwickler würden ja alle rumlaufen, wie Kellerkinder. Da ist es nicht ganz leicht, solchen Knalltüten nicht förmlich ins Gesicht zu hüpfen aber wahrscheinlich habe ich unbewusst auch eine ganze Schublade voller Vorurteile zu verschiedenen Berufen. Was die Abgrenzung angeht, könnte ich wahrscheinlich noch ganz viel lernen - will ich aber gar nicht.
Liebe Grüße und ein schönes langes Wochenende!
Lieben Dank! :-DDD
LöschenO ja, die Psychos, schlimm! ;-DDDD Und klar, die nerdigen Softwareentwickler, null soziale Kompetenz.
Sicher haben wir alle Vorurteile, das ist ja auch nicht schlimm, so lange man es weiß :-DDDD
Liebe Grüße und dir auch ein schönes langes Wochenende!
Liebe Maren zuerst einmal einen wunderschönen Ostersonntag in eure Heimat und zu dir nach Hause und deinen Lieben. Ich finde es schade, dass so eine globale abwertende Haltung zu vielen Berufsgruppen eingenommen wird.Ohne Idealismus wird es in der Berufswelt leider nicht gehen.Schön , dass es auch Menschen wie dich gibt, die ehrlich darüber schreiben.Und ja die Welt hat sich die letzten Jahrzehnte sehr verändert.Trotzdem wünsche ich dir all die Kraft die du brauchst, um in deinen Job glücklich zu sein. Wir brauchen sie alle, jeder trägt mit seinen Job zur Erhaltung unserer Gesellschaft bei. Und mit Lebewesen arbeiten, ist immer eine sehr große Verantwortung.Sehr schönes Outfit an einen wunderschönen sonnigen Tag.Bleib gesund und schau auf dich.Herzliche Grüße auch bei uns heute Sonne , Dunja
AntwortenLöschenLiebe Dunja, ein schönes Ostern wünsche ich dir auch!
LöschenIch mag Idealismus und ich finde, man sollte sich den auch nicht nehmen lassen - und es nicht zulassen, dass er als "Spinnerei" abgetan wird. Ich denke, die Gesellschaft profitiert gerade z.B. von der Pflege - und dass die Leute, die sowas dann machen, nicht nur schlecht bezahlt, sondern auch noch belächelt werden, rächt sich vielleicht später im Pflegeheim, wenn man es selbst nötig hat, nicht wahr?
Klar schau ich auf mich, das kann ich prima! Schau du auch bitte gut auf dich, bleib gesund, und hab einen schönen Tag! Herzliche, sonnige Grüße (wieder) aus München, Maren
Ich muss gestehen, dass ich zu der "Ich könnte Deinen Job nicht machen"- Fraktion gehöre, daher kannst Du gerne zickig reagieren, liebe Maren, aber ich habe zumindest allergrößten Respekt vor Dir und Deiner Arbeit und auch aller anderen im noch dazu unterbezahlten, aber so wichtigen Sozialbereich Tätigen.
AntwortenLöschenDa gebe ich meinen Senf lieber zum Outfit ab, denn da kenne ich mich vielleicht ein wenig besser aus ;-) (Dabei habe ich eigentlich auch ein wenig ein Helfersyndrom). Aber jetzt wirklich zum Outfit: Megacool, wie die Jugend heute sagen würde! Tolle Farben (noch dazu mit dem frühlingshaften Hintergrund!), tolles Shirt, traumhafter Rock (ich liiebe Hallhuber) und dann diese lässigen Sneaker! WOW!
Frohe Ostern und alles, alles Liebe,
Nadine
Doch, du könntest! Hihi. Das ist eine Ausrede... soll ich dir was gestehen, ich könnte den Job nämlich auch nicht machen - aber jetzt mach ich ihn halt! :-))) Es ehrt mich, dass du Respekt hast, aber ich hab dafür gesorgt, dass ich gut bezahlt werde - und mit der Stundenreduktion hab ich bedeutend weniger Stress als viele Büro-Menschen :-))) glaub mir! Ein kleines Helfersyndrom würde den meisten Menschen gar nicht schaden, sag ich mal :-DDDD
LöschenVielen Dank, liebe Nadine! Ja, leider ist Hallhuber insolvent gegangen, ich vermisse die Marke auch!
Dir auch frohe Ostern und alles, alles Liebe! <3
Maren
Tja, Maren- solche Sprüche kriegt man ja nicht nur von Aussenstehenden aufgedrückt, nichtwahr? Sogar Menschen aus der gleichen Berufsgruppe sind sich nicht zu schade. Beispiel? Ich hab ja 38 Jahre als MTA in Praxen und Spitälern gearbeitet, zuletzt an der "Front" der Klinik Gynäkologie und Geburtshilfe, wie du weisst. Als nach 12 Jahren dort der leitende Job im administrativen Bereich ebendieser Klinik frei wurde, hab ich zugegriffen. Ich konnte, um ehrlich zu sein, nach all der Zeit die Ansprüche von allen Seiten, den Egoismus und zuletzt auch die Aggressivität nicht mehr ertragen, die einem dort immer wieder entgegenschlugen- auch von Seiten der Patientinnen. Je länger, je mehr- und nach Covid steigerte sich das alles noch. An meinem Schreibtisch kann ich jetzt in Ruhe den Job tun und muss mich nicht mehr (oder nur noch ganz selten!) auseinandersetzen mit den Zuständen, die mir immer mehr zugesetzt haben. Aber da fragt mich doch vor einiger Zeit eine Arbeitskollegin (die übrigens weiss, wie lange ich schon im Job arbeite), ob mir DAS denn nun nicht zu langweilig und zu wenig anspruchsvoll sei? Meine Antwort war, dass ich zeitlebens mehr als genug Ansprüche erfüllt hätte und dass irgendeiner ja schliesslich auch diesen Job tun müsse, der mir übrigens doch sehr gefalle. Da wundert man sich eigentlich nur noch, oder? Fazit: du kannst noch soviel abliefern und mit viel Idealismus und Engagement deinen Job tun- schlussendlich gibt es immer einen, der dich in Frage stellt oder sogar abwertet.
AntwortenLöschenIch bin froh, wenn ich in wenigen Jahren mein Pensionsalter erreicht haben werde. Besser wirds nämlich nicht, fürchte ich.....
Liebe Grüsse! Und geniess den freien Tag noch!
Das stimmt!
LöschenUnd dein Beispiel zeigt und beschreibt es wirklich gut, wie auch aus "den eigenen Reihen" ordentlich gestänkert wird. Irgendein Haar in der Suppe muss immer gefunden werden, nicht wahr? Dass jemand einfach kein Problem hat mit dem Job und auch nicht hadert - oder zumindest das Bestmögliche draus macht! - kann scheinbar nicht akzeptiert werden. Bei mir heißt es immer, ich sei mit der Stundenreduzierung sozusagen "degradiert", weil ich jetzt "nur" noch Springerin bin, was mir sowas von egal ist, das glaubst du gar nicht... mich störts eher, dass es den anderen nicht egal ist.
Liebe Grüße auch von mir, hab du auch einen schönen freien Tag! :-)
Ein Helfersyndrom hast Du bestimmt nicht, das ist ja wohl eindeutig geklärt laut Definition.
AntwortenLöschenEine Helfende hingegen bist Du schon und das finde ich großartig, liebe Maren. Genauso sollte es doch sein in unserer Gesellschaft und viel mehr Anerkennung auch in Form von Geld müsste es dafür geben. Zum Glück bist Du Dir über den Wert und die Ziele Deiner Arbeit im Klaren und kannst über Unverstandenes hinweghören oder -sehen (Feedback sagt doch oft mehr über die Feedback-Gebenden aus als über die Empfangenden, das wissen wir ja).
Dass Du aber auch modisch viele gute Ideen hast, zeigt Dein heutiger Look. Der Rock ist einfach wunderschön und passt so gut zu Deinem Style samt Tasche und Sneakers. Das Oberteil ist ja auch mal was ganz Besonderes und mit selbstgefertigter Kette ein echter Hingucker.
Gefällt mir sehr.
Hab noch einen schönen freien Tag morgen und dann eine gute Woche ...
Herzlich,
Sieglinde
Hihi, nein. Definitiv nicht. Kein Burnout, keine Depression... zumindest nicht wegen des Jobs. Ich find ja zeitweise die privaten Dinge stressiger als den Job, der ist dann wie Erholung (na gut, das ist jetzt vielleicht ein wenig übertreiben, aber doch, so tendenziell ist es schon so...).
LöschenVielen lieben Dank! <3
Danke, ich wünsch dir auch eine gute Woche!
Herzlich, Maren
Liebe Maren, zu allererst mal allerhöchste Hochachtung für Deinen Job. Ja, es muss wohl jemand machen. Und ich finde, daß diese wichtige Aufgabe nicht nur mehr Anerkennung verdient sondern auch finanziell entsprechend entlohnt werden sollte. Da für mich die Wahl dieses Berufes nie in Frage gekommen ist, kann ich auch "das könnte ich nie machen" nicht eindeutig beantworten. Ich hätte früher gerne mal etwas im Lehrbereich ins Auge gefaßt, dazu war aber meine eher laxe Einstellung in der Schule zum Thema Lernen kontraproduktiv. Und ich finde es sehr wichtig, abschalten zu können, nicht alles mit nach Hause zu nehmen und zu allem Überfluß sich schlaflose Nächte einzuhandeln. Empathie muß man ja sowieso in diesem Bereich mitbringen...oder sollte es zumindest.
AntwortenLöschenAn Seminare, wo das Sitzfleisch in Mitleidenschaft gezogen wird, kann ich mich auch noch gut Erinnern, war halt nicht im Sozialbereich.
Und das Eltern immer mehr das eigene Kind in den Vordergrund stellen und es als fehlerlos und unter allen Umständen immer Recht habend sehen ist wohl auch ein zunehmendes Problem.
Alles in allem - ich beneide Dich nicht, aber bewundere Deine Tätigkeit und wie Du damit umgehst - wie Du uns ja immer mal wieder schilderst.
Das Outfit ist wieder cool - besonders die Sonnenbrille. Obwohl, mir wäre sie etwas zu auffällig LOL. Sehr frühlingshaft auf jeden Fall.
Alles Liebe und eine gute Zeit
Violetta
P.S. Auf Deinen Post habe ich eine Antwort geschrieben.
Liebe Violetta, Danke!
LöschenOh, ich finde dass gerade eine eher laxe Einstellung zum Thema Lernen vielen Schülern geholfen hätte! :-) Im Ernst, viele machen sich wegen der Schule doch völlig fertig. Dabei spielt diese letzten Endes im Leben irgendwann keine Rolle mehr, Noten, Zeugnisse, wurscht! Kräht kein Hahn mehr danach.
Ich glaube, solcherart Eltern sind eher bei Lehrern in Regelschulen das Problem... "meine" Eltern (die meiner Kinder) sind da eher ein wenig anders. Aber das Problem gibt es durchaus.
Vielen Dank! <3 Die Sonnenbrille ist aus Bangkok, dort ist sie ganz sicher nicht zu auffällig hihi. Das ist der südkoreanische Gangnam-Style! :-DDD
Dir auch eine gute Zeit und alles Liebe!
Maren
Ich muss ja sagen, ich finde Deine Berufswahl sehr mutig. Ich wollte zwar immer etwas für Menschen machen und mich unter keinen Umständen für etwas engagieren, was auch nur im Entferntesten mit Waffenproduktion oder gar -einsatz zu tun hat. Aber ich weiß genau, ich könnte mich nicht abgrenzen und würde mir selbst immer die Schuld geben, wenn ich den Menschen nicht helfen kann und etwas nicht so raus geht, wie ich es mir für den anderen gewünscht habe.
AntwortenLöschenSchizophrene, Alkoholabhängige und andere suchtkranke oder auch gewalttätige Familienmitglieder habe ich bei meinen Freunden/Bekannten (durchaus auch weibliche) als Jugendliche oder auch noch in meinen 20ern zur genüge mitbekommen.
Zu denen, wo ich heute noch Kontakt habe, kann ich nur sagen sie haben es mit Schäden gut überstanden. Die Frauen haben alle einen Therapeuten, den sie im Bedarfsfall aufsuchen. Die Männer eher weniger.
Aber wenn ich ehrlich bin, mit denen führe ich auch keine solch persönlichen Gespräche, dass ich das wissen könnte.
Erhol Dich gut. Von allem und jedem.
BG Sunny
Das ist sehr nett von dir, aber mutig wäre bei mir gewesen, ich hätte Chemie studiert, hihi, in dem Fach hatte ich nämlich eine 6 im Zeugnis - und das muss man erst mal schaffen! :-DDDD LOL.
LöschenIch komme ja selbst aus "so einer Familie" - und ich würde mal sagen, wesentlich mehr Menschen, als man denkt, kommen aus solchen Familien, daher bin ich auch die Richtige für den Job! Ich weiß nämlich, wovon die Kinder reden. Das ist ein unglaublicher Vorteil. Und ich weiß auch, dass man keinen Schaden entwickeln muss bzw. auch einen Schaden haben kann, wenn man aus einer so genannten "heilen" Familie kommt - gibt's die denn überhaupt? Es ist ja nicht wie in der Mathematik, Menschen funktionieren nicht nach dem Rechnung-Ergebnis-Prinzip, zum Glück.:-))))
Danke, erhol dich du auch gut! ;-)) Schönen Ostermontag! Liebe Grüße, Maren
Ich habe das Gefühl, du hast dich mit deinem Job gut arrangiert, machst das beste draus und bist gern mit Kindern zusammen. Besser gehts fast nicht, da brauchts kein Helfersyndrom und schwierige Situationen und KollegInnen gibts eh überall. Die geringe Wertschätzung und Bezahlung in vielen Sparten finde ich ein echtes Problem und oft sind es gerade die gesellschaftlich wichtigen Arbeiten. Das fängt ja bei der Kinderbetreuung und Pflege an und geht bis zur Müllabfuhr etc.
AntwortenLöschenOb ich einen Pflegeberuf ausgehalten hätte, bin ich mir nicht sicher, aber ich wäre gern beruflich in Richtung Kindergarten/Schule "gegangen". Nur war die weiterführende Schule damals so überlaufen, dass ich keinen Platz bekam. So bin ich schlussendlich für Jahrzehnte im Büro gelandet bei "großen Kindern" aka Studierenden, was gut war. Dazu das eigene Kind und die letzten Jahre die demente Mutter, die wieder zum Kind geworden war... und das alles, obwohl ich mich gar nicht so als mütterlichen Typ sehe. ;-)))
Dein Rock sieht schon so schön sommerlich aus, das passt zum außergewöhnlichen Osterwetter heuer, wo es sonst oft ziemlich kalt ist. Wünsche dir noch einen geruhsamen Feiertag, lg
Das stimmt! Ich habe allerdings gehört, dass Müllfahrer und -sortierer gut bezahlt werden, und dass der Job auch gar kein so schlechtes Image hat. Pflege und Sozialbereich dagegen, puh. :-)))
LöschenIch glaube, Menschen können sich im Job irgendwie arrangieren und wenn sie wollen, das Positive daran sehen, selbst in der Pflege (und das ist ganz sicher kein einfacher Job!). Das Problem in der Pflege (und inzwischen auch im Sozialbereich) ist nicht unbedingt die Arbeit an sich, sondern das "Verwalten von Missständen", und Kompensieren von Ausfällen oder überhaupt Personalschwund... das macht die Sache so stressig, wenn die Leute anfangen, Doppel- und Dreifachschichten zu schieben... schlimm.
"Die demente Mutter, die wieder zum Kind geworden ist" - ich kann das bestens nachvollziehen, das weißt du ja. Mein Vater erinnert mich auch immer mehr an ein Kind, das bespaßt werden will, und nur noch sich selbst sieht. Oh, und glaub mir bitte, ich bin auch überhaupt nicht so der mütterliche Typ! Hahaha.
Vielen Dank! Hab eine schöne Woche, Friederike! Liebe Grüße
Liebstige Maren,
AntwortenLöschenwie kommt es eigentlich, dass äußerst positive Eigenschaften solch herablassende Namen erhalten: "Helfersyndrom", "Gutmensch", "Körndlfresser", "Klimahysteriker“ oder „Öko-Freak"/ "Öko-Spießer" / "Öko-Tussi", "Weltverbesserer", "Haltungsjournalist", "Quotenfrau", "Sozialromantiker" etc.? Man könnte sagen, das ist eine sarkastische Liste à la „Wie man an sich Gutes schlecht redet“. Prinzipiell habe ich nichts gegen Sarkasmus, wie du weißt, und manchmal, wenn sich Menschen einfach nur ein Mäntelchen umhängen, um besser zu wirken als sie sind, und anderen den erhobenen Zeigefinger präsentieren, verdienen sie sich durchaus auch Bezeichnungen wie "Moralapostel" & Co., aber ich denke, bei Benennungen wie den obigen geht es häufig auch um eine Art "missgünstiger Aggression" (so wie bei der Bloggerin, die mich wegen der Reisen kritisiert hat, obwohl sie in einem früheren Kommentar schrieb, dass sie mich beneidet). Denn Menschen, die eine echte soziale Ader haben und diese auch ausleben, haben zwar vielleicht ein "Helfersyndrom", aber üblicherweise auch ein befriedigenderes Leben als solche, die nur ans Geldscheffeln und an Machtausweitung denken. Da kommt nämlich so etwas wie "Liebe" ins Spiel... und wer das nicht kann, führt ein ziemlich armseliges Dasein. Ich bin mir also ziemlich sicher, dass du den Großteil deiner Latten im Zaun hast - und dort, wo nicht, kannst du bei Bedarf auch mal durchschlüpfen. Dass Berufe, die der Welt oder der Menschheit nützen, weitaus besser bezahlt und auch gesellschaftlich stärker anerkannt werden sollten, ist für mich gar keine Frage - ob das nun Berufe im Sozial-, Gesundheits-, Pflege- oder Bildungsbereich sind. Aber davon sind wir immer noch weit entfernt - vermutlich weil es nicht ausreichend viele Weltverbesserer und Gutmenschen in den Entscheidungsträger-Positionen gibt.
Sehr schön, dein Flatterrock-Look samt hübsch-grüner Tasche - der ist pure Frühlingsfreude!
Ganz liebe Drückers, Traude
Liebstige Traude,
Löschenda geb ich dir zu 100 % recht! und du hast viele gute Beispiele gefunden, wie man an sich Gutes schlecht machen und ins Lächerliche ziehen kann. Vermutlich ist das irgendwie im Menschen angelegt - und manchmal hab ich den Eindruck, je intelligenter, desto zynischer werden die Leute. "Naivität" ist ja immer noch streckenweise verpönt, dabei ist das eine positive Eigenschaft, finde ich, ich wünsche mir viel mehr Naivität, Vertrauen, Gutgläubigkeit...! Für mich und für andere, dann würde es uns allen bestimmt besser gehen, im Ernst.
"so wie bei der Bloggerin, die mich wegen der Reisen kritisiert hat, obwohl sie in einem früheren Kommentar schrieb, dass sie mich beneidet" - wenn du das "obwohl" durch ein "weil" austauschst, wird denk ich alles klar, oder? Ich muss zugeben, dass ich mir selbst auch ein ums andere Mal "auf die Schliche" gekommen bin, und gemerkt habe, dass ich andere kritisiere, weil ich sie im Grunde beneide.
Und mit der "Liebe" hast du auch völlig recht - das kann eine lebenslange, nicht einfache Aufgabe werden, zwischen Liebe und Bedürftigkeit zu unterscheiden und nicht die eigene Bedürftigkeit zu kompensieren, wenn man mit Menschen arbeitet. Da ist leider echt was dran - aber wenn man da "an sich arbeitet" kann es auch ne echte Chance sein.
Vielen lieben Dank! Herzliche Drücker, Maren
Liebe Maren, was für ein Text! So viel Wahrheit, so viel Klartext – und das alles mit dieser charmant-ironischen Leichtigkeit, die beim Lesen gleichzeitig schmunzeln und nachdenken lässt. Du hast es wirklich drauf, schwierige Themen so aufzubereiten, dass man sich verstanden fühlt, ohne dass der Zeigefinger mitschwingt.
AntwortenLöschenDeine Gedanken zur oft so schiefen Außenwahrnehmung der sozialen Arbeit treffen ins Schwarze. Dieser ewige Spagat zwischen „zu weich“ und „zu hart“, zwischen „Helfersyndrom“ und „Kaltherzigkeit“ – du beschreibst das so ehrlich und nahbar, dass ich mich an vielen Stellen ertappt fühlte, obwohl ich gar nicht aus dem Feld komme.
Besonders mochte ich deinen liebevollen Blick auf deinen Beruf, der nicht verklärt, aber auch nicht jammert – sondern zeigt, wie viel Freude und Sinn man gerade in den schwierigen Aufgaben finden kann. Und wie viel Selbstbewusstsein es braucht, diese Arbeit so zu tun, wie du sie tust.
Außerdem gefällt mir das Outfit mit dieser tollen Farbkombination sehr gut! Du siehst wie immer, sooo schön aus! Love it! <3
Liebe Grüße,
Claudia
Liebe Claudia, was für ein Kommentar, kann ich da nur zurückgeben, wow! Erst einmal freut es mich total, dass du mit meinem Text viel anfangen konntest, und zweitens fasst du genau zusammen, was ich gemeint habe! <3 Da fühl ich mich gleich sehr verstanden, Danke!
LöschenLieben Dank auch für das tolle Kompliment an mein Outfit bzw. mich! Très charmante, Madame! <3
Liebe Grüße,
Maren