"Don't try suicide, nobody's worth it, don't try suicide, nobody cares!
Don't try suicide, you're just gonna hate it!
Don't try suicide, nobody gives, nobody gives...
nobody gives a damn!"
(Freddie Mercury)
Die
Seven Sisters, besonders der sich ihnen östlich anschließende
Beachy Head mit seinen stolzen
162 Metern Höhe, sind die wohl
berüchtigsten Kreidefelsen Südenglands. Zunächst einmal sehen sie einfach nur
spektakulär aus: pittoreske,
steil abfallende, weiße Felsenklippen, unten
blaues Meer, oben
blauer Himmel, dazwischen
grünes Gras und jede Menge
kreischender Möwen. Ein wirklich abwechslungsreicher,
wunderschöner Küstenwanderweg mäandert zwischen den Städtchen
Seaford und
Eastbourne. Ideal geeignet für einen
Tagesausflug aus der Hauptstadt.
Beim ersten Versuch, mich am Rande der Steilküste mit Selbstauslöser zu fotografieren, werde ich von einer vorbeikommenden Frau angesprochen, die sich besorgt nach meinem Befinden erkundigt. Nachdem ich ihr erkläre, dass ich nur im Begriff bin, ein Foto zu machen und sie sie sich scheinbar davon überzeugt hat, dass ich nicht sonderlich verzweifelt aussehe, spaziert sie von dannen und lässt mich etwas ratlos zurück. Im Nachhinein denke ich, muss es wohl ein merkwürdiges Bild abgegeben haben, wie ich Richtung Klippe eilte, nachdem ich den Timer der Kamera eingestellt hatte. Shit - sie dachte doch wohl nicht etwa...? Oops.

Und als ich später lese, dass jedes Jahr um die 20 Todesfälle an den Klippen und besonders am Beachy Head bekannt gegeben werden, wird mir plötzlich alles klar. Möglicherweise gehörte die Frau zum Seelsorgeteam, welches regelmäßige Tages- und Abendpatrouillen in der Gegend durchführt, um potenzielle Springer ausfindig zu machen und möglichst zu stoppen. Gerade Beachy Head eignet sich nämlich aufgrund seiner Höhe als sichere Todesgarantie beim Sprung für einen Suizid hervorragend.
Weltweit steht die Selbstmordrate aufgrund des Sturzes vom steilen Kreidefelsen im Übrigen auf Platz 3 und wird nur noch von der Golden Gate Bridge in San Francisco und den Wäldern von Aokigahara in Japan übertroffen. Oh-oh...
Es ist jedoch keineswegs nur Todessehnsucht und Verzweiflung, welche die Menschen in die Tiefe stürzen lässt. Manchmal geht so ein Instagram-taugliches Shooting hier eben leider auch daneben. Und bevor ihr jetzt entsetzt den Kopf schüttelt: ich schwöre, ich befand mich bei meinem Foto noch immer ausreichend sicher und weit genug von der Felskante entfernt. Geht ja eh nicht anders wegen meiner grauenhaften Höhenangst!
"Wir können die Besucher nur eindringlich warnen, sich vom Rand der Kliffküste fernzuhalten", rät die britische Feuerwehr regelmäßig. Trotzdem passieren Unfälle, so verlor beispielsweise eine koreanische Studentin beim Luftsprung fürs Erinnerungsfoto dicht am Abgrund den Halt und stürzte 60 Meter hinab in den Tod. Tja, wenn's mal dumm läuft, dann aber so richtig...
Das schroffe Felsgestein entstand nebenbei bemerkt in der späten Kreidezeit vor 65 bis 100 Millionen Jahren, als sich das gesamte Gebiet noch unterm Meer befand. Schließlich wurde die Kreide angehoben und als die letzte Eiszeit endete, stieg der Meeresspiegel, der Ärmelkanal bildete sich und formte unter anderem die dramatisch wirkende Steilküste von Sussex.
Nach meinem Zwiegespräch mit der interessierten Dame reiße ich mich jedenfalls zusammen und versuche, mich beim Weiterwandern ab sofort völlig unauffällig zu benehmen. Hüstel. Ach, aber wie herrlich doch diese Aussicht auf den tiefblauen Atlantik ist! Eine stete Brise macht die immerhin fast 30 Grad an diesem Tag gut erträglich, trotzdem sollte man unbedingt an Sonnenschutz und Kopfbedeckung denken, denn Schatten sucht man vergebens auf dem Rundweg, den ich vom kleinen Endbahnhof in Seaford aus bewandere, zumeist auf weichem, leicht sandigen Grasboden.
Die Fahrt hierher vom Bahnhof in East Croydon, auf dessen Gleise und Bahnsteige ich vom Balkon meines Apartments hinunterblicke, dauert eine gute Stunde und ist recht kurzweilig, da man beim Zugfahren ja auch immer die vorbeiziehende Landschaft betrachten kann, die bereits ab dem südlich von London gelegenen Flughafen Gatwick wirklich hübsch und "typisch englisch" anmutet.
Seaford hat zudem einen langen Kieselstrand, an dem sich an diesem heißen sonnigen Augusttag viele Badegäste tummeln. Aber den lasse ich links liegen und bringe schon mal die ersten Höhenmeter zwischen mich und die Sonnenanbeter, zunächst geht es nämlich ganz schön steil nach oben. Aber hey, ich komme schließlich aus Bayern, da bin ich ganz andere Anstiege gewohnt😂!
Apropos Anstiege: auch die Selbstmordrate der Küstenspringer stieg in den letzten Jahren wieder an und ich frage mich, ob der doofe Brexit und seine damit verbundene Wirtschaftskrise respektive Inflation damit zusammenhängen könnten. Den Leuten geht es nicht gut, und anstatt dass der Ausstieg aus der EU denen etwas gebracht hätte, die es meiner Ansicht nach verdient hätten, explodieren die Kosten. Neue, gravierende Steuererhöhungen treffen besonders diejenigen, die ohnehin schon schwer knapsen und lassen die berühmte Schere zwischen arm und reich noch weiter auseinanderklaffen.
Und hier am Beachy Head kommt es trotz Überwachung der Klippe durch die örtliche Seelsorge immer wieder zu Tragödien. Beispielsweise raste bei einem besonders dramatischen Vorfall ein Auto über den Abgrund direkt am Rettungsteam vorbei, welches noch damit beschäftigt war, die Leiche eines früheren Springers zu bergen.
Ein weiterer Fall rührt mich wirklich zu Tränen, nämlich der Freitod eines jungen Paares, das seinen geliebten behinderten Sohn durch Meningitis verloren und daraufhin beschlossen hatte, ihm zu "folgen": so sprangen sie mit der Leiche des Babys nebst einiger seiner Lieblingsspielsachen im Rucksack von der Klippe. Sowas zu lesen ist schon echt richtig hart. Dabei trägt die Tatsache, dass die beiden das tote Baby und sogar dessen Spielzeug mitnahmen - wohin auch immer - eher noch dazu bei, die Tränen nicht zurückhalten zu können. Zumindest bei mir. Mensch, Leute!
Inzwischen werden die Klippen rund um die Uhr überwacht, und viele Helfer, darunter Geistliche aus den umliegenden Kirchen, leisten hier beachtliche Freiwilligenarbeit. Regelmäßige Patrouillengänge und -fahrten tragen dazu bei, Menschenleben zu retten. Durchschnittlich viermal in 24 Stunden wird das so genannte Beachy Head Chaplaincy Team herbeigerufen, um zu intervenieren. Manchmal ist es zu spät, wie in den oben genannten dramatischen Fällen, aber eben nicht immer. Oft genug können Leben aber auch gerettet und Menschen überzeugt werden.
Ich weiß nicht, ob es im Jenseits Spielsachen gibt, ob man als Möwe wiedergeboren werden kann oder ob die junge Frau aus Korea je die Gelegenheit haben wird, sich aufgrund ihrer eigenen Dummheit beherzt mit der flachen Hand ans Hirn zu schlagen. Hab zudem keine Ahnung, warum jemand die Mühe aufwendet, sich vor dem Absturz noch der Kleidung zu entledigen und diese fein säuberlich gefaltet auf der Klippe zurück zu lassen - wie geschehen. Aber ich bin davon überzeugt, dass nahezu jeder Mensch ein gutes und zufriedenes Leben verdient hätte - und dass der Brexit als - wenn man so will - kollektiver Suizid vermutlich nicht gerade dazu beiträgt.
Zum Abschluss meiner Küstenwanderung entferne ich mich immer weiter von den Klippen - nicht, dass diese irgendwelche düstere Gedanken in mir hervorrufen, weit gefehlt, dazu sind sie einfach zu schön - und runde den Fußmarsch mit Blick auf herrlich grüne Wiesen, Wildblumenfeldern und grasenden Schafen ab. Danach geht es wieder zurück ins Städtchen Seaford, wo ich noch einen Abstecher ans Meeresufer mache, um meine malträtierten Füße ins kühle Nass zu tauchen. Anschließend mache ich mich auf zum Bahnhof, wo mir auf dem einzigen Bahnsteig eine ziemlich forsche Möwe begegnet, die wohl nach Futter Ausschau hält, sich aber eilig mit dem Windstoß davon macht, den der Zug Richtung London beim Einfahren erzeugt.
Liebe Maren,
AntwortenLöschenwas für Fotos! und was für ein Text! und was für eine Einleitung!!! ( er ist einfach der Beste ;-) ).
Diese Fotos lösen bei mir den Wunsch aus, sofort da sein zu wollen. Das sieht ja traumhaft aus, die Weite, die Klippen, das Meer, die Wiesen, die Blumen, die Schafe. Wie schön das dort aussieht und so menschenleer.
Der Text, der ist natürlich traurig. Die Geschichte von dem jungen Paar, das mit ihrem Baby von den Klippen gesprungen ist, das ist hart. Wie groß muss ihre Verzweiflung und Trauer gewesen sein. Das berührt mich sehr.
Liebe Maren, danke für die wunderschönen Fotos und das sich ein bisschen wegträumen lassen. :-) und für Freddie. :-)
Ich wünsche weiterhin einen schönen Urlaub!
Liebe Grüße,
Claudia
Liebe Claudia, Danke!
LöschenIch versuche, an meinem künftigen Leben als Reiseschriftstellerin zu arbeiten...! :-DDDD
Ja, es war relativ menschenleer... an einem Wochenende sollte man vermutlich eher nicht dort über die klippe springen, äh, ich meine wandern.
Aber ernsthaft, nicht mal in Ruhe suizidieren darf man sich dort anscheinend, weil man ständig angequatscht wird.
Und die Geschichte mit den jungen Eltern ist traurig, aber sie selbst und das Baby muss man ja nicht betrauern.
Sehr gerne :-)) Falls ich nach Kensington komme, würde ich extra für dich das Haus fotografieren (muss mal googeln, ob man es finden kann).
Vielen Dank, hab du auch eine schöne Zeit!
Liebe Grüße
Maren
Liebe Maren,
Löschendas wäre natürlich superschön von dir! :-)).
und würde mich sehr freuen. :-)
Die Klippen und ihre Geschichte erinnern mich an "Thelma and Louise". Was ein Filmende!
But...please, feel free. :-) keine Verpflichtungen, die du dir auferlegst.
Ist dein Urlaub, lass dich treiben, kauf dir schöne Dinge, be excentric and punky and sophisticated, darlin...:-) relax and feel easy.
From Germany with love,
Claudia
Ach, wie traumhaft - ich meine abgesehen von den Tragödien dort an den Klippen. Die Landschaft ist echt wunderschön und ich hätte auch gerne die Küstenwanderung gemacht! Danke fürs Mitnehmen, lg
AntwortenLöschenJa, nicht wahr? Es ist wirklich traumhaft schön dort... sehr gerne! Liebe Grüße
LöschenDein Post von/über den Seven Sisters heute ist harte Kost... Aus diesem Blickwinkel betrachtet, werden meine schönen Erinnerungen von vor 54 Jahren plötzlich ganz verschwommen.
AntwortenLöschenWeiterhin schöne Ferientage!
Astrid
Oops, das tut mir Leid, dass deine Erinnerungen verschwommen werden. "Harte Kost" - oje.
LöschenDann besser erstmal keine Posts mehr von mir... und stattdessen vielleicht doch mal Pilcher lesen? :-DDD (Komm schon, war'n Witz! :-D)
Danke!
Exzentrik und spannende Geschichten - noch nicht einmal eine Woche da und Du hast von beidem schon (zu?) reichlich gehabt. Einerseits der Brexit mit den bekannten Auswirkungen und andererseits Ehrenamtliche, die mögliche Suizidgefährdete retten möchten, Du erlebst eine Gesellschaft der extremen Gegensätze und das in einer wunderschönen Landschaft. Unter diesen Umständen innere Distanz zu wahren und sich zu erholen, ist echte Arbeit. Genieße trotzdem Deine Ferien und die Tatsache, dass anscheinend fast alle Züge pünktlich sind. 😉
AntwortenLöschenViele Grüße, Sula
Die ist aber eh schon in mir veranlagt, die Exzentrik, vor allem der Hang zum "Morbiden", wobei ich das gar nicht so als schlecht für meine Stimmung werte.
LöschenUnd klar genieße ich meine Ferien "trotzdem", für mich schließt sich das gar nicht aus...! Ich muss mich da von nix distanzieren. Und ja, die Züge sind weitgehend pünktlich und vor allem reichlich vertreten hier. Irgendwie kommt man immer irgendwohin...! :-)))
Vielen Dank und viele Grüße
Zum Glück sind Deine Fotos mit traumhaften Wetter, wenn der Text schon recht alptraumhafte Ereignisse heraufbeschwört.
AntwortenLöschenJa, da muss die Verzweiflung schon riesig sein, wenn ich dort runterspringe. Noch dazu als junge verwaiste Eltern...
Wie gesagt, zum Glück zeigst Du uns wunderbare, sonnige Bilder...
Aber du bist schon eingetaucht in die englische Psyche und Exzentrik.
Doch du klingst dabei vergnügt und lebenslustig. Das beruhigt mich sehr.
Habs schön!<3<3<3
Liebe Grüße von Sieglinde
Danke! Ja, stimmt schon, aber irgendwie gehört das halt auch zum Leben, und Suizid hat für mich gar nicht so den Schrecken, weil es eben auch eine Reaktion auf Lebensumstände ist, wie Sucht, Depression, (psychische) Krankheit, und so weiter. Vielleicht bin ich schon "berufsblind"...! Die Leidtragenden sind ja immer die, die zurückbleiben und trauern. Also, z.B. die Eltern oder Freunde der jungen Eltern. Die sind zu bedauern.
LöschenMich interessiert halt immer auch die "andere Seite". Das schließt Lebenslust und Fröhlichkeit gar nicht aus für mich, kann's schwer erklären. Ist das schon exzentrisch - hm, das war dann aber leicht (ist ja eins meiner Lebensziele!).
Vielen Dank, hab du auch eine schöne Zeit! <3
Liebe Grüße, Maren
Dear Maren, your photos are absolutely gorgeous! Thank you so much for sharing your journey. Warm greetings from Montreal, Canada. :)
AntwortenLöschenDear Linda, you're welcome! Thank you and warm greetings from London town :-)
LöschenWie toll bitte sieht dieses Blau aus! Die weißen Kreideklippen, vor denen habe ich auch mächtig Respekt und jetzt wo ich noch Deinen Post gelesen habe, noch mehr. Wirklich traurig und ich verstehe die Frage der Frau an Dich dadurch auch besser. Gut dass Du Höhenangst hast, ich könnte auch nicht in einen Gefahrenbereich geraten, fühle mich nie wohl an Abgründen. So schön ist dieser Wanderweg für alle fröhlichen Menschen, die Urlaub machen. Schön dass dort Seelsorger unterwegs sind. Das wäre auch keine Aufgabe für mich, wenn ich ehrlich bin.
AntwortenLöschenAber genug, Du hast so tolle Fotos mitgebracht und was für ein tolles Wetter hast Du erwischt. Ist es auch so heiß in London? Zur Not kannst Du ja immer wieder das Meer genießen, bis es kühler wird. 4 Wochen Maren! sehr cool!
Habe Deinen Kommentar natürlich gelesen und beantwortet. Würde auch nicht gleich einkaufen, erst mal gucken. Es sei denn Du siehst secondhand etwas tolles. Wir waren damals in Notting Hill in der Portobello Road, hab Dir bei mir drüben Link eingefügt, das war echt toll, was es dort gab.
Ich wünsche Dir einen wunderschönen Tag, liebe Grüße Tina
Ja, ich hab es erst im Nachhinein so richtig verstanden, was die Frau bewegte, mich zu fragen, ob alles okay sei. Oh Mann, dabei wäre das nicht die erste Wahl für einen Suizid für mich, bei meiner Höhenangst! :-))) Ich könnte da nie abspringen, so verzweifelt kann ich gar nicht sein. Und im Urlaub schon mal sowieso nicht! :-)))
LöschenEs ist heiß, aber kein Vergleich zu (Süd)Deutschland! Es weht auch immer irgendwie ein kühles Lüftchen, selbst in der Stadt. Man kann sich auch mittags frei bewegen, gar kein Problem. Das Londoner Wetter hat irgendwie so ein schlechtes Image, dabei regnet es gar nicht so oft. Ist ja nicht Schottland! :-))
Vielen Dank, Tina, ich werd heute nach Notting Hill fahren. BIn 2015 auch durch die Portobello Road geschlendert, da gibt es wirklich nette Sachen. ich fand auch Camden Market und die ganzen anderen Märkte toll, wenn auch sehr überfüllt.
Danke, hab auch du eine schönen Tag! <3 Liebe Grüße, Maren
So eine traumhafte Landschaft und so eine bedrückende Geschichte dazu. Wie leichtsinnig manche sich an den Abgrund wagen, kann ich mir einfach nicht erklären. Allerdings ist der Blick wirklich spektakulär und die Felsen echt beeindruckend. So ganz ohne Schatten ist das bei dem Wetter sicher nicht ohne, da langzulaufen. Da hätte ich den Badestrand wahrscheinlich nicht ausgelassen - so eine kleine Abkühlung tut ja auch gut. Kaum zu glauben, dass es gerade mal eine Stunde Fahrt braucht für so einen krassen Unterschied in der Umgebung.
AntwortenLöschenSommerliche Grüße!
Das mit der Sonne war gar nicht so schlimm, wegen dem permanenten Seewind, der kühlt ab. Mir war jedenfalls nicht heiß. Man muss sich halt eincremen, sonst kriegt man leicht einen Sonnenbrand.
LöschenBeim Strand war das Problem der Kies. Ohne Badeschuhe schafft man es kaum in Wasser, zumindest geht es mir immer so :-))) als Weichei... :-D
Ja, ich bin ja wohlweislich im Süden von London, das war schon mal eine gute Wahl!
Danke, dir auch sommerliche Grüße!
Eine ganz wunderbare Landschaft ist das ja- wobei ich mir natürlich absolut vorstellen kann, dass dieser Abgrund alle suizidalen Seelen magisch anzieht. Und dass dann auch unvorsichtige Menschen dort verunfallen, ist wohl dem Zeitgeist geschuldet- für ein paar Klicks mehr tun manche einfach unmögliche Dinge....
AntwortenLöschenHier in unserer Gemeinde überspannt die höchste Holzbrücke Europas eine 100 Meter tiefe Schlucht, und auch dort beenden immer wieder Menschen ihr Leben. Man hat inzwischen sogar Netze an beiden Seiten montiert, aber auch die scheinen nicht unüberwindbar zu sein. Ich hab früher mal einige Jahre beim hiesigen Kantonsarzt gearbeitet, der dann immer zu solchen Suiziden hinzugezogen wurde. Ich musste hinterher jeweils die entsprechenden Berichte schreiben- man konnte beim Tippen manchmal regelrecht die Abgründe erahnen, die sich da- im übertragenen Sinne- aufgetan haben. Und so eine ähnliche Geschichte wie die deine mit den Eltern des verstorbenen Babys gabs auch hier, allerdings liess da eine Mutter ihre beiden Kleinkinder in den Tod fallen. Selber verliess sie dann allerdings der Mut, und erst nach Absitzen der auferlegten Freiheitsstrafe hat sie es dann geschafft..... Diese Geschichte versetzte die Menschen damals weitherum in Entsetzen, und ich habe mich ausserdem immer gefragt, wie mein damaliger Chef und auch die Bergretter, die per Seilwinde die toten Körper bergen mussten, sowas verarbeiten...
Jetzt hoffe ich aber sehr, dass deine weiteren Ferientage mit weniger tragischem Hintergrund behaftet sind- und dass es nicht ganz so heiss ist wie hier.
Schöne Ferien weiterhin!
Oje, deine Geschichte hört sich aber auch sehr tragisch an. ich finde, es ist auch nochmal ein Unterschied, ob ich quasi "über das Leben anderer entscheide" oder über mein eigenes. Ein großer Unterschied. "Deiner" Mutter könnte man durchaus den Vorwurf machen, sich zur Herrscherin über Leben und Tod gemacht zu haben, das finde ich schon bedenklich. Hätte sie sich selbst suizidiert und ihre Kinder zurückgelassen, hätten diese eine Chance gehabt, ein gutes Leben zu führen. Kein Wunder, dass sie sich am Ende doch umgebracht hat, mit so einer Schuld zu leben, stell ich mir unmöglich vor.
LöschenNein, es ist gar nicht heiß. Zum Glück. Da merkt man halt doch das eher nördliche Seeklima, selbst in London ist es gut erträglich, kein vergleich zu Süddeutschland oder der Schweiz.
Vielen Dank, dir auch weiterhin schöne Ferien!
Die Seven Sisters sind beeindruckend schön. Es ist traurig das sich so viele Menschen hoffnungslos fühlen und den Sprung von den Kreidefelsen als letzten Ausweg sehen. Habe auch geweint bei der Geschichte von den jungen Eltern. Das mitzufühlen berührt. Auch weil ich denke das es sehr liebe Menschen gewesen müssen.
AntwortenLöschenDein Tagesausflug macht auf den Fotos richtig was her. Bin mega gespannt was du noch alles vorhast, ich weiß da kommen noch viele coole Sachen. :)
Liebe Grüße
Ja, es ist traurig, aber wie psychische Krankheiten, Depression, Sucht etc. gehört es irgendwie als Reaktion auf die Anforderungen des Lebens (die ja immer schwieriger zu erfüllen sind) dazu. Ich glaube auch, dass diese Eltern liebe Menschen waren, und mit so einer Trauer zu leben ist vermutlich unvorstellbar.
LöschenDankeschön! Im Wesentlichen lass ich London einfach nur "auf mich wirken". Hat schon ganz spezielle "Vibes", wie ich finde. :-)
Liebe Grüße
Liebstige Maren,
AntwortenLöschenich hatte jetzt einiges nachzuholen, weil ich auch deinen vorigen Post noch nicht gelesen hatte. London also – why not? 😉 Ich habe dort auch noch viel zu wenig gesehen, und die Stadt hat nun wirklich EINIGES zu bieten. Wie ich hier sehe, auch einiges an spannender „Umgebung“. Sehr schade, dass euer ursprüngliches Quartier einen Wasserschaden hatte – aber du hast flott reagiert und etwas anderes, gut Passendes gefunden. Und wie es aussieht, genießt du es dort schon und kannst Abstand gewinnen von all den Unerfreulichkeiten, die dich in Deutschland zuletzt gestresst haben.
Dass du nicht der Typ bist, der sich die Klippen runterstürzt, hätte ich der besorgten Dame übrigens sofort verraten können. (Ich bin es - wie du dir vermutlich denken kannst - auch nicht – höchstens, wenn die Zustände in der Welt unerträglich würden oder der eigene Gesundheitszustand „Euthanasie“ verlangt und diese nicht gewährt wird. 🌊)
Die Geschichte von der jungen Familie ist wirklich unfassbar traurig… und ich kann mir kaum vorstellen, wie es den Eltern der beiden geht, die nicht nur ihr Enkelkind, sondern auch ihr erwachsenes Kind verloren haben. Unvorstellbar, dieser Schmerz. 💔
Ich wünsche dir weiterhin spannende, genussvolle und erholsame Urlaubstage im schönen Britannien – und ja, wir können uns glücklich schätzen, dass uns der Brexit nicht persönlich betrifft. Tut mir sehr leid für all jene, die sich klar dagegen ausgesprochen und ihn trotzdem „bekommen“ haben (für die anderen eher weniger 😏). Und trotzdem gibt es leider auch bei uns noch genügend Leute, die es für eine gute Idee halten, den rechtsrechten Lügen und blauhimmeligen Versprechungen zu glauben…
Alles Liebe und feste Drückers 💛
Traude
🌿 https://rostrose.blogspot.com/2025/08/mit-dem-enkel-durchs-waldviertel-und-in.html
"Euer" Quartier ist natürlich ein Blödsinn, es sei denn, du lässt dich gern wie eine Majestät ansprechen 😅, Euer Gnaden und so... Ich habe den Kommentar zu schnell abgeschickt, weil Chiller aus Futterwunschgründen sehr ungechillt war... und da wird er echt zur nervenden Heulboje...
LöschenLiebstige Traude,
Löschenja, London hat einiges zu bieten, dabei mag ich mich immer so ungern stressen und von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit treiben lassen :-)) Daher hab ich beschlossen, dass es gar nicht schlimm ist, wenn ich nicht alles "schaffe" und mir nur ein paar Dinge auswähle, die mich wirklich interessieren.
Aber die Hauptsache ist, wie du schon sagst, Abstand zu gewinnen, damit ich mich im September wieder voller Elan ins neue Schuljahr stürzen kann - und keine weiteren Stressmeldungen seitens meines Vaters ausgesetzt bin. Da bin ich ganz guter Dinge...
Wenn die Leute in Deutschland runmjammern, wie teuer alles geworden ist und dass man sich nix mehr leisten kann (und ich meine jetzt nicht, die wirklich armen Menschen, sondern mehr die Mittelschicht) dann rate ich, fahrt mal woanders hin in Europa, dann wisst ihr, was teuer heißt!
Lieben Dank! <3
Alles Liebe und auch feste Drücker! Maren
Oh Darlin', unser Quartier ist natürlich Windsor Castle... what else? :-)))
LöschenDas sind wunderschöne Fotos von Deiner Küstenwanderung. Ich liebe ja das Meer und daher finde ich Deine Naturaufnahmen richtig beeindruckend. Oh je, die Frau hat tatsächlich Angst um Dich gehabt, als Du in Richtung Klippe eiltest. Ich bin ja tatsächlich so ein Angsthase und mag bei einer Klippe nicht zu dicht am Abgrund stehen.
AntwortenLöschenLG
Ari
Vielen Dank, Ari! Ich war zuvor schon mal in den 90er Jahren dort, und es hat zum Glück nichts von seinem Zauber verloren - aber weder damals noch heute war mir danach, zu nahe an den Abgrund zu gehen, ich habe da wirklich auch Angst! :-)
LöschenLiebe Grüße, Maren
Immer wieder toll, diese weißen Klippen zu sehen. Und auch nachvollziebar, daß man, wenn schon der Gedanke ans eigene Ende zu einer Tat gereift ist, sich "sicherheitshalber" aus über 150 Meter in die Tiefe fallen lässt...in dem Fall ein makaberes: Sicher ist sicher.
AntwortenLöschenZum Glück bist Du weit genug weg geblieben, aber Du bist ja zum Enspannen, Loslassen, Neuaufladen und Genießen hier. Wetter ist ja fast unenglisch prachtvoll.
Ich kann es immer noch nicht verstehen, daß die wirklich diesen Brexit durchgezogen haben.....
Weiterhin eine schöne Zeit in God old England und London.
Alles Liebe Violetta
Ja, einfach wunderschön, diese Landschaft, und sie hat in den letzten 30 Jahren zum Glück nichts von ihrem Zauber verloren, das kann ich bestätigen. Ehrlich, selbst wenn mir nach Selbstmord wäre, da runter springen könnte ich einfach nicht!
LöschenWobei das Wetter in Südengland oft sehr schön ist, und auch richtig heiß werden kann, aber zum Glück nicht so unerträglich wie bei uns.
Vielen Dank und alles Liebe, Maren