Sunday Colors: last days of summer...

...zumindest vermittelt das derzeit durchwachsene, schon ziemlich herbstlich anmutende Wetter den Eindruck, als wär's das mit dem Sommer jetzt gewesen. Da tut es gut, noch jeden milden Sonnenstrahl auszukosten und noch einmal jene knallbunten Farben zu tragen, auf die ich im Herbst meist eh keine so rechte Lust mehr habe. 

Zum ersten Mal seit über dreißig Jahren kann ich zudem aus Überzeugung sagen, dass das neue Schuljahr und meine an sich herausfordernde Arbeit - nun wieder in Vollzeit - gegen meine derzeit unerwartet überhand nehmenden Pleiten, Pech und Pannen im privaten Alltag keine Chance haben. Ach Menno!

Aber über Pleiten, Pech und Pannen spreche oder schreibe ich besser immer erst, wenn sie quasi bereits überstanden sind. Für mich persönlich hat es sich nämlich bewährt, Probleme zunächst, soweit möglich, mit mir selbst zu regeln, und zwar nicht unbedingt, weil ich eine eigenbrötlerische Einzelkämpferin bin, sondern weil meine Erfahrung zeigt, je mehr Menschen involviert sind, umso mehr gut gemeinte Ratschläge bekomme ich, um welche ich zwar nicht gebeten habe, die ich aber noch einigermaßen verkrafte. 

Was mich hingegen echt umhaut, sind düstere Prognosen und Unkereien - je nachdem, wie voll oder leer das berühmte Glas des Gegenübers ist, ihr wisst, was ich meine. Und wenn ich etwas nicht brauchen kann, während ich in Schwierigkeiten stecke, dann ist es Schwarzmalerei. Oft ist es nicht mal böse gemeint... ich weiß schon.

"Oje, Maren, hört sich gar nicht gut an. Und übrigens, hast du mal dran gedacht, dass du noch viel mehr Probleme bekommen könntest, wenn XY eintrifft? Hab ich erst neulich gelesen (auch gern genommen: "War bei meiner Bekannten so"): die Wahrscheinlichkeit, dass alles viel schlimmer kommt, ist demnach in deinem Fall sehr hoch! Ich wollte dich damit nur warnen...!" (auch gern genommen: "Ich bin nur ehrlich!"). Grrr.

Warum tun Menschen sowas? Ernsthaft? Bringt das denn irgendjemandem irgend etwas, außer noch mehr Sorgen? Ich selbst male mir bei Schwierigkeiten schon auch gerne selbst den Worst Case aus, manchmal fast schon besorgniserregend ausführlich - aber das tu ich nur deshalb, weil dann irgendwann die Rebellin in mir aufbegehrt, symbolisch auf den Tisch haut und trotzig ruft: "Hey, und wenn schon!" Dann geht's mir besser und meistens kommt es eh längst nicht so schlimm wie befürchtet.

Von anderen Menschen brauche ich in dem Fall jedoch nix anderes als blanke Zuversicht. Weder die so genannte Wahrheit, noch eine unnötige Warnung. Weil aber scheinbar viele Menschen keine Zuversicht mehr in sich tragen (ist ja auch wirklich nicht so leicht bei den derzeitigen weltweiten Zuständen!), will ich lieber gar nichts hören. Verdrängung ist manchmal eh die bessere Wahl.

Das schönste Kompliment, das ich diese Woche aufgeschnappt habe, als ich zwei Kolleginnen vom Kindergarten unfreiwillig belauscht habe: "Ach, die Maren! Total positiv, vermittelt einem immer das Gefühl "Das wird schon! Das kriegen wir hin!". 

Da hab ich mich gefreut wie Bolle! Seht ihr, es bringt halt schon was in real life, wenn man die ewig deprimierte, nörgelnde, negative Motzkuh nur virtuell im Blog rauslässt (traut euch jetzt bloß nicht, zustimmend zu nicken!😂) und ansonsten so tut, als würde man Zuversicht verströmen! Apropos: da Zuversicht verströmen Bestandteil meines Jobs ist, mache ich ab sofort in 7,5 Stunden an fünf Tagen nichts anderes mehr... und da es ja so schön heißt: "Fake it 'till you make it", kann dadurch ja nur alles besser werden. So schaut's nämlich aus.

Im Münchner Westpark bei strahlendem Sonnenschein, herrlich blühenden Rosen. hoppelnden Häschen im Gras, neuer Tasche und Schuhen aus London haben halb leere Gläser eh keine Chance. Irgendwie wird schon alles gut gehen. Drückt mir die Daumen, kann's grad echt gebrauchen.

OUTFIT:

T-Shirt: H&M (2022)

Rock: aus 2. Hand

Tasche: Odi Lynch, Camden Market, London

Schuhe: Embassy London

Brille: TkMaxx

Schmuck: DIY

LOCATION:

Der wunderschöne Westpark